
Wenn sich die Hauptvegetationsperiode in heimischen Gärten dem Ende zuneigt, beginnt für eine Zierpflanze ihre große Stunde: die Lampionblume, Physalis, blüht bis weit in den Herbst hinein. Doch nicht nur die Blütezeit an sich, sondern auch die Form der Blüten ist ausgesprochen interessant. Darüber hinaus ist die Lampionblume, die auch als Andenbeere bekannt ist, recht pflegeleicht und macht es auch Anfängern im Bereich der Gartengestaltung einfach, sie zu kultivieren. Kein Wunder, dass die Physalis in so manchem heimischen Garten zu finden ist… Wenn Sie Andenbeeren kaufen wollen, finden Sie bei Lubera die richtige Sorte.
Inhaltsverzeichnis
Lampionblume, Physalis alkekengi – Steckbrief von Lubera
- Standort: halbschattig bis sonnig
- Boden: kalkreich, sandig, nährstoffreich
- Aussaat: ab Februar im Haus vorziehen; nach den Eisheiligen auspflanzen
- Pflanzen: April/Mai ins Freiland
- Kübelhaltung: großes Pflanzgefäß mit Löchern im Boden; Drainage; humusreiche Erde
- Vermehrung: Rhizome: ausgraben und an gewünschter Stelle einpflanzen; Wurzelteilung im Februar
- Gießen: Pflanze darf nicht austrocknen; keine Staunässe
- Düngen: im Frühjahr und Herbst Kompost in die Erde einarbeiten; in Kübelhaltung alle zwei Wochen Flüssigdünger
- Umtopfen: alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr
- Wurzelsperre: gegebenenfalls um Pflanze herum errichten
- Schneiden: im zeitigen Frühjahr bis auf Bodennähe einkürzen; kranke und vertrocknete Triebe jederzeit entfernen
- Überwintern: winterhart; Gefäß von Kübelpflanzen schützen
Ernte: im August/September, wenn Kelchblätter braun werden - Schädlinge: Blattläuse
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Giftig: grüne Pflanzenteile leicht giftig
Wissenswertes
Die Physalis alkekengi gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist weltweit mit über 90 Arten vertreten. In Europa wird nur die Lampionblume kultiviert. Diese kann sowohl ein- als auch mehrjährig sein und Wuchshöhen zwischen 40 cm und einem Meter erreichen. Die Pflanzen selbst sind aufrecht und buschig und bilden ab Mai gelbe und rote Blüten, die sich später zu einer Frucht entwickeln. Eingehüllt wird diese in Kelchblätter, die einen dunkelorangenen Ton annehmen und die Beerenfrüchte umhüllen. Diese Hüllen erinnern sehr an einen Lampion, wodurch auch die Bezeichnung „Lampionblume“ erklärt wird.
Wenn sich die Kelchblätter braun verfärben, so ist dies ein Indiz dafür, dass die Früchte reif sind. Ob diese Früchte essbar sind oder nicht, ist umstritten. Fakt ist, dass die Beeren der Physalis peruviana vitaminreich und für den Verzehr geeignet sind. Inwieweit dies bei der Lampionblume auch zutreffend ist, ist ungewiss.
Standort
Lampionblumen gedeihen an halbschattigen Standorten genauso gut wie an vollsonnigen. Lediglich mit allzu schattigen Plätzen kommen sie nicht gut zurecht. Sie zeigen ihr Missfallen darüber, indem sie nicht prächtig gedeihen und auch keine üppigen Blüten hervorbringen.
Bilder-Galerie
Boden
Bezüglich der Bodenverhältnisse ist die Zierpflanze ein wenig anspruchsvoll: um optimal gedeihen zu können, sollte das Substrat
- kalkreich,
- sandig und
- nährstoffreich
sein. Sollte die Erde zu schwer sein, wird sie mit Kies und Sand angemischt. Auch mäßig feuchte Böden bilden eine gute Grundlage zum Lampionblumen Pflanzen, jedoch dürfen diese keine Staunässe bilden.
Lubera-Tipp: Ist der Boden zu schwer, wird er mit Kalk und gerne etwas Lehm angereichert!
Aussaat
Saatgut kann im Fachhandel erworben oder von bestehenden Lampionpflanzen gewonnen werden:
-
Physalis alkekengi Im Herbst die Früchte einsammeln
- Vorsichtig zerteilen
- Kleine, braune Samenkörner entnehmen
- Saatgut an einem luftigen und trockenen Ort trocknen lassen
Da es sich bei den Lampionblumen um Kaltkeimer handelt, müssen die Samen vor der Aussaat kalten Temperaturen ausgesetzt werden; dies geschieht, indem sie für vier bis sechs Wochen in den Kühlschrank gelegt werden.
Im Februar kann mit der eigentlichen Anzucht begonnen werden:
- Pflanzgefäß mit gewöhnlicher Blumenerde füllen
- Samenkörner auf die Erde legen, wobei ein Abstand von mindestens 5 cm zwischen den einzelnen Körnen bestehen sollte
- Saatgut leicht mit Erde bedecken
- Erde ständig feucht halten, am besten mit Hilfe eines Pflanzensprühers
- Pflanzgefäß an einen warmen Ort stellen; Temperaturen um 25°C sind für die Keimung optimal
Nach drei bis vier Wochen zeigen sich die ersten Keime. Haben die jungen Pflänzchen eine Größe von circa 15 cm erreicht, müssen sie in Einzeltöpfe umgepflanzt werden. Auch ist ein Auspflanzen direkt ins Freiland möglich, jedoch sollte dies erst nach den Eisheiligen geschehen.
Physalis pflanzen

Obwohl einige Fachhändler bereits eine Pflanzung ab April gestatten, ist diese nur dann zu empfehlen, wenn es sich bei der Physalis um eine mehrjährige Sorte handelt. Einjährige Pflanzen sind meistens etwas frostempfindlich und sollten erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland gepflanzt werden. Zuvor sollten sie jedoch bereits einige Tage im Freien verbringen, damit sie sich an die Sonne gewöhnen können.
Bei der Pflanzung ist folgendes zu beachten:
- Pflanzloch ausheben
- Das Pflanzloch muss doppelt so groß und doppelt so bereits ein wie der Wurzelballen
- Kompost in das Loch geben
- Gegebenenfalls Kieselsteine in das Pflanzloch füllen
- Lampionblume bis zum Wurzelansatz einsetzen
- Aushub mit Kompost mischen und in das Pflanzloch füllen; gut festdrücken
- Gründlich gießen
Sollen mehrere Lampionblumen gepflanzt werden, so wird zwischen ihnen ein Abstand in der Hälfte der zu erwartenden Wuchsbreite gelassen.
Lubera-Tipp: Besonders dekorativ wirken Lampionblumen, wenn sie zwischen Astern und Chrysanthemen
Kübelhaltung
Lampionblumen können sehr gut im Kübel gehalten werden.
Dabei sollten folgende Kriterien beachtet werden:
- Kübel muss wesentlich größer sein als der Wurzelballen
- Bepflanzung kann bereits im April erfolgen
- Pflanzgefäß muss unten Löcher besitzen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann
- Den Boden mit einer Drainageschicht aus Kieselsteinen belegen
- Humusreiches Pflanzsubstrat ist empfehlenswert; auch ist es möglich, gewöhnliche Gartenerde mit Kompost anzureichern
- Lampionblumen bis zum obersten Wurzelansatz in die Erde setzen
- Gründlich gießen
- Eine Düngegabe erfolgt erst nach zwei Monaten
Lubera-Tipp: Zwar spielt das Material des Pflanzgefäßes eine eher untergeordnete Rolle, jedoch sollte bedacht werden, dass Lampionblumen in ihrem Kübel im Freien überwintern können. Eine stabile Ausführung des Pflanzgefäßes ist somit ratsam.
Vermehrung durch Rhizome oder Wurzelteilung

Lampionblumen vermehren sich rasant selbst: sie bilden unterirdische Rhizome, die sich ausbreiten und an vielen neuen Stellen austreiben. Diese Rhizome können ausgegraben und mit einer scharfen Schere von der Mutterpflanze abgetrennt werden. danach werden sie einfach an dem gewünschten Standort eingepflanzt.
Alternativ können Lampionblumen auch durch Wurzelteilung vermehrt werden:
- Stauden im Frühjahr ausgraben
- Mit einem scharfen Spaten die Wurzeln teilen
- Beide neu gewonnenen Pflanzen umgehend wieder in die Erde setzen
Lubera-Tipp: Die Vermehrung durch Wurzelteilung nur in jenen Fällen vornehmen, in denen sie gleichzeitig der Verjüngung der Stauden dient. Ansonsten ist es einfacher, die Lampionblume mit Hilfe ihrer Rhizome zu vermehren.
Pflege – Tipps
- Gießen: Die Physalis ist ein wenig anspruchsvoll bezüglich ihres Wasserbedarfs: keinesfalls darf sie komplett austrocknen, jedoch darf sich auch keine Staunässe bilden.
