
Viele Sorten von Hartriegel, Hornstrauch (Cornus) sind zu allen Jahreszeiten ein absolutes Highlight im Garten. Im Früher bilden sie Blüten, im Herbst rote Beeren, im Winter leuchtet ihre bunte Rinde. Als Baum oder Strauch ist er winterhart und anspruchslos, aber man soll ihn regälmäßig schneiden – am besten im Frühjahr. Zu beachten ist auch, dass bei einigen Sorten die Früchte und Blätter sogar giftig für Menschen und Haustiere sein können. Für Vögel und Insekten ist er eine wichtige Nahrungsquelle.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes über Hartriegel
- Sorten
- Standort
- Boden
- Gießen
- Düngung
- Hartriegel Schneiden
- Radikalschnitt des Hartriegels
- Vorgehensweise beim Schneiden
- Hartriegel vermehren
- Winterhart
- Hartriegel giftig?
- Früchte des Hartriegels
- Giftigkeit der Blätter, Rinde und Wurzel
- Giftig für Haustiere
- Krankheiten und Schädlinge
Wissenswertes über Hartriegel
- Wissenschaftlicher Name: Cornus
- Ordnung: Cornales (hartriegelartige Gewächse)
- Familie: Cornaceae (Hartriegelgewächse)
- Heimat: Ostasien, Nordamerika und anderen gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel
- Arten: es gibt etwa 50 verschiedene Arten und viele Zuchtformen.
- Gattung: die Gattung Cornus umfasst neben Bäumen und Sträuchern auch einige Staudengewächse wie den Kanadischen Hartriegel Cornus canadensis.
- Wuchshöhe: Hornstrauch kann Wuchshöhen bis zu 10 Metern erreichen, die meisten kultivierten Arten werden jedoch nur etwa 2,5 Meter hoch. Auch in der Breite kann der Hartriegel sehr ausladend wachsen.
- Vorkommen: der Hartriegel gehört zu den beliebtesten Blühsträuchern und ist in vielen Gärten und Parkanlagen zu sehen.
- Giftigkeit für Menschen: die Früchte des Hartriegels sind für Menschen zum größten Teil ungenießbar, teilweise auch leicht giftig. Vögeln, Insekten und Raupen dienen die Früchte jedoch als wichtige Nahrungsquelle.
- Giftigkeit für Tiere: die Blätter sind giftig für Haustiere, vor allem Kleintiere wie Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster oder auch Katzen können daran sterben.
- Pflanzung: der Hartriegel, Hornstrauch kann sehr vielseitig als Hecke, Solitärstrauch oder Kübelpflanze eingesetzt werden, es gibt sogar bodendeckende Arten.
- In Deutschland heimisch: zu den in Deutschland heimischen Arten gehören die Kornelkirsche und der Rote Hartriegel.
Mit seinen schönen Blüten, dem oft auffälligen Laub, den bunten Beeren und der leuchtenden Rinde mancher Arten hat der Hartriegel wirklich viel zu bieten und er besticht zu jeder Jahreszeit durch sein ansprechendes, oft außergewöhnliches Aussehen. In den kalten Monaten sorgt er für Farbtupfer im Garten, die den grauen Winter erträglich machen.
Der Hartriegel, Hornstrauch (Cornus) darf daher eigentlich in keinem Garten fehlen, lediglich, wenn kleine Kinder oder Haustiere den Garten nutzen, sollte auf seine Giftigkeit geachtet und das Risiko gut abgewägt werden.
Sorten
Über 50 verschiedene Sorten des Hartriegels sind bekannt, einige davon sind auch in Deutschland heimisch. Zu den bekanntesten und beliebtesten Hartriegel, Hornstrauch (Cornus) Arten in deutschen Gärten gehören:
- Die Kornelkirsche, die in Deutschland heimisch ist und essbare Früchte trägt.
- Der Blütenhartriegel mit zahlreichen Unterarten und wunderschönen, großen Blüten.
- Der rote Hartriegel mit einer schönen Herbstfärbung und roten Trieben im Winter.
- Der weiße Hartriegel, eine sehr winterharte Sorte mit ebenfalls bunter Rinde.
- Der bodendeckende Teppichhartriegel, der auch gut Vollschatten verträgt.
- Der Etagen- oder Pagoden-Hartriegel, der besonders durch seine außergewöhnliche Wuchsform auffällt.
Standort
Alle Hartriegel Arten bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, wobei einige Arten auch im Schatten recht gut gedeihen. Um bei der Vielzahl der verschiedenen Hartriegel Arten den jeweils passenden Standort zu ermitteln, sollte man sich am besten beim Kauf danach erkundigen. Im Zweifelsfall sollte ein halbschattiger Standort gewählt werden, an dem alle Hartriegel Arten gut gedeihen.
Da einige Sorten nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Breite recht beachtliche Ausmaße erreichen können, sollte auf jeden Fall ein Standort gewählt werden, der der Pflanze genügend Raum bietet. Für kleinere Gärten sollte eine Art gewählt werden, die nicht allzu hoch und breit wird.
Boden
Der bevorzugte Boden des Hartriegels ist locker, durchlässig, eher trocken und nährstoffreich. Leicht saure oder neutrale Böden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 7 werden am besten vertragen. Einige Arten bevorzugen einen niedrigeren pH-Wert und somit saureren Boden, andere gedeihen gut in kalkhaltigen Böden. Aufgrund der Vielzahl der verschiedenen Arten ist es schwer, eine allgemein gültige Empfehlung zu geben und am besten ist es, sich beim Kauf nach den Bedürfnissen der jeweiligen Art zu erkundigen.
Eine Ausnahme in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit ist beispielsweise der Rote Hartriegel, der einen sehr feuchten Boden bevorzugt und daher am besten in der Nähe eines Gartenteichs gedeiht.
Gießen
Der Cornus ist eine eher anspruchslose Pflanze, die nicht viel Pflege braucht. Kommt es im Sommer zu länger anhaltenden Trockenperioden, sollten vor allem jüngere Pflanzen gewässert werden, wobei darauf zu achten ist, dass sich keine Staunässe bildet.
Lubera-Tipp: Um ein Austrocknen des Bodens hinauszuzögern, kann der Boden rund um den Hartriegel regelmäßig gemulcht werden. So beugt man auch einer Verdichtung des Bodens vor.
Düngung
Eine Düngung benötigen die meisten Arten nicht, wobei hier auch wieder die wasserliebenden Arten wie der Rote Hartriegel eine Ausnahme bilden. Sie können in den Sommermonaten am besten mit einem Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen gedüngt werden. Im Herbst vertragen alle Arten eine Kompostgabe.
Hartriegel Schneiden
Lediglich auf den Schnitt des Hartriegels sollte man jedes Jahr ein wenig Zeit verwenden. Da der Hartriegel je nach Art sehr ausufernd wächst, lässt es sich kaum vermeiden, ihn einmal im Jahr zurückzuschneiden. Auch bei den Arten, die durch ihre bunt gefärbte Rinde im Winter einen schönen Blickfang bieten, sollte man regelmäßig einen Rückschnitt durchführen, da die Farbe der Rinde mit der Zeit verblasst und nur die ein- und zweijährigen Triebe die begehrte, leuchtend bunte Farbe aufweisen. Der Schnitt sollte am besten im Frühjahr erfolgen.
Radikalschnitt des Hartriegels
Der Hartriegel, Hornstrauch (Cornus) ist generell sehr schnittverträglich, sodass im Notfall auch ein Radikalschnitt, bei dem alle Triebe bis auf eine Handbreit heruntergekürzt werden, gut vertragen wird. Zu dieser Maßnahme sollte man aber nur im Extremfall greifen, wenn der Hartriegel zum Beispiel über mehrere Jahre hinweg vernachlässigt wurde.
Üblicherweise reicht es aus, tote Triebe bis ins gesunde Holz hinein zu entfernen, zu lange Triebe einzukürzen und den gesamten Strauch von innen heraus etwas auszulichten.
Vorgehensweise beim Schneiden
Bei jüngeren Sträuchern bis zu einem Alter von etwa drei Jahren sollte immer eher schonend geschnitten werden und nicht mehr als ein Drittel der Triebe entfernt werden. Ältere Sträucher können bei Bedarf etwas stärker beschnitten werden.
Um einen schönen, dichten Wuchs zu erreichen, sollten beim Auslichten möglichst viele Verzweigungen stehen gelassen werden.
Lubera-Tipp: Bei den Arten mit besonderer Wuchsform wie dem Etagen- oder Pagoden-Hartriegel Cornus controversa sollte komplett auf einen Schnitt verzichtet werden, um die natürliche Wuchsform, die diese Arten auszeichnet, nicht zu beeinträchtigen.
Hartriegel vermehren
Die Vermehrung des Hartriegels ist auf verschiedene Arten möglich.
Die gebräuchlichsten und erfolgversprechendsten Arten sind die Vermehrung über Stecklinge oder Absenker. Jedoch ist bei der Vermehrung immer viel Geduld gefragt, da es sich um eine eher langsam wachsende Pflanze handelt, die meist auch erst nach fünf oder mehr Jahren blüht. Eine weitere Möglichkeit zur Vermehrung ist die Aussaat.
