Der Madeira Storchschnabel ist ein besonderer Vertreter der bekannten Gattung Geranium. Er blüht nicht nur üppig, sondern hat auch einen außergewöhnlichen Wuchs der Wurzeln. Diese 'Stelzen' machen ihn zu einer attraktiven Kübelpflanze für mediterrane Terrassen und Balkone.

Der Madeira Storchschnabel hat eine sehr harmonische Wuchsform als kleines Stämmchen.
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Der Madeira Storchschnabel - das solltet ihr wissen
Der botanische Name Geranium maderense könnte zum Schluss verleiten, der Madeira Storchschnabel hätte etwas mit den Geranien zu tun, die hierzulande Balkonkästen bevölkern. Da diese aber eigentlich Pelargonien sind, können wir die enge Verwandtschaft der Pflanzen ausschließen. Dagegen -und das zeigt der deutsche Name ja bereits- ist Geranium madense eng verwandt mit den wunderbaren Storchschnabel-Stauden, die auch bei uns viele Gärten bevölkern. Da der 'Cousin' aus Madeira jedoch nur in ganz milden Regionen bedingt winterhart ist, sollte er besser im Winter in ein Winterquartier geräumt werden.

Besonders charakteristisch sind die Wurzeln, die wie bei einer Mangrove die Pflanze seitlich abstützen.
Der Wuchs
Der Storchschnabel von Madeira ist eine zwei- oder mehrjährige immergrüne Pflanze, die krautig wächst und zahlreiche violette Blüten bildet. Die Blätter sind tief eingeschnitten und ragen fächerförmig von der Pflanze weg. Der Wuchs der Pflanze ist aufrecht und kann auf Madeira oder den Kanaren bis zu 1,50 Meter hoch werden. Dieses Höhenwachstum -das im Kübel bei uns nicht so leicht zu erreichen ist- hat ihr auch den deutschen Trivialnamen Riesenprachtstorchschnabel eingebracht. Charakteristisch sind die knollig verdickten Wurzeln oder besser der Wurzelstock, der die manchmal leicht schief wachsende Pflanze gut abstützt.

Die zahlreichen Blüten machen Geranium maderense zu einer ausgesprochen attraktiven Kübelpflanze.
Auf Madeira geht das Vorkommen übrigens zurück, so dass die Pflanze dort vom Aussterben bedroht ist. Man kann die Pflanze ausgewachsen oder als Samen kaufen. Die Keimung ist unproblematisch und man kann im zweiten Jahr mit Blüten rechnen. Wenn man die Samenstände entfernt, bildet der Storchschnabel weitere Blüten. Gelegentlich stirbt die Pflanze nach der Blüte ab. Dann sollte neu ausgesät werden.
Die Pflege beim Madeira Storchschnabel
Um die Pflanze bei uns zu kultivieren, benötigt man vor allem eines - große Töpfe.

Die ausladenden Wurzelstöcke sind ein Charakteristikum für den Madeira Storchschnabel, brauchen aber auch viel Platz.
Pflanzung und Standort
Da der ausufernde Wurzelstock eine ausreichende Fläche als Halt benötigt, sollten die Töpfe ausreichend groß sein. Weiter gilt das Umpflanzen der Jungpflanzen als heikel, deshalb sollten bei der Aussaat gleich mehrere Samen in kleine Anzuchttöpfe gesetzt werden. Wenn diese eine ausreichende Größe erreicht haben, setzt man die kleine Gruppe in einen größeren Topf mit durchlässiger, leicht lehmhaltiger Erde. Da der Storchschnabel im Sommer viel Wasser benötigt, ist die Speicherfähigkeit des Substrats ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Die Kombination aus hell-violetter Blüte und silbrigem Laub gibt dem Madeira Storchschnabel mediterranes Flair.
Der Standort im Sommer ist sonnig bis halbschattig, es muss also nicht die pralle Sonne sein. Wichtig aber, dass die Grundstimmung des Standorts hell ist, denn der Lichtbedarf ist hoch. Im Winter fühlt die Pflanze in einem kühlen und hellen Winterquartier wohl, wo sie gut überwintert werden kann.
Gießen und Düngen
In der warmen Jahreszeit verdunstet die Pflanze mit ihren ausladenden Blättern relativ viel Wasser, so dass sie regelmäßig gegossen werden muss. Natürlich darf sie -wie die meisten Pflanzen- nicht dauerhaft nass sein, denn das führt zu Störungen der Wurzeln. Neben der ausreichenden, aber insgesamt moderaten Versorgung mit Wasser ist eine regelmäßige Düngung der Kübelpflanzen mit einem Blütenpflanzendünger ein Erfolgsrezept für gedeihliches Wachstum und viele Blüten.
Die Überwinterung
Wenn es draußen kälter und ungemütlich wird -also etwa im November- ist es Zeit, den Madeira Storchschnabel in ein kühles und helles Winterquartier zu holen. Die Pflanze ist eine typische Kalthaus-Pflanze und kann in einem kühlen Wintergarten oder Gewächshaus gut überwintert werden. Im Winterqartier wird deutlich weniger gegossen, auch auf Schädlinge wie die Weiße Fliege muss geachtet werden.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Rob Herwig - das praktische Handbuch der Zimmerpflanzen, München 1987