Die zu den Proteen gehörenden Nadelkissen mit dem botanischen Namen Leucospermum cordifolium sind attraktiv blühende Vertreter der südafrikanischen Kapflora. Wie ihr auch hierzulande Leucospermum cordifolium pflanzen könnt und pflegen müsst, zeige ich in diesem Beitrag.

Die ausladende Blüte mit den goldgelben Blütenfäden ist das Markenzeichen von Leucospermum cordifolium.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zum Nadelkissen
Die Pflanzen der Gattung Leucospermum wachsen als kleine Bäume oder Sträucher aufrecht oder auch kriechend. Die Blätter sind breit und am Ende gezahnt und wachsen in Spiralform an den Zweigen. An deren Enden wachsen auch die Blüten in Form einer Halbkugel. Eher unscheinbare Hochblätter wachsen an der Unterseite der Blüten und umgeben diese nur ansatzweise. Prägend für die Blüten des Nadelkissens sind die zahlreichen filigranen Staubblätter, die den Pollen tragen. Sie sind erst nach innen gebogen, weisen aber später bei Öffnen der Blüte immer stärker nach außen.
Die Heimat der 50 Arten der Gattung Leucospermum ist -bis auf eine Ausnahme- Südafrika. Sie sind damit hochspezialisierte Pflanzen, deren Haltung bei uns eine genaue Kenntnis der Standortanforderungen erfordert. Verwandtschaftlich wird L. cordifolium zu der Protea Familie gezählt, die im deutschen Trivialnamen als Silberbaumgewächse bezeichnet werden. Neben der hier im Mittelpunkt stehenden L. cordifolium ist auch L. grandiflorum eine interessante Verwandte der L. cordifolium. Übrigens heisst das soviel wie 'Herzblatt' und steht für die Form der Blätter.

Die dunkelrote Blüte der Leucospermum glabrum
Die Blüte und der Habitus von L. glabrum ist dem der L. cordifolium sehr ähnlich. Allerdings wartet L. glabrum mit leuchtend roten Blüten auf. Die Blüten sind haarlos (glabrum). Das ist bei L. grandiflorum -einer anderen Leucospermum-Art- anders, bei der zunächst Haarbüschel die Blüten-Halbkugel bewachsen, bevor sie den Staubfäden Platz machen.

Leucospermum grandiflora
Die Pflege des Leucospermum
Leucospermum ist ein Standortspezialist. Entsprechend präzise muss die Pflege sein, denn sonst wird diese Pflanze bei euch nicht gedeihen.
Der Standort
Ein sonniger, aber nicht heißer Platz mit ausreichender Luftbewegung und Luftfeuchtigkeit ist der ideale Standort für das Nadelkissen. Ein solcher Standort entspricht am ehesten den südafrikanischen Ursprungsstandorten, die an Berghängen gelegen sind. Das Nadelkissen lässt sich sicherlich am Besten im Wintergarten kultivieren, denn dort lassen sich die Bedingungen am Besten kontrollieren. An einem geschützten Platz auf der Terrasse geht das aber sicher bestimmt auch.
Im Winter ist die Überwinterung kühl und hell. Diese Bedingungen bietet bestimmt auch ein Wintergarten, ein Gewächshaus oder ein anderes nicht geheiztes, frostfreies aber mit Tages- oder Kunstlichtquelle versehenes Quartier.

Diese Blüte ist eine Wucht - das Nadelkissen Leucospermum cordifolium.
Gießen und Düngen
Das maritime Klima in der Heimat macht ein stets gleichbleibend feuchtes Milieu erforderlich. Die Erde sollte also stets konstant feucht gehalten werden. Schwankungen solltet ihr vermeiden. Am Besten gießt ihr mit einem Feuchtigkeitsmesser*, der hilft die Wasserzufuhr zu präzisieren.
Auch Luftfeuchtigkeit ist ein wichtiger Faktor. Daher sollte die Pflanze regelmäßig mit einem Wasserbestäuber mit Wasser besprüht werden. Das gefällt übrigens auch anderen Pflanzen wie etwa dem Agapanthus.
Auch beim Dünger ist das Leucospermum anspruchsvoll. Die Pflanze braucht unbedingt phosphatfreien Dünger. Diesen gibt es im Handel zu kaufen. Bei Phosphatdüngung geht die Pflanze leider ein. Es reicht, wenn die phosphatfreie Düngung in der Vegetationszeit von April bis August alle 14 Tage erfolgt.
Umtopfen beim Leucospermum
Je nach Wachstum sollte die Pflanze umgetopft werden. Spätestens alle drei Jahre sollte sie neue Erde erhalten. Diese ist ein Gemisch aus Humus (ohne Torf) und grobem Sand. Die Erde darf nicht gedüngt sein, denn sonst kann es bei Phosphatdünger zu Düngeschäden kommen.

Blüte und Knospen beim Leucospermum cordifolium
Der Schnitt beim Nadelkissen
Auch der Schnitt ist bei der langsam wachsenden Pflanze keine große Sache. Neben einem moderaten Einkürzen der Triebe ist vor allem das Entfernen der Blüten wichtig, wenn diese verblüht sind. Auf diese Weise wird die neue Knospenbildung gefördert.
Die Überwinterung
Wenn man Leucospermum überwintern will, sollte man darauf achten, dass die Erde nicht völlig austrocknet, aber auch nicht feucht wird. Die Überwinterungstemperatur liegt bei ca. 10° C. Bei dieser Temperatur ist die Verdunstung sehr gering, so dass die Gefahr von Staunässe im Winter groß ist.
Text und Fotos: Dr. Dominik Große Holtforth
SV 170
Guten Abend,
kann man die Leucospermum cordifolium nicht auch in einem Gemisch aus Steingartenerde, Kakteenerde und Kokosfasern pflanzen. In Gärtnereien in Südafrika werden diese Pflanzen hauptsächlich in Sand gezüchtet und kaum Erde.
Über eine kurze Antwort würde ich mich freuen. Vielen Dank.
Freundliche Grüße
Petra Schneider
Guten Abend Frau Schneider,
das hört sich tatsächlich nach einer guten Mischung an, die sie gut verwenden können.
Melden Sie sich gerne bei weiteren Fragen.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth