
Die auch unter dem Namen Zichorie bekannte gewöhnliche Wegwarte war schon bei den alten Römern und Ägyptern bekannt. Die Pflanze wächst, wie es auch der Name schon vermuten lässt, vorwiegend an Wegrändern. Dank ihrer wunderschönen Blüten, die von weiß bis zart blau reichen, wird sie auch gern in Gärten kultiviert. Nicht zuletzt erfreut sie ich auch als Heilpflanze größer Beliebtheit.
Inhaltsverzeichnis
- Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) – Pflegetipps für Schnellleser
- Allgemeine Informationen über die gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus)
- Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) – Standort
- Wegwarte – Boden
- Wegwarte aussäen
- Gewöhnliche Wegwarte Bilder-Galerie
- Wegwarte pflegen
- Wegwarte schneiden
- Wegwarte – Vermehrung
- Wegwarte überwintern
- Wegwarte – Krankheiten und Schädlinge
- Wegwarte – Verwendung und Wirkung
- Die Wegwarte- eine Pflanze für Garten und Gesundheit
Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) – Steckbrief von Gartenbista
Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) – Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Juli bis September
- Standort: sonnig
- Boden: trockener, lockerer Boden
- Pflanzzeit: Frühjahr
- Boden/ Erde: trockener, humusreicher Boden
- Pflanzabstand: ca. 10 cm Pflanzabstand einhalten
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Aussaat oder Wurzelteilung
- Aussaatzeit: Frühjahr
- Gießen: nur wenig und leicht gießen
- Düngen: nicht notwendig
- Blütenpflege: welke Blüten abschneiden
- Schneiden: im Herbst in Bodennähe zurückschneiden
- Überwinterung: winterhart
- Pflanzenhöhe/-größe: bis zu 140 cm
- Giftig: nein
- Heilwirkung: bei Erkrankungen des Magen-Darm-Systems, Rheuma, Gicht
- Schädlinge: Schnecken
Allgemeine Informationen über die gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus)
Vor allem an Weg- und Heckenrädern, aber auch an Feldern und Wiesen ist die Wegwarte zu finden. Sogar auf Schutthalden und Ödländern kann sie wachsen. Heimisch ist sie in ganz Europa und in einigen Teilen von Westasien. Die Pflanze wächst auf trockenen und nährstoffreichen Böden, die sogar sandig sein können. Auch ein vollsonniger Platz bekommt der Wegwarte sehr gut.

Die Heilwirkungen der gewöhnlichen Wegwarte waren schon zu früheren Zeiten bekannt. So wird sie vorwiegend bei Beschwerden des Verdauungstraktes, bei Harnwegserkrankungen und Augenentzündung eingesetzt. Weiterhin hat sie sich bei Gallensteinen und als Abführmittel bewährt. Äußerlich kann sie verwendet werden, um beispielsweise Hautunreinheiten und Ekzeme zu bekämpfen.
Volkstümliche Namen der gewöhnlichen Wegwarte, die vor allem in Deutschland bekannt sind, sind blaue Distel, Zigeunerblume, Kaffeekraut, Wegeleuchte, Zichori und Hasenmilch. Der lateinische Name Cichorium intybus findet sich auch im volkstümlichen Namen Zichori wieder. Sehr bekannt ist sicher auch die Verwendung der Wurzeln, welche geröstet und gemahlen als Kaffeeersatz verwendet werden können.
Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) – Standort
Am liebsten hat die gewöhnliche Wegwarte einen Standort in der direkten Sonne. Sie mag es warm und kann im Kräutergarten, im Beet und sogar im Kübel gepflanzt werden. Wird sie im Kübel gepflanzt, sollte sie ebenfalls einen sonnigen und trockenen Platz bekommen. Der Boden sollte trocken und humusreich sein, damit der Wegwarte genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Sogar auf lehmigen und sandigen Böden kann sie wachsen. Einzig Staunässe sollte verhindert werden.

