
Zu den beliebtesten Zierpflanzen in heimischen Gärten zählt der Leberbalsam, Ageratum houstonianum. Kein Wunder: die bis zu 80 cm hohen Stauden treten nicht nur farbenfroh auf und verschönern so jedes Beet, sondern bestechen zudem noch mit einer extrem langen Blütezeit. Es ist keine Seltenheit, dass noch im November weiße, rosafarbene, violette oder dunkelblaue Leberbalsamblüten die ansonsten eher karge Landschaft schmücken. Zwar benötigen die kleinen Stauden ein wenig Pflege, mit dem richtigen Knowhow jedoch ist es selbst für Anfänger im Bereich der Gartengestaltung kein Problem, den Leberbalsam erfolgreich zu kultivieren.
Inhaltsverzeichnis
Leberbalsam, Ageratum houstonianum, Steckbrief von Gartenbista
- Standort: warm, sonnig
- Boden: durchlässig, nährstoffreich
- Pflanzen: nach den Eisheiligen in Beete, Rabatten, Kästen
- Vermehrung: Samen oder Stecklinge; Anzucht im Haus, Auspflanzen nach den Eisheiligen
- Gießen: gründlich, aber nicht übermäßig; Staunässe vermeiden
- Düngen: alle zwei bis drei Wochen
- Pflege: Unkraut jäten, Verblühtes entfernen
- Überwinterung: im Haus möglich, jedoch nicht empfehlenswert
- Schädlinge: Blattläuse, Blattälchen, Weiße Fliegen, Spinnmilben
- Krankheiten: Wurzelfäule
Wissenswertes
Ursprünglich ist die Staude aus der Familie der Korbblütler in Mexiko und Guatemala beheimatet. Von dort aus fand sie ihren Weg in viele andere Teile der Welt und somit auch in unsere heimischen Gärten. Der Leberbalsam gedeiht auf feuchten Weiden und in lichten Wäldern ebenso gut wie in extremen Höhenlagen; selbst in 1000m Höhe kann die kleine Pflanze noch einen adäquaten Lebensraum finden. Hierzulande gibt es inzwischen über 30 verschiedene Arten, die zwischen 15 und 70 cm hoch werden und gelegentlich sogar zweifarbig blühen.
Zu den bekanntesten zählen:
- Alto Delft mit violetten Blüten und einer Wuchshöhe von 35 cm
- Basso Purple, der purpurfarbene Blüten bildet und 40 cm hoch werden kann
- Bicolor, die zweifarbig blüht, 20 cm hoch werden kann und ausgesprochen selten zu finden ist
- Blaue Donau mit hellblauen Blüten und einer Wuchshöhe von maximal 20 cm
- Blue Eyes mit kräftig blauen Blüten und einer Wuchshöhe von 20 cm
- Blue Horizon, der 70 cm hoch werden kann und mittelblau blüht
- Schnittwunder mit leuchtendblauen Blüten und einer Wuchshöhe von 70 cm
- Weißer Schnitt, der strahlendweiß blüht und 70 cm hoch werden kann
Ageratum houstonianum
Sämtliche Sorten bilden einen dichten und üppigen Blütenteppich. Die niedrigen Sorten haben einen besonders kompakten Wuchs, so dass sie sehr gut als Bodendecker verwendet werden können, während sich die mittelhohen Sorten optimal für die Bepflanzung von Kästen und Kübeln eignet. Die hohen Leberbalsam Sorten hingegen verzieren jedes Staudenbeet.
Standort
In Anlehnung an seine warme Heimat fühlt sich der Leberbalsam nur an Standorten wohl, die warm und sonnig sind. Optimal ist es, wenn an dem gewählten Standort täglich mindestens fünf Stunden die Sonne scheint. Steht der Ageratum zu

dunkel oder zu kühl, so kann er nicht seine Blütenpracht entwickeln. Notfalls nimmt die Staude mit einem halbschattigen Plätzchen vorlieb; dieses sollte aber dennoch Sonne abbekommen. Der Boden sollte feucht und nährstoffreich sein, jedoch darf sich keine Staunässe bilden. Allzu schwere Böden verträgt die Pflanze auch nicht so gut, deswegen sollten diese vor dem Pflanzen aufgelockert werden.
Leberbalsam Pflanzen
Aufgrund seiner verschiedenen Wuchshöhen findet der Ageratum in jedem Blumenbeet Platz, wenn die dortigen Standortverhältnisse seinen Ansprüchen entsprechen. Besonders dekorativ sieht der Leberbalsam in Verbindung mit Steinkraut als Rabattenbegrenzung aus. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, niedrig wachsende Sorten zu wählen. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von 10 bis 40 cm eingehalten werden. Dabei gilt: je höher ein Leberbalsam wird, desto größeren Abstand benötigt er zu anderen Gewächsen. Besonders attraktiv sieht der Leberbalsam aus, wenn er in Gruppen zu jeweils fünf Pflanzen in die Erde gebracht wird.
