Die Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum), die zu den Zierjohannisbeeren gehört, ist ein robuster, pflegeleichter und üppig blühender, kleiner Strauch, der einen Platz in jedem Garten verdient hat. Egal ob als Solitär, in einer Gehölzgruppe oder als Heckenpflanze, dieser Zierstrauch fügt sich überall ein. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die Pflanzung und Pflege von Blut-Johannisbeeren. In unserem Gartenshop können Sie Blut-Johannisbeeren kaufen und diese pflegeleichten Sträucher im eigenen Garten anpflanzen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung - Blut-Johannisbeere
- Herkunft und Aussehen (Video)
- Sorten der Blut-Johannisbeere (Video)
- Den richtigen Standort wählen
- Blut-Johannisbeeren pflanzen
- Pflegen von Blut-Johannisbeeren
- Richtig giessen
- Blut-Johannisbeeren düngen
- Schnitt
- Blut-Johannisbeeren vermehren
- Krankheiten und Schädlinge
Zusammenfassung - Blut-Johannisbeere
- Die Blut-Johannisbeere ist ein robuster, pflegeleichter und üppig blühender Zierstrauch
- Die Sträucher sind zwischen 150 und 250 cm hoch und breit, wachsen aufrecht mit bogig überhängenden Trieben.
- Im Sommer bilden sich kleine schwarze Beeren, die essbar sind, aber sauer und wenig aromatisch schmecken. Vögel lieben die Früchte.
- Die Pflanzen benötigen einen frischen, humosen und durchlässigen Boden an einem warmen sonnigen Standort. Staunässe und Trockenheit sollten vermieden werden.
- Die beste Pflanzzeit ist im Frühjahr oder Herbst. Beim Einpflanzen sollte organisches Material wie Kompost oder Schafwollpellets untergemischt werden, um die Bodengare und Wasserhaltefähigkeit zu verbessern.
- Blut-Johannisbeeren sind frosthart und benötigen keinen Winterschutz
Herkunft und Aussehen (Video)
Ursprünglich stammt die Blut-Johannisbeere aus dem westlichen Nordamerika, wo sie an lichten Waldrändern wächst. Die Naturform kam 1826 nach Europa, hat heute aber als Zierpflanze keine Bedeutung. In Kultur sind ausschliesslich Sorten. Die frostharten Sträucher sind zwischen 150 und 250 cm hoch und etwa genauso breit. Sie wachsen aufrecht, mit leicht bogig überhängenden Trieben. Ihr Laub ist sommergrün und duftet wegen darin enthaltener ätherischer Öle nach Schwarzer Johannisbeere. Die Blätter sind 3- bis 4-lappig. Ihre Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite hellgrün. Typisch ist eine filzige, weisse Behaarung. Namensgebend sind die auffälligen roten Blüten. Sie hängen von April bis Anfang Mai in dichten Trauben von den Zweigen. Bienen und Hummeln sichern an ihnen Nektar und Pollen. Im Sommer bilden sich kleine schwarzen Beeren, die essbar sind. Sie sehen aus wie Schwarze Johannisbeeren, schmecken aber sauer und wenig aromatisch. Vögel lieben die Früchte.
Video: Die Früchte der Zierjohannisbeeren.
Sorten der Blut-Johannisbeere (Video)
Die Blütezeit aller Blut-Johannisbeeren ist gleich. In der Blütenfarbe und der Wüchsigkeit gibt es aber Unterschiede. Als Kübelpflanzen sind schwachwüchsige Sorten empfehlenswert, für grössere Gärten, als Heckenpflanzen und Sichtschutz können Sie schnell wachsende Blut-Johannisbeeren pflanzen.
Als wüchsigste Sorte gilt die Blut-Johannisbeere 'Pulborough Scarlet'. Sie wird bis zu 2,5 Meter hoch und 2 Meter breit. Ihre Blütenknospen sind dunkelrot, die Blüten rosarot. Eine weitere sehr bekannte, kräftige Sorte ist 'Atrorubens'. Dieser breit aufrecht wachsende Strauch wird 2 Meter hoch und 1,5 m breit. Seine Blütentrauben sind 6 cm lang und purpurrot. Mit 8 cm sind die kräftig rosaroten, duftenden Blütenstände von 'King Edward VII' etwas länger. Der Strauch ähnelt 'Atrorubens', wächst aber langsamer und kann gut als Kübelpflanze gepflegt werden. Eine besonders kompakte Sorte ist 'Koja'. Mit einer Wuchshöhe von 150 cm und einer Breite von 100 cm ist sie die richtige Wahl für Kübel auf Dachterrassen und Balkonen.
Video: Zierjohannisbeere oder Blutjohannisbeere.
Den richtigen Standort wählen
Diese Laubgehölze gehören zu den Flachwurzlern. Sie brauchen einen frischen, humosen und durchlässigen Boden an einem warmen sonnigen Standort. Blut-Johannisbeeren ertragen weder Staunässe noch Trockenheit. Ist ihr Standort zu stark beschattet, blühen sie nicht. Einen Winterschutz benötigen sie jedoch nicht. Sie sind für die Pflanzung in der Winterhärtezone 5b geeignet, in der die Wintertemperaturen auf Werte zwischen -23 und -26 °C absinken können.
Blut-Johannisbeeren pflanzen
Weil diese Zierjohannisbeere Trockenheit nicht verträgt, ist es das Beste, die Pflanzen im Frühjahr oder Herbst zu setzen, wenn der Boden feucht und es nicht zu warm ist. Heben Sie an einem sonnigen Platz eine Pflanzgrube aus, die etwas tiefer und breiter ist als der Topf. Mischen Sie Kompost, Schafwollpellets oder einen anderen organischen Dünger unter den Erdaushub und geben Sie etwas davon in das Loch zurück, bis die Oberkante des Wurzelballens mit der Erdoberfläche auf einer Höhe ist. Das organische Material fördert die Humusbildung und verbessert so die Bodengare und die Wasserhaltefähigkeit des Oberbodens. Das ist für die flach wurzelnden Blut-Johannisbeeren von Vorteil. Verschliessen Sie das Pflanzloch rund um den Ballen mit dem Rest des Erdaushubs und formen Sie dabei einen leicht erhöhten Giessrand um den frisch gesetzten Strauch. Schlämmen Sie den Wurzelballen für einen guten Bodenschluss mit reichlich Wasser ein. Halten Sie die Erde an der Pflanzstelle gut feucht, bis der Strauch angewachsen ist.

Bild: Die Blüten der Blut-Johannisbeere 'Pulborough Scarlet' sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, sodass sie als bienenfreundlich gelten.
Pflegen von Blut-Johannisbeeren
Mit der richtigen Standortwahl haben Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Kultur gelegt. Ein bisschen Pflege dankt ihnen der Blütenstrauch Jahr für Jahr mit üppiger Blüte.
Richtig giessen
Wassermangel vertragen Blut-Johannisbeeren nicht. Trockenstress führt dazu, dass die Sträucher die Blätter abwerfen. Sie müssen darum bei anhaltender Trockenheit rechtzeitig wässern. Es gilt nicht nur für Kübelpflanzen, dass die Erde im Wurzelraum immer feucht sein muss. Wässern Sie während anhaltender Trockenphasen mehrmals in der Woche durchdringend, damit das Wasser in Tiefen von 10 bis 20 cm einsickern kann und nicht sofort wieder verdunstet.
Blut-Johannisbeeren düngen
Für eine ausreichende Nährstoffversorgung können Sie einen mineralischen Dünger verwenden, den Sie im Frühjahr ausbringen. Besonders auf humusarmen Böden wirkt sich aber das Ausbringen von Kompost oder anderen organischen Düngern auf dem Beet positiv aus. Sie versorgen die Pflanzen nicht nur mit Nährstoffen, sondern erhöhen auch die Bodenfruchtbarkeit.
Schnitt
Blut-Johannisbeeren blühen am besten an den langen, einjährigen und zweijährigen Seitentrieben. Darum ist ein regelmässiger Rückschnitt wichtig, um ihre Blühfreude zu erhalten. Entfernen Sie im Mai nach der Blüte die dreijährigen und älteren Triebe, um Ihren Strauch auszulichten. Auch dünne Wasserschosse, schneiden Sie direkt über dem Boden ab. Lassen Sie so viele junge Austriebe stehen, wie sie alte entfernt haben. Die übrigen Zweige können Sie um ein Drittel einkürzen.
Es ist möglich, vergreiste Sträucher radikal bis auf 30 cm über dem Boden zurückzuschneiden. Dabei sollten Sie aber bedenken, dass es dann mindestens 2 Jahre dauert, bis der Strauch dann wieder blüht.

Bild: Als Frühblüher erfreut die Blutjohannisbeere 'King Edward VII' bereits ab März mit den rosaroten und anfangs traubenförmigen Blüten.
Blut-Johannisbeeren vermehren
Blut-Johannisbeeren lassen sich leicht durch Stecklinge oder Steckhölzer vermehren. Kopf- oder Teilstecklinge werden im Juni und Juli geschnitten. Sie müssen fest sein, aber noch nicht verholzt. In feuchter Anzuchterde oder in einem Torf-Sand-Gemisch bewurzeln sie sich innerhalb von 4 Wochen. Stutzen Sie die Jungpflanzen noch vor dem Winter ein- oder zweimal, damit sie sich gut verzweigen.
Als Steckhölzer bezeichnet man einjährige, ausgereifte, verholzte Triebe von etwa 20 cm Länge, die im Winter geschnitten und im März in Freilandbeete oder in Töpfe gesteckt werden.
Es ist auch eine Nachzucht aus Samen möglich. Allerdings bilden die Sträucher nur wenige Beeren und aus Samen, lassen sich die Sträucher nicht sortenrein vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge setzen der Blut-Johannisbeere kaum zu. Die Johannisbeer-Blasenlaus kann im Frühjahr die Triebspitzen befallen. Dann bilden sich rot gefärbte, blasige Verformungen an den Blättern. Dadurch wird der Strauch aber nicht wesentlich beeinträchtigt.
Bei feuchter Witterung im Sommer kann der Pilz Drepanopeziza ribis die Sträucher befallen. Dieser verursacht an den Blattoberseiten Punkte, die zunächst gelb, dann braun und später schwarz werden. Das Laub vergilbt, rollt sich ein und fällt bereits im Sommer von den Zweigen. Durch den Verlust ihrer Blätter werden die Sträucher geschwächt. Achten Sie beim Giessen im Sommer darauf, dass Sie die Blätter nicht nass machen. Ein luftiger, freier Standort und ein regelmässiger Auslichtungsschnitt sorgen für eine gute Durchlüftung und ein schnelles Abtrocknen. Das senkt das Infektionsrisiko. Entfernen Sie infizierte Blätter, damit sich die Sporen nicht verbreiten, und entsorgen Sie das Falllaub.