Der Rote Eukalyptus klingt mit seinem deutschen Trivialnamen zunächst wie ein ausgefallenes Hustenbonbon, ist aber eine besondere Art des bekannten Eukalyptusbaums. In diesem Beitrag erfahrt Ihr einiges zum Eukalyptus und wie man ihn hierzulande als Wintergarten- und Terrassenpflanze halten kann.

In Dolden wachsende Blüten mit dichten, purpurroten Staubfäden prägen die Erscheinung beim Roten Eukalyptus.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes zum Eukalyptus
- Eukalyptus und Platanen - Verwechslungsgefahr
- Blüten und Blätter beim Eukalyptus
- Eukalyptus für den Wintergarten
- Der Rote Eukalyptus - die Pflege
- Der Standort
- Gießen und Düngen
- So muss man den Eukalyptus schneiden
- Die Überwinterung beim Roten Eukalyptus
- Schädlinge beim Eukalyptus
Wissenswertes zum Eukalyptus
Der Eukalyptus gehört zu Australien wie der Bambus zu China. Hierzulande ist er nicht nur wegen seiner ätherischen Öle bekannt, sondern auch weil seine Blätter, Früchte und Rinde die bevorzugte Nahrung des beliebten Koala sind. In der Gattung Eukalyptus gibt es über 500 Arten, die ursprünglich nahezu ausschließlich in Australien vorgekommen sind. Heute finden sich Eukalyptusbäume wegen ihrer Widerstandsfähigkeit auch im Mittelmeerraum oder in den Subtropen. Eukalyptus brauchen viel Wasser und werden daher auch zur Nutzbarmachung von feuchten Arealen eingesetzt.
Eukalyptus und Platanen - Verwechslungsgefahr
Bei einer so großen Gattung ergibt sich in der Regel eine große Vielfalt der Formen und Größen, die aus der unterschiedlichen Evolution der Arten entstanden ist. Es gibt sowohl kleine Sträucher als auch große Bäume. Diese haben eine gewisse Ähnlichkeit zu den Platanen, denn auch beim Eukalyptus schält sich die Rinde ab. Im Gegensatz zur Platane geschieht dieses allerdings nicht in Stücken sondern in Streifen. Die Rindenbildung ist von Art zu Art unterschiedlich, aber meistens sehr attraktiv.
Attraktiv sind auch die bereits angesprochenen ätherischen Öle, die in allen Teilen der Pflanze vorhanden sind. Man kann sie riechen, wenn man sich in der Nähe eines Eukalyptus aufhält. Eukalyptusöl findet in pharmazeutischen aber auch kosmetischen Produkten Verwendung.

Purpurrote Blüten und dunkelgrüne Blätter harmonieren wunderbar beim Roten Eukalyptus.
Blüten und Blätter beim Eukalyptus
Eine weitere Besonderheit bieten die Blätter. Diese verändern ihr Aussehen mit zunehmendem Alter. Während Blätter an der jungen Pflanze stiellos und gegenständig sind, sind Blätter an älteren Eukalyptusbäumen gegenständig und haben Stiele. Das Blatt selbst ist schmal und lanzettförmig und hat einen ledrigen Überzug, der es vor Austrocknung schützt. Die Farbe der Blätter reicht von dunkelgrün bis zu einem silbrigen oder grauen Grün.
Die Blüte des Eukalyptus ist weniger bekannt, jedoch wunderschön. Farblich reichen die Blüten von Weiß bis Gelb, es gibt aber bei vielen Zierarten auch rosafarbene und leuchtend rote Blüten, die eben auch der rote Eukalyptus zeigt. Die Blüten sind von zahlreichen und markanten Staubfäden geprägt, die man auch vom Callistemon, einer ebenfalls ursprünglich australischen Pflanze kennt.
Eukalyptus für den Wintergarten
Eukalyptus wird meist nicht als typische Wintergartenpflanze wahrgenommen, er kann aber aufgrund des Reichtums seiner Formen-, Farb- und Duftvielfalt eine sehr attraktive Pflanze sein, die man in einem temperierten oder warmen Wintergarten aufstellen möchte. Natürlich geht es nicht mit allen Eukalyptusarten, daher findet ihr hier eine kleine Auswahl:
- Der Rote Eukalyptus (botanisch Eukalyptus ficifolia) wird auch Purpur-Eukalyptus genannt. Es ist ein kleiner Baum, der mehrere Stämme ausbilden kann. die Rinde ist schuppig und bildet kürzere Fasern. Die Attraktivität entsteht bei den roten Blüten mit ihren dicht wachsenden Staubfäden. Der rote Eukalyptus bildet sie in Dolden, die bis zu sieben Einzelblüten umfassen. In Kombination mit den langen dunkelgrünen Blättern geben sie der Farbe eine exotische Eleganz, die ihresgleichen sucht.
- Nomen est Omen - der Zitronen Eukalyptus macht seinen Namen mit einem tollen Zitronenduft alle Ehre
- Besonders schöne cremeweiße Blüten zeichnen den Trichterfrucht-Eukalyptus (Eukalyptus coccifera) aus. Auch die Rinde ist weiß, so dass dieser Eukalyptus für einen hellen Farbakzent sorgt.
- Ebenfalls weiße bis grüne Rinde hat der Silberdollar-Eukalyptus, der als Ausnahme keinen Wechsel zwischen Blättern am jungen und alten Baum aufweist. Die Blüten haben gelbe Staubfäden.

