
Ist eine Pflanze schlapp und schwächlich, können Wurzelmilben hierfür ursächlich sein. Die kleinen Schädlinge leben versteckt in der Blumenerde und sind mit bloßem Auge nur sehr schwer zu erkennen. Eine gründliche Kontrolle ist dennoch sinnvoll: handelt es sich tatsächlich um diese Milben, ist eine sofortige Bekämpfung notwendig.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Wurzelmilben?
- Aussehen und Merkmale
- Schadbilder
- Sind Wurzelmilben gefährlich?
- Wurzelmilben bekämpfen mit Hausmitteln
- Mit Chemie?
- Befall von Wurzelmilben verhindern?
- Unterschied Wurzelmilbe – Spinnmilbe
- Video-Tipp der Redaktion: Spinnmilben bekämpfen
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Was sind Wurzelmilben?
Bei den Wurzelmilben handelt es sich um eine Gattung der Milben, die als Schädlinge angesehen werden. Der Grund ist leicht zu finden: die kleinen Spinnentiere leben an unterirdischen Pflanzenteilen wie Wurzeln, Zwiebeln und Knollen und ernähren sich von diesen. Dabei sind sie ganzjährig aktiv, so dass eine betroffene Pflanze zu keiner Jahreszeit Zeit zur Regeneration hat. Sie haben zwar keine lange Lebenserwartung, vermehren sich jedoch sehr stark: mehrmals täglich paaren sie sich stundenlang, und dies bereits im zarten Alter von zwei Tagen. Nach der Paarung legt das Weibchen 100 bis mehrere Hundert Eier ab.
Aussehen und Merkmale
Wurzelmilben sind recht schwer zu erkennen: sie sind maximal 1,5 mm groß und weißlich glänzend. Wie alle Spinnen haben sie acht Beine.
Schadbilder

Wie bereits erwähnt, leben die Wurzelmilben an den unterirdischen Pflanzenteilen. Dort bohren sie Fraßgänge hinein und entziehen den Gewächsen somit den Lebenssaft. Damit nicht genug: durch die entstandenen Löcher können Pilze, Bakterien und Viren in die Pflanze eindringen, welche wiederum weitere Schäden mit sich bringen. Die entstehenden Schadbilder sind demzufolge vielfältig:
- Schlappe Blätter
- Gelbfärbung der Blätter
- Herabhängende Pflanzenteile
Sind Wurzelmilben gefährlich?
Gefährlich sind die kleinen Spinnentiere nicht. Sie stechen und beißen nicht, sind nicht giftig und greifen auch keine Menschen oder Tiere an. Dennoch geht eine große Gefahr von ihnen aus, und zwar für die Pflanzen. Wirkt ein Gewächs ohne ersichtlichen Grund kränklich, sollte man unbedingt die Wurzelmilben in Betracht ziehen – und schnellstmöglich handeln. Nur so haben die betroffenen Gewächse noch eine Chance.
Lubera-Tipp: Da die Schadbilder auch auf andere Schädlinge schließen lassen können, sollte zunächst ein anderer Befall ausgeschlossen werden!
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Wurzelmilben bekämpfen mit Hausmitteln
Zur Bekämpfung der Wurzelmilben wird umgehend für ein sauberes Umfeld gesorgt:
- Pflanze austopfen
- Erde komplett entfernen und entsorgen
- Wurzeln unter fließendem Wasser abwaschen
- Neues Pflanzgefäß verwenden, alternativ das bisherige mit Alkohol reinigen
- Qualitativ hochwertige Blumenerde in das Gefäß füllen
- Gewächs wieder eintopfen
Falls doch noch die eine oder andere Milbe überlebt hat, kann sie sehr gut mit Wermuttee vernichtet werden. Dieser wird aufgebrüht und in abgekühltem Zustand für mehrere Tage als Gießwasser verwendet. Danach dürfte keine Wurzelmilbe mehr am Leben sein.
Mit Chemie?

Im Fachhandel gibt es spezielle Pflanzenschutzmittel, die zur Bekämpfung der unerwünschten Milben eingesetzt werden können. Bevor man jedoch zu einer derartigen chemischen Keule greift, sollten zunächst die Hausmittel angewendet werden.
Befall von Wurzelmilben verhindern?
Die Wurzelmilben leben bevorzugt in den feuchten Bereichen an den Pflanzenteilen. Nun könnte man ja denken, dass sie sich nicht ansiedeln, wenn die Gewächse eher trocken gehalten werden würden. Leider ist dies nicht möglich. Zum einen benötigen Pflanzen eine gewisse Feuchtigkeit zum Gedeihen, zum anderen ist man dann eventuell die Wurzelmilben los, hat aber ein ganz anderes Problem: Spinnmilben. Diese siedeln sich besonders dann an, wenn eine trockene Umgebung gegeben ist.
Unterschied Wurzelmilbe – Spinnmilbe
Wurzelmilbe | Spinnmilbe | |
Wissenschaftlicher Name | Rhizoglyphus | Tetranychidae |
Größe | 0,7 – 1,5 mm | 0,25 – 0,8 mm |
Farbe | Weiß | Gelblich, orange, rot, grünlich |
Lebensraum | unterirdisch an Pflanzenteilen | auf oberirdischen Pflanzenteilen |
Schadbilder | Mannigfaltig, jedoch nicht eindeutig | Spinnfäden, trockene, helle Punkte auf den Pflanzen |
Bekämpfung | Umtopfen | Feuchtigkeit |
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Was tun gegen Läuse in der Erde?
Befinden sich in der Blumenerde Läuse, so können diese sehr gut mit einer Spiritus-Schmierseife-Lösung bekämpft werden. Mit dieser werden oberirdische Pflanzenteile eingesprüht und er Wurzelbereich gegossen.
Sind Spinnmilben auch in der Erde?
Spinnmilben leben nicht in der Erde. Ihr Auftreten wird jedoch durch altes Substrat begünstigt: ist es verbraucht und besitzt keine Nährstoffe mehr, stärkt es die Pflanze nicht mehr. Demzufolge ist sie anfälliger für Schädlingsbefall, was die Spinnmilbe gnadenlos ausnutzt. Herrscht dann noch eine trockene Umgebungsluft, ist das Schicksal des Gewächses besiegelt.
Was hilft am besten gegen Spinnmilben?
Die ungebetenen Gäste mögen keine Feuchtigkeit. Eine hohe Luftfeuchtigkeit verhindert zunächst eine Ansiedelung, kann jedoch auch bei der Bekämpfung sinnvoll sein. Hierfür wird die Pflanze für einige Zeit mit einer Plastiktüte überzogen, um das feuchte Klima zu erzeugen. Alternativ können die Spinnmilben auch mit einer Lösung aus Wasser und Rapsöl im Verhältnis 4: 1 vernichtet werden. Zweimal wöchentlich wird dies auf die Pflanzenaufgesprüht.
Symbolgraphiken: © kalcutta – stock.adobe.com; 7monarda – stock.adobe.com; ParamePrizma – stock.adobe.com
Wurzelmilbe
Guten Tag, Sie können die Blumenerde kompostieren. Dort sind die Lebensbedingungen nicht so, wie die Wurzelmilben es gerne hätten: Gleichmässig feucht und warm. Sie können alternativ die befallene Erde stark erhitzen, um sie wieder zu verwerten. Geht im Backofen, oder durch übergiessen mit kochendem Wasser - und dann schön lange heiss halten.
Ihr Lubera Team