Die gemeine Wegwarte ist auch als eine Schönwetterpflanze bekannt. Bei schönem Wetter und Sonne öffnen sich ihre Blüten. Abends schließen sie sich wieder. An trüben Tagen kann es durchaus passieren, dass die Pflanze die Blüten überhaupt nicht öffnet. Dies ist auch eine Besonderheit der Wegwarte. Insgesamt passt sich diese Pflanze den unterschiedlichsten Bedingungen recht gut an.
Wegwarte – Boden
Die Wegwarte bevorzugt einen trockenen Boden, der sogar lehmig bis sandig sein kann. Auch ein leicht steiniger Untergrund stört diese Pflanze keineswegs. Der Boden sollte nur nie zu nass sein. Da die Wegwarte sehr lange Wurzeln bekommt, empfiehlt sich auch ein lockerer Boden. Weiterhin sollte der Boden nährstoffreich sein. Je mehr Nährstoffe der Boden enthält, desto höher kann die Wegwarte werden. Ideal ist außerdem ein Boden mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7. Für das Anpflanzen im Garten ist aber auch normale Gartenerde ausreichend.
Gartenbista-Tipp: Auch für die Kultivierung in einem Kübel reicht der Wegwarte eine normale Pflanzenerde völlig aus.
Wegwarte aussäen
Vorgezogene Pflanzen findet man nur selten im Handel. Daher kann es sinnvoll sein, die Wegwarte auszusäen und anschließend einzupflanzen. Samen finden sich meist in jedem Gartenmarkt. Die Aussaat der Wegwarte kann im März im Frühbeet oder Gewächshaus erfolgen. Ab April kann sie aber auch direkt im Freien ausgesät werden. Ist es im Frühjahr im Freien noch sehr kalt, ist außerdem eine Vorzucht im Haus möglich. Für eine gute Entwicklung der Samen sollte auch hier ein sonniger Platz gewählt werden.

Damit sich später keine Staunässe bildet, ist die Drainage sowohl bei Topf- als auch bei Freilandkultivierung wichtig. Hierfür sollte die Erde vor der Aussaat gut aufgelockert und anschließend mit Substrat oder Sand angereichert werden.
In einer Tiefe von ca. 2 cm werden die Samen dann mit einem Reihenabstand von 20 bis 25 cm ausgesät. Die Samen werden anschließend etwas locker mit Erde bedeckt. Anders als die Pflanze benötigen die Samen regelmäßig etwas Feuchtigkeit. Die Erde sollte nur leicht angefeuchtet sein und auch hier gilt es wieder Staunässe zu vermeiden.
Haben die kleinen Pflänzchen dann eine Höhe von etwa 5 cm erreicht, können sie vereinzelt werden. Damit die Wegwarte zum Wachsen genügend Platz hat, ist ein Pflanzabstand von etwa 10 cm ausreichend.
Gewöhnliche Wegwarte Bilder-Galerie
Wegwarte pflegen
Die Wegwarte ist ziemlich anspruchslos und benötigt nur wenig Pflege. Ein warmer und sonniger Platz auf trockenem Boden reicht ihr aus.
Der Wasserbedarf dieser Pflanze ist relativ gering. Daher reicht es aus, sie vor allem im Sommer bei längerer Trockenheit regelmäßig ein wenig anzufechten. Die nächste Wassergabe ist erst notwendig, wenn die Erde wieder trocken ist. Düngen ist bei der anspruchslosen Pflanze nicht nötig. Dennoch kann sie mit Pferdemist oder Kompost gedüngt werden, um besonders üppig zu wachsen.
Wurde die Wegwarte jedoch in einem Kübel gepflanzt, ist regelmäßiges Gießen in geringen Mengen nötig. Trotzdem sollte auch hier Staunässe vermieden werden. Einfaches Leitungswasser oder auch Regenwasser reichen zum Gießen aus.
Gartenbista-Tipp: Die Wegwarte kann sich selbst durch die Samen, welche in den verwelkten Blüten stecken, aussäen. Soll dies verhindert werden, empfiehlt es sich die verwelkten Blüten, welche oft zahlreich vorhanden sind, regelmäßig abzuschneiden und zu entfernen.
Wegwarte schneiden
Das Schneiden der Wegwarte erfolgt im Herbst. Vor dem Winter wird sie bis in Bodennähe zurückgeschnitten. Auch verwelkte Blätter und Blüten sollten jetzt noch entfernt werden. Sollen die Wurzeln der Pflanze verwendet werden, empfiehlt sich die Ernte im Spätherbst, also von Oktober bis November oder im Frühjahr.
Wegwarte – Vermehrung
Die Vermehrung der Wegwarte erfolgt entweder durch Aussaat oder durch die Wurzelteilung.

