Mit ihren imposanten Blüten wird die Königsprotea ihrem Namen unbedingt gerecht. Sie ist eine interessante Vertreterin der Kapflora, die bei der Pflege einiges an Fingerspitzengefühl erfordert. Wie ihr sie hierzulande kultivieren könnt, zeige ich in diesem Beitrag.
Auch im Knospenstadium beeindruckt die Königsprotea.
Wissenswertes zur Königsprotea
Die große Protea mit dem königlichen Namen ist mehrfacher Hinsicht eine interessante Vertreterin der Kapflora. Zunächst ist da ihre fast kopfgroße Blüte, die natürlich die Hauptattraktion der Pflanze ist. Der Ähnlichkeit der im Durchmesser bis zu 25 cm großen Blüte mit einer Artischocke verdankt die Königs Protea auch ihren botanischen Namen. Protea cyranoides lautet dieser und bezieht sich dabei auf die Cynara, also eben die Artischocke. Aber auch der erste Teil des Namens, der Gattungsname Protea, hat einen interessanten Hintergrund. Carl von Linné hat sich bei der Benennung der mehr als 100 Arten umfassenden Gattung am griechischen Gott Proteus orientiert. Dieser erscheint in vielen Gestalten. So auch die Proteen, die vor allem in Südafrika und Autralien zu Hause sind. Die Königsprotea hat es mit ihrer imposanten Gestalt immerhin zur Nationalblume Südafrikas geschafft. Kein Wunder, dass sie auch in der Floristik bei aufwändigen Blumensträußen eine herausragende Rolle spielt.
Die großen Blüten der Protea cyranoides sind die Stars in vielen aufwändigen Blumensträußen.
Die Proteen, so auch die Protea cyranoides, wachsen als immergrüne Sträucher oder kleine Bäume, die im Einzelfall mehrere Meter hoch werden können. Auch die Königsprotea schafft es im Kübel auf ein bis zwei Meter. Die Blätter sind wechselständig und haben eine ledrige Oberfläche. Der große Blütenkopf ist keine Einzelblüte sondern bildet einen Blütenstand mit vielen kleinen Blüten, die von mehreren Reihen Hochblättern umgeben sind. Interessant sind auch die deutschen Namen der Proteen - sie werden auch als Zuckerbüsche oder Silberbäume bezeichnet.
Die Pflege der Königsprotea
Vielleicht lässt es der königliche Name erahnen - die Pflege der Protea cyranoides erfordert einiges an gärtnerischer Erfahrung, nicht zuletzt, weil die Pflanze nicht winterhart ist. Aufgrund ihres speziellen Anspruchs an den Standort ist die Protea am Besten als Wintergartenpflanze zu halten.
Der große Blütenkopf besteht aus vielen kleinen Einzelblüten.
Der Standort
Die Königs Protea benötigt einen durchgehend warmen, sonnigen aber nicht zu heißen Standort. Die Luft sollte nicht stehen, sondern mit Luftbewegungen zur Zufuhr von gemäßigter Luftfeuchtigkeit beitragen. In Frage kommt für diese Standortansprüche vor allem ein gemäßigt temperierter Wintergarten oder ein entsprechender, ebenfalls sehr heller aber nicht zu warmer und trockener Platz im Haus. Der Kübel sollte nicht zu sehr in der Sonne sondern eher im Schatten oder Halbschatten stehen. Proteen bevorzugen kühle, leicht feuchte Böden. Im Sommer kann die Protea auch rausgestellt werden, dabei sollte aber entsprechend sowohl auf zu hohe Feuchtigkeit und Nässe als auch zu große Hitze geachtet werden. Keineswegs darf die Pflanze Staunässe bekommen oder -als Gegenteil- der Boden allzu sehr austrocknen.
Wenn die Blüte verblüht ist, sollte sie abgeschnitten werden, damit sie neuen Blüten Platz macht.
Eine Königsprotea pflanzen
Aufgrund der fehlenden Winterhärte wird die P. cyranoides meist in Kübel gepflanzt, wo sie durchaus stattliche Höhen von über 2 Meter erreichen kann. Alternativ lässt sich die Pflanze auch am dauerhaften Standort direkt in den Wintergarten pflanzen. Wichtig bei der Pflanzung ist vor allem die Verwendung einer sehr durchlässigen Erde. Diese muss außerdem nährstoffarm sein. Der pH-Wert ist gering und mit einem Wert von 4 bis 6 eher sauer. Am Besten erreicht man diese Werte mit einem sandigen Boden, Sand kann also durchaus der Hauptbestandteil der Erde sein, der mit Humus gemischt wird. Weiter ist ein Drainagematerial, bestehend aus Kies, Poroton oder Granulat wichtig und hilfreich. Das Drainagematerial wird im unteren Teil des Topfes eingebracht, denn dort ist die Wasserkonzentration am höchsten.
Richtig Gießen
Auch bei der Versorgung mit Wasser hat die Pflanze spezielle Bedürfnisse. Die Erde muss stets leicht feucht gehalten werden, ohne dass sie austrocknet oder zu nass wird. Für die Konstanz in der Feuchte ist ein überdachter oder zumindest geschützter Platz hilfreich, der nicht allzu viele Niederschläge abbekommt. Außerdem ist eine sehr gute Drainage wichtig. Manchmal sieht man die Protea in durchlässigen Holzfächern, die Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben. Bei Tontöpfen aus Terracotta oder Kunststofftöpfen ist sicher mehr als ein Abflussloch sinnvoll, damit der Wasserabfluss gewährleistet ist.
Übrigens ist kalkhaltiges Wasser aus der Wasserleitung bei der Protea eher günstig als schädlich, denn die Pflanze benötigt einen alkalischen, nicht sauren Boden.
Die Protea düngen
Auch beim Düngen muss man die Protea sehr vorsichtig behandeln. Der Dünger muss unbedingt phostphatfrei sein. Im Handel gibt es glücklicher Weise einige Angebote für die Proteendüngung. Wenn ihr den richtigen Dünger gefunden habt, solltet ihr diesen in der Wachstumszeit von ca. Mai bis August alle vierzehn Tage nach Angaben des Herstellers einsetzen. Beim Düngen solltet ihr aber immer noch ein Auge auf die Entwicklung der Pflanze werfen. Sobald sich Anzeichen für eine mögliche Überdüngung ergeben, müsst ihr das Düngeprogramm wieder einstellen.
Die Überwinterung der Königsprotea
Die Protea cyranoides ist eine Pflanze der südlichen Hemisphäre und benötigt vor allem viel Licht. Hierzulande übersteht sie den Winter ganz gut in einem mild temperierten Wintergarten oder Gewächshaus. Die Temperatur liegt um die 10° C. Es gibt sogar Hinweise, dass sie kurzfristig ein Minimum bei der Temperatur von 0° C aushält. Allerdings würde ich diese Grenze nicht austesten.
Die Pflege ist ähnlich wie im Sommer. Ihr müsst also auch im Winter auf gleichmäßige Feuchte achten und Staunässe unbedingt vermeiden. Diese führt im Zusammenhang mit kühlen Temperaturen zur Fäulnis der Wurzeln.
Text und Fotos: Dr. Dominik Große Holtforth
Südafrika, aber kurz vor unserer Winterphase. Noch steht sie draußen, aber sicher nicht mehr lange.
Nun meine Frage: düngen soll ich von März bis September. Was mach ich jetzt … weiter düngen wegen der Blüten ?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und beste Grüße Susanne
Solange Sie draußen steht und die Sonne genießen kann, können Sie noch weiterdüngen. Im Winterquartier sollten Sie aber nicht düngen.
Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne melden.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth