
Dendrobium nobile, Traubenorchidee, zählt zu den beliebtesten Orchideenarten überhaupt. Kein Wunder: im Vergleich zu anderen Orchideenarten sind die Traubenorchideen viel pflegeleichter und können darüber hinaus – je nach Sorte – mehrfach im Jahr blühen. Um dies zu erreichen, bedarf es jedoch ein wenig Knowhow. Wer jedoch die Wünsche und Bedürfnisse seines Dendrobiums nobile Orchidee kennt und erfüllt, wird viele Jahre Freude an der dekorativen Zierpflanze haben.
Inhaltsverzeichnis
Dendrobium nobile – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: hell, keine direkte Mittagssonne; Zimmertemperatur, nachts nicht unter 10°C
- Boden: keine Blumenerde; Orchideenerde oder Mischung aus Bast, Holzkohle, Humus, Rindenstücken und Styropurflocken
- Vermehrung: durch Ableger, Stecklinge oder Teilung
- Gießen: einmal wöchentlich in kalkarmes, lauwarmes Wasser tauchen
- Düngen: während der Vegetationsphase Orchideendünger nach Vorschrift verwenden; alternativ Blühpflanzendünger in halber Konzentration
- Umtopfen: im Frühling, wenn das Pflanzgefäß zu klein wird
- Schneiden: Schnitt nicht erforderlich; vertrocknete, verfaulte sowie abgeblühte Pflanzenteile regelmäßig entfernen
- Überwinterung: im klassischen Sinne nicht; Ruhephase im Herbst; wenig gießen, nicht düngen, kühler stellen (10-19°C)
- Schädlinge: Schmierläuse, Wollläuse, Schildläuse, Spinnmilben
- Krankheiten: Pilze
Wissenswertes
Es gibt über 1.500 verschiedene Arten Dendrobium-Orchideen, die zur Familie der Orchideengewächse gehören. Ursprünglich beheimatet sind sie in Asien. Dort wachsen sie epiphytisch auf anderen Pflanzen; das bedeutet, dass sie diese als Träger nutzen, was ihnen mithilfe ihrer zahlreichen Luftwurzeln gut gelingt. Neben der Halterung dienen diese Luftwurzeln zudem der Nährstoffaufnahme, welche komplett auf diesem Wege erfolgt.
Während die Dendrobium nobile in ihrer Heimat eine Höhe von einem Meter erreichen können, werden sie in kultivierter Form etwa 30 cm groß. Aus ihren Stämmchen – im Fachjargon „Pseudobulben“ genannt -, die aus einem Rhizom emporwachsen, bilden sich circa 10 cm lange Blätter, welche zum Ende der Vegetationszeit abfallen. Im kommenden Jahr werden sich aus diesen nun unbelaubten Pseudobulben die Blütenrispen bilden, während das Rhizom immer wieder neue Pseudobulben hervorbringt. Teilweise sterben diese auch ab, was jedoch bei der hohen Produktionsrate kein Problem für das Weiterbestehen der Zierpflanze bedeutet.
Traubenorchideen beziehungsweise Hybriden sind in vielen verschiedenen Farben und Farbkombinationen erhältlich; eines haben sie alle gemeinsam: sie sind pflegeleichter als andere Orchideenarten, wodurch sich die Dendrobium nobile einen festen Platz in heimischen Zimmern verschafft hat.
Standort
Die Dendrobium benötigen zwar einerseits einen hellen Standort, vertragen andererseits aber keine direkte

Sonneneinstrahlung, da diese die Blätter verbrennt. Demzufolge sollte sie an ein Plätzchen gestellt werden, an dem keinesfalls die Mittagssonne auf sie einwirkt; Abend- sowie Morgensonne wird hingegen gut vertragen.
Darüber hinaus gibt es bei der Wahl des Standorts folgendes zu beachten:
- Zimmertemperatur ist optimal, wobei darauf zu achten ist, dass die Temperaturen nachts nicht unter 10°C fallen
- Eine hohe Luftfeuchtigkeit (mindestens 50%) muss unbedingt vorhanden sein
- Frischluftzufuhr ist extrem wichtig
- Im Sommer können die Traubenorchideen an einen geschützten, halbschattigen Platz im Freien gestellt werden.
Lubera-Tipp: Die Traubenorchideen tagsüber lieber etwas kühler als zu warm stellen.
Boden
Orchideen gedeihen in gewöhnlicher Blumenerde nicht. Im Fachhandel ist spezielle Orchideenerde erhältlich, welche den Ansprüchen der Pflanzen gerecht werden. Experten im Bereich Orchideenpflege sowie Orchideenzüchter nutzen dieses Substrat jedoch nicht, sondern stellen ihr eigenes her.
Hierfür werden
- Bast
- Holzkohle
- Humuserde
- Rindenstücke und
- Styropurflocken
zusammengemischt. Gerne können auch noch einige trockene Blätter untergemischt werden.
Vermehrung
Unter Fachleuten und Züchtern ist es eher unüblich, Orchideen auf natürlichem Wege zu vermehren; sie wählen die biochemische Methode, da diese erfolgversprechender ist und eine Menge neuer Pflanzen garantiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Orchideen Vermehrung nicht möglich ist; im Gegenteil: für einen Hobbygärtner bedeutet dies Procedere ein großes Vergnügen, und voller Stolz wird er auf seine selbst gezogenen Pflanzen blicken.
Ableger
Hierfür muss man lediglich die Ableger, die sich gelegentlich neben Mutterpflanzen bilden, von diesen abtrennen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die jungen Pflänzchen drei bis vier eigene Wurzeln gebildet haben. Dann werden sie in jeweils ein eigenes Pflanzgefäß gesteckt und behandelt wie erwachsene Pflanzen; von einem Tauchbad ist in der Anfangszeit jedoch abzuraten.
Stecklinge
Auch ist es möglich, die Dendrobium nobile durch Stecklinge zu vermehren; verwendet werden hierfür die Triebe, die bereits verblüht sind:
- Triebe abschneiden und in ein Gefäß mit Pflanzsubstrat stecken
- Substrat gelichmäßig feucht halten; Staunässe vermeiden
- Nach einigen Wochen werden sich die ersten Wurzeln bilden.
Teilung
Ist die Traubenorchidee bereits sehr groß, kann ihr Rhizom geteilt werden, so dass neue Pflanzen entstehen:
- Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr
- Orchidee vorsichtig aus dem Topf nehmen
- Rhizom mit scharfem Messer durchschneiden
- Teilstücke müssen mindestens jeweils vier Pseudobulben enthalten
- Rhizome in Pflanzgefäße setzen
- Nur wenig gießen
Erst, wenn sich die ersten neuen Triebe zeigen, können die Jungpflanzen wie erwachsene Orchideen kultiviert werden.
Gießen
Orchideen werden nicht gerne gegossen und sollten deshalb besser getaucht werden. Die geschieht einmal in der Woche, wobei das Substrat leicht angetrocknet sein muss, bevor die Pflanze ein erneutes Tauchbad bekommt.
Darüber hinaus ist zu beachten:
- Wasser sollte möglichst kalkarm, besser noch kalkfrei und lauwarm sein
- Pflanztopf so lange ins Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
- Nach dem Tauchbad überschüssige Flüssigkeit ablaufen lassen
- Keinesfalls darf Staunässe entstehen; auch dürfen die Luftwurzeln nicht permanent im Wasser stehen.
Lubera-Tipp: Wer seiner Orchidee etwas richtig Gutes tun möchte, sollte Regenwasser sammeln und dieses für das wöchentliche Tauchbad verwenden.
Düngen
Traubenorchideen müssen während der Wachstumsphase gedüngt werden. Verwendet wird hierfür spezieller

Orchideendünger, und zwar genau nach Vorschrift: zu viele Nährstoffe schaden der Zierpflanze. Der Orchideendünger kann zwar direkt in den Wurzelballen gegossen werden, jedoch ist es für eine Orchidee angenehmer, wenn er aufgesprüht wird: den Dünger in einen Wasserzerstäuber füllen und sämtliche Pflanzenteile, mit Ausnahme der Blüten, einsprühen. Wer lieber gewöhnlichen Blühpflanzendünger verwenden möchte, kann dies tun, jedoch nur in halber Konzentration. Diese Art der Nährstoffzufuhr erfolgt jedoch nicht mittels eines Zerstäubers, sondern durch Gießen.
Umtopfen
Traubenorchideen fühlen sich in kleinen Pflanzgefäßen ausgesprochen wohl und sollten deswegen so lange wie möglich in ihrem Töpfchen bleiben. Erst, wenn die Wurzeln zu dicht beziehungsweise zu eng geworden sind, ist es Zeit fürs Umtopfen. Dieser Zeitpunkt ist ungefähr alle zwei bis drei Jahre gegeben und lässt sich daran erkennen, dass frisch gebildete Wurzelspitzen keinen Platz mehr in dem bisherigen Pflanzgefäß finden.
Beim Umtopfen ist zwingend zu beachten, dass das neue Gefäß nicht sehr viel größer sein darf als das bisherige: in großen Blumentöpfen staut sich häufig zu viel Feuchtigkeit an, welche dazu führen kann, dass die Orchidee verfault.
