
Der Felsenkaktus, Cereus peruvianus monstrosus (kurz: Cereus), ist nahezu im Bestand eines jeden Kakteenliebhabers zu finden – vorausgesetzt, er hat ausreichend Platz, denn Felsenkakteen können stattliche Wuchshöhen erreichen. Aufgrund ihres dekorativen Äußeren, ihrer schönen Blüten sowie ihrer Pflegeleichtigkeit zählen sie zu den beliebtesten Kakteenarten, die sehr gut in heimischen Gefilden kultiviert werden können. Was ist bei der Felsenkaktus Pflege zu beachten?
Inhaltsverzeichnis
- Felsenkaktus Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über den Felsenkaktus
- Felsenkaktus Standort: Sehr sonnig!
- Felsenkaktus Substrat
- Felsenkaktus pflanzen
- Felsenkaktus jährlich umtopfen
- Felsenkaktus Vermehrung durch Aussaat
- Felsenkaktus Vermehrung durch Stecklinge
- Felsenkaktus Pflege Tipps
- Felsenkaktus schneiden?
- Felsenkaktus überwintern
- Felsenkaktus Krankheiten und Schädlinge
Felsenkaktus, Cereus – Steckbrief von Gartenbista
Felsenkaktus Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: sonnig
- Substrat: Kakteenerde
- Pflanzen: stabiles Pflanzgefäß; Drainage
- Umtopfen: jährlich
- Vermehrung: Aussaat; Stecklinge
- Gießen: gründlich; im Winter sparsam
- Düngen: alle vier bis acht Wochen mit Flüssigdünger; im Winter gar nicht
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwintern: kühl; hell
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Schädlinge: Wollläuse

Wissenswertes über den Felsenkaktus
Felsenkakteen, Cereus, gehören zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae), innerhalb derer sie eine Gattung mit circa 25 Arten bilden. Ihre Heimat ist Südamerika, wo sie Wuchshöhen von 15 m erreichen können. Werden sie als Zimmerpflanzen kultiviert, können sie bis zu drei Meter hoch werden.
Der Cereus besitzt nur wenige und kurze, dafür sehr kräftige Stacheln. Diese sind in kleinen Gruppen angeordnet, bestehend aus einem Mitteldorn (gelegentlich auch mehreren), um den sich fünf kleinere Randdornen scharen.
Besonders auffällig sind seine Blüten, die sich nach einigen Jahren vom Sommer bis in den Frühherbst bilden: sie sind weiß bis cremefarben, gelegentlich auch rosafarben oder gelb, und von rötlichen Hüllblättern umgeben. Diese etwa 15 cm langen, trichterförmigen Blüten verströmen einen süßlichen Duft und halten in der Regel nur eine Nacht; am folgenden Morgen sind sie verblüht. Aus ihnen reifen gelbe, grünliche oder rote Früchte heran, welche aufplatzen, sobald sie reif sind. In ihnen befinden sich viele große, schwarze Samen, die getrocknet und zur Aussaat verwendet werden können.
Felsenkaktus Standort: Sehr sonnig!
Um optimal gedeihen zu können, benötigen Felsenkakteen einen vollsonnigen Standort, an dem es ruhig warm sein kann. Ein Platz auf der Fensterbank am Südfenster ist gut geeignet. Im Sommer kann der Cereus gerne ins Freie gestellt werden, ebenfalls in die pralle Sonne. Dort bekommt er nicht nur längere und kräftigere Dornen, sondern nimmt auch eine sehr intensive Färbung an. Wichtig ist, dass er nicht sofort an einen vollsonnigen Standort gebracht wird, denn trotz seiner Robustheit kann es zu Verbrennungen kommen. Zunächst wird der Felsenkaktus für etwa 14 Tage an einen halbschattigen Platz gestellt, an dem nur morgens oder abends die Sonne einfällt. Erst danach darf er an seinen endgültigen Standort für die Sommerfrische.
Im Gegensatz zu anderen Kakteenarten benötigt der Felsenkaktus keine hohe Luftfeuchtigkeit.
Während der Ruhezeit (Oktober bis März) sollte der Felsenkaktus kühl stehen. Dies ist für die Blütenbildung unabdingbar.
Lubera-Tipp: Cereus auf der Fensterbank gelegentlich drehen, damit er nicht einseitig wächst!
Felsenkaktus Substrat
Der Felsenkaktus kann in handelsüblicher Kakteenerde kultiviert werden; gewöhnliche Blumenerde hingegen ist nicht so gut geeignet. Gerne kann auch eine Mischung selbst hergestellt werden, die optimal auf die Bedürfnisse des Cereus abgestimmt ist. Hierfür werden
- Bimskies oder Lavagranulat mit
- Blumenerde
vermischt, und zwar im Verhältnis 1:1. Anstelle von Blumenerde können der Kies beziehungsweise das Granulat auch mit Kakteenerde vermengt werden.

Felsenkaktus pflanzen
Felsenkakteen mögen keine Staunässe und sollten deswegen vorsorglich eine Drainage aus Kies unten in ihr Pflanzgefäß bekommen. Dieses sollte stabil sein, um dem doch recht hoch wachsenden Kaktus genügend Halt zu geben. Optimaler Weise besteht es aus Ton, da dieses Material überschüssiges Wasser verdunsten lässt und somit die Gefahr von Staunässe minimiert.
Sinnvoll ist es, Cereen gleich nach dem Kauf in ein frisches Substrat und neues Pflanzgefäß zu pflanzen, da viele Exemplare in nicht optimaler Erde und/oder einem zu kleinen Gefäß kultiviert worden sind.
Felsenkaktus jährlich umtopfen
Felsenkakteen wachsen sehr schnell und sollten deshalb jährlich in ein größeres Pflanzgefäß umgesetzt werden. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr nach der Winterruhe:
- Drainage ins neue Pflanzgefäß legen
- Cereus vorsichtig aus dem Topf nehmen
- Altes Substrat entfernen
- Wurzeln auf Schädlinge und Beschädigungen kontrollieren
- Kaktus senkrecht in das neue Gefäß einsetzen
- Pflanzgefäß mit Substrat auffüllen
- Leicht angießen
Lubera-Tipp: Felsenkaktus mithilfe einer zweiten Person umtopfen!
Felsenkaktus Vermehrung durch Aussaat
Felsenkakteen können ganzjährig durch Aussaat vermehrt werden; entsprechendes Saatgut ist im Fachhandel erhältlich. Mit etwas Glück kann es auch von einem vorhandenen Kaktus gewonnen werden.
- Anzuchtgefäße mit Kakteenerde füllen
- Saatgut auf das Substrat legen
- Leicht anfeuchten
- Gefäß mit Folie abdecken und an einen warmen Ort stellen, an dem Temperaturen zwischen 18°C und 24°C herrschen
- Folie täglich lüften, um Fäulnis und Schimmelbildung zu vermeiden
Es wird nur wenige Tage dauern, bis das Saatgut zu keimen beginnt. Ist dies geschehen, wird die Folie komplett entfernt. Haben die jungen Felsenkakteen eine Größe von mindestens 2 cm erreicht, werden sie in Einzeltöpfe pikiert.

Felsenkaktus Vermehrung durch Stecklinge
Wer bereits einen Cereus besitzt, kann von diesem einen oder mehrere seiner jungen Triebe abtrennen. Dies geschieht im Frühjahr, spätestens jedoch im Frühsommer:
- Steckling mit einem scharfen Messer von der Mutterpflanze abtrennen
- Trieb zwei Tage liegen lassen, damit die Schnittstelle antrocknen kann
- Pflanzgefäß mit Kakteenerde füllen
- Steckling ins Pflanzgefäß stecken
Sobald der junge Trieb in der Erde ist, wird er genauso behandelt wie ein ausgewachsener Kaktus. In der Regel gibt es keinerlei Schwierigkeiten mit der Wurzelbildung, da Felsenkakteen zu jenen Pflanzen gehören, die nicht lange brauchen, um neue Wurzeln zu bilden.
Felsenkaktus Pflege Tipps
- Gießen: Cereen werden während der Vegetationszeit gründlich gegossen: sie bekommen immer so viel Wasser, bis die Erde gut durchfeuchter ist. Während der Ruheperiode hingegen wird nur so viel gegossen, dass das Substrat nicht komplett austrocknet, auch erfolgt die nächste Wassergabe erst dann, wenn die Erde trocken ist.
- Düngen: Alle vier bis acht Wochen wird dem Gießwasser Flüssigdünger beigefügt, allerdings nur von März bis Oktober. Während der Ruhezeit muss der Cereus nicht gedüngt werden.
Felsenkaktus schneiden?
Es gibt keinen Grund, einen Cereus zu schneiden. Im Gegenteil: gerade sein unregelmäßiger Wuchs macht diesen Kaktus zu einem der interessantesten Gewächse überhaupt; jeglicher Eingriff menschlicherseits wäre eine Freveltat.

Felsenkaktus überwintern
Felsenkakteen legen zwischen Oktober und März eine Ruhephase ein, in der sie nicht wachsen. Diese Phase sollten sie an einem hellen Ort absolvieren, an dem Temperaturen zwischen 5°C und 20°C herrschen. Es zwar möglich, den Cereus bei normalen Zimmertemperaturen zu halten, dennoch ist davon abzuraten, da es ihm dort nicht gelingen wird, die Blütenansätze für das Folgejahr zu bilden. Sollte ein derartiger Standort unumgänglich sein, so muss er unbedingt sehr hell sein.
Während der Winterruhe wird das Düngen komplett eingestellt; gegossen wird nur so viel, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet. Ab März werden die Wassergaben langsam gesteigert; auch erfolgt die erste Düngegabe.
Soll der Felsenkaktus den Sommer im Freiland verbringen, kann er ab Mitte Mai ins Freie gestellt werden, wenn keine Spätfröste mehr zu erraten sind. Zunächst wird ein halbschattiger Standort gewählt, damit sich der Cereus langsam an die Sonne gewöhnt. Nach etwa zwei Wochen darf er an seinen endgültigen Standort, der vollsonnig sein kann.
Felsenkaktus Krankheiten und Schädlinge
Felsenkakteen werden kaum von Krankheiten heimgesucht. Lediglich Staunässe und die damit eihergehende Wurzelfäule können ihnen schaden. Grundsätzlich gilt, dass das Substrat durchlässig sein muss; auch eine Drainage schütz vor Staunässe. Kommt es dennoch zur Fäulnis, kann sie im Anfangsstadium aufgehalten werden, indem der betroffene Kaktus in frisches Substrat umgetopft und zunächst einige Wochen nicht gegossen wird. Ist sie jedoch bereits so weit fortgeschritten, dass die ganze Pflanze wie aufgeweicht wirkt, so ist der Felsenkaktus nicht mehr zu retten.
Wollläuse treten gelegentlich an Felsenkakteen auf. Zu erkennen sind sie an wattebauschähnlichen Gespinsten, die auf der gesamten Pflanze zu finden sind. Diese Schädlinge saugen nicht nur die Pflanzen aus, sondern scheiden noch honigartige Sekrete aus, die wiederum zu Pilzkrankheiten führen können. Um den Kaktus sowie andere Pflanzen nicht unnötig in Gefahr zu bringen, sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
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