
Hierzulande gibt es kaum einen Ziergarten, in dem nicht mindestens eine Bauernhortensie, Hydrangea macrophylla, zu finden ist. Nachdem die wunderschöne Zierpflanze einige Zeit mit dem Ruf zu kämpfen hatte, dass sie altmodisch sei, haben sich immer mehr Gartenbesitzer auf ihre Schönheit und Pflegeleichtigkeit besonnen und kultivieren sie nach Herzenslust. Die Bauernhortensie, die auch als „Gartenhortensie“ bekannt ist, bildet sehr große Blüten, die auch als Schnittblumen sehr gut geeignet sind. Werden einige Tipps bezüglich der Bauernhortensien Pflege beachtet, so wird diese Zierpflanze über viele Jahre hinweg ihren Betrachter durch ihren Anblick erfreuen.
Inhaltsverzeichnis
- Bauerhortensie Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Bauernhortensie
- Bauernhortensie Standort: Halbschattig
- Bauernhortensie bevorzugt nährstoffreichen Boden
- Bauernhortensie nach den Eisheiligen pflanzen
- Bauernhortensie in Kübelhaltung
- Bauernhortensie Vermehrung durch Kopfstecklinge
- Bauernhortensie Pflege Tipps
- Bauernhortensie: Blaue Blüten erhalten
- Bauernhortensie schneiden
- Bauernhortensie überwintern
- Bauernhortensie Krankheiten und Schädlinge
- Ist die Bauernhortensie giftig?
Bauernhortensie, Hydrangea macrophylla, Steckbrief von Gartenbista
Bauerhortensie Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: halbschattig
- Boden: nährstoffreich; humos
- Pflanzen: ab Mitte Mai ins Freiland
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Vermehrung: Kopfstecklinge
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: bis Ende August mit organischem Dünger; in Kübelhaltung mit Flüssigdünger
- Blaue Blüten: pH-Wert 4-4,5; Kalialaun
- Schneiden: im Frühjahr
- Überwinterung: ausgepflanzte Hortensien Winterschutz in ihrem ersten Lebensjahr sowie in rauen Gegenden sowie in strengen Wintern; Kübelpflanzen ins Winterquartier bringen
- Krankheiten: Echter Mehltau; Chlorose
- Schädlinge: Schildläuse; Spinnmilben; Blattläuse
- Giftig: ja

Wissenswertes über die Bauernhortensie
Die Gartenhortensie, Hydrangea macrophylla, gehört zur Familie der Hortensiengewächse, innerhalb derer sie die Gattung der Hortensien bilden. Dieser gehören etwa 70 verschiedene Arten an, von denen einige als Zierpflanzen kultiviert werden.
Die Bauernhortensie ist hierzulande die beliebteste Hortensienart. Sie kann Wuchshöhen bis 2 m erreichen. Von Juni bis in den Oktober hinein bildet sie große Blüten, die blau, rosafarben, rot oder weiß sein können. Ab August können sie abgeschnitten und in die Vase gestellt werden, wo sie durch ihre lange Haltbarkeit positiv auffallen. Auch können sie getrocknet und für Trockensträuße verwendet werden.
Zu den bekanntesten Bauerhortensiensorten zählen:
- Alpenglühen
- Masja
- Tovelit
Die beliebteste Bauernhortensie ist jedoch „Endless Summer“. Diese junge Züchtung besticht nicht nur durch ihre Blütenpracht, sondern vor allem durch die Tatsache, dass sie mehrfach blüht. Dies führt dazu, dass sie tatsächlich den ganzen Sommer hindurch immer Blüten trägt, wodurch sie ihrem Namen alle Ehre macht.
Bauernhortensie Standort: Halbschattig
Um optimal gedeihen zu können, benötigt die Hydrangea macrophylla einen halbschattigen Standort. Dies ist ein großer Vorteil für den Gartenbesitzer: die Gartenhortensie kann an Plätzen wachsen, an denen nicht viele andere Blühpflanzen gedeihen, und so auch etwas dunklere Ecken verschönern. Selbst als Unterpflanzung größerer Bäume ist sie geeignet, wobei jedoch darauf zu achten ist, dass es sich bei diesen um Tiefwurzler handelt. Wenn nicht, wäre die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe für die Hortensie zu groß, so dass sie nicht lange überleben könnte.
Notfalls nimmt die Bauernhortensie auch mit einem sonnigen Standort vorlieb; dies ist jedoch nur dann empfehlenswert, wenn eine ausreichende Bewässerung gewährleistet ist. Im Zweifelsfall lieber schattiger also zu sonnig pflanzen.
Bei der Wahl des perfekten Standorts sollte zudem noch darauf geachtet werden, dass er windgeschützt ist, denn zu starke Winde mag die Bauernhortensie nicht besonders.
Bauernhortensie bevorzugt nährstoffreichen Boden
Bezüglich der Ansprüche an die Beschaffenheit des Bodens ist die Bauernhortensie weniger genügsam: sie bevorzugt ein Substrat, welches
- nährstoffreich,
- humos und
- frisch
ist. Der pH-Wert spielt für die Kultivierung keine Rolle, jedoch für die Blütenfarbe: liegt er bei 4, so wird die Hydrangea macrophylla blaue Blüten hervorbringen. Ist er jedoch höher, so werden die Blüten rot, pink oder violett werden.

Bauernhortensie nach den Eisheiligen pflanzen
Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) kann die Gartenhortensie ins Freiland gepflanzt werden. Hierbei ist folgendes zu beachten:
- Hydrangea macrophylla mitsamt dem Pflanzgefäß gut wässern
- Pflanzloch ausheben, welches mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
- Aushub mit Kompost vermischen
- Boden des Lochs auflockern; Steine entfernen
- Unten in das Pflanzloch eine Schicht Kies legen, damit sich keine Staunässe bildet
- Etwas Aushub in das Pflanzloch geben
- Bauernhortensie so in die Erde setzen, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschließt
- Pflanzloch mit Aushub auffüllen
- Erde gut andrücken
- Gründlich angießen
Lubera-Tipp: Gießrand formen, damit das Gießwasser die Wurzeln erreicht und nicht wegschwimmt.
Bauernhortensie in Kübelhaltung
Die Hydrangea macrophylla lässt sich auch sehr gut im Pflanzgefäß kultivieren. Hierbei ist folgendes zu beachten:
- Pflanzgefäß sollte breit genug sein, um genügend Platz für die Wurzeln zu bieten
- Unten in das Gefäß eine Drainage aus Blähton oder Tonscherben legen, um Staunässe zu vermeiden
- Handelsübliche Kübelerde ist als Substrat vollkommen ausreichend; gerne kann dieses mit etwas Humus aufgewertet werden
- Kübel an einen halbschattigen Standort stellen
- Regelmäßig gießen
- Im Herbst die Bauernhortensie in ein kühles, aber frostfreies Winterquartier im Haus stellen
- Nicht vor Mitte Mai wieder ins Freie bringen
Lubera-Tipp: Hat die Bauernhortensie bereits eine solche Größe erreicht, dass sie in einem Kübel von mindestens 30 cm Durchmesser kultiviert wird, kann sie den Winter über im Freien verbleiben. Hierbei sind sowohl ein windgeschützter Platz als auch ein Winterschutz empfehlenswert.
Bauernhortensie Vermehrung durch Kopfstecklinge
Bauernhortensien lassen sich relativ einfach durch Kopfstecklinge vermehren. Hierfür werden im Juni/Juli Triebspitzen von maximal 15 cm Länge abgeschnitten. Diese können Blätter besitzen, aber keine Knospen:
- Blätter um die Hälfte einkürzen
- Steckling in ein Pflanzgefäß mit nährstoffarmem Substrat stecken
- Gefäß mit einer Plastiktüte überziehen und an einen hellen Ort stellen
- Erde gleichmäßig feucht halten
Nun dauert es wenige Wochen, bis der Steckling Wurzeln gebildet hat. Ist dies geschehen, wird er in ein größeres Pflanzgefäß umgepflanzt und wie erwachsene Bauernhortensien in Kübelhaltung kultiviert. Im folgenden Frühjahr kann die junge Hydrangea macrophylla nach den Eisheiligen ins Freiland ausgepflanzt werden.
Bauernhortensie Pflege Tipps
- Gießen: Bauernhortensien haben einen hohen Wasserbedarf und müssen demzufolge regelmäßig gegossen werden. Staunässe ist dabei zwingend zu vermeiden. Auch während der Überwinterung darf der Wurzelballen niemals vollkommen austrocknen.
- Düngen: Während der Wachstumsphase bis Ende August sollte die Bauernhortensie regelmäßig mit organischem Dünger versorgt werden. In Kübelhaltung ist es sinnvoll, Flüssigdünger zu verwenden.

Bauernhortensie: Blaue Blüten erhalten
Die Hydrangea macrophylla besitzt die Anlagen, blaue Blüten hervorzubringen. Hierfür müssen die Bodenverhältnisse dementsprechend sein. Ist dies nicht der Fall, werden die Blüten mit der Zeit pink. Um dies zu vermeiden, sind folgende Kriterien von Bedeutung:
- pH-Wert des Bodens muss zwischen 4 und 4,5 liegen
- Im Frühjahr 1-2 Esslöffel Kalialaun (aus der Apotheke) in den Boden einarbeiten
- Regenwasser zum Gießen verwenden
Bauernhortensie schneiden
Ein Schnitt zur Verschönerung ist bei der Hydrangea macrophylla nicht notwendig: sie besitzt per se eine ausgesprochen dekorative Optik. Dennoch kann auch bei ihr auf Schnittmaßnahmen nicht vollumfänglich verzichtet werden. Im Frühjahr nach der Winterruhe muss ein wenig geschnitten werden:
- Alte und kranke Triebe abschneiden
- Eventuell erfrorene Triebknospen entfernen
- Alte Blütenstände entfernen
Wächst die Hortensie zu dicht, so kann sie zudem ausgelichtet werden. Dieser Schnitt dient gleichzeitig der Verjüngung der Pflanze: es werden störende Triebe bis in Bodennähe abgeschnitten. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass es sich bei den entfernten Trieben um die ältesten handelt.
Auch kann unter Umständen ein Radikalschnitt der gesamten Bauernhortensie notwendig sein, beispielsweise, weil sie insgesamt zu groß geworden ist. Dieser Rückschnitt erfolgt ebenfalls im Frühjahr und wird im Allgemeinen von den Pflanzen sehr gut vertragen. Es muss lediglich damit gerechnet werden, dass die Hydrangea macrophylla in der folgenden Saison keine Blüten hervorbringen wird.
Lubera-Tipp: Bauernhortensien grundsätzlich erst im Frühjahr schneiden, da sie unterhalb der alten Blütenstände ihre neuen Blütenansätze bilden. Da dies bereits im Herbst geschieht, wären die neuen Blüten dem Frost schutzlos ausgeliefert.
Bauernhortensie überwintern
Die Hydrangea macrophylla ist zwar winterhart, wenn sie im Freiland ausgepflanzt worden ist, jedoch sollte auch sie bei tiefen Minusgraden einen Winterschutz bekommen. Dieser kann in Form von
- Laub oder einem
- Frostschutzvlies
erfolgen. In ihrem ersten Lebensjahr sollten die jungen Bauernhortensien generell einen Schutz vor Kälte bekommen.
Wird die Gartenhortensie in einem Pflanzgefäß gehalten, so sollte dieses im Herbst in ein kühles, jedoch frostfreies Winterquartier gebracht werden. Dort verbleibt sie bis Mitte Mai. Wichtig ist, dass die Hortensie während ihrer Überwinterung regelmäßig, aber mäßig gegossen wird.
Lubera-Tipp: Abgefallenes Blattwerk umgehend entfernen, damit keine Fäulnis entsteht!

Bauernhortensie Krankheiten und Schädlinge
Hortensien sind weitestgehend immun gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch sind auch sie nicht davor gefeit:
- Echter Mehltau, der sich an weißem Belag auf den Blättern zeigt. Er kann mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden, jedoch kann sich diese Bekämpfung als recht schwierig erweisen. Im schlimmsten Fall geht die betroffene Pflanze ein.
- Chlorose ist an gelb gefärbten Blättern zu erkennen, die auffallend grüne Blattadern aufweisen. Eine derartige Verfärbung ist in der Regel ein Anzeichen dafür, dass der Boden zu wenig Eisen enthält beziehungsweise zu basisch ist. Ist dies der Fall, wird das Substrat mit Dünger und/oder Torf vermischt.
- Schildläuse: Dieser Schädling kommt überwiegend bei Hydrangea macrophylla in Kübelhaltung vor. Da er nicht nur die betroffene Pflanze aussaugt, sondern auch noch durch seine honigtauartigen Ausscheidungen Pilze verursachen kann, sollte er mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
- Spinnmilben treten ebenfalls bei Pflanzen in Kübelhaltung auf. Oft ist es ausreichend, die betroffenen Hortensien mit Spüliwasser abzuwaschen. Hilft dies nicht, so muss ebenfalls ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Blattläuse sind äußerst selten auf Bauernhortensien anzutreffen. Meistens ist der Befall jedoch derart gering, dass keine besonderen Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sind.
Lassen die Bauernhortensien hingegen trotz feuchtem Substrat ihre Blüten und Blätter hängen, so ist dies kein Anzeichen für eine Krankheit. Es handelt sich bei diesem Verhalten vielmehr um eine Schutzfunktion, mit der sich die Hydrangea macrophylla gegen eine zu starke Sonneneinstrahlung wehrt. Sobald diese nicht mehr gegeben ist, wird sich auch die Pflanze wieder aufrichten.
Ist die Bauernhortensie giftig?
So schön die Hydrangea macrophylla aussieht, so giftig ist sie auch. Sämtliche Pflanzenteile enthalten Glykoside, deren Verzehr schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Auch können sie zu Kontaktallergien führen, weswegen empfindliche Personen bei der intensiven Gartenhortensien Pflege Handschuhe tragen sollten.
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