Der Echte Gewürzstrauch (Calycanthus floridus) ist ein interessanter Blütenstrauch für den Duftgarten. Das sommergrüne Laubgehölz hat ungewöhnliche, braunrote Blüten, die besonders in den Abendstunden einen angenehmen, fruchtigen Duft verströmen. Wegen des aromatischen Dufts der Rinde wird dieses Ziergehölz auch als Nelkenpfeffer bezeichnet. Gewürzsträucher eignen sich als Solitärgehölze und Heckenpflanzen. Kleinere Sorten können im Kübel kultiviert werden. Im Lubera®-Shop können Sie einen robusten und einzigartigen Gewürzstrauch kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung - Gewürzstrauch
- Wissenswertes über den Gewürzstrauch
- Wuchs und Aussehen
- Gewürzstrauch-Sorten
- Calycanthus x raulstonii
- Weitere Sorten
- Standort und Boden
- Gewürzstrauch pflanzen
- Nelkenpfeffer pflegen
- Gewürzsträucher schneiden
- Gewürzsträucher vermehren
- Absenker
- Aussaat
- Stecklinge
- Krankheiten und Schädlinge
- Giftigkeit für Mensch und Tier
Zusammenfassung - Gewürzstrauch
- Schnell wachsender Strauch, der eine Höhe von bis zu 3 Metern und eine Breite von 2 Metern erreichen kann
- Benötigt frischen und feuchten Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort
- Nelkenpfeffer ist sehr feuchtigkeitsliebend und kommt mit trockenen Böden nicht zurecht
- Sehr resistenter Blütenstraucher gegen nahezu alle Schädlinge und Krankheiten
Wissenswertes über den Gewürzstrauch
Es sind drei Arten von Calycanthus wissenschaftlich anerkannt: Calycanthus floridus aus dem Südosten von Nordamerika, Calycanthus occidentalis aus dem westlichen Nordamerika und der Chinesische Gewürzstrauch Calycanthus chinensis. Diese Laubgehölze sind ursprüngliche Blütenpflanzen, die sich auf dem Urkontinent Gondwana entwickelt haben. Als Bestäuber dienen Käfer. Die Blütensträucher locken sie an, indem sie den Geruch von fermentiertem Obst imitieren. Der Duft vom Echten Gewürzstrauch erinnert an Erdbeeren, der anderer Arten und Sorten an Bananen, Zitronen oder Ananas. In den Blüten bilden sie eiweissreiche Körperchen, die den bestäubenden Käfern als Nahrung dienen. Der Name leitet sich von den Begriffen „calycis“, was Blütenkelch bedeutet und „ánthos“, dem altgriechischen Wort für Blüte, ab. Er beschreibt die Besonderheit, dass die Kelchblätter und die Kronblätter ihrer urtümlichen Blüten sich nicht eindeutig unterscheiden, sondern in ihren Merkmalen fliessend ineinander übergehen.
Der aromatische, kampferartige Duft von zerriebenen, frischen Blättern schreckt Stechmücken ab. Die Rinde von Calycanthus floridus hat einen starken Geruch wie Gewürznelken. Sie wird getrocknet und gemahlen als Ersatz für Zimt verwendet. Auch getrocknetes Holz duftet nach mehreren Jahren noch. Aus den Blättern werden ätherische Öle gewonnen, die zur Insektenabwehr, als Parfum oder Desinfektionsmittel verwendet werden.
Wuchs und Aussehen
Der Gewürzstrauch ist ein schnell wachsender Strauch mit einer Wuchshöhe von 150 bis 300 cm und einer Breite von 200 cm. Seine olivbraunen Triebe sind kantig und filzig behaart. Er hat fleischige Wurzeln, die sich flach ausbreiten und Wurzelausläufer hervorbringen. Das Laub ist sommergrün, oberseits hellgrün und unterseits graugrün. Bei der Varietät „Purpureus“ sind die Blätter kupferfarben oder weinrot überlaufen. Selektionen dieser Farbform haben einen satten dunkelroten Farbton. An sonnigen Standorten färbt sich das Herbstlaub dekorativ gelb. Die Blüten des Echten Gewürzstrauchs sind dunkelrotbraun. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 4 und 5 cm. Die schmalen, langen Blütenblätter formen einen Kelch. Beim Chinesischen Wachsstrauch (Calycanthus chinensis) sind die Blütenblätter grösser, rundlich und weiss. Die bestäubten Blüten entwickeln sich zu 5 bis 7 cm langen, braunen, ovalen Kapselfrüchten. Früchte und Samen treten nur selten auf. Zum einen sind viele Sorten Hybriden und haben nur eine geringe Fruchtbarkeit, zum anderen müssen während der Blütezeit zwischen Mai und Juli geeignete Käferarten für die Bestäubung sorgen.
Bild: Der Gewürzstrauch ist ein kräftiger Strauch mit grüner Belaubung, der bis zu 2 m hoch wird.
Gewürzstrauch-Sorten
Es gibt verschiedene Arten, Unterarten, Hybriden und auch Sorten von Gewürzsträuchern. Calycanthus brockianus ist zum Beispiel eine triploide Naturform aus den USA, bei der es sich wahrscheinlich um eine Unterart von Calycanthus floridus handelt. Alle Gewürzsträucher sind winterhart bis etwa -20 °C. Es besteht keine Gefahr von Schäden durch Spätfröste an Holz oder Blüten. Darum ist ein Winterschutz nicht notwendig.
Calycanthus x raulstonii
Als Calycanthus x raulstonii sind Gewürzsträucher in Kultur, die aus Kreuzungen zwischen Calycanthus floridus und Calycanthus chinensis hervorgegangen sind. Sie werden manchmal unter der alten Gattungsbezeichnung des Chinesischen Gewürzstrauchs als Sinocalycanthus angeboten.
Die nordamerikanische Calycanthus floridus hat schmale, braunrote Blütenblätter, die alle eine ähnliche Form und Grösse haben. Die Blüten des Chinesischen Gewürzstrauchs haben aussen grosse, runde, weisse Blütenblätter und im Zentrum gelbliche, kleinere. Bei den Kreuzungen sind die Merkmale vermischt. Die erste Hybride war 1991 'Hartlage Wine'. Sie ist nach ihrem Züchter Richard Hartlage bekannt. 'Hartlage Wine' wird 2,5 bis 4,5 Meter hoch und blüht ab April über einen Zeitraum von 4 Wochen. Die 7,5 cm grossen, kastanienbraunen bis weinroten Blüten haben breite Blütenblätter und ein gelbes Zentrum. Die glänzenden, hellgrünen Laubblätter sind 12 bis 18 cm lang und am Rand gezähnt. Diese Hybride ist fast vollständig steril und bildet nur sehr selten Früchte und Samen. ‚Solar Flare' ist eine Sorte, die um 2005 in den USA entstand. Ihre Blätter sind grösser und dicker, die Blüten mit einem Durchmesser von 6 bis 6,5 cm etwas kleiner als bei 'Hartlage Wine'. Eine chinesische Züchtung aus dem Jahr 2001 ist 'Hongyun'. Diese Sorte hat die grossen Blüten von C. chinensis mit der Farbe von C. floridus.
Weitere Sorten
Bild: 'Aphrodite' ist eine Kreuzung zwischen C. chinensis und C. occidentalis. Sie blüht im Juni und Juli. Die Blüten sind braunrot und haben weisse Spitzen an den inneren Blütenblättern. Sie duften leicht nach Zitrone. Dieser Blütenstrauch wird etwa 5 Meter hoch und 3 Meter breit.

Bild: Eine besonders auffällige Schönheit ist die 150 cm hohe 'Venus'. Sie hat stark duftende, grosse Blüten mit schmalen, weissen Blütenblättern und einem weinroten Zentrum. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. 'Venus' ist eine Kreuzung zwischen C. × raulstonii und einer weiteren Hybride aus C. chinensis und C. occidentalis. Sie ist seit 2005 auf dem Markt.
Sehr dekorativ ist auch die rotblättrige Sorte 'Burgundy Spice', die im Mai und Juni rotbraun blüht. Sie duftet nach Mango und Ananas.
Standort und Boden
Auf frischem bis feuchten, nahrhaften und humosen Boden wächst Calycanthus an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Der pH-Wert darf sauer bis schwach alkalisch sein.
Gewürzstrauch pflanzen
Stellen Sie die Pflanze in einen Kübel mit Wasser, damit sich der Topfballen gut vollsaugen kann.
- Bereiten Sie währenddessen ein Pflanzloch vor, das etwa doppelt so breit und doppelt so tief wie der Kulturtopf ist.
- Entfernen Sie Steine und lockern Sie den Boden gut auf. Auf nährstoffarmen Böden sollten Sie einem Calycanthus eine Vorratsdüngung gönnen.
- Mischen Sie reifen Kompost, Hornspäne oder Schafwollpellets unter den Erdaushub.
- Füllen Sie etwas davon in das Loch, topfen Sie den Strauch aus und setzen Sie ihn so ein, dass die Oberfläche seines Wurzelballens mit der Erdoberfläche auf einer Höhe liegt.
- Lockern Sie den Wurzelballen auf, sodass sich die Wurzeln in alle Richtungen im Pflanzloch ausbreiten.
- Verschliessen Sie es dann mit dem Rest der Erde und schlämmen Sie den Wurzelballen mit reichlich Wasser ein.
- Halten Sie die Pflanzstelle immer feucht, bis der Nelkenpfeffer angewachsen ist.
Nelkenpfeffer pflegen
Gewürzsträucher brauchen einen frischen bis feuchten Boden. Trockenheit bekommt ihnen nicht. Darum ist es wichtig, dass Sie die Sträucher in Trockenperioden giessen. Als Flachwurzler beziehen sie ihr Wasser aus den oberen Bodenschichten, die besonders schnell austrocknen. Damit ihr Wurzelsystem sich möglichst tief nach unten ausbreitet, ist gezieltes Wässern wichtig. Giessen Sie bei Bedarf besser seltener und tiefgründig, statt häufig nur oberflächlich. Wenn die Erde an der Oberfläche trockner ist, sucht die Pflanze in tieferen Schichten nach Wasser. Dort trocknet der Boden weniger schnell aus und der Strauch wird auf Dauer widerstandsfähiger gegen Trockenphasen. Eine Mulchschicht auf dem Boden verringert die Verdunstung. Mehr Pflege brauchen diese Ziergehölze in der Regel nicht.
Gewürzsträucher schneiden
Gewürzsträucher benötigen keinen regelmässigen Formschnitt. Da sich die Blüten an mehrjährigen Zweigen bilden, kann zu häufiges und zu umfangreiches Schneiden die Blütenfülle stark beeinträchtigen. Sehr alte Äste blühen aber kaum noch. Zur Verjüngung können Sie im Frühjahr vor dem Austrieb einen Verjüngungsschnitt machen. Entfernen Sie abgestorbene Äste und solche die quer wachsen oder aneinander reiben direkt an der Basis über dem Boden. Durch das Einkürzen der Triebe können Sie den Busch in der gewünschten Grösse halten. Verwenden Sie zum Schneiden immer eine scharfe, saubere Schere oder eine gute Säge.
Gewürzsträucher vermehren
Gewürzsträucher bilden Wurzelausläufer, die im Herbst nach dem Abstechen zum Bewurzeln in Töpfe gepflanzt werden können.
Absenker
Einfach ist auch die Vermehrung durch Absenker. Dafür werden im Juni einjährige Triebe von der Mutterpflanze in eine Rinne im Boden heruntergebogen und mit Erde bedeckt. Damit Sie unten bleiben muss die Erde gut festgetreten werden. Notfalls werden die Triebe zusätzlich mit Haken fixiert oder mit Steinen beschwert. Bis zum Herbst bilden sich ausreichend Wurzeln an den Absenkern, sodass sie von der Mutterpflanze abgetrennt und verpflanzt werden können.
Aussaat
Obwohl der Gewürzstrauch immer üppig blüht, bilden sich nur selten Früchte. Sollten Sie das Glück haben, können sie die reifen, sich braun färbenden Kapseln im Oktober oder November ernten und die Samen aussäen. Diese keimen am besten, wenn Sie sofort ausgesät werden. Als Kaltkeimer benötigen Gewürzsträucher nach der Aussaat und dem Aufquellen in der Erde einen Kältereiz, um auszutreiben. Säen Sie darum am besten in einem Saatbeet im Freien oder in Anzuchtschalen in einem kalten Gewächshaus aus. Werden die Samen bis zum Frühjahr trocken gelagert, müssen Sie vor der Aussaat einer vier- bis sechswöchigen Kältebehandlung (Stratifikation) unterzogen werden. Geben Sie die Saat dazu mit etwas feuchtem Substrat in einen Beutel und legen Sie sie bei 2 bis 5 °C in Kühlschrank oder an einen anderen kalten Ort. Danach säen Sie aus, bedecken die Samen mit 1 cm Substrat und lassen sie bei 18 bis 20 °C keimen.
Stecklinge
Die Stecklinge bewurzeln sich schlecht. Am besten geeignet sind Kopfstecklinge von wachsenden Trieben, die im Juni geschnitten werden. Ausläufer, Absenker oder Aussaat bringen aber bessere Vermehrungserfolge.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge können dem Gewürzstrauch nicht viel anhaben. Es tritt Mehltau auf und Blattläuse befallen die Blätter. Das schwächt den Strauch etwas und kann die Blütenbildung beeinträchtigen. Eine Bekämpfung ist mit Hausmitteln oder Pflanzenschutzmitteln aus dem Fachhandel problemlos möglich.
Problematischer ist das Auftreten von Tumoren nach einer Infektion mit Agrobacterium tumefaciens. Das Bakterium befällt verschiedene krautige und holzige Pflanzen und verursacht Wucherungen an der Stängelbasis oder den Stämmen. Allgemein bezeichnet man die als Wurzelkropf. Das Bakterium lebt im Boden und befällt den Strauch durch Wunden. Da diese Erkrankung nicht heilbar ist, müssen die befallenen Sträucher gerodet werden. Der Standort ist wegen des hohen Risikos einer neuen Infektion für eine neue Kultur oder andere Wirtspflanzen von Agrobakterium ungeeignet.
Giftigkeit für Mensch und Tier
In geringen Mengen kann die getrocknete, gemahlene Rinde als Gewürz verwendet werden wie Zimt. In grösseren Mengen verzehrt, verursachen die Pflanzenteile des Gewürzstrauchs Vergiftungen. Die Pflanze enthält Calycanthin, ein dem Strychnin ähnliches Alkaloid. Es bewirkt einen Schockzustand mit stark beschleunigten Puls, niedrigen Blutdruck und schnelle flache Atmung und kann tödlich sein. Weidetiere können sich an den Blättern vergiften.