Grapefruits, die botanisch Citrus paradisi heißen, sind beliebte und gesunde Zitrusfrüchte. Wusstet ihr aber, dass ihr die Grapefruit auch selbst ernten könnt? In diesem Beitrag zeige ich euch, wie ihr Grapefruit pflanzen, pflegen und überwintern müsst.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes über die Grapefruit (Citrus paradisi)
Die Grapefruit begeistert wie ihre Schwester die Pampelmuse (Citrus maxima) mit ihren besonders großen und saftigen Früchte. Der englische Name bringt es auf den Punkt: Die 'Traubenfrucht' Grapefruit lässt dicke, vollsaftige Zitrusfrüchte in Trauben wachsen. Die Grapefruitbaum selbst ist eine schöne, kompakt wachsende Pflanze, die dicht belaubt ist. Die Blüten sind reinweiß, wie bei den meisten anderen Zitrusarten auch. Allerdings sind die Blüten größer und kräftiger, so dass die Größe der Früchte sich bereits abzeichnet.

In die kräftigen Grapefruitblüten muss man sich einfach verlieben.
Die Blätter der Grapefruit Pflanze sind als weitere Besonderheit leicht geflügelt. Das lange, eher schmale und dunkelgrüne Blatt mit zusammenlaufenden Rändern hat also im unteren Bereich eine Ausbuchtung, die sogenannten 'Flügel'. Dornen sind glücklicher Weise selten, so dass man sich beim Ernten der Grapefruit keine Handschuhe anziehen muss.
Die Früchte der Grapefruit kennen viele von einem ausgewogenen Frühstück. Sie sind vollrund und besonders saftig. Grapefruits wachsen als gelbe (manchmal auch 'weiß' genannte) oder orange-rote Sorten. Die Verfügbarkeit ist nicht ganzjährig gegeben, da die Ernten der Grapefruit in den Anbauländern wie Mexiko oder Israel begrenzt ist.
Citrus paradisi pflegen und pflanzen
Citrus paradisi, also Grapefruit können als Kübelpflanze auch hierzulande kultiviert werden. Sie müssen in einem Kübel oder, wenn sie kleiner sind, in einem Topf wachsen, da sie keinen nennenswerten Frost vertragen. Entscheidend für den Ernteerfolg bei der Grapefruit ist ein besonders warmer Standort. Wichtig ist die sogenannte Wärmesumme: Wieviele Stunden verbringt die Pflanze bei warmen Temperaturen über 20° C?

Grapefruit gibt es als gelbe oder als orange-rote Sorte.
Der ideale Standort
Um solch große Früchte wachsen und reifen zu lassen, brauchen die Grapefruit besonders warme Standorte. Daher ist der ideale Standort in einem Wintergarten oder Gewächshaus unter Glas, denn dort kann die Pflanze temperiert stehen. Temperiert heißt, dass die Temperaturen häufiger im zweistelligen Bereich liegen. Es geht aber auch ohne Gewächshaus, allerdings sollte der Standort besonders geschützt sein. Wenn es draußen mild bis warm ist, kann die Grapefruit natürlich in jedem Fall rausgestellt werden. Die Reifezeit der Früchte hängt ganz vom Witterungsverlauf und der tatsächlichen Wärmesumme ab. Bei unserem Sommerwetter, das ja durchaus auch kühl-feucht sein kann, kann es auch durchaus länger als ein Jahr dauern, bis die Früchte der Grapefruit reif sind. In jedem Fall -also unter Glas oder unter freiem Himmel- sollte die Grapefruit immer so viel direktes Sonnenlicht wie möglich erhalten.

Grapefruit - die Traubenfrucht unter den Zitruspflanzen lässt ihre Früchte in Trauben wachsen.
Die Grapefruit gießen
Wie alle Zitruspflanzen ist die Grapefruit nicht gerade durstig. Sie sollte nur dann gegossen werden, wenn die Erde nicht mehr feucht ist. Das könnt ihr am Besten mit einem Feuchtigkeitsmesser* herausfinden. Alternativ kann man auch mit dem Finger nachfühlen, allerdings ist das Ergebnis nicht ganz so präzise. Manche Gärtner gießen erst, wenn sich die Erde an der Oberfläche vom Topfrand löst. Am präzisesten ist aber auf jeden Fall die Messung mit dem Feuchtigkeitsmesser.
Das Gießen führt Ihr am Besten am Morgen durch, dann entspricht die Temperatur des Wassers der der Pflanze, so dass sich diese nicht 'erschreckt' (natürlich geht es nicht um den psychischen Schrecken, sondern um die Vermeidung einer unnötigen Abkühlung der Wurzeln, wenn man am Nachmittag oder Abend mit kaltem Wasser gießt). Entgegen einer immer noch weit verbreiteten Pflegephilosophie können Zitruspflanzen wie Citrus paradisi auch mit Leitungswasser gegossen werden.

Groß, rund und gelb - die Grapefruit
Der richtige Dünger für die Grapefruit
Wenn Pflanzen dauerhaft im Kübel wachsen, haben sie nur eine geringe Verbindung zur natürlichen Umwelt. Die Erde im Topf kann sich also im Gegensatz zur Erde im Beet nicht durch verrottendes organisches Material regenerieren. Hinzu kommt eine kurze Wachstumszeit der Kübelpflanzen. In dieser verkürzten Zeit müssen die benötigten Nährstoffe auch verfügbar sein. All das spricht dafür, die Grapefruit von April oder Mai bis August mit einem Fertigdünger in Pulverform zu düngen. Dieser sollte bei den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphat und Kalium einen nur geringen Phosphatanteil haben. In der üblichen Notierung der Konzentrationen wäre eine gut geeignete Zusammensetung N-P-K 20/5/15. Neben den Hauptnährstoffen gedeihen Zitruspflanzen wie die Citrus paradisi umso besser, wenn ein breites Spektrum an Spurenelementen wie Zink, Eisen, Kupfer, Magnesium, Bor, Mangan und Molybdän im Dünger enthalten sind. Spurenelement bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese Nährstoffe in nur geringenKonzentrationen, eben 'Spuren', enthalten sind.
Die Verabreichung des Düngers erfolgt über das Gießwasser. Ein einmaliges Düngen pro Woche dürfte reichen. Für die genaue Dosierung empfiehlt es sich, sich an die Angaben des Herstellers zu halten. Wenn die Grapefruit umgetopft wurde, benötigt sie -je nach Wachstum- ca. sechs bis acht Wochen nach dem Umtopfen keinen Dünger.

Die Frucht der Grapefruit im Sommer - noch braucht sie etwas, um zu reifen.
Das Umtopfen der Grapefruit
Alle zwei bis drei Jahre sollte die Grapefruit umgetopft werden. Als Zeitpunkt für das Umtopfen wird das frühe Frühjahr vor dem Rausstellen gewählt. Die Erde ist locker und durchlässig, gibt der Pflanze aber dennoch Halt. Das erreicht man am Besten, indem man in das untere Drittel des Topfes mit der Erde ein Drainagematerial einlegt. Drainagematerial kann Kies oder Poroton sein. Die Erde selbst kann eine humusreiche aber torffreie Pflanzerde sein. In diese mischt man je 10% Quarzsand und Kokosfaser. Der Topf muss auf jeden Fall Abflusslöcher haben. Der neue Topf sollte im Durchmesser 4cm größer sein als der alte Topf.
Überwinterung bei der Citrus paradisi
Wenn es im Oktober kälter wird, muss die Grapefruit vor Frost und winterlicher Nässe geschützt werden. Das ideale Überwinterungsquartier ist wie oben bereits beschrieben kühl und hell wie eben in einem Wintergarten oder Gewächshaus. Wenn ein solches Winterquartier nicht verfügbar ist, kann die Grapefruit auch in einem unbeheizten Nebenraum überwintern. Geeignet ist etwa ein unbeheiztes Treppenhaus oder ein Gartenhaus. Letzteres sollte allerdings einen Frostwächter* als Heizung haben. Neuerdings werden auch ganz brauchbare Überwinterungszelte* angeboten. Auch diese brauchen aber einen Frostwächter. Die Überwinterungstemperatur liegt bei der Grapefruit etwas höher als beim Zitronenbaum. Gut geeignet sind 8° bis 12° C in den Monaten Dezember bis Anfang März.

Auch im Winterquartier reifen die Grapefruit weiter.
Grapefruit ernten
Nach einer durchaus langen Reifezeit haben die Grapefruits ihre volle Größe erreicht. Kühle Temperaturen im Herbst oder Frühjahr färben die Früchte orange oder gelb. Wenn sie nicht mehr wachsen und schön leuchten, dann kann man die Früchte mit der Schere abschneiden. Am Besten haltbar sind die Grapefruits, wenn man sie in den Kühlschrank legt. Für mich gehört eine fruchtig-frische Grapefruit jeden Morgen zum Frühstück und zu einem guten Start in den Tag. Eine Grapefruit zu essen oder Grapefruitsaft zu trinken gilt als gesund. Ob man allerdings mit Grapefruit abnehmen kann, hängt sicher auch davon ab, was man sonst noch zu sich nimmt.
Hallo,
Ich habe eine Grapruit-Baum aus Samen selbst gezogen. Die Frucht der Samen stammt aus Cuba und der Baum ist jetzt 30 Jahre alt.
In seinen frühen Jahren hat er auch spärlich geblüht, was er aber seit etwa 25 Jahren nun gänzlich hat.
Seit etwa 3 Jahren treibt er im Winter sehr lange Triebe aus seinen oberen Zweigen, die schnell wachsen und auch größer (gewellte) Blätter haben. Ich habe die Zweige bis jetzt stehen lassen, nun fallen aber die Blätter ab und ich habe diese zurück geschnitten. Vor etwa 5 Jahren bekamen die älteren Äste auch lange Stacheln, die sehr hart und spitz sind, was beim Transport ins Winterquartier sehr, sehr 'nachteilig' ist ? .
Den Baum habe ich im vergangen Jahr im Frühjahr wieder (nach drei Jahren) umgetopft, worauf er einen extremem Wachstumsschub bekam.
Was er aber nicht macht, ist blühen.
Fruchtfleisch fest, etwas mehliger Nachgeschmack.
Hallo,
die langen Triebe im Winter deuten auf ein suboptimales Winterquartier hin. Vermutlich ist es zu warm und nicht hell genug.
Weiter stellt sic mir die Frage, ob Sie düngen? Zitruspflanzen brauchen Dünger, da im Kübel die erforderlichen Nährstoffe fehlen. Mit einem Zitrusdünger, den sie im Sommer wöchentlich verabreichen, sollten Sie der Pflanze helfen können.
Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne melden.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth