
Wir haben Fastenzeit. Auch wenn viele unserer Mitmenschen keiner Religion angehören, so wollen sich doch immer mehr der 40-tägigen Prozedur einer mehr oder minder strengen Enthaltsamkeit nach christlicher Tradition unterwerfen. Auch Fasten gilt seit einiger Zeit als Trend. Im Folgenden mehr zu Fastenzeit Regeln.
Die Fastenzeit Regeln
Seit Aschermittwoch zählt bekanntlich die Fastenzeit, die noch bis Ostern fortdauert. Die Sonntage werden traditionell nicht mitgezählt. Überliefert ist diese Tradition aus der Bibel, wo die Fastenzeit mit einer besonderen Bewährungsprobe gegen die Verlockungen des Lebens verknüpft wurde. Doch seitdem wird in dieser Zeit vor dem christlichen Hochfest vor allem Enthaltsamkeit geübt.
Dabei gibt es derlei Fastenzeiten auch in anderen Religionen, allerdings zu anderen Zeiten und auch mit deutlich strengeren Riten. Wovon jeder Einzelne bis Ostern weitgehend abstinent leben will, dass überlässt sogar die sonst so strenge katholische Kirche jedem „Schäfchen“ inzwischen selbst. Doch ursprünglich ging es während des Fastens nicht um das Erbringen eines Opfers, der Verzicht auf umfängliche Mahlzeiten stand im Mittelpunkt.
Denn die sogenannte Fastenordnung nach neuester katholischer Lehre schreibt nur noch zwei Abstinenztage in der Fastenzeit vor:
- Aschermittwoch
- und Gründonnerstag.
Dort soll Fleischverzicht geübt werden und eine Mahlzeit für den ganzen Tag genügen.
Fastenzeit: Der bewusste Umgang mit dem Leben
Doch an den übrigen 38 Tagen kommt es demnach gar nicht so streng auf die Enthaltsamkeit oder den Verzicht an. Denn viel wichtiger scheint heute, das Bewusstsein für die Bedeutung der damit ursprünglich verbundenen „Buße“ wieder zu erwecken. Gemeint ist wohl der bewusstere Umgang mit dem eigenen Leben. Außerdem kann das durchaus auch damit erreicht werden, dass lieb gewordene Gewohnheiten durch einfache Dinge ersetzt werden.
- Der eigene Wille, auch mal etwas am täglichen Takt zu ändern,
- die bewusste Überwindung des „inneren Schweinehundes“,
das soll nach heutigem Verständnis das Wesentliche an der Fastenzeit sein. Ein guter Vorsatz auf Zeit also.
Doch auch in früheren Jahrhunderten war es natürlich mit der Willensstärke nicht viel besser bestellt als heute.
Dabei galten doch zu allen Zeiten solche Sprüche wie:

- „Flüssiges bricht das Fasten nicht“
- und „Schokolade ist Fastenspeise“.
Nicht zuletzt wurden der Überlieferung nach die Maultaschen extra für die Fastenzeit erfunden, wo bekanntlich Fleisch in Teigtaschen versteckt wird. Aus diesem Grund werden diese noch heute liebevoll „Herrgottsbescheißerle“ genannt.
Lubera-Tipp: Doch bevor man also kreativ werden muss, um eigene Vorgaben zu umgehen, sollten die Ziele so angepasst werden, dass sie auch erreichbar erscheinen. Allerdings muss das auch nicht zwingend etwas mit Essen und Trinken zu tun haben. Denn die Möglichkeiten, Verzicht zu üben, sind heute um ein Vielfaches größer geworden.
Unser Lubera-Tipp: 40 Tage Achtsamkeit: Impulse für eine etwas andere Fastenzeit
Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © J.Mühlbauer exclus., Marco Mayer – Fotolia.com