
Diese Gehölze besitzen aufgrund ihres exotischen Flairs einen hohen Beliebtheitsgrad und werden auch in heimischen Gärten gerne kultiviert. Statt ein bereits vorgezogenes Bäumchen zu kaufen, kann man als Gartenbesitzer auch selbst Feigen vermehren. Werden einige diesbezügliche Tipps beachtet, lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten.
Inhaltsverzeichnis
Feigen vermehren – so gelingt es Ihnen
Grundsätzlich stehen zur Feigen Vermehrung drei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
- Feigen aus Samen ziehen
- Feigen vermehren durch Stecklinge
- Vermehrung aus Ablegern
Für welche dieser Optionen sich individuell entschieden wird, ist in erster Linie davon abhängig, ob bereits ein Feigenbaum vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so bleibt lediglich die Vermehrung durch Samen; anderenfalls jedoch können sämtliche Methoden angewendet werden.
Feigen aus Samen ziehen
Saatgut ist im Fachhandel erhältlich, jedoch kann es auch aus vorhandenen Feigen gewonnen werden: Im Inneren einer Feigenfrucht befinden sich winzig kleine Samen. Um an sie zu gelangen, wird die Frucht aufgeschnitten. Das Saatgut wird vorsichtig mit einem Messer entnommen und für einige Stunden auf Küchenkrepp getrocknet.
Währenddessen wird ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde gefüllt; sehr gut geeignet ist ein Gemisch aus Blumenerde und Sand. Auf dieses werden die Samen gelegt und leicht angedrückt. Nachdem die Erde leicht angegossen wurde, wird über das Gefäß eine durchsichtige Folie, gerne Frischhaltefolie, gespannt. An einem warmen, hellen Standort, an dem optimaler Weise Temperaturen von mindestens 20° C herrschen, dauert es einige Wochen, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Während des Wachstums muss die Erde ständig feucht gehalten werden.
Achtung: Die Folie täglich für eine Stunde anheben, um Schimmelbildung vorzubeugen!
Wenn die jungen Pflänzchen eine Größe von etwa 10 cm erreicht haben, werden sie in Einzeltöpfe umgesetzt. Auch jetzt benötigen sie einen warmen Standort, sollten aber keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Feigen vermehren durch Stecklinge
Für die Stecklings Vermehrung können drei verschiedene Arten von Stecklingen genutzt werden:
- Kopfstecklinge
- Grüne Triebe
- Verholzte Triebe des Vorjahres
Die gewünschten Triebe werden abgeschnitten und in ein Wasserglas gestellt, um Wurzeln bilden zu können. Ist dies geschehen, werden sie zur Hälfte in ein Pflanzgefäß gesteckt, welches mit einem Gemisch aus Erde und Sand gefüllt ist. Nach dem Angießen wird eine Plastiktüte über das Gefäß gezogen.
In der Folgezeit muss die Erde immer feucht, jedoch nicht nass sein.
Gartenbista-Tipp: Ein scharfes Messer zum Abschneiden benutzen, um die Triebe nicht zu quetschen!
Vermehrung aus Ablegern
Als Ableger eignen sich theoretisch sämtliche Zweige eines Feigenbaumes. Es ist jedoch ratsam, einen frischen, etwa 20 cm langen Trieb zu wählen.
Die weitere Vorgehensweise ist identisch mit jener der Stecklings Vermehrung:
- Ableger zur Hälfte in ein Erde-Sand-Gemisch stecken
- Gefäß mit Plastiktüte überziehen
- Pflanzsubstrat gleichmäßig feucht halten
Richtiges Klima für schnelle Keimung
Damit sich ein Feigenbäumchen entwickeln kann, benötigt es Temperaturen von mindestens 20°C. diese können sowohl im Winter im Haus als auch im Sommer im Freien gegeben sein. Bei der Freilandanzucht ist jedoch zu beachten, dass die junge Feige nicht direkt in der Sonne steht. Optimal ist ein Plätzchen vor einer Hauswand, da diese nicht nur schützt, sondern noch zusätzliche Wärme abgibt.
Feigen vegetativ vermehren
Werden Feigen durch Aussaat vermehrt, sehen die Bäumchen zwar wunderschön aus, bilden aber nur sehr selten Früchte. Der Grund dafür liegt darin, dass die Veranlagung zur Selbstbefruchtung durch die generative Vermehrung durch Samen verloren gehen kann.
Um zu gewährleisten, dass die gezüchteten Feigen Früchte tragen, sollten sie vegetativ vermehrt werden:
- Ableger
- Stecklinge
Dauer der Vermehrung
Vom Moment der Aussaat beziehungsweise der Bewurzelung bis hin zur ersten Ernte vergehen einige Jahre.
Ein selbst gezogener Feigenbaum sollte erst im Alter von zwei Jahren ins Freie ausgepflanzt werden. Vorher hat er noch nicht genügend Abwehrkräfte, um Frost zu überstehen, und sollte deswegen die ersten beiden Lebensjahre im Winter an einen geschützten Platz gestellt werden.
Video-Tipp der Redaktion: Feigen vermehren – wie geht das
Symbolgraphiken: © New Africa – Fotolia.com
Feigen stecklinge