
Der Cashew Baum ist zwar ein tropisches Gewächs, kann jedoch auch in Deutschland kultiviert werden. Allerdings sollte man sich nicht allzu viel Hoffnung auf eine reiche Ernte der begehrten Nüsse machen. Diese benötigen ganzjährig ein warmes Klima, welches hier nicht möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes über den Cashew Baum
Der Cashew Baum gehört zur Familie der Sumachgewächse und ist in tropischen Gefilden beheimatet. Er ist auch unter der Bezeichnung Nierenbaum bekannt, da seine Kerne nierenförmig sind.
Das immergrüne Gewächs kann Wuchshöhen bis zu 12 m erreichen und bildet zudem eine ausladende Krone. Im Mai bringt er gelb-rosafarbene, duftende Blüten hervor. Aus diesen entwickeln sich im Laufe des Sommers orangefarbene, paprikaähnliche Früchte mit einer Größe von etwa 10 cm. In ihrem Inneren sind die nierenförmigen Cashew-Nüsse verborgen, die besonders als Knabbereien bekannt sind.
Kann man einen Cashew Baum in Deutschland kultivieren?
Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Kultivierung durchaus möglich. Die Bäume werden hierzulande jedoch wesentlich niedriger als in ihrer tropischen Heimat: Wuchshöhen von 3 m sind das Maximum. Auch die Cashew-Nüsse werden nicht unbedingt in rauen Mengen vorhanden sein: das hiesige Klima ist zu kalt, als dass der Baum einen großen Ertrag hervorbringen könnte.
Im Garten?
In heimischen Gärten herrscht für gewöhnlich kein tropisches Klima. Aus diesem Grund eignen sie sich nicht als ganzjähriger Standort für einen Cashew Baum. Den Sommer hingegen kann das Gewächs gerne im Freien kultiviert werden, sofern ein sonniger bis halbschattiger, geschützter Standort vorhanden ist.
Im Haus?
Ein Nierenbaum kann das ganze Jahr über im Haus gehalten werden. Er wird dort einen wunderschönen Blickfang bieten. Es ist allerdings fraglich, ob er Früchte hervorbringen wird, da er zur Fruchtbildung feucht-warme Temperaturen benötigt.
Lubera-Tipp: Nicht wundern, wenn der ansonsten immergrüne Baum in Zimmerkultur im Winter seine Blätter abwirft. Im folgenden Frühjahr wird er wieder neu austreiben.
Cashew Baum im Gewächshaus züchten?
Tatsächlich ist ein beheiztes Gewächshaus die ideale Umgebung für einen Cashew Baum. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dort sogar einige Früchte hervorbringen wird, ist recht hoch.
Cashew Baum selber ziehen – Anleitung

Vorab gesagt: jene Cashew Kerne, die im Supermarkt erhältlich sind, eignen sich nicht zur Anzucht. Der Grund liegt darin, dass sie von Natur aus leicht giftig sind und deswegen vorbehandelt werden, bevor sie auf den Markt kommen. Dies ist zwar sehr angenehm für denjenigen, der sie verzehren möchte, allerdings geht durch die Behandlung die Keimfähigkeit verloren. Benötigt werden also unbehandelte Kerne aus dem Fachhandel.
- Kerne mit Schmirgelpapier leicht anrauen
- Für 48 Stunden in lauwarmes Wasser legen
- Großes und tiefes Pflanzgefäß mit Anzuchterde oder Kokohum füllen
- Cashewkerne mit der Einbuchtung nach unten zur Hälfte in die Erde stecken
- Angießen
- Pflanzgefäß mit Klarsichtfolie abdecken; Löcher hineinstechen (alle 2-3 Tage lüften!)
- Einen warmen und hellen Standort wählen
In der Folgezeit muss das Substrat gleichmäßig feuchtgehalten werden, wobei sich keinesfalls Staunässe bilden darf. Nun dauert es vier bis acht Wochen, bis die Keimung erfolgt.
Lubera-Tipp: Da der Cashew Baum ein Pikieren nicht gut verträgt, sollte er von Anfang an in einem großen Pflanzgefäß kultiviert werden.
Zeitpunkt
Die Anzucht eines Cashew Baumes kann ganzjährig erfolgen.
Pflege Tipps
Das A und O bei der Cashew Baum Pflege ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kann durch Aufstellen von mit Wasser gefüllten Gefäßen sowie einem Besprühen des Gewächses erreicht werden.
Gießen
Das Substrat muss gleichmäßig feucht, aber auf gar keinen Fall nass sein. Vor einer Wassergabe empfiehlt sich daher die Fingerprobe.
Düngung
Von April bis September wird in zweiwöchigem Rhythmus handelsüblicher Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreicht. Sollte ein Cashew Baum schwach sein, so macht es keinen Sinn, ihn zu düngen, da ihm dies nichts nützen würde. Im Gegenteil: ungenutzte Salze aus dem Düngemittel würden sich in der Erde festsetzen und zu Wurzelschäden führen.
Schneiden?
In den ersten Lebensjahren ist ein Schnitt nicht notwendig. Lediglich die Krone wird im Frühjahr etwas ausgelichtet. Bei älteren Exemplaren werden zudem die Triebspitzen ein wenig gekürzt.
Umtopfen
Hierzulande wachsen die Nierenbäume nur langsam, so dass es nur alle zwei bis drei Jahre notwendig ist, sie in ein größeres Pflanzgefäß umzusetzen. Dieses sollte unten Löcher haben, durch die überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Als Substrat eignet sich nährstoffreiche, lockere und durchlässige Kübelpflanzenerde.
Überwintern
Sehr gut kann ein Cashew Baum ganzjährig in einem beheizten Wintergarten oder Gewächshaus kultiviert werden. Ist dies nicht möglich, so sollte er zumindest ein Winterquartier bekommen, in dem Temperaturen um 18°C herrschen. Das Substrat wird weiterhin feuchtgehalten; Düngen wird eingestellt.
Lubera-Tipp: Vorsicht vor Schildläusen bei zu trockener Raumluft!
Ernte

Mit viel Glück bilden sich die Cashew Früchte. Wenn sie reif sind, fallen sie von alleine zu Boden.
Übrigens: Jede Frucht enthält nur einen einzigen Kern.
Zeitpunkt
Etwa ab August sind die Früchte erntereif.
Tipps & Tricks
- Aufgrund der Giftigkeit der Schale sollten rohe Früchte nur mit Handschuhen angefasst werden. Ansonsten besteht die Gefahr von Hautreizungen.
- Vor dem Verzehr die Cashew Nüsse knacken, Schale entsorgen und die Kerne rösten.
Symbolgraphiken: © thanin – stock.adobe.com; Oleg – stock.adobe.com; agarianna – stock.adobe.com
Einen Cashewbaum pflanzen
Freundliche Grüsse
Ihr Lubera Team