Die Erdbeerguave ist eine hübsche Vertreterin der großen Guavenfamilie, zu der auch die Ananasguave gehört. Diese tropische Frucht ist erstaunlich robust und kann daher auch bei uns als Kübelobstbaum kultiviert werden. Wie ihr dabei idealer Weise vorgeht und welche Pflege bei der Erdbeerguave für reichlich Früchte sorgt, erklärt dieser Beitrag.

Im Spätsommer bis Herbst reifen die Erdbeerguaven-Früchte.
Inhaltsverzeichnis
Die Erdbeerguave - tropische Früchte nördlich der Alpen
Die Erdbeer- oder Rote Guave ist eine typische Vertreterin der großen Gattung der Guaven. Botanisch handelt es sich um Psidium littorale oder Psidium cattleyanum. Verwandt ist die Erdbeerguave auch mit der Guave, die botanisch Psidium guajava heißt. Alle Guaven sind Myrtengewächse und damit mit der Myrte aber auch etwa mit der Wachsblume verwandt. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Guaven ist Mexiko, Mittelamerika sowie das tropische Südamerika. Heute sind Guaven aber in der ganzen Welt zu finden, auch in verwilderter Form. Diese Wildformen sorgen auch für einen großen Teil der Fruchtproduktion.

Eine Echte Guave Psidium guajava von unten
Wuchs, Blüten und Früchte bei der Erdbeerguave
Der Guaven Baum ist ein kleiner knorriger Baum, der gut verzweigt wächst und eine hübsche Krone hat. Die Blätter der Erdbeerguave sind oval und spitz zulaufend. Sie sind mit einer Wachsschicht bedeckt und geben der Krone mit ihrer klaren Struktur ein edles Ambiente. Edel wirken auch die Blüten mit ihren langen Pinselblüten, bei der auch die Myrtenverwandschaft deutlich wird. Die Blüte erscheint im Frühsommer und befruchtet sich bei der selbstfruchtenden Pflanze von allein, lädt aber auch Bestäuber ein.

Blatt und Frucht harmonieren farblich und in ihrer Form.
Hauptattraktion bei der Roten Guave sind natürlich die roten Früchte, die man auch verzehren kann. Der Geschmack der Erdbeer Guave ist sehr aromatisch oder sogar parfümiert ohne zu aufdringlich sein. Insofern ist es eher der Geschmack als das Aussehen, dass dieser Guavenart ihren deutschen Namen gibt. Äußerlich sehen die Erdbeerguaven eher aus wie kleine rote Äpfel und schmecken wunderbar süß und würzig. Das Fruchtfleisch ist sehr hell, auch das trägt zur Attraktivität der Pflanze bei.
Die Pflege der Roten Guave
Neben den hübschen und schmackhaften Früchten ist ein weiterer Pluspunkt der Erdbeerguave, dass sie für eine exotische Pflanze recht pflegeleicht ist, auch wenn sie nicht winterhart ist. Wie ihr die Erdbeerguave pflanzen müsst, erfahrt ihr in diesem Abschnitt.

Bei guter Pflege bilden sich im Sommer zahlreiche Früchte, die bis zum Herbst heranreifen.
Ein passender Standort für die Psidium littorale
Im Sommer ist der kleine Guavenbaum eine hübsche Kübelpflanze für jede Terrasse und jeden Balkon. Dadurch dass sie eher klein und langsam wächst, kann sie auch dort aufgestellt werden, wo der Platz begrenzt ist. Die Lichtbedürfnisse sind nicht ganz so ausgeprägt wie bei anderen tropischen Pflanzen wie etwa dem Hibiskus. Es reicht also auch ein sonniger bis halbschattiger Standort, bei dem die Zahl der Sonnenstunden etwas eingeschränkt ist.
Gießen und Düngen bei der Guave
Auch beim Gießen ist die Pflanze nicht sonderlich empfindlich oder anspruchsvoll. Sie bedankt sich aber für eine gleichbleibende Bodenfeuchte mit gesundem Wachstum. Sollte die Erdbeer Guave einmal zu trocken sein, können Blätter abfallen, die sich aber schnell wieder neu bilden.
Auch beim Dünger lässt sich die Pflanze gut im Verbund mit anderen mediterranen Pflanzen pflegen, denn auch sie braucht als Kübelpflanze in der Vegetationszeit regelmäßige Düngung. Ihr solltet also von April oder Mai bis zum Sommer wöchentlich einen Kübelpflanzendünger verabreichen. Auch ein Dünger für Zitruspflanzen führt zu guten Ergebnissen bei der Erdbeerguave.
Die Erdbeerguave überwintern
Wenn ihr die Erdbeerguave überwintern wollt, dann ist ein kühles bis mildes Winterquartier erforderlich. Als Winterquartier eignen sich die Klassiker unter den Winterquartieren wie etwa ein ungeheiztes Treppenhaus oder ein nicht ganz so kühler Kalt-Wintergarten. Die immergrüne Pflanze benötigt auch im Winter Licht, so dass eine dunkle Überwinterung keine gute Idee ist. Besonders ungeeignet ist eine warme, aber dunkle Überwinterung in einem beheizten Wohnraum. Da die Erdbeerguave nicht winterhart ist und keinen Frost verträgt, beginnt die Überwinterungsperiode noch vor dem Frost und dauert bis zum April oder Mai. Während des Winters braucht die Guave nur ganz wenig Wasser, regelmäßig sollte nach Schädlingen gesucht werden, die im Winter auftauchen können.
Schnitt und Umtopfen
Da die Pflanze nicht allzu stürmisch, dafür aber geordnet wächst, ist ein regelmäßiger Schnitt nicht erforderlich. Ist mal ein Zweig abgeknickt und stirbt ab, kann man diesen im Zuge der Erhaltung abschneiden. Auch beim Umtopfen tanzt die Erdbeerguave nicht aus der Reihe, denn sie hat ähnliche Bedürfnisse wie viele andere mediterrane Pflanzen. Alle zwei bis drei Jahre sollte sie umgetopft werden. Die Erde ist nährstoffreich, gleichzeitig aber auch durchlässig und strukturstabil. Ihr solltet torffreie Erde bevorzugen, aber darauf achten, dass das Substrat Drainagematerial wie Lavagranulat oder Poroton enthält. Der Zeitpunkt für das Umtopfen ist der späte Winter.
Wenn ihr eine Guaven Pflanze kaufen möchtet, findet ihr schöne Exemplare im Fachhandel für mediterrane Pflanzen.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Andreas Bartes - Tropenpflanzen. Zier- und Nutzpflanzen. Stuttgart, 2013
Ich habe eine Erdbeerguave im Kalthaus eingepflanzt,im Winter aber lässt sie alle Blätter fallen,und Früchte die noch nicht erntereif sind faulen.Ist 5°C Minimaltemperatur zu kalt? Meine Tochter in Australien hat welche im Garten und dort kanns auch mal -5°C werden.
Hallo,
tatsächlich brauchen die Guaven doch im Schnitt ein paar Grade mehr als nur 5° C. Wenn dann noch Feuchtigkeit dazu kommt, kann es zu Fäulnis kommen. Können Sie die Temperatur entsprechend erhöhen?
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth