
Bei manch einem Hobbygärtner hat das Gewächs einen schlechten Ruf: es wird als Unkraut betrachtet und dementsprechend behandelt. Schade eigentlich, denn die kleine Pflanze ist sehr dekorativ und pflegeleicht. Im folgenden Moos Steckbrief erfahren Sie alles Wissenswerte – und werden vielleicht Ihre Meinung ändern…
Inhaltsverzeichnis
Moos Steckbrief – Wissenswerte Fakten
Gemeinhin wird Moos als ein lästiges Gewächs angesehen, welches nahezu in jedem Garten zu finden ist und mehr stört als irgendeinen Nutzen bringt. Die dekorativen Elemente werden dann häufig übersehen, genauso wie die Tatsache, dass diese Pflanze ein echter Überlebenskünstler ist: es existiert bereits seit über 400 Millionen Jahren.
Was es sonst noch über Moos zu wissen gibt:
- Moos Definition: grüne Sporenpflanzen ohne Wurzeln
- Abstammung: Chlorophytum (Grünalgen)
- Hauptsippen: Hornmoose, Laubmoose, Lebermoose
- Anzahl bekannter Arten: etwa 16.000
- Wuchshöhe: 1 mm bis 20 cm; einige wenige Sorten auch höher
- Verbreitungsschwerpunkte: Schatten, hohe Luftfeuchtigkeit
- Vermehrung: Generationswechsel über Sporen
- Standorte: schattige Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit
- Inhaltsstoffe: Flavonoide, Phenolische Substanzen, Terpene, Terpenoide
- Areale: disjunkt, geschlossen
- Gefährdung und Schutz: Zerstörung des Lebensraums; weltweit 91 Arten auf der Roten Lise
- Pflege: bei Trockenheit gießen; nicht düngen
- Anforderungen an den Boden: mager, sauer, verdichtet
Moos Steckbrief – weitere Eigenschaften
- Anspruchslos: Moos kann sehr gut an Standorten gepflanzt werden, an denen ansonsten keine anderen Pflanzen gedeihen können. Dies gilt insbesondere für Plätze unter Bäumen oder Sträuchern.
- Antiseptische Wirkung: Torf-Moos wird aufgrund seiner desinfizierenden Eigenschaften für Torfbäder sowie Torfpackungen verwendet. In der Naturheilkunde werden viele Moosarten zur Herstellung einer Tinktur benutzt, die gegen Entzündungen eingesetzt wird.
- Fungizid: Treten Pilzerkrankungen an Pflanzen auf, so kann gegen sie ein Lebermoos-Extrakt eingesetzt werden. Dieses natürliche Fungizid erfüllt seine Zwecke genauso gut wie andere Pflanzenschutzmittel, ist aber rein natürlichen Ursprungs.
- Insektizid: Ein Extrakt aus Lebermoos kann auch erfolgreich gegen Schnecken im Garten eingesetzt werden.
- Ökosystem: Moose haben im Ökosystem einen hohen Stellenwert. Sie dienen Nützlingen als Unterschlupf, Insekten finden dort Nahrung und Gartenvögel Material zum Nestbau.
- Schadstofffilter: Jährlich werden Millionen Tonnen Schadstoffe von Torfmoosen aus der Luft gefiltert.
- Zeigerpflanze/Bioindikator: Da Moose keine Wurzeln besitzen, reagieren sie auf Umweltverschmutzungen schneller als andere Pflanzen, beispielsweise auf Schwefelgehalt in der Luft, Übersäuerung von Böden und Gewässern, Schwermetalle. Taucht Moos an einer Stelle im Garten auf, so zeigt dieses die dort bestehenden Standortbedingungen. Der Hobbygärtner kann sich dadurch aufwändige und kostspielige Bodenanalysen sparen.
Lubera-Tipp: Wer einen japanischen Garten sein Eigen nennt, sollte auf den grünen Bodendecker nicht verzichten. Im japanischen Zen-Garten wird Moos als Symbol für Ruhe, Stille und Dauerhaftigkeit kultiviert.
Woher kommt der Name Moos?
Im Althochdeutschen sowie im Mittelhochdeutschen wurde der Begriff „mos“ bereits seit dem 8. Jahrhundert verwendet. Damit wurde nachweisbar ein mit Moos bewachsener Platz bezeichnet.
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