
Die Bischofsmütze, Astrophytum myriostigma, ist einer der beliebtesten Kakteen, die hierzulande kultiviert werden. Diese Beliebtheit rührt zum einen daher, dass der kleine Kaktus keine Stacheln hat und somit die Verletzungsgefahr minimiert wird. Zum anderen ist er jedoch auch sehr pflegeleicht. Werden einige Tipps bezüglich der Bischofsmütze Pflege beachtet, so wird der Kaktus ohne viel Arbeit zu machen viele Jahre lang gedeihen und seinem Besitzer Freude machen…
Inhaltsverzeichnis
- Bischofsmütze Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Bischofsmütze
- Bischofsmütze Standort: So sonnig wie möglich!
- Bischofsmütze bevorzugt mineralisches Substrat
- Bischofsmütze in breite Töpfe pflanzen
- Bischofsmütze umtopfen
- Bischofsmütze Vermehrung durch Samen
- Bischofsmütze Pflege Tipps
- Bischofsmütze richtig überwintern
- Bischofsmütze schneiden?
- Bischofsmütze Krankheiten und Schädlinge
Bischofsmütze, Astrophytum myriostigma – Steckbrief von Gartenbista
Bischofsmütze Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: sonnig; im Sommer ins Freie
- Substrat: mineralisch; kakteenerde mit gemahlenem Gestein
- Pflanzen: breites Pflanzgefäß; bevorzugt aus Ton; unten Drainage
- Umtopfen: alle 2 – 3 Jahre nach der Ruhezeit
- Vermehrung: Samen im Frühjahr
- Gießen: wenn Substrat angetrocknet ist; während der Ruhezeit nur sehr wenig
- Düngen: März bis September monatlich; bei Blütenbildung vierzehntägig mit Flüssigdünger
- Wurzelkontrolle: jährlich nach der Winterruhe
- Besprühen: alle zwei Wochen mit kalkarmem Wasser
- Überwintern: Winterquartier im Haus
- Schneiden: nicht notwendig
- Krankheiten: Fäulnis
- Schädlinge: Spinnmilben; Dickmaulrüssler

Wissenswertes über die Bischofsmütze
Die Bischofsmütze, Astrophytum myriostigma, gehört zur Familie der Kakteen und innerhalb derer zur Gattung Astrophytum und stammt ursprünglich aus Mexiko. Dort wächst diese Kakteenart in er heißen und trockenen Wüste. Die hier herrschenden klimatischen Bedingungen sind eine große Umstellung für den kleinen Kaktus, und nur aufgrund seiner Anspruchslosigkeit kann er überhaupt gedeihen.
Als junger Kaktus ist der Astrophytum myriostigma so geformt, dass er vom Äußeren sehr an die Mütze eines Bischofs erinnert, was seine Bezeichnung erklärt. Im Alter von zwei Jahren etwa verändert er seine Form und wächst zylinderförmig in die Höhe. In der Regel bilden Bischofsmützen fünf scharfkantige Rippen aus; in Ausnahmefällen kann diese Anzahl jedoch zwischen vier und acht variieren.
Bischofsmützen werden maximal 40 cm hoch und 15 cm breit. Sie sind zwar grün, schimmern aber silberfarben. Dies rührt daher, dass sie an jenen Stellen, an denen andere Kakteen Stacheln haben, kleine wollene Flöckchen ausbilden.
Der Astrophytum myriostigma bildet große gelbrote Blüten. Diese erscheinen zwar meistens nur einzeln und haben keine lange Lebensdauer, jedoch bilden sie sich während der ganzen Wachstumszeit. So blüht der dornenlose Kaktus von März bis in den Oktober hinein nahezu ununterbrochen und bietet so Kakteenliebhabern einen besonders schönen Anblick. Wer auf diese Blüten wartet, muss allerdings ein wenig Geduld aufbringen: Bischofsmützen müssen mindestens drei Jahre alt sein, um zum Blühen zu kommen.
Bischofsmütze Standort: So sonnig wie möglich!
Aus ihrer Heimat ist die Bischofsmütze viel Sonne gewöhnt: die mexikanische Wüste ist bekannt für ihre unbarmherzige, glühende Hitze. Selbst nachts fallen die Temperaturen dort selten unter 20°C. Hierzulande ist derart viel Sonne und Wärme unvorstellbar. Dennoch sollte man dem kleinen Kaktus einen Standort bieten, der seiner Heimat möglichst ähnlich ist. Ein Plätzchen am Südfenster ist optimal.
Im Sommer geht der Astrophytum myriostigma gerne in die Sommerfrische ins Freie. Der dortige Standort sollte vollsonnig sein, ihm jedoch Schutz vor Regen bieten.
Bischofsmütze bevorzugt mineralisches Substrat
Der Wüstenkaktus gedeiht am besten in einem Substrat, welches ihn ebenfalls an seine Heimat erinnert, also mineralisch ist. Um dies zu erhalten, wird Kakteenerde mit gemahlenem Gestein vermischt. Bei dem Mischungsverhältnis ist lediglich darauf zu achten, dass das Endprodukt nicht zu fest und nicht zu locker ist. In zu lockeren Substraten besteht die Gefahr, dass das Gießwasser einfach durchfließt; zudem finden die Wurzeln keinen Halt. Ist das Substrat hingegen zu fest, so werden die Wurzen wiederum Probleme haben, ihren Weg zu finden.
Da der Astrophytum myriostigma jedoch ein ausgesprochen genügsamer Kaktus ist, gedeiht er auch in Kakteenerde, die ohne jegliche Beimischungen versehen worden ist. Alternativ kann auch ein Gemisch aus
- einem Teil Sand und
- zwei Teilen Komposterde
hergestellt werden.

Bischofsmütze in breite Töpfe pflanzen
Werden Kakteen in zu enge oder kleine Pflanzgefäße gesetzt, kann es passieren, dass sie sich dort nicht entwickeln können: viele Arten bilden Flachwurzeln, die ihnen in freier Wildbahn beim Überleben helfen. Als Faustregel bei der Wahl des Pflanzgefäßes gilt: mindestens einen Zentimeter Platz zwischen Kaktus und Rand des Pflanztopfes lassen.
Dieser Topf ist im besten Falle aus Ton: dieser hat die Eigenschaft, überschüssiges Wasser verdunsten zu lassen. Dies kommt vor allem unerfahrenen Kakteenhaltern zugute, da dadurch die Gefahr minimiert wird, dass ihr stacheliger Freund zu nass steht. Wichtig ist, dass die Tontöpfe nicht zusätzlich in einen Übertopf gestellt werden, da dieser die Verdunstung verhindert.
Unten in das Pflanzgefäß wird eine Drainage aus Kies oder Lavasplitt gelegt, welche dazu dient, Staunässe zu verhindern.
Lubera-Tipp: Bei Kultivierung in Tongefäßen das Substrat des Astrophytum myriostigma vor allem im Sommer regelmäßig kontrollieren, da es schnell austrocknen kann.
Bischofsmütze umtopfen
Ein Umtopfen des Wüstenkaktus ist in einem zwei- bis dreijährigen Turnus notwendig, nämlich immer dann, wenn seine Wurzeln das Pflanzgefäß durchwurzeln haben. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im März zum Ende der Ruhezeit.
- Neues Pflanzgefäß mit Drainage versehen
- Kaktus vorsichtig aus dem Topf nehmen
- Wurzeln auf Schadstellen und Schädlingsbefall kontrollieren und gegebenenfalls Feinwurzeln entfernen
- Bischofsmütze senkrecht auf die Drainage stellen
- Um die Wurzeln herum frisches Substrat füllen
Nasch dem Umtopfen bekommt der Kaktus eine Wassergabe. Ausnahmen bestehen, wenn sehr viele Feinwurzeln entfernt werden mussten: das Angießen sollte dann erst nach frühestens vierzehn Tagen erfolgen, damit der Kaktus Zeit zur Bildung neuer Feinwurzeln hat.
Lubera-Tipp: Nach dem kaufen die Bischofsmütze sofort umtopfen, da sich oft Schädlinge im Substrat befinden.
Bischofsmütze Vermehrung durch Samen
Der Astrophytum myriostigma kann durch Samen vermehrt werden. Entsprechendes Saatgut kann im Fachhandel erworben werden. Die Gewinnung von Samen aus Blüten bestehender Pflanzen ist schwierig, da die Pollen einer Blüte nicht in der Lage sind, die Narben derselben Pflanze zu bestäuben. Demzufolge sind zwei Bischofsmützen notwendig, um eigenes Saatgut zu produzieren. Da dies jedoch mühsam und nicht unbedingt von Erfolg gekrönt ist, greifen echte Kakteenliebhaber auf Saatgut aus dem Fachhandel zurück.
- Anzuchtschalen im Frühjahr mit mineralischem Substrat füllen
- Samen auf das Substrat legen
- Leicht angießen (besser mit einem Zerstäuber anfeuchten)
- Durchsichtige Folie über die Gefäße ziehen, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten
- Schalen an einen hellen und warmen Ort stellen, an dem etwa 25°C herrschen
- Alle zwei Tage die Folie für einige Stunden lüften, damit sich keine Fäulnis bildet
Nun dauert es nur wenige Tage, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Sind diese etwa 2 cm groß, können sie in Einzeltöpfe pikiert werden. Dies ist aber kein Muss: Bischofsmützen können – wie andere Kakteenarten auch – sehr gut in Pflanzschalen mit mehreren Artgenossen kultiviert werden.

Bischofsmütze Pflege Tipps
- Gießen: Während der Wachstumszeit benötigt die Bischofsmütze regelmäßige Wassergaben. Zwischen ihnen sollte jedoch das Substrat antrocknen. In der Ruhezeit hingegen bekommt der Kaktus lediglich so viel Wasser, dass er nicht austrocknen kann. Optimal ist Regenwasser.
- Düngen: Einmal im Monat sollte die Bischofsmütze während der Wachstumszeit von März bis September Flüssigdünger bekommen. Zeigen sich die ersten Blütenknospen, kann auch ein vierzehntägiger Rhythmus gewählt werden. Während der Ruhezeit wird kein Dünger verabreicht.
- Wurzelkontrolle: Ungeachtet von dem Umtopfrhytmus sollten die Bischofsmützen einer jährlichen Wurzelkontrolle unterzogen werden. Diese dient dazu, Schädlingsbefall und/oder Wurzelschäden frühzeitig zu erkennen, um gegebenenfalls einschreiten zu können. Hierfür wird der Kaktus im März vorsichtig aus seinem Pflanzgefäß gehoben. Sind Schäden beziehungsweise Schädlinge am Wurzelwerk zu entdecken, werden umgehend Maßnahmen zur Behebung eingeleitet.
- Besprühen: Alle zwei Wochen mit kalkarmem Wasser besprühen.
Bischofsmütze richtig überwintern
Dass der Wüstenkaktus den Winter über nicht im Freien verbringen sollte, versteht sich von selbst. Hat er den Sommer über draußen gelebt, so sollte er spätestens im Oktober ins Haus geholt werden. Dort bleibt er vier Wochen bei Zimmertemperatur stehen, bevor er in sein Winterquartier gebracht wird. Dieses sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Hell
- Temperaturen zwischen 5°C und 12°C
- Keine direkte Sonneneinstrahlung
Während der Winterruhe wird der Astrophytum myriostigma nur so viel gegossen, dass sein Wurzelballen nicht komplett austrocknet. Düngen wird komplett eingestellt.
Im März kann der Wüstenkaktus sein Winterquartier wieder verlassen; nun werden auch die Wassergaben wieder langsam gesteigert. Auch mit dem Düngen wird begonnen; Wurzelkontrolle durchführen, gegebenenfalls umtopfen. Ab April kann die Bischofsmütze langsam an die Sonne gewöhnt werden; sehr gut geeignet ist ein Platz auf der Fensterbank eines Südfensters. Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) kann der Kaktus wieder in sein Sommerquartier gebracht werden.
Auch Kakteen, die ganzjährig im Hause kultiviert werden, sollten unbedingt ihre Winterruhe bekommen. Diese ist nicht nur wichtig für die Blütenbildung, sondern hilft auch dem Kaktus, sich zu regenerieren.
Bischofsmütze schneiden?
Ein Schnitt des Astrophytum myriostigma ist nicht notwendig.

Bischofsmütze Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten sind die Astrophytum myriostigma weitestgehend immun, lediglich zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule und somit zum Eingehen der Pflanze führen. Wird der Kaktus komplett weich, so kommt jede Hilfe für ihn zu spät. Beginnt die Fäulnis jedoch gerade erst, muss die Bischofsmütze umgehend in frisches Substrat umgetopft werden. Das Gießen wird für die folgenden Wochen eingestellt; danach langsam wieder mit Wassergaben anfangen.
Schädlinge hingegen können zu einem Problem für die Bischofsmütze werden:
- Spinnmilben, die überwiegend bei zu geringer Luftfeuchtigkeit auftreten. Ihre watteartigen Gespinste sind auf dem ohnehin silbrig angehauchten Kaktus schwer zu erkennen, so dass der Befall teilweise schon weit fortgeschritten ist, wenn er bemerkt wird. Die Schädlinge sollten mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
- Dickmaulrüssler stellen ein viel größeres Problem für sämtliche Kakteenarten dar: ihre Larven fressen die Wurzeln der Pflanzen. Da sie zudem auch noch resistent gegen die meisten Pflanzenschutzmittel sind, ist eine Bekämpfung oft nicht erfolgreich. Bei der jährlichen Wurzelkontrolle ist unbedingt darauf zu achten, ob sich derartige Larven im Wurzelwerk befinden.
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