
Der Hollerbusch, wie der Schwarze Holunder im süddeutschen Sprachraum genannt wird, gehört seit der Antike zur Mythologie und zur Heilkunst. Er durfte in vergangenen Jahrhunderten auf keinem Gehöft fehlen, denn er war nach alter Überlieferung der Sitz der Göttin Holda, die traditionell über das Leben der Pflanzen und Tiere wachte. Zudem ist die Holunder Wirkung auf den Körper sehr vielseitig. Mit einem Holunder kaufen Sie eine ertragreiche Pflanze für Ihren Garten.
Eigenschaften der Pflanze
Da Holunder ausgesprochen robust ist, dazu frosthart und auf fast allen Böden gut gedeiht, waren sein Wuchs und sein Erhalt immer völlig unproblematisch. Wenn Sie Holunder pflanzen bieten die wuchtigen Sträucher zweimal im Jahr reichhaltige Ernte:
- Im Frühling locken die cremeweißen Blüten mit ihrem markanten Duft,
- im Spätsommer dann die vollreifen schwarzen Beeren.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Wir wollen hier etwas näher auf die Blüten eingehen, der Frühling ist ihre Zeit. Von etwa Mitte Mai bis Anfang Juli können die großen flachen Blütendolden geerntet werden. Dazu werden die Blütenstände vollständig abgeschnitten und an einem schattigen Ort zum Trocknen aufgehängt. Wenn man darunter ein Leinentuch auslegt, geht auch der herabfallende Blütenstaub nicht verloren. Nach dem Trocknen werden die kleinen Blüten vom Stängel gelöst und in einem dunklen Glas aufbewahrt, zusammen mit dem Blütenstaub.
Holunder Wirkung als Heilpflanze
Die Holunderblüten als Tee-Aufguss fördern den Stoffwechsel, wirken leicht harntreibend und stark schweißfördernd. Damit lässt sich Fieber sehr gut und schnell senken, die Abwehrkräfte des Körpers werden gestärkt und die Durchblutung verbessert. Gerade auch bei festsitzendem Husten und bei verstopften Nebenhöhlen, leisten Aufguss-Anwendungen mit Holunderblüten verlässliche Hilfe. Aber auch bei rheumatischen Erkrankungen und bei Neuralgien ist der harntreibende Effekt sehr von Vorteil.
Holunderblütentee – Rezept

Die Anwendung als Tee steht bei vielen Beschwerden im Mittelpunkt. Hier nun ein Tipp, wie man diesen zubereitet:
Zunächst etwa 1 TL der gesammelten Holunderblüten in ein Behältnis geben und mit 150 ml Wasser überbrühen. Danach abdecken und etwa 7 Minuten ziehen lassen. Anschließend den fertigen Tee mehrmals am Tag trinken, bei akuten Beschwerden über einen Zeitraum von mindestens 7 Tagen.
Lubera-Tipp: Zur äußeren Anwendung den Tee auf ein Leinentuch geben und dieses auf die betroffenen Stellen legen.
Holunderblüten – Rezept
Zutaten:
- 1/4 Liter Wein ( trocken, weiß)
- 5 große Holunderblütendolden
- 3 frische Eier
- 60 g Zucker
- 5 Blatt weiße Gelatine
- 1 Becher Schlagsahne
Zubereitung:
Zunächst den Wein in eine Schüssel gießen. Danach die Holunderdolden mit den Blüten nach unten in den Wein tauchen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Die Dolden herausnehmen und Eigelb und Zucker dick und cremig aufschlagen. Anschließend den Holunderwein unterrühren.
Danach die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken, auflösen und mit der Wein-Eigelb-Mischung vermengen. Die Creme kalt stellen und Eiweiß zu steifem Schnee schlagen. Danach die Schlagsahne steif schlagen. Sobald die Creme fest zu werden beginnt, beides vorsichtig vermischen. Die Mousse noch zwei bis drei Stunden kalt stellen.
Holunderküchle – Rezept
Zutaten:
- 12 frische aufgeblühte Holunderblütendolden
- 2 Eier
- 350 ml Milch
- 200 g Dinkelmehl
- 2 EL Honig
- 1 Prise Salz
- Öl zum Ausbacken
Zubereitung:
Zunächst die Eier trennen, Mehl, Milch, Eigelb, Honig und Salz zusammengeben und verrühren. Danach das Eiweiß steif schlagen und dann unterheben. Anschließend die Holunderblütendolden am Stiel in den Teig tauchen und in der Pfanne ( oder Friteuse) goldbraun backen. Abschließend abtropfen lassen und mit Puderzucker/Zimtzucker bestäuben und wer mag mit Schlagsahne servieren.
Unser Buch-Tipp: Das große kleine Buch: Holunderzeit: Was alles im Holler steckt
Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © Khorzhevska, Matka_Wariatka – Fotolia.com