
Für jene Areale, deren Böden zu mager für eine normale Rasenfläche sind, ist ein Trockenrasen die perfekte Alternative. Er sieht nicht nur dekorativ aus, sondern ist zugleich ein wertvolles Biotop. Hier erfahren Sie, was Sie beim Anlegen und Pflegen beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Trockenrasen?
Bei einem Trockenrasen – auch als Magerrasen bekannt – handelt es sich um eine kultivierte Fläche, die mithilfe einer Saatmischung hergestellt wird. Diese besteht aus Samen für
- Rasen,
- Blumen und
- Kräutern.
Mit ihrer Hilfe werden Areale begrünt, auf denen ein gewöhnlicher Rasen nicht gedeihen kann. Die so entstandene Wildblumenwiese bietet nicht nur einen wunderschönen Anblick, sondern zudem Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten. Damit wird nicht nur ihnen geholfen, sondern auch den Gartenvögeln, die ihrerseits ganz gerne das eine oder andere Insekt verzehren.
Abgesehen von den vielen blühenden Pflanzen ist der Magerrasen auch optisch etwas anders anzuschauen als gewöhnliche Rasenflächen. Er wirkt stets ein wenig verkümmert und ist eher bräunlich, als grün. Genauso soll er jedoch sein.
Der hier behandelte Trockenrasen ist im Übrigen nicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter. Bei diesem handelt es sich wiederum um eine spezielle Saatmischung für Rasen, der auch mit mageren Böden, starker Sonneneinstrahlung und wenig Feuchtigkeit zurechtkommt. Dieser trockenheitstolerante Rasen wird nicht mit anderen Gewächsen zusammen kultiviert.
Was ist beim Trockenrasen Anlegen zu beachten?
Damit der Trockenrasen auch tatsächlich gedeiht, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Nicht jeder Standort eignet sich; auch ist es nicht auf jedem Boden sinnvoll.
Standort
Ideal ist ein vollsonniger Standort. Im Gegensatz zu anderen Rasenflächen, die es gerne auch mal ein wenig schattiger haben, kann ein Trockenrasen der prallen Sonne ausgesetzt sein.
Boden
Die benötigten Bodenverhältnisse sind für viele andere Gewächse ein Alptraum:
- durchlässig
- humusarm
- nährstoffarm
- sandig
Sehr gut gedeiht Trockenrasen auch auf Kalksteinböden. Sollten sich noch zu viele Nährstoffe im Erdreich befinden, hilft ein einfacher Trick: vor dem Trockenrasen Anlegen werden Kartoffeln gepflanzt. Diese entziehen dem Boden viele Nährstoffe, so dass nach deren Ernte das Substrat ausgelaugt ist.
Welche Pflanzen eignen sich für Trockenrasen?

Im Fachhandel sind bereits fertige Saatmischungen zu kaufen. Sie enthalten neben Rasensamen Samen für mehrjährige Wildblumen, Gräser und Kräuter. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass einige Blumen bereits im ersten Jahr blühen, da ansonsten die Fläche nicht den gewünschten positiven optischen Effekt erzielen wird. Sehr gerne werden folgende einheimische Pflanzen verwendet:
- Augentrost
- Goldhafer
- Heidenelke
- Kartäuser-Nelke
- Kornblume
- Salbei
- Schneeheide
- Spitzwegerich
- Süßgras
- Schafgarbe
- Wiesen-Glockenblume
-
Zittergras
Trockenrasen anlegen – so geht´s
Ist einmal der Entschluss gefasst, einen Magerrasen anzulegen, möchte man am liebsten gleich loslegen und ihn aussäen. So einfach ist dies leider nicht. Zunächst sind Vorbereitungen zu treffen, damit die Aussaat erfolgreich sein wird.
Vorbereitung
Eventuell muss der Boden auf der vorgesehenen Fläche vorbereitet werden. Dies ist der Fall, wenn die Erde noch zu viele Nährstoffe enthält und keine Kartoffeln gepflanzt worden sind.