Winterhart
Die meisten, aber nicht alle Arten des Hartriegels sind winterhart. Während viel Arten Temperaturen bis zu -20° C vertragen ohne Schaden zu nehmen, sind andere Arten wesentlich frostempfindlicher. Auch hier gilt es aufgrund der großen Vielfalt der Gewächse, sich beim Kauf gut zu informieren, inwiefern die jeweilige Art winterhart und frostverträglich ist.
Die in Deutschland heimischen Arten wie die Kornelkirsche oder der Rote Hartriegel haben mit den Temperaturen eines deutschen Winters meist keine Probleme. Ebenfalls sehr winterhart sind der staudenartig und bodendeckend wachsende Kanadische Hartriegel, der Gelbholz-Hartriegel und der weiße Hartriegel.
Hartriegel giftig?
Wer Kinder oder Haustiere hat, sollte sich vor der Anpflanzung eines Hartriegelgewächses genau erkundigen, ob und inwieweit die Früchte oder Blätter der jeweiligen Art giftig sind.
Früchte des Hartriegels

Die meisten Hartriegel Arten tragen im Herbst Früchte, wobei nicht alle Arten ihre Früchte im deutschen Klima ausbilden. Einige der Früchte, wie zum Beispiel die der Kornelkirsche, sind für den Menschen essbar, viele andere jedoch sind ungenießbar, weil sie extrem sauer sind oder im rohen Zustand sogar leicht giftig.
Für den Menschen sind sie nicht tödlich, verursachen aber starke Magenschmerzen und Durchfälle, sodass vor allem bei kleinen Kindern darauf geachtet werden sollte, dass sie die bunten Früchte nicht in den Mund stecken.
Gemäß den Auskünften der Giftzentrale Bonn besteht die Giftigkeit der Früchte jedoch nur im rohen Zustand und gekocht können die Früchte, soweit sie nicht zu sauer sind, um genießbar zu sein, zu Säften oder Marmelade weiterverarbeitet werden.
Aus den jeweiligen Heimatländern des Japanischen und des Chinesischen Blumenhartriegel ist bekannt, dass die Früchte der Sträucher dort roh und gekocht verzehrt werden.
Giftigkeit der Blätter, Rinde und Wurzel
Neben dem leichten Gift der Früchte weisen einige Arten wie die Kornelkirsche oder der Rote Hartriegel auch Gifte auf, die bei Berührung von den Blättern freigesetzt werden und die Haut reizen können.
Auch die Rinde und die Wurzeln sind leicht giftig und können zu Magenschmerzen und Erbrechen führen, wenn sie verzehrt werden.
Giftig für Haustiere
Tödlich giftig können die Blätter der Hartriegelgewächse für Haustiere wie Katzen oder Nagetiere werden. Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sollten daher auf keinen Fall mit den Blättern gefüttert werden und Katzenliebhaber sollten sich vor dem Kauf eines Hartriegelgewächses genau erkundigen, ob der Strauch der Katze schaden kann.
Gartenbista-Tipp: Beim Schneiden von Hartriegel oder bei sonstigen gärtnerischen Arbeiten an der Pflanze sollten aufgrund der Giftigkeit immer feste Gartenhandschuhe getragen werden.
Krankheiten und Schädlinge

Der Hartriegel ist dafür bekannt, vor allem für die Blattbräune und den Echten Mehltau anfällig zu sein. Beide Krankheiten werden von Pilzen hervorgerufen. Gegen die Blattbräune gibt es kein wirksames Mittel, sodass dieser Krankheit leider oft die gesamte Pflanze zum Opfer fällt. Der Echte Mehltau hingegen lässt sich mit den entsprechenden fungiziden Mitteln gut behandeln.
Der einzige Schädling, der bekannt ist, ist die Schmierlaus. Sie kann gut mit Pflanzenöl bekämpft werden, was bei größeren Sträuchern jedoch etwas umständlich sein kann.
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Danke für die offenbar kenntnisreichen Erläuterungen zum Hartriegel. Ich habe im Garten einige Sträucher Hartriegel, die die Kornelkirsche tragen. Ich habe aus den Früchten Eis erstellt. Schmeckt phantastisch. Ähnlich im Geschmack wie Sauerkirsche aber viel besser. Die Sträucher scheinen völlig anspruchslos zu sein und stehen im trockenen Halbschatten und gedeihen prächtig. Die Früchte sind ohne erkennbaren Befall. Weder Mehltau noch Insekten.
Hallo,
Ich habe in meinem Garten ebenfalls ein Hartriegel stehen, mit vielen Fruechte. nutzen Sie Ihre Fruechte zum Verzehr? Müssen diese vorher gekocht werden ? Ich finde hierzu unterschiedliche Infos im Netz. Danke für die Rueckinfo.