
Für viele Hobbygärtner ist es eine große Freude, Gemüse anzubauen. Noch erfreulicher ist es, wenn sich an den Pflanzen Früchte zeigen, die nach und nach rot werden. Groß ist der Schreck hingegen, wenn plötzlich an den Tomaten braune Flecken zu sehen sind. Da es sich dabei um mehr als einen Schönheitsfehler handelt, muss schleunigst eingegriffen werden.
Inhaltsverzeichnis
Tomaten haben braune Flecken an der Unterseite – Symptome des Schadbildes
Wenn Tomaten braune Flecken bekommen, so kann dies verschiedene Ursachen haben:
- Blattfleckenkrankheit, die sich durch Einrollen der Blätter äußert, die zudem braune Flecken bekommen
- Blütenendfäule, bei der im Bereich des Blütenansatzes graubraune bis braunschwarze Flecken zu sehen sind
- Braunfäule, durch die braune Flecken sowohl auf Blättern als auch auf Früchten entstehen
- Dürrfleckenkrankheit, bei der sich runde, graubraune Flecken zwischen den Blattadern bilden
- Tomatenwelke, durch die braune, eingesunkene Flecken auf den Früchten entstehen
Diese Erkrankungen entstehen überwiegend durch Pilze und Bakterien. Einzige Ausnahme bildet die Blütenendfäule, die auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen zurückzuführen ist.
Ursache für die Blütenendfäule
Zeigen sich auf den Tomaten braune Flecken, die häufig leicht eingesunken und verhärtet sind, ist dies ein Anzeichen für die Blütenendfäule. Diese entsteht durch Calciummangel, der wiederum verschiedene Ursachen haben kann:
- Behinderung der Calciumaufnahme durch Nährsalze
- Dauerhaft zu trockener Boden
- Zu wenig Calcium im Boden
Befinden sich in der Erde zu viele Nährsalze wie Ammonium, Kalium, Magnesium oder Natrium, so behindern diese die Calciumaufnahme.
Auch bekommen die Tomaten zu wenig Kalzium, wenn das Pflanzsubstrat dauerhaft zu trocken ist, da die Aufnahme über den Wassertransport erfolgt.
Häufig kommt es jedoch vor, dass im Boden selbst zu wenig Calcium vorhanden ist.
Effektive vorbeugende Maßnahmen
Damit sich an Tomaten braune Flecken gar nicht erst bilden können, sollten folgende Kriterien beim Anbau beachtet werden:
- Anreicherung des Bodens mit Calcium
- Bedarfsgerechte Düngung
- Gleichmäßige Bewässerung
Lubera-Tipp: Bei akuten Calciummangel Gesteinsmehl um die Tomatenpflanzen herum verteilen!
Was tun mit befallenen Früchten?
Wie befallene Früchte zu behandeln sind, ist abhängig von der Ursache ihres Schadbildes: Tomaten, die aufgrund einer bakteriellen oder Pilzerkrankung braune Flecken bekommen haben, werden umgehend entsorgt. Nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll, damit sich die Krankheiten nicht weiter ausbreiten können.
Haben die Tomaten braune Flecken aufgrund von Blütenendfäule, so handelt es sich dabei lediglich um ein optisches Problem. Die Früchte können demzufolge genauso behandelt werden wie solche, die keinerlei Schadbilder aufweisen.
Tomaten mit braunen Flecken – essbar?
Haben Tomaten braune Flecken aufgrund von Blütenendfäule, so können sie unbesorgt verzehrt werden. Da die Flecken häufig verhärtet sind, empfiehlt es sich, sie vor dem Essen herauszuschneiden.
Ist die Ursache für die Flecken jedoch in einer Pilzerkrankung oder bakteriellen Infektion zu finden, sind die Tomaten nicht essbar und müssen umgehend entsorgt werden.
Gibt es resistente Sorten?
Grundsätzlich gilt: Je starkwachsender eine Tomate ist, desto anfälliger ist sie für Krankheiten. Wildsorten sowie veredelte Tomatensorten hingegen gelten als relativ resistent – zumindest für einen gewissen Zeitraum.
- Amadeo F1
- Conqueror F1
- Dasher F1
- Diplom F1
- Fantasio F1
- Gelbe Wilde
- Humbolitii
- Mexikanische Wildtomate
- Phantasia F1
- Poro Poro
- Tindindogo
Achtung: Obwohl diese Sorten als resistent gelten, bedeutet dies nicht, dass sie weniger Pflege als andere Tomaten brachen!
Worauf ansonsten geachtet werden sollte
- Staunässe vermeiden
- Ausreichend düngen
- Tomaten möglichst vor Regen schützen
- Tomaten ausgeizen
- Betroffene Pflanzen entsorgen
Lubera-Tipp: Tomaten, die im Gewächshaus gezüchtet werden, sind weniger von Witterungseinflüssen bedroht. Bei ihnen erhöht sich jedoch die Gefahr der Blütenendfäule, da die Bodenverhältnisse häufig nicht optimal sind.
Symbolgraphiken: © lyudmilka_n – Fotolia.com