- 40 – 50 cm tief ausheben
- Grube etwa 35 cm hoch mit Kies auffüllen
- 5-10 cm dicke Schicht Sand und Mutterboden einfüllen
- Erde gründlich harken, so dass sie ganz feinkrümelig wird
Wenn dies nicht notwendig ist, wird wie folgt vorgegangen:
- Sämtliche Pflanzen entfernen
- Boden gründlich auflockern
- Sand in die Erde einarbeiten; möglichst eine Fräse verwenden
Wie viel Sand individuell benötigt wird, lässt sich mit bloßem Auge erkennen. Sobald der Boden nach dem Einarbeiten eine sehr helle Farbe angenommen hat, ist er mager genug zum Anlegen des Trockenrasens.
Ist die Fläche nach dem Bearbeiten uneben, sollte sie mithilfe einer Walze geglättet werden.
Lubera-Tipp: Da Bäume teilweise sehr viel Schatten spenden, sollten sie gegebenenfalls zurückgeschnitten werden.
Aussaat
Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, können die Samen ausgebracht werden. Dies geschieht am besten mithilfe eines Streuwagens, da dadurch eine gleichmäßige Verteilung möglich ist. Ist das Saatgut verteilt, wird es leicht mit der Harke in den Boden eingearbeitet. Danach sollte es leicht gewässert werden, wobei wirklich nur so viel Wasser gegeben wird, dass die Erde etwas feucht ist.
Lubera-Tipp: Zum Anfeuchten des Bodens Rasensprenger auf kleinster Stufe einsetzen.
Richtiger Zeitpunkt
Die Vorbereitungen werden bereits im Sommer erledigt. Die eigentliche Aussaat erfolgt im Spätsommer oder Herbst. So haben die frostharten Samen den ganzen Winter lang Zeit, sich zu akklimatisieren, bevor sie im folgenden Frühjahr keimen werden. In einem sehr warmen und milden Herbst kann es übrigens passieren, dass die eine oder andere Pflanze bereits einige Zeit nach der Aussaat ihr Köpfchen aus der Erde streckt.
Lubera-Tipp: Ein Winterschutz ist nicht notwendig!
Trockenrasen Pflege

Wenn der Trockenrasen erst einmal angelegt worden ist, benötigt er so gut wie keine Pflege mehr – ein weiterer Vorteil dieses dekorativen Biotops. Im Übrigen ist er durchaus begehbar. Da verschiedene Pflanzen jedoch scharfkantig sind und sich zudem stechende Insekten auf der Fläche befinden, ist es sinnvoll, den Trockenrasen nicht barfuß zu betreten.
Gießen?
Häufig wird empfohlen, Trockenrasen gar nicht zu gießen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass in langen Trockenperioden es nicht schadet, einmal wöchentlich den Rasensprenger einzusetzen. Zwar kommen die Pflanzen sehr gut mit Trockenheit zurecht, aber in sehr heißen Sommern können sie ein wenig unterstützt werden.
Düngung?
Ein Magerrasen wird bewusst auf kargen Böden gepflanzt und kultiviert. Da wäre es sehr kontraproduktiv, wenn man ihm Nährstoffe in irgendeiner Form zuführen würde. Jegliche Düngung entfällt demzufolge.
Tipps & Tricks
Sensen eignen sich gut zum Mähen Trockenrasen werden maximal zweimal jährlich gemäht. Ein zu häufiges Bearbeiten mit einem Rasenmäher führt zum einen dazu, dass die Blütenpracht entfernt wird, zum anderen wird dadurch der Lebensraum der Kleinstlebewesen zerstört.
- Ideal zum Mähen sind die Monate Juli und September.
- Ein gewöhnlicher Rasenmäher ist in der Regel mit einem Trockenrasen überfordert. Wenn möglich, sollte er mithilfe einer Sense gekürzt werden.
- Keinesfalls vertikutieren oder lüften!
Symbolgraphiken: © andrifoto – stock.adobe.com; Christine – stock.adobe.com; oranguta007 – stock.adobe.com; goldbany – stock.adobe.com
Danke für die tollen tipps, um Trockenrasen anzulegen und zu pflegen. Da ich keinen wirklichen rasen habe, würde ich gerne einen anlegen, jedoch wusste ich nie wie. Ich werde nun schauen, dass ich meinen Boden auflockere und dann aushebe. Danke!