Die Blüten des herkömmlichen Eukalyptus sind etwas unscheinbarer.
Daneben werden im Pflanzenhandel noch weitere Arten wie etwa der bekannte Mostgummi-Eukylaptus (E. gunnii) oder der kleinblättrige Eukalyptus (E. parvifolia) angeboten. Es empfiehlt sich in jedem Fall die erforderlichen Standort- und Pflegebedingungen zu studieren, denn die große Vielfalt der Arten erfordert auch eine individuelle Pflege.
Der Rote Eukalyptus - die Pflege
Die Pflege exotischer oder mediterraner Pflanzen sollte sich stets an den Standortbedingungen in den Herkunftsregionen orientieren. Beim Eukalyptus sollte man nicht den Fehler begehen, aufgrund der australischen Herkunft von einer Trockenheits-resistenten Pflanze auszugehen. Auch in Australien braucht der Eukalyptus viel Wasser und wächst dort entsprechend an feuchten wasserführenden Stellen. Eine wichtige Pflegeregel für den Roten Eukalyptus ist also, dass dieser im Sommer viel Wasser benötigt und auch im Winter nicht trocken werden darf.
Der Standort
Der Rote Eukalyptus, der gelegentlich auch unter der Bezeichnung Corymbia ficifolia geführt wird, ist nicht frosthart, kann aber im Sommer draußen auf der Terrasse stehen. Dort geht es ihm sehr gut, wenn der Platz vollsonnig-warm ist und für die Wasserversorgung gesorgt wird. Das Winterquartier sollte sehr hell sein, dunkle Standort führen zu Blattverlust. Die Temperatur muss nicht warm sein. Der Rote Eukalyptus kann also auch zusammen mit mediterranen Pflanzen im kühlen Kalt-Wintergarten oder in einem anderen kühl-hellen Winterquartier überwintern.
Gießen und Düngen
Am Besten gießt man den Roten Eukalyptus im Sommer, wenn es warm ist, täglich. Im Winter hängt es von den Temperaturen im Winterquartier ab, wieviel Wasser der Eukalyptus benötigt. Wichtig ist die Verwendung von kalkarmen Wasser, aber auch die regelmäßige Düngung. Dazu empfiehlt sich ein Kübelpflanzendünger, der die Blütenbildung betont. Die Düngung erfolgt in den Wachstumsmonaten von Mai bis August/September im Wochenrhythmus.
So muss man den Eukalyptus schneiden
Da der Wuchs üppig ist, muss man gerade bei Jungpflanzen regelmäßig schneiden. Um bei diesen eine schöne Verzweigung zu erreichen, sollte in den ersten Jahren eine regelmäßige Kappung der Triebspitzen erfolgen. Bei älteren Pflanzen kann ein Rückschnitt, der ebenfalls im frühen Frühjahr erfolgt, auch deutlich ausfallen. Schneidet bis auf kräftige Seitenäste runter, damit sich die Pflanze neu aufbaut. Ein solcher Rückschnitt ist natürlich nur erforderlich, wenn Blattabwurf und ungleiches Wachstum die Schönheit der Pflanze beeinträchtigt haben.
Die Überwinterung beim Roten Eukalyptus
Die Winterzeit beginnt beim Roten Eukalyptus schon im Oktober. Das Winterquartier muss vor allem hell sein. Ein Wintergarten oder ein Gewächshaus sind also ideal. Alternativ kann auch eine Pflanzenbeleuchtung* eingesetzt werden. Ab April oder in kälteren Regionen ab Mai kann der Eukalyptus auch wieder nach draußen.
Kurz vor dem Ende der Überwinterungszeit steht das Schneiden und Umtopfen an. Da der Eukalyptus zügig wächst, braucht er nahezu jährlich einen etwas größeren Topf. Bei der Erde ist er anspruchslos, gute torffreie Erde erfüllt beim Roten Eukalyptus ihren Zweck.
Schädlinge beim Eukalyptus
Die gute Nachricht zum Schluss: Bei einem gesunden Eukalyptus sind Schädlinge kein Problem. Seine ätherischen Öle vertreiben diese. Nur wenn eine Pflanze geschwächt ist, vielleicht zu dunkel oder zu trocken steht, kann es zu Wolllausbefall kommen.
Literatur:
Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth