Unter den Wintergartenpflanzen gehört der Puderquastenbaum der Gattung Calliandra zu den populärsten blühenden Kübelpflanzen. Die charakteristischen und eindrucksvollen Blüten, die filigran gefiederten Blätter sowie der elegante aufrechte Wuchs machen Calliandra zu einer echten Diva für Wintergarten, Gewächshaus und Terrasse. In diesem Beitrag stelle ich den Puderquastenbaum vor und gebe Tipps für die Pflege.

Ein Brasilianischer Puderquastenstrauch Calliandra tweedii
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zu den Calliandra Puderquastenbäumen
Bei der Gattung Calliandra handelt es sich um eine tropisch bis subtropisch verbreitete Gruppe von Sträuchern und kleinen Bäumen, die ihren charakteristischen Blüten den deutschen Trivialnamen Puderquastenbaum verdanken. In Wintergärten und botanischen Gärten findet man Calliandra tweedii, den brasilianischen Puderquastenbaum, sowie Calliandra surinamensis, dessen Herkunft Surinam schon im botanischen Namen steckt. Doch die Gattung Calliandra hat in ca. 200 Arten noch viel mehr zu bieten und bietet mit den unterschiedlichen Anpassungen ein hervorragendes Objekt, um die Evolution der Pflanzen zu erkunden.
Neben den auffälligen Blüten mit unzähligen leuchtend roten Staubfäden sind weiter die paarig gefiederten Blätter typisch. Kennern fällt sofort die Ähnlichkeit zur Mimose auf, so dass es nicht verwundert, dass der Puderquastenbaum zur Familie der Mimosengewächse gehört. Aber sowohl bei den Blättern als auch bei den Blüten gibt es bei den unterschiedlichen Arten von Calliandra durchaus Unterschiede. So reicht das Farbspektrum der Blüten von weiss, rosa über hell- und dunkelrot bis hin zu purpurfarbenen Puderquastenblüten.
Die meisten Calliandra Arten wachsen als kleiner Strauch oder Baum und können im Freiland einige Meter hoch werden. Sind nicht winterhart, vertragen keinen Frost und müssen daher im Kübel wachsen. Dass sie zu gross werden muss man in der Kübelkultur nicht befürchten, zumal -wie später noch gezeigt wird- ein regelmäßiger Schnitt hilft, die Pflanze in einem schönen Rahmen zu halten.

Bei guter Pflege sind die Blüten der Calliandra üppige Blütenbälle.
Die Pflege beim Puderquastenbaum
Die Calliandra-Puderquasten sind Gäste der Tropen und Subtropen, so dass Wärme und regelmäßige Feuchtigkeit eine größere Rolle spielen als etwa bei mediterranen Pflanzen. Wie immer beginnt die Pflege mit dem passenden Standort.
Der ideale Standort für Calliandra
Puderquastenbäume benötigen einen warmen und hellen Standort. Ideal ist die volle Sonne, allerdings wird auch Halbschatten toleriert. Dort fällt dann allerdings das Wachstum und auch die Blüte etwas geringer aus. Die kleinen Bäume können mitsamt Kübel von April oder Mai bis in den Oktober hinein auf der Terrasse stehen. Sie sollten allerdings bei Temperaturen unter 12° C in ein warmes Winterquartier gestellt werden. Ideal dafür ist ein mild temperierter Wintergarten mit viel Licht. Alternativ kann Calliandra auch an einem sehr hellen Platz in einem Wohnraum überwintert werden. Die Überwinterungstemperatur liegt bei 15° mit einer Toleranz von bis zu 3° C. Ganz warme und trockene Wohnzimmerluft kann zu Problemen bei der Überwinterung führen.
Den Puderquastenbaum richtig gießen
Die Pflege von tropischen oder subtropischen Pflanzen ist etwas anspruchsvoller, da sie sich meist an spezifische klimatische Bedingungen angepasst haben. Das führt bei unserem wechselnden Temperatur- und Lichtverhältnissen dazu, dass man gerade in den Übergangszeiten Frühling und Herbst für gleichbleibende Bedingungen sorgen muss. Bei den Puderquastenbäumen besteht die Aufgabe darin, der Pflanze eine gleichbleibende Feuchtigkeit des Bodens zu bieten. Wie bei anderen tropischen Pflanzen -etwa dem Hibiskus- führt zu grosse Trockenheit ebenso zu Problemen wie zu grosse Nässe. Ist die Erde für Calliandra zu trocken, rieseln die Blätter. Ist die Erde zu nass, kommt es zu Gelbfärbung und Wachstumsproblemen. Am Besten verwendet man einen Feuchtigkeitsmesser*, der die Überwachung des Wasserbedarfs deutlich unterstützt. Wenn der Puderquastenbaum im Sommer draußen steht, kann der Wasserbedarf übrigens sehr hoch sein. Die vielen kleinen Blätter verdunsten recht große Mengen Feuchtigkeit, so dass man für Nachschub sorgen muss.
Dünger für Calliandra
Im Gegensatz zum Wasserbedarf ist der Bedarf an Nährstoffen in einem normalen Rahmen. Im Kübel sollte der Puderquastenstrauch in der Wachstumszeit von Mai bis August regelmäßig mit Dünger versorgt werden. Ideal ist ein Kübelpflanzendünger, der einmal in der Woche verabreicht wird. Bei der genauen Dosierung sollte man sich an die Angaben des Herstellers halten. Die rechtzeitige Beendigung der Düngung ermöglicht der Pflanze das Abhärten neuer Triebe vor dem Winter.
Die Überwinterung
Unsere dunklen Winter sind für tropische Pflanzen eine echte Herausforderung. Sie tolerieren überhaupt keinen Frost, höchstens kurzfristig halten sie 0° C aus. Allerdings würde ich diese Grenze nicht ausprobieren. Besser ist es, ein mild temperiertertes, aber nicht zu warmes Winterquartier zu finden. Wohnräume können geeignet sein, sind aber häufiger wärmer als die empfohlenen 15° C. Auch trockene Luft kann ein Problem sein. Neben der Temperatur ist das Lichtangebot wichtig, dieses sollte so hell wie möglich sein.
Die Pflege im Winter ist nicht sehr aufwändig. Die Düngung wird ab spätestens Oktober eingestellt. Nur die Feuchtigkeit des Bodens, die durchgehend moderat vorhanden sein muss, erfordert einige Aufmerksamkeit. Wie auch bei anderen Pflanzen in einem temperierten Wintergarten kann die Kontrolle auf Schädlinge sinnvoll sein. Mögliche Plagegeister können insbesondere Schildläuse sein.
Text und Fotos: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Wolfgang Kawollek - Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005
Hallo,
nach dem Kauf verblühte die Pflanze, danach waren Tag und Nacht die Fiederblätter geschlossen. Substrat ist feucht bis leicht naß, Staunässe nein. Pflanze steht im Freien, wobei die Mittagssonne vermieden wird. Ich weiß nicht weiter… MfG Kermet
Hallo,
können Sie mir mal ein Foto mailen, wo ich auch den Standort erkennen kann?
Vielen Dank und viele Grüße
Dominik Große Holtforth