Die Drachenwurz (Calla) – die elegante Schönheit am Gartenteich

Die eleganten Sumpfcallas mit ihren außergewöhnlichen, strahlendweißen Blüten kommen in Deutschland nur noch selten vor und sie stehen unter Naturschutz. Sie gehören zu den dekorativsten Pflanzen, die man am heimischen Gartenteich pflanzen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Die Drachenwurz (Calla) – die elegante Schönheit am Gartenteich
- Wissenswertes zur Drachenwurz auf einen Blick
- Der ideale Standort und Boden für die Drachenwurz (Calla)
- Drachenwurz pflanzen
- Drachenwurz Pflege
- Drachenwurz Vermehrung
- Ist die Drachenwurz winterhart?
- Drachenwurz Krankheiten und Schädlinge
- Drachenwurz Giftigkeit
- Die Drachenwurz (Calla) – eine elegante und wider Erwarten pflegeleichte Schönheit
Die Drachenwurz ist verwandt, aber nicht zu verwechseln mit der bekannten Zimmerpflanze Calla (Zantedeschia), die ebenfalls der Familie der Aronstabgewächse angehört und vielen als attraktive Zimmerpflanze oder aus der Floristik bekannt ist.
Wissenswertes zur Drachenwurz auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Calla
- Ordnung: Alismatales (froschlöffelartige Gewächse)
- Familie: Araceae (Aronstabgewächse)
- Art: Drachenwurz
- Andere Namen: die Drachenwurz ist auch als Schlangenwurz bekannt und verdankt ihren Namen dem schlangenartig verlaufenden Wurzelstock (Rhizom). Sie wird auch als Schweinsohr, Schweinslilie oder Sumpfcalla bezeichnet.
- Herkunft: ursprünglich ist die Drachenwurz in Nordamerika, im nördlichen Europa und Asien beheimatet.
- Vorkommen: es handelt sich bei der Calla um eine Sumpfpflanze, die in Mooren und Waldsümpfen wächst. Auch auf feuchten Wiesen und an stehenden und fließenden Gewässern ist die Drachenwurz heimisch.
- Verbreitung: in Mitteleuropa kommt die Drachenwurz eher selten vor. Die Calla kommt in Deutschland ebenfalls heute in der Wildform kaum noch vor, sie gilt als gefährdet und im Alpenraum sogar als sehr gefährdet und ist regional vom Aussterben bedroht.
- Geschütze Pflanze: In Deutschland gilt die Drachenwurz als besonders geschützte Art. In Österreich ist die Calla vollkommen geschützt.
- Pflanzung: sie ist sehr gut zur Bepflanzung von Gartenteichen geeignet.
- Wuchshöhe: die Drachenwurz erreicht eine Wuchshöhe von 50 Zentimetern.
- Blütezeit: die Blütezeit der Drachenwurz liegt zwischen Mai und Juli.
- Blütenduft: die Blütenstände riechen leicht unangenehm nach Aas und locken so viele Insekten an.
- Giftigkeit: die Drachenwurz, insbesondere ihre Samen, sind giftig für Menschen, Pferde und Kühe.
Der ideale Standort und Boden für die Drachenwurz (Calla)
Als Sumpfpflanze braucht die Drachenwurz einen sehr feuchten Standort. Im Garten ist sie daher am besten am Gartenteich aufgehoben. Dort braucht sie einen sumpfigen Untergrund und steht auch gern in bis zu 10 Zentimeter hohen Flachwasserflächen. In fließenden Gewässern werden ihre empfindlichen Wurzeln beschädigt, sodass sie dort nur in sumpfigen Randgebieten stehen darf.
Die Drachenwurz braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und bevorzugt einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert um 6.
Lubera-Tipp: Wer den pH-Wert seines Gartenbodens nicht kennt, kann im Handel leicht zu handhabende Test-Streifen kaufen.
Drachenwurz pflanzen
- Drachenwurz an einem Teich pflanzen
Wenn die Drachenwurz im Garten gedeihen soll, muss sie zwingend an einem Gewässer in sumpfigem Boden gepflanzt werden. Am besten und einfachsten ist es, die Drachenwurz wie eine Wasserpflanze zu behandeln, was sie ja eigentlich auch ist und auch dementsprechend zu pflanzen.
Im Handel sind vorgezogene Drachenwurz Pflanzen erhältlich, die am besten in einem leicht sauren Sand-Erde Gemisch in einen großen Behälter gepflanzt werden, der dann in das flache Teichwasser gestellt wird. Der Handel hält dazu spezielle Pflanzgefäße für Wasserpflanzen bereit.
Um ein optisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen, sollten etwa acht Drachenwurz Pflanzen auf einem Quadratmeter gepflanzt werden.
Die Drachenwurz kann aber auch direkt in den Uferbereich oder in ein immer gut durchfeuchtetes, angrenzendes Sumpfbeet gepflanzt werden. Auch hier sollte man den pH-Wert des Bodens etwas im Auge behalten.
Werden die Pflanzen nicht in einen Behälter gepflanzt, sollte man einen Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern einhalten.
- Drachenwurz auf der Terrasse pflanzen
Auf einer kleineren Terrasse kann die Drachenwurz auch in einem Miniteich gehalten werden. Dort sollte sie ebenfalls in ein spezielles Pflanzgefäß für Wasserpflanzen gepflanzt werden und nicht tiefer als 15 Zentimeter im Wasser stehen.
Für Miniteiche mit Springbrunnen oder Pumpe, deren Wasser ständig in Bewegung ist, ist sie allerdings nicht geeignet, denn sie braucht eine ruhige und unbewegte Wasserfläche, da durch eine ständige Wasserbewegung ihre empfindlichen Wurzeln beschädigt werden.
Lubera-Tipp: Die Calla ist giftig und die Pflanzenteile sondern ein Sekret ab, dass die Haut reizen und verätzen kann. Beim Pflanzen der Calla sollten daher immer Handschuhe getragen werden.
Drachenwurz Pflege

Die Pflege der Drachenwurz ist sehr einfach und unkompliziert. Als Wasserpflanze muss sie selbstverständlich nicht gegossen werden und auch eine Düngung fällt aus.
Wichtig ist, immer darauf zu achten, dass der Teichbereich, in dem sie steht, nicht austrocknet.
Steht die Drachenwurz im Uferbereich oder einem angrenzenden Sumpfbeet und wurde ohne Behälter gepflanzt, empfiehlt es sich, ein Auge darauf zu halten, dass die Horste nicht zu groß werden. Bei Bedarf können sie einfach mit einem scharfen Spaten abgestochen oder mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden.
Keine Sorgen sollte man sich machen, wenn die Ausläufer der Drachenwurz vor allem im Herbst an einigen Stellen aussehen, als würden sie absterben. Das Rhizom wächst kontinuierlich nach vorn, während die hinteren Teile absterben können.
Hat man beim Pflanzen den richtigen Standort gewählt und die Drachenwurz bekommt genügend Sonnenstunden, stimmt der pH-Wert des Bodens und ist der Boden immer ausreichend nass, braucht die Drachenwurz keine weitere Pflege und ist eine sehr pflegeleichte, mehrjährige Pflanze.
Ihr extravagantes Äußeres mit dem leuchtend weißen Hüllblatt und den auffälligen roten Fruchtständen mag einen dazu verleiten, zu denken, dass diese Pflanze viel Pflege braucht und kompliziert in der Haltung ist, doch der Schein trügt.
Drachenwurz Vermehrung
- Die Drachenwurz über Rhizome vermehren
Die Vermehrung der Drachenwurz funktioniert am besten über ihre Rhizome. Als Rhizom wird in der Botanik ein Ausläufer bezeichnet, von dem oben die Triebe und unten die eigentlichen Wurzeln ausgehen. Daher wird das Rhizom oft fälschlicherweise als Wurzel oder Wurzelstock bezeichnet, es ist jedoch ein Erdspross der Pflanze, der entweder unterirdisch oder direkt an der Erdoberfläche verläuft.
Die Vermehrung von rhizombildenden Pflanzen ist besonders einfach, da die Erdsprossen nur mit einem scharfen Messer geteilt werden müssen und aus diesen Teilen meist problemlos wieder neue Pflanzen wachsen.
Die Drachen- oder auch Schlangenwurz verdankt übrigens genau diesen Rhizomen, die sich dicht über der Erdoberfläche auf einer Länge von bis zu einem halben Meter dahinschlängeln, ihren Namen.
Will man die Drachenwurz über ihr Rhizom vermehren, kann man also einfach ein Stück des Rhizoms abschneiden und teilen. Um sich nicht an dem giftigen Pflanzensaft zu verätzen, sollten feste Handschuhe getragen werden.
Die beste Zeit für die Teilung des Rhizoms ist der Herbst und über den Winter werden die abgeschnittenen Teile einfach in Wasser gelegt. Im Frühjahr haben sich Wurzeln gebildet und die neuen Pflanzen können eingepflanzt werden.
- Vermehrung der Drachenwurz mittels Samen
Alternativ kann die Drachenwurz auch über Samen vermehrt werden. Drachenwurz Samen sind im Handel erhältlich, können aber auch im Herbst aus den Fruchtständen der Pflanze entnommen werden.
Lubera-Tipp: Aufgrund der Giftigkeit der Pflanze sollten auch hier unbedingt Handschuhe getragen werden.
Die Samen werden in Gefäße mit einem Torf-Sand Gemisch gesetzt, das immer feucht gehalten werden muss. Mit etwas Glück beginnen die Samen schnell zu keimen und die jungen Pflanzen sollten über den Winter kühl, aber frostfrei gehalten werden. Im Frühjahr können sie ins Freiland ausgepflanzt werden.
Die Vermehrung durch die Rhizome ist allerdings eher zu empfehlen, da sie einfacher ist und in den allermeisten Fällen gelingt, wohingegen die Aussaat nicht immer von Erfolg gekrönt ist.
Ist die Drachenwurz winterhart?
Die mehrjährige Drachenwurz ist winterhart und hat keine Probleme, ungeschützt im Freien zu überwintern. Die Pflanze zieht sich dazu in ihre Rhizome zurück, wo sie den Winter unbeschadet übersteht. Da sie eine in Deutschland heimische, wenn auch inzwischen gefährdete Pflanze ist, die auch bis in den Alpenraum verbreitet ist, braucht man sich über die Überwinterung der Drachenwurz im Freiland keinerlei Gedanken zu machen.
Wird sie in einem Miniteich gehalten, der über den Winter entleert wird, so kann das Rhizom an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt werden.
Drachenwurz Krankheiten und Schädlinge
Es sind keine spezifischen Krankheiten oder Schädlinge bekannt, für die die Drachenwurz besonders anfällig ist. Hin und wieder können Fraßspuren von Maden oder Schnecken auftreten, doch die dadurch verursachten Schäden halten sich in aller Regel in Grenzen und stellen keine Bedrohung für die Pflanze dar.
Drachenwurz Giftigkeit
So attraktiv und elegant die Drachenwurz (Calla) auch aussieht, sie ist nicht ganz ungefährlich, denn alle Teile der Pflanze sind giftig. Vor allem Kinder können schnell der Versuchung erliegen und die roten Beeren der Fruchtstände in den Mund nehmen und herunterschlucken.
- Wirkung des Drachenwurz Gifts
Das Gift der Drachenwurz wirkt vor allem ätzend auf die Haut und Schleimhäute und es führt, wenn es oral aufgenommen wird, neben einem Brennen im Mund auch zu Erbrechen. Bei schweren Vergiftungen kommt es zu Krämpfen sowie Magen- und Darmentzündungen.
Da das Gift in allen Pflanzenteilen und vor allem in den Wurzeln enthalten ist, sollte man immer feste Gartenhandschuhe tragen, wenn man mit der Pflanze umgeht. Das gilt vor allem für das Pflanzen der Drachenwurz und die Vermehrung durch das Rhizom.
Die Drachenwurz ist auch für Weidetiere wie Pferde, Rinder und Schafe giftig.
Die Drachenwurz (Calla) – eine elegante und wider Erwarten pflegeleichte Schönheit

Für jeden Gartenteichfreund ist die Drachenwurz eine absolute Bereicherung. Der Anblick der dunkelgrünen Blätter mit den eleganten, weißen Blüten und den leuchtend roten Fruchtständen auf der Wasserfläche und an den Rändern des Teichs ist wirklich einzigartig und vor allem, wenn viele Sumpfcallas gleichzeitig blühen, von nahezu atemberaubender Schönheit.
Das elegante Aussehen der Drachenwurz lässt zunächst vielleicht auf eine komplizierte und umfangreiche Pflege schließen, doch genau das Gegenteil ist der Fall: am richtigen Standort wird die Sumpfcalla zum absoluten Selbstläufer und ist dank des Rhizoms auch leicht und schnell zu vermehren.
Aber auch auf der Minus-Seite muss sich die Sumpfcalla zwei Punkte gutschreiben lassen: die Blüten verbreiten einen leichten, unangenehmen Geruch, der an Aas erinnert und der die Fliegen anlockt, die zur Bestäubung gebraucht werden und sie ist giftig.
Letzteres kann man in diesem Fall jedoch eventuell etwas vernachlässigen, da eine Gefahr in erster Linie für Kinder besteht und Kinder sowieso nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Gartenteichen oder anderen Wasserflächen spielen sollten und so auch keinen unbeaufsichtigten Kontakt mit der Sumpfcalla haben können.
Fotos: © cycologe, CARTAGENA, Silvia Crisman – Fotolia.com