Der Kakibaum (Diospyros kaki) als Kübelpflanze? Es geht! Und die acht wichtigsten Tipps zum Kübelanbau von Kaki werden Ihnen dabei helfen.
Als mir kürzlich diese Frage gestellt wurde, hatte ich sofort ein Bild im Kopf: Das Pflanzenquartier gerade gegenüber unserem Büro in Bad Zwischenahn, im letzten Herbst, die schon fast blattlosen Kakibäume mit ihren leuchtend gelben und dann zu orange wechselnden Früchten. Wie Monde im Geaest verhängt. Es war so schön, dass ich mir ernstlich überlegte, auf die Ernte zu verzichten?
Wenn Du aus dem Gartenbuch unseren Shop besuchst, zahlst Du bei einer Bestellung keine Versandkosten.
(Dass es zu einer solchen unglaublichen Verschwendung dann doch nicht kam, dokumentiert das folgende Video, in dem Markus die reifen Kaki Aroma degustiert, in eben dem besagten Büro in Bad Zwischenahn.)
-
Thema: Kakibäume
Damit wäre die Frage fast schon beantwortet: Es geht! Wenn wir in der Baumschule schon so schöne Bäume mit Früchten haben können, muss es doch auf Balkon und Terrasse auch möglich sein! Und ja, attraktiv wäre eine Kaki-Kübelpflanze ganz bestimmt, vor den leuchtend gelben Früchten verbreitet nämlich schon das glänzende Blatt (zusammen mit dem lockeren Wuchs) eine unbeschwert südliche Stimmung. Es kann ja nicht von ungefähr kommen, dass Diospyros so viel wie "Frucht der Götter" bedeutet!
Was dann irgendwann als göttliche Belohnung winkt, muss aber doch auch hart erarbeitet sein. Hier also noch einige sachliche Tipps zum Kübelanbau von Kaki:
- Wählen Sie einen Topf von 50+ Litern; in kleineren Töpfen ist die Stresstoleranz des Baums viel zu klein und es besteht die Gefahr, dass der Baum vor lauter Angst, nicht genug Wasser und Raum zu kriegen, die Blüten immer wieder fallen lässt.
- Etwas Geduld gehört schon auch dazu. Fast sicher aber ernten Sie dann im 3. Jahr im Topf die ersten Früchte, in einigen Fällen schon im zweiten Jahr!
- Vorsicht bei der Düngung, eher wenig düngen! Kaki reagieren auf starke Düngung schnell mit allzu starkem Wachstum, das dann auf Kosten der Fruchtbarkeit geht.
- Im Topf ganz wenig schneiden, um das Wachstum nicht über Gebühr anzuregen. Nur alte hängende und abgetragene Äste werden auf Stummel zurückgeschnitten, um neues, dosiert neues Wachstum anzuregen.
- Die japanischen Kaki sind am besten für den Topf geeignet, die Kaki Hybride Nikitas Gift geht auch noch, die amerikanischen Kaki (Diospyros virginiana) wachsen für die Topfkultur zu stark.
- Die grösste Schwierigkeit stellt die Überwinterung dar, da Kaki im Container nicht 100% winterhart sind. Am sichersten ist eine Überwinterung in einem kühlen, aber weitestgehend frostfreien Raum, z.B. einer Garage. Da die Pflanzen im Winter ja ohne Laub sind, kann der Raum auch dunkel sein.
- Sollten Sie diese Möglichkeit nicht haben, unbedingt den Topf gut einpacken mit isolierendem Material und möglichst geschützt an einer Wand aufstellen.
- Ernte geht vor! Die Kakibäume halten die kalten Herbsttemperaturen im Oktober bis Mitte Dezember noch problemlos aus, und bringen da auch die meisten Früchte zur Essreife. Sollten im Dezember immer noch unreife Früchte auf dem Baum verbleiben, können diese auch problemlos drinnen in der Fruchtschale nachgereift werden. Das heisst: Bis zum Abschluss der Ernte im Dezember dürfen die Kaki problemlos auf der Terrasse stehen bleiben. Immerhin sind sie ja in dieser Zeit am attraktivsten! Und wenn dann alle Früchte abgeerntet sind, ja dann geht's gleich ab ins Winterlager!
Meine Kübel Kaki bleibt im Winter immer draußen