Für die Wurzelteilung werden die Wurzeln geteilt. Die seitlichen Pfahlwurzeln, welche mindestens 10 cm lang sind, werden von der Hauptwurzel abgetrennt. Anschließend können die neuen Wurzeln direkt in die Erde gesetzt werden. Der ideale Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr.
Die Aussaat erfolgt ebenfalls im Frühjahr. Entweder wird eine Vorzucht im Haus oder Frühbeet vorgenommen oder direkt ins Freiland gesät. Ins Freiland sollte frühestens ab April gesät werden.
Gartenbista-Tipp: Die Aussaat sollte immer nur leicht befeuchtet werden.
Wegwarte überwintern
Das Überwintern der Wegwarte stellt keinerlei Schwierigkeiten dar, da die Pflanze frosthart ist bis zu -40 °C. Daher benötigt sie auch keinerlei Winterschutz und muss nicht abgedeckt werden.
Wegwarte – Krankheiten und Schädlinge
Auch vor Krankheiten und Schädlingen muss sich die Pflanze nicht fürchten. Einzig die zarten jungen Pflanzen werden gern von Schnecken gefressen. Schneckenkorn oder andere Schneckenfallen können hier aber Abhilfe schaffen.
Wegwarte – Verwendung und Wirkung

Die Wegwarte ist eine äußerst vielfältige Heilpflanze. Sie hilft bei den unterschiedlichsten Verdauungsbeschwerden, Harnwegserkrankungen und bei Hautunreinheiten. Ebenso hat sie sich bei Augenentzündungen, Stoffwechselstörungen und Problemen mit der Bauchspeicheldrüse bewährt. Sogar in der Bachblütenmedizin wird sie verwendet und ist dort unter dem Namen Chicory bekannt. Sie kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden.
Typische Anwendungsgebiete:
- Appetitlosigkeit
- Verstopfung
- Augenentzündung
- Gicht
- Rheuma
- Stoffwechselerkrankungen
- Hautunreinheiten und Ekzeme
- Anämie
- Gallensteine
- zur Entschlackung
- Gelbsucht
Die Hauptmerkmale ihrer Wirkung sind ihre appetitanregenden, abführenden, fiebersenkenden, galletreibenden, harntreibenden, blutreinigenden und magenfreundlichen Eigenschaften.
Die blutreinigenden Eigenschaften der Wegwarte machen sie auch zu einem beliebten Kraut, welches gern bei der Frühjahrskur Verwendung findet.
Verwendet werden sowohl Blätter, wie auch Blüten und die Wurzeln. Ist die Pflanze im eigenen Garten nicht vorhanden, kann sie auch sehr gut im Freien gesammelt werden. Die Blüten werden hierfür in der Blütezeit von Juni bis September gesammelt, die Blätter können schon von Juni an bis in den September hinein gesammelt werden. März bis April und Oktober bis November sind die idealen Zeiten zum Sammeln der Wurzeln.
Vor allem Wirkstoffe, wie zum Beispiel Eisen, Bitterstoffe, Folsäure, Selen, Inulin, Kalium, Zink und Vitamin B und C sorgen für die Heilwirkungen.
Verwendungsmöglichkeiten der Wegwarte

Der Tee kann aus den Blättern, Blüten und Wurzeln hergestellt werden. Er kann äußerlich für Waschungen, beispielsweise bei Ekzemen und Hautunreinheiten, aber auch innerlich bei Magenbeschwerden verwendet werden. Soll er beispielsweise bei Appetitlosigkeit helfen, sollte er ca. 30 Minuten vor der Mahlzeit getrunken werden. Bei Verdauungsbeschwerden empfiehlt es sich dagegen ca. zwei Tassen Tee über den Tag verteilt zu trinken.
Für die Zubereitung des Tees bei Magenbeschwerden wird ein Teelöffel mit ca. 200 ml heißem Wasser übergossen. Der Tee sollte 5 Minuten ziehen und kann anschließend abgegossen werden.
Wegwarten-Sirup ist ein beliebtes Hausmittel bei Fieber und zur Leberstärkung. Hierfür wird aus Zucker und dem Kraut der Wegwarte ein Sirup gekocht.
Um beispielsweise die Milz oder den Magen zu stärken, kann auch ein Wegwarten-Honig hergestellt werden. Dafür werden die Blüten direkt in ein Glas Honig gegeben. Davon sollte täglich gegessen werden.
Gartenbista-Tipp: Die Wurzeln der Wegwarte lassen sich auch in Wein einlegen, welcher dann sehr gut bei Verdauungsstörungen oder Sodbrennen hilft.
Die Wegwarte- eine Pflanze für Garten und Gesundheit
Früher äußerst bekannt, ist die Wegwarte heute etwas in Vergessenheit geraten. Für viele Menschen ist die am Wegesrand wachsende Pflanze nur ein Unkraut. Neben ihren wunderschönen blauen oder weißen Blüten, welche im Garten oder auf der Terrasse sehr dekorativ sind, ist auch ihre Heilwirkung nicht zu verachten.
Die Pflanze ist an das europäische Klima gut angepasst, einfach zu pflegen und sehr anspruchslos. Auch als Kübelpflanze eignet sie sich sehr gut. Somit spricht nichts gegen das Kultivieren der Feld- und Wiesenblume im heimischen Garten.
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