
Die säuerlichen Stangen gehören zu den ersten Gemüsesorten, die in heimischen Gärten geerntet werden können. Die Rhabarber Saison beginnt bereits im April. Wann es individuell so weit ist, lässt sich am Aussehen sowie an der Farbe der Pflanzen erkennen. Sind Sie nun auf den Geschmack gekommen? Wenn Sie überlegen Rhabarber zu kaufen und in Ihrem Garten anzubauen, finden Sie im Lubera®-Gartenshop verschiedene Sorten zur Auswahl.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen über Rhabarber
Beim Rhabarber handelt es sich um eine Nutzpflanze aus der Familie der Knöterichgewächse. Ursprünglich stammt er aus dem Himalaya, von wo aus er im Laufe der Jahrhunderte in andere Teile der Welt gebracht wurde. Im 18. Jahrhundert erreichte der Rhabarber Mitteleuropa. Er wächst ausdauernd und krautig und kann bis zu 2 m hoch werden. In heimischen Gärten, in denen er gerne und oft kultiviert ist, erreicht er derartige Höhen eher nicht: für gewöhnlich wird er vorher geerntet und verarbeitet. Verwendet werden die Stangen. Interessanterweise war dies nicht immer so: in früheren Zeiten wurden die Wurzeln für medizinischen Zwecke genutzt, da sie sich gut als Verdauungsmittel eigneten. Die Stangen hingegen wurden weggeworfen.
Die Pflanze bildet unterirdische Rhizome, die den Winter über in der Erde verbleiben, wenn Sie Rhabarber pflanzen. Die oberirdischen Teile hingegen sterben im Herbst ab.
Rhabarber Saison – wann beginnt sie?
Bereits ab Mitte April kann man unter optimalen Bedingungen Rhabarber ernten. Wann dies individuell der Fall ist, hängt von verschiedenen Kriterien ab:
- Aktuelles Wetter
- Dauer und Härte des vergangenen Winters
- Temperatur
- Vorjahrespflege
So kann es durchaus passieren, dass die Rhabarber Saison erst im Mai beginnt.
Wie lange geht sie?
Die Rhabarber Saison ist ausgesprochen kurz. Genauer gesagt gibt es kein anderes Blattgemüse, welches in einem derart kurzen Zeitraum geerntet werden kann. Am Johannistag, 24. Juni, ist die Rhabarber Saison zuende. Dies liegt nicht etwa daran, dass die Pflanzen keine neuen Stangen mehr bilden. Dies tun sie unablässig weiter, jedoch haben die später im Jahr ausgereiften Pflanzenteile einen so hohen Oxalsäuregehalt, dass von einem Verzehr abzuraten ist.
Abgesehen davon würde eine späte Ernte die Rhabarber Pflanzen so sehr schwächen, dass sie den Winter nicht oder nur schwer überleben würden.
Lubera-Tipp: Im ersten Standjahr die Rhabarber Saison Mitte Mai beenden, wodurch die Pflanze zu einem besonders kräftigen Wuchs angeregt wird.
Darf ich Rhabarber auch nach der Saison ernten?

Eine Rhabarber Ernte nach Saisonende würde keinen Sinn machen. Der Ertrag kann nicht mehr verwendet werden, so dass er vermutlich weggeworfen werden müsste. Auch unter dem Aspekt der Pflanzengesundheit sollte man keinesfalls eigenmächtig die Rhabarber Saison über den Johannistag hinaus verlängern. Wie bereits erwähnt, sammeln die Pflanzen den Sommer über Kraft für die Überwinterung. Die benötigten Nährstoffe gewinnen sie überwiegend aus den absterbenden oberirdischen Pflanzenteilen. Würden diese entfernt werden, so gingen die wichtigen Nährstoffe verloren.
Lubera-Tipp: Aus obengenannten Gründen ist auch von pflegerischen Schnittmaßnahmen nach dem 24. Juni abzuraten.
Rhabarber richtig ernten
Es sollten grundsätzlich nur reife Rhabarberstangen geerntet werden. Diese lassen sich anhand verschiedener Merkmale erkennen:
- Blätter sind nicht gewellt, sondern glatt
- Stangen sind fest und kräftig rot oder grün
- Durchmesser der Stangen liegt zwischen 1,5 cm und 2,5 cm
Lubera-Tipp: Die Stangen nicht abschneiden, sondern nur herausdrehen. Ausschließlich kleine Mengen auf einmal ernten.
Lagerung
Natürlich ist Rhabarber am knackigsten, wenn er sofort nach der Ernte verarbeitet wird. Ist dies nicht möglich, kann er für einige Tage in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Rhabarber Verwendung

Das säuerliche Stangengemüse kann auf verschiedene Arten zubereitet werden:
- Kompott
- Konfitüre
- Kuchenbelag
- Saft
Sehr gut kann es auch zusammen mit Erdbeeren zu einer süß-sauren Konfitüre verarbeitet werden.
Liebhaber des sauren Geschmackes knabbern auch ganz gerne an rohen Stangen. Eine besondere Delikatesse entsteht, wenn diese kurz in Zucker gestippt werden. Aufgrund des hohen Oxalsäuregehalts in rohem Rhabarber sollte ein derartiger Verzehr jedoch nur in Maßen geschehen.
Kann man die Rhabarber Saison verlängern?
Bei den gewöhnlichen Rhabarber Pflanzen ist es weder möglich noch sinnvoll, die Saison zu verlängern. Inzwischen gibt es jedoch sogenannte Herbst-Rhabarber, welche von April bis in den Herbst hinein geerntet und verzehrt werden können, ohne dabei irgendwelche Schäden zu nehmen oder zu verursachen.
Pflege nach der Rhabarber Saison
Während der Rhabarber während der Saison regelmäßig gedüngt werden muss, ist dies nach dem Johannistag nicht mehr der Fall. Es reicht vollkommen aus, ihm eine einmalige Gabe Gemüsedünger, Pflanzenjauche oder reifen Kompost zu verbreichen.
Anders hingegen sieht es beim Wasserbedarf aus: auch in der Folgezeit muss der Rhabarber regelmäßig gegossen werden. Bekommt er zu wenig Flüssigkeit, so wirkt sich dies negativ auf seinen Zuwachs und somit auf die Ernte im Folgejahr aus. Spätestens im Oktober jedoch wird auch das Gießen eingestellt: die Pflanze begibt sich in die winterliche Ruhephase und benötigt keinerlei Pflege mehr.
Lubera-Tipp: Blütenansätze umgehend herausdrehen, da sie die Pflanze viel Kraft kosten.
Tipps
Wenn ein Rhabarber kultiviert wird, so ist dies nicht für die Ewigkeit. Im Allgemeinen sind sowohl die Pflanze als auch der Boden nach spätestens 10 Jahren derart ausgelaugt, dass keine Hoffnung auf eine reiche Ernte besteht. Dies lässt sich jedoch umgehen, indem der Rhabarber nach 7 – 8 Jahren geteilt wird. Hierfür wird er nach der Ernte ausgegraben. Sein Wurzelstock wird geteilt, danach kommen die beiden neu entstandenen Pflanzen umgehend an einem anderen Standort wieder in die Erde.
Zur Verbesserung des Bodens können einige Rhabarber Blätter rund um die Pflanze auf die Erde gelegt werden. Dort werden sie verrotten und somit Nährstoffe an den Boden abgeben.
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