Gerne kann der Leberbalsam auch in Blumenkästen oder Kübel gepflanzt werden. Somit eignet er sich nicht nur zur Verschönerung von Gärten, sondern auch von Terrassen und Balkonen. Damit sich in den Pflanzgefäßen keine Staunässe bildet, ist auf einen Wasserablauf zu achten. Auch sollte das Pflanzgranulat durchlässig sein. Da der Leberbalsam Kälte und Frost überhaupt nicht verträgt, sollte er erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Beim Leberbalsam Pflanzen Ageratum Sorten in verschiedenen Farben und Wuchshöhen miteinander kombinieren.
Bilder-Galerie
Vermehren durch Samen
- Vorzucht: Die Vermehrung des Leberbalsams erfolgt durch Samen, welche im Fachhandel erworben werden können. Ab Februar kann dieses Saatgut bereits im Haus vorgezogen werden. Hierfür wird es in ein mit Erde gefülltes Pflanz- oder Anzuchtgefäß gelegt und leicht mir Erde bedeckt. Danach wird diese leicht befeuchtet; das Pflanzgefäß wird mit einer Plastikfolie abgedeckt und an einen Ort gestellt, an dem Temperaturen um 20°C herrschen. Optimal ist es, wenn in den ersten Tagen nach der Aussaat noch höhere Temperaturen erreicht werden können, jedoch ist dies in der Praxis meist schwierig zu erreichen.
- Keimung: Nach etwa fünf Tagen beginnen die Samen zu keimen; nach vier Wochen haben sie eine Größe erreicht, dass sie pikiert werden können. Dabei sollten jeweils drei Pflänzchen zusammen in einen Topf gesteckt werden. An warmen Tagen dürfen die Töpfe durchaus schon ins Freie, jedoch dürfen sie weder Frösten noch praller Sonne ausgesetzt werden.
- Auspflanzen: Ein Auspflanzen ins Freibeet ist erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) möglich. Auch kann zu diesem Zeitpunkt eine Direktsaat an Ort und Stelle im Beet erfolgen.
Vermehrung durch Stecklinge
Eine weitere Methode, Leberbalsam zu vermehren ist die Vermehrung durch Stecklinge. Diese wird in der Regel in jenen Fällen praktiziert, in denen die Pflanze überwintert hat: im Februar werden circa 10 cm lange Stecklinge abgeschnitten und jeweils zu dritt in einen Blumentopf gesteckt. Dieser wird regelmäßig gegossen und darf nach einigen Wochen ins Freie gestellt werden. Eine Auspflanzung hingegen ist ebenfalls erst nach den Eisheiligen möglich.
Pflege – Tipps
- Gießen: Das A und O bei der Ageratum Pflege ist eine kontrollierte Bewässerung. Dabei ist zum einen der hohe Wasserbedarf der Pflanze zu beachten, was bedeutet, dass regelmäßig gegossen werden muss; insbesondere in heißen Sommermonaten. Zum anderen darf sich aber keinesfalls Staunässe bilden.
- Düngen: Der Leberbalsam hat einen hohen Nährstoffbedarf und sollte alle zwei bis drei Wochen gedüngt werden. Ein handelsüblicher Flüssigdünger, welcher dem Gießwasser beigefügt wird, ist hierfür vollkommen ausreichend.
- Unkraut jäten: Der Agerantum wird leicht von Unkraut verdrängt; insbesondere die kleinen Sorten leiden sehr unter dem Wildwuchs. Damit nicht irgendwann die Zierpflanzen komplett aus dem Beet verdrängt werden, ist es notwendig, dieses regelmäßig von Unkraut zu befreien.
Lubera-Tipp: Nach der Blüte verblühte Blütenstände entfernen, weil der Leberbalsam dadurch neue Blüten bilden kann.
Pflegefehler erkennen und vermeiden
- Zu viel Wasser: Wird der Leberbalsam zu viel gegossen, bildet sich Wurzelfäule, welche dazu führt, dass die Pflanze eingeht. Eine kontrollierte Wässerung ist somit absolut notwendig. Ageratums, die in Kästen oder Kübeln gehalten werden, sollten zudem in durchlässigem Pflanzgranulat stehen. Gegebenenfalls muss der Erde Tongranulat untergemischt werden.
- Zu wenig Wasser: Wird der Leberbalsam hingegen zu wenig gegossen, vertrocknet er. In den seltensten Fällen ist es möglich, eine vertrocknete Pflanze wieder zum Leben zu erwecken. Damit man als Gartenbesitzer gar nicht erst in eine derartige Situation gerät, muss auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden.
- Zu wenig Nährstoffe: Werden die Bodenverhältnisse dem Nährstoffbedarf des Leberbalsams nicht gerecht, so zeigt dieser sein Missfallen darüber durch spärliche Blütenbildung. Ist dies der Fall, sollte dem Gießwasser Flüssigdünger beigefügt werden.
- Alte Blüten verbleiben an der Pflanze: Werden abgeblühte Blütenstände nicht entfernt, so kann die Pflanze keine beziehungsweise nur sehr wenige neue Blüten bilden. Demzufolge ist es sinnvoll, Abgeblühtes zu entfernen.
Überwintern

In seiner warmen Heimat lebt der Leberbalsam mehrere Jahre. Die hier herrschenden klimatischen Bedingungen sind jedoch nicht vergleichbar mit jenen in Mexiko, so dass es nicht weiter verwunderlich ist, dass das Ageratum hier als einjährige Pflanze kultiviert wird. Sobald die Temperaturen im Minusbereich sind, wird die Staude zwangsläufig eingehen – zumindest, wenn sie im Gartenbeet gepflanzt wurde. Ist dies der Fall, werden die Pflanzen im folgenden Frühjahr aus der Erde gezogen und auf dem Kompost entsorgt.
Bessere Chancen, mehrjährig zu sein, haben da Leberbalsame, die in einem Blumenkasten oder –kübel stehen: werden sie rechtzeitig, das bedeutet bereits im Oktober, ins Haus geholt, können sie dort durchaus den Winter überstehen. Hierfür ist ein heller Raum mit einer Temperatur von mindestens 5°C notwendig, gerne im Keller oder Treppenhaus. Wichtig ist, dass die Pflanze während der Überwinterung nicht austrocknet. Eine regelmäßige, jedoch mäßige Wassergabe ist somit sinnvoll; gedüngt wird nicht. Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) können die pflanzen dann wieder ins Freie gebracht werden.
Lubera-Tipp: So dekorativ der Leberbalsam auch ist – es ist zu überlegen, ob eine Überwinterung sinnvoll ist. Dieses Procedere ist mit viel Arbeit und Pflegeaufwand verbunden, die in keiner Relation zu den geringen Kosten stehen, welche beim Kauf neuer Pflanzen im Folgejahr entstehen würden.
Schädlinge und Krankheiten
Der dekorative Leberbalsam bleibt von Schädlingen und Krankheiten nicht verschont:
- Blattläuse, die gerne an den frischen Blättern und Knospen nagen. In der Regel müssen diese Schädlinge nicht bekämpft werden. Sollte der Befall jedoch zu strak werden, sollten die betroffenen Pflanzen mit einem Brennnesselsud abgespritzt werden. Auch kann es bereits helfen, gegen die Blattläuse mit einem starken Wasserstrahl vorzugehen.
Leberbalsam - Blattälchen: ist der Leberbalsam von den nur einen Millimeter großen Blattälchen befallen, so lässt sich dies zunächst nur an glasigen Stellen an den Blättern erkennen, erst später verfärben sie sich braun. In diesem Stadium kommt meistens jede Hilfe zu spät: da die Blattälchen auch auf andere Pflanzen übergehen, sollten die betroffenen Stauden entfernt und umgehend entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!).
- Weiße Fliegen: Weiße Fliegen können sich auf dem Ageratum während seiner Überwinterung festsetzen. Eine sorgfältige, regelmäßige Kontrolle ist notwendig; bei Befall sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Spinnmilben: auch Spinnmilben treten häufig während des Überwinterns auf. Gegen diese Schädlinge sollte ebenfalls ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, da sie auch auf andere Pflanzen übergehen.
- Wurzelfäule: steht der Leberbalsam zu feucht oder bildet sich Staunässe, so kann es zur Wurzelfäule kommen. Diese Krankheit ist tödlich für die Staude; es hilft nur ein Entsorgen der betroffenen Pflanzen.
Gartenbista-Info: Interessanterweise kann die Pflanze in gewisser Weise zur Schädlingsbekämpfung genutzt werden: Die Blätter des Leberbalsam enthalten ein Hormon, welches zur Unfruchtbarkeit von Larven führt. Fressen sie die Blätter, so sind sie zwar satt, können sich aber nicht weiter fortpflanzen.
Ist der Leberbalsam giftig?
Es ist unbestritten, dass der Leberbalsam eine der dekorativsten Zierpflanzen ist. Leider ist er giftig, und zwar in sämtlichen Pflanzenteilen. Wer Haustiere besitzt, sollte lieber auf die Kultivierung des Ageratums im heimischen Beet verzichten und sich nach einer Alternative umschauen.
Symbolgrafiken: © M. Schuppich – Fotolia.com (2); emer – Fotolia.com; Vladislav Gajic – Fotolia.com; topolov_nick – Fotolia.com