Darüber hinaus sollten folgende Kriterien beachtet werden:
- Der beste Zeitpunkt zum Orchideen Umtopfen ist das Frühjahr
- Dendrobium aus dem bisherigen Gefäß herausnehmen, wobei besonderes Augenmerk auf die Wurzeln gelegt werden muss
- Vertrocknete oder beschädigte Pflanzenteile und Wurzeln entfernen
- Pflanzsubstrat weitestgehend entfernen
- Traubenorchidee vorsichtig in das neue Pflanzgefäß einsetzen, wobei die Wurzeln gedreht werden müssen
- Neues Substrat einfüllen, andrücken und gießen (ausnahmsweise nicht tauchen)
Lubera-Tipp: Beim Positionieren der Orchidee im Topf darauf achten, dass der älteste Trieb an den Rand gesetzt wird.
Schneiden
Eine Traubenorchidee muss nicht geschnitten werden, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Dennoch muss der Pflanzenfreund gelegentlich die Schere ansetzen: bevor abgestorbene Pflanzenteile zu faulen beginnen, müssen sie entfernt werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass leicht gelbe Blätter (noch) kein Anzeichen fürs Absterben sind, so dass diese an der Pflanze gelassen werden. Dasselbe gilt für blattlose Triebe: auch wenn diese nicht sehr dekorativ aussehen, werden sie stehengelassen, da sie an ihnen neu Blüten bilden können.
Entfernt werden jedoch
- vertrocknete Blätter
- verfaulte Blätter
- gelbe oder braune Blätter
- abgestorbene Blüten, Triebe oder Blätter.
Auch das Wurzelwerk bedarf Beachtung: im Zuge des Umtopfens werden verfaulte, vertrocknete oder beschädigte Wurzeln abgeschnitten. Wichtig ist, dass das Schneidewerkzeug sehr scharf sein muss; ist dies nicht der Fall, werden die Pflanzenteile gequetscht, was wiederum zum Absterben dieser Teile führen könnte.
Achtung: Niemals gesunde Wurzeln entfernen, da dies das Wachstum der Orchidee beeinträchtigen wird!
Dendrobium nobile Überwintern
Eine Überwinterung im eigentlichen Sinne findet nicht statt, jedoch ist für die Kultivierung der Traubenorchidee eine etwa achtwöchige Ruhephase im Herbst von enormer Bedeutung, da sie diese Zeit zur Regeneration benötigt: sind die Bedingungen nicht optimal, so wird sie keine neuen Blüten bilden. Folgende Kriterien sind deswegen unbedingt zu beachten:
Raum muss kühl sein; tagsüber bis maximal 18°C, nachts 10-13°C. die Temperaturen dürfen weder 20°C über- noch 10°C unterschreiten.
Die meisten Traubenorchideenarten bevorzugen ein helles Winterquartier; es gibt jedoch einige Ausnahmen, die während der Ruhephase möglichst dunkel stehen möchten. Im Zweifelsfalle einen Fachhändler fragen, wie die diesbezüglichen Wünsche der individuellen Pflanze bezüglich ihrer Pflege sind.
- Wurzelballen darf nicht austrocknen, jedoch ist der Wasserbedarf sehr niedrig. Orchidee nicht tauchen, sondern nur die Erde besprühen.
- Nicht düngen!
- Regelmäßige Schädlingskontrolle sowie Kontrolle aus Fäulnis durchführen.
- Sobald sich neue Knospen zeigen, ist die Ruhephase beendet; die Traubenorchidee darf nun wieder an ihren angestammten Standort zurückgestellt werden.
Achtung: Dendrobium nobile darf während der Ruheperiode nicht in der Nähe einer Heizung stehen!
Schädlinge und Krankheiten
- Läuse: Die Traubenorchidee ist sehr anfällig auf Schmier-, Woll- und Schildläuse. Diese treten
Dendrobium nobile insbesondere bei Pflegefehlern wie zu geringer Luftfeuchtigkeit auf, können jedoch auch bei neu gekauften Pflanzen bereits vorhanden sein. Nach dem Kauf die Dendrobium nobile unbedingt auf Schädlingsbefall kontrollieren!
- Spinnmilben: Auch Spinnmilben treten besonders bei falschen Kulturbedingungen auf. Zu erkennen sind diese Schädlinge an ihrem feinen Gespinst, welches sie an den Blättern der Zierpflanzen ausbilden.
- Pilze: Pilzerkrankungen wie die Botrytis entstehen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist und die Orchidee nicht ausreichend frische Luft bekommt.
- Wurzelschäden: Pilze und Bakterien können Schäden an den Wurzeln verursachen.
Symbolgrafiken: © wjarek – Fotolia.com; joloei – Fotolia.com (2); Carolyn McFann – Fotolia.com
Hallo
Meine Florallure ist verblüht hat zwei neue Triebe bekommen seit ein paar Tagen bemerke ich das der Hauptstamm der geblüht hat jetzt ein gelbes Blatt hat und der Stamm trocken wird .Nun weiss ich nicht ob ich den verblühten Hauptstamm schneiden muss o stehen lassen muss oder mir vielleicht die Pflanze eingeht ,würde mich auf einer Antwort freuen I.J.