Der Artischocken Anbau ist eigentlich eine sehr einfache Angelegenheit. Dennoch scheuen sich viele Gartenbesitzer davor, sich an diese Aufgabe heran zu wagen, denn es kursiert hartnäckig das Gerücht, dass der Artischocken Anbau in heimischen Gärten nicht funktioniert, da Artischocken ein südliches Klima benötigen. Es stimmt zwar, dass sie sich in wärmeren Gebieten wohler fühlen, dennoch ist der Artischocken Anbau auch hierzulande erfolgreich praktikabel und bietet – neben dem Ertrag – noch einen weiteren Vorteil: Artischocken sehen wunderschön dekorativ aus und bilden in jedem Garten einen echten Blickfang. Nicht selten werden sie deshalb auch als reine Zierstaude gepflanzt.
Schau dir hier unser Video zum Thema Artischocken überwintern an:
Inhaltsverzeichnis
Artischocken – Steckbrief von Lubera:
Artischocken Standort: Warm und sonnig
Artischocken lieben es – in Gedenken an ihre südliche Heimat – warm und sonnig und sollten dementsprechend an ein solches Plätzchen gepflanzt werden. Dieses sollte obendrein noch windgeschützt sein.
Darüber hinaus haben es Artischocken sehr gerne, wenn sie in einem lockeren, tiefgründigen Boden wachsen dürfen. Wenn dieser dann auch noch humusreich ist, haben sie den idealen Standort.
Zu beachten ist auch, dass von einer Artischockenpflanze drei bis vier Jahre lang geerntet werden kann. Es sollte also kein Standort gewählt werden, welcher in absehbarer Zeit für einen anderen Anbau verplant worden ist…
Aussaat ab Februar unter Glas
Artischocken können bereits im Februar unter Glas bei Temperaturen zwischen 20 – 25°C ausgesät werden. Der Vorteil daran ist, dass diese Pflanzen bereits im selben Jahr einen Ertrag bringen.
In jeden Topf werden 3 – 4 Samen gesteckt. Von den jungen Artischockenpflanzen werden dann nur diejenigen behalten, welche am kräftigsten sind. Sie können Ende Mai in Reihen ins Freiland gepflanzt werden, ebenso wie jene Artischockenpflanzen, welche im Fachhandel erworben werden können. Hierbei sollte etwas Kompost ins Pflanzloch gegeben werden; um eine Artischockenpflanze sollte circa 1 m2 Platz gelassen werden.
Wer möchte, kann ab April auch eine Direktsaat ins Gartenbeet machen; diese Artischockenpflanzen bringen jedoch erst im kommenden Jahr einen Ertrag.
Artischocken Anbau – Tipps
- Wasserbedarf: Während der Wachstumsphase heben Artischocken einen erhöhten Wasserbedarf.
- Düngen: Artischocken sollten mindestens zweimal jährlich gedüngt werden: im zeitigen Frühjahr und während des Wachstums. Besonders empfehlenswert ist die Verwendung von Kompost.
Überwinterung einer Artischocken-Pflanze
Artischockenpflanzen sollten einen Winterschutz bekommen, damit sie die frostigen Tage und Nächte überleben. Um dies zu gewährleisten, werden sie Ende Oktober wenige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten und mit einem Gemisch aus Sand, Erde und Stroh bedeckt, welches in etwa eine Höhe von 30 cm erreichen sollte. Anfang April muss dieser Winterschutz jedoch wieder entfernt werden.
Eine andere Art der Artischocken Überwinterung ist die Überwinterung im Keller. Hierbei werden die Artischockenpflanzen ausgegraben, im Keller und im Frühjahr wieder ausgepflanzt.
Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten bleiben Artischocken in der Regel verschont. Von Schädlingen leider nicht: Blattläuse, Schnecken und gelegentlich Mäuse interessieren sich sehr für das schmackhafte Gemüse.
Artischocken Ernte
Wenn die Blätter der Artischocke noch eng anliegen, die Knospen geschossen sind und sich keine braunen Spitzen an den Blättern zeigen, kann das Gemüse geerntet werden. Dies ist bereits im Juni/Juli der Fall, außer im ersten Jahr: eine Ernte kann da erst im September erfolgen.
Artischocken Lagerung
Ach der Ernte können die Artischocken einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wird das Gemüse vorher mit einem feuchten Tuch umwickelt und in eine Plastiktüte gesteckt, verlängert sich die Haltbarkeit auf etwa eine Woche. Auch ein Einfrieren ist möglich; dabei geht jedoch ein Großteil des Geschmacks verloren. Wer sehr viele Artischocken hat, sollte diese besser einkochen.
Am besten schmecken Artischocken natürlich frisch geerntet und zubereitet.
Graphik: © Marzia Giacobbe – Fotolia.com