- Düngen: Während der Blütezeit haben die Lampionblumen einen hohen Nährstoffbedarf. Um diesen ausreichend zu decken, sollte jeweils im Frühjahr und im Herbst eine Gabe Kompost in die Erde eingearbeitet werden. Physalis in Kübelhaltung bekommen alle zwei Wochen eine Gabe Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser.
- Umtopfen: Alle zwei bis drei Jahre sollte de Lampionblume in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden. Dies geschieht im zeitigen Frühjahr.
- Wurzelsperre: Da die Lampionblume viele Rhizome bildet und sich durch diese unkontrolliert vermehrt, muss gegebenenfalls eine Rhizomsperre eingerichtet werden. Diese kann bereits in Form eines Eimers ohne Boden gegeben sein, mit welchem die Pflanze in die Erde gesteckt wird.
Lubera-Tipp: Wenn die Lampionblume zwar kräftig wächst und viele Blätter, jedoch keine Blüten bildet, ist sie überdüngt. In diesem Fall ist das Düngen sofort einzustellen.
Schneiden
Mehrjährige Lampionblumen werden im zeitigen Frühjahr bis auf Bodennähe zurückgeschnitten. Dies führt zu einem kräftigen, buschigen Neuaustrieb. Sollten sich im Sommer Triebe bilden, welche stark wuchern und nicht in das Gesamtbild passen, können diese jederzeit entfernt werden. Dasselbe gilt für vertrocknete oder kranke Triebe.
Achtung: Von einem Radikalschnitt im Herbst ist abzuraten, da die Lampionblume dann den Winter über nicht mehr ausreichend geschützt ist.
Überwintern
Lampionblumen, die hierzulande kultiviert werden, sind in der Regel winterhart und benötigen keinen besonderen Schutz. Lediglich mit dem Pflanzen junger Physalis sollte bis nach den Eisheiligen gewartet werden. Lampionblumen, die in Kübelhaltung leben, benötigen grundsätzlich einen Winterschutz.
Sie können zwar im Freien verbleiben, jedoch sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Pflanzgefäß mit Folie oder einem Gartenvlies umwickeln
- Gefäß auf einen Holz- oder Styropurblock stellen
- In kalten Regionen empfiehlt sich zudem eine Abdeckung der Erde mit Stroh oder Reisig
Ernte

In der Regel sind die Früchte im August/September reif, was sich an der Braunfärbung der Kelchblüten bemerkbar macht. Diese Lampions werden mitsamt ihren kurzen Stielen einfach abgepflückt; die orangefarbenen Beeren können mit einem leichten Druck aus ihrer Halterung gedreht werden. Essbare Sorten können roh verzehrt oder aber für eine Lampionblumen Aussaat im folgenden Frühjahr verwendet werden.
Schädlinge und Krankheiten
- Blattläuse: Die saugenden Insekten haben ein Faible für die knackigen Blätter der Lampionblume. Ist der Befall nur gering, sollten zunächst Hausmittel eingesetzt werden; wird er allerdings so stark, dass die Existenz der Pflanze in Gefahr ist, so muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel angewendet werden.
- Wurzelfäule: Steht die Lampionblume zu nass, bildet sich Staunässe, welche wiederum zur Wurzelfäule führt. Ist dies der Fall, kann versucht werden, durch Entfernen der betroffenen Wurzeln sowie Umtopfen die Pflanze zu retten. Meistens gelingt dies jedoch nicht – die Lampionblume muss entsorgt werden.
Ist die Lampionblume giftig?
Während die Früchte der Physalis peruviana nicht nur essbar, sondern auch sehr vitaminreich sind, sollte man von anderen Pflanzenteilen die Finger lassen: sie sind leicht giftig. Die in den grünen Pflanzenteilen enthaltenen Bitterstoffe können zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Auch sollten Kinder und empfindliche Personen nicht die Beeren anderer Physalis-Sorten probieren, da die Gefahr zu groß ist, dass sie auf diese empfindlich reagieren.
Symbolgrafiken: © galijatovic – Fotolia.com; Uplandpics – Fotolia.com; Marina Lohrbach – Fotolia.com; nature_arts – Fotolia.com; Jürgen Fälchle – Fotolia.com
Info über Lampionblume war sehr hilfreich. Seit wenigen Tagen treiben meine
eingelegten „Beeren“ aus; hoffe, das ich noch in diesem Jahr auspflanzen kann.
Diese Pflanze hat mich seit meiner Jugend (bin inzwischen 79 J.) interessiert, weil sie auch als Trockenblume schön anzusehen ist.
Vielen Dank
M.M. aus Bamberg