
An heißen Sommertagen gibt es wohl kaum etwas Schöneres und Erfrischenderes, als einen Tee aus selbstangebauten Kräutern zu trinken. Doch bevor es soweit ist, müssen diese erst einmal kultiviert werden. Bei der Minze Pflege gibt es einiges zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
Minze – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: locker, nährstoffreich
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Pflanzenhöhe/-größe: bis 1 m
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: im Frühjahr mit Kompost
- Schneiden: Rückschnitt im Herbst
- Vermehrung: Ableger, Stecklinge, Aussaat
- Aussaatzeit: Frühjahr und Sommer
- Erntezeit: kleine Mengen jederzeit; am aromareichsten sind die Blätter vor der Blüte
- Überwintern: winterhart; im Pflanzgefäß schützen
- Giftig: nein
- Heilwirkung: antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend
- Krankheiten und Schädlinge: Pfefferminzrost, Minzen-Blattkäfer
Allgemeine Informationen über die Minze
Die Minze gehört zur Familie der Lippenblütengewächse, innerhalb derer sie mit etwa 30 Arten vertreten ist. Die meisten von ihnen sind auf der Nordhalbkugel beheimatet, während nur wenige auch in südlichen Gefilden gedeihen. Sie alle sind krautige und ausdauernde Pflanzen, die unterirdische Wurzelausläufer und Rhizome bilden. Die buschig wachsenden Pflanzen erreichen artenabhängig Wuchshöhen bis zu einem Meter. Sie sind voller wertvoller Inhaltsstoffe:
- Ätherische Öle
- Bitterstoffe
- Enzyme
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Valeriansäure
An den kantigen Stängeln bilden sich weiße, rosafarbene oder violette Blüten. Wann dies der Fall ist, hängt vom Alter der jeweiligen Pflanze ab. Generell findet die Blütezeit jedoch zwischen Juni und September statt, wobei noch weitere Faktoren eine Rolle spielen:
- Im Beet stehende Pflanzen blühen bereits im Juni
- Junge Minzen, die im Haus vorgezogen worden sind, beginnen Ende Juni/Anfang Juli zu blühen
- Minzen, welche als Stecklinge ins Beet gesetzt worden sind, werden frühestens Ende Juli ihre Blüten bilden
Die Pflanze gilt als ausgesprochen pflegeleicht, so dass sie in vielen Hausgärten zu finden ist.
Minze Pflege – richtiger Standort
Besonders wohl fühlt sich die Minze an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Ist die Sonneneinstrahlung dort zu hoch, kann es passieren, dass die Pflanze ihre schönen, gezackten Blätter hängen lässt. Dies ist kein Grund zur Sorge: sobald die Sonne weitergewandert ist und etwas Wasser verabreicht wurde, richten sie sich von selbst wieder auf.
Bei der Wahl des Standortes sollte zudem bedacht werden, dass Minzen dazu neigen, sich stark auszubreiten. In einem Kräuterbeet sind schnell die Nachbarpflanzen verdrängt und überwuchert. Um dies zu verhindern, sollte Minze entweder in Kübelhaltung kultiviert oder mithilfe von Rhizomsperren in Schach gehalten werden.
Lubera-Tipp: Damit sich keine Pilzkrankheiten bilden, sollte der Standort möglichst luftig sein.
Boden
Grundsätzlich können die krautigen Pflanzen in jedem Substrat gedeihen. Um optimale Erträge zu erzielen, sollte der Boden möglichst
- locker und
- nährstoffreich
sein. Ist der Boden zu stark verdichtet, werden die zarten Wurzeln Schwierigkeiten haben, durch ihn hindurch zu kommen. Gegebenenfalls muss er mit Sand verbessert werden.
Lubera-Tipp: Boden mit Humus anreichern!
Pflege Tipps
Gemeinhin gilt die Minze als sehr pflegeleicht und anspruchslos. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie keinerlei Aufmerksamkeit seitens des Hobbygärtners benötigt. Diese beginnt bereits mit dem richtigen Pflanzen: wie bereits erwähnt, neigen einige Arten dazu, sich sehr stark auszubreiten. Werden nun verschiedene Minze Sorten miteinander kombiniert, kann es leicht passieren, dass die ausbreitungsfreudigen die zurückhaltenden verdrängen werden. Um dies zu verhindern, hilft ein einfacher Trick: die Pflanzen in einem bodenlosen Plastiktopf in das Beet setzen. Dieses sollte im Übrigen möglichst nur für maximal drei Jahre mit Minze bepflanzt werden; danach ist ein Fruchtwechsel sinnvoll. Bitte dort jedoch für die folgenden Jahre keine anderen Lippenblütler kultivieren.
Auch das richtige Gießen sowie Düngen gehört zur Minze Pflege.
Gießen
Die Minze hat einen hohen Wasserbedarf. Demzufolge sollte sie in den Sommermonaten regelmäßig gegossen werden. Wird sie in Kübelhaltung kultiviert, kann dies sogar täglich notwendig sein. Keinesfalls darf sich jedoch Staunässe bilden; diese wird von den Pflanzen nicht vertragen.
Düngen
Es ist nicht unbedingt notwendig, Minze zu düngen. Zu Beginn der Saison kann das Substrat mit Kompost angereichert werden. Von chemischen Düngemitteln ist abzuraten. Wird die Pflanze im Kübel kultiviert, so sollte sie während der Vegetationsperiode wöchentlich organischen Dünger zusammen mit dem Gießwasser bekommen.
Gehört Schneiden zur Minze Pflege?
- Ein Schnitt während der Saison erübrigt sich, da dieser mit einer Ernte gleichzusetzen ist. Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein können die Blätter ununterbrochen entfernt und verarbeitet werden, wobei zu beachten ist, dass sie im Hochsommer am aromatischsten sind.
- Wenn die Pflanzenteile getrocknet werden sollen, so werden sie komplett abgeschnitten.
- Ansonsten erfolgt ein Rückschnitt im Spätherbst: hierbei werden sämtliche Triebe bodennah abgeschnitten.
Minze Vermehrung

Für gewöhnlich erledigt die Minze ihre Fortpflanzung von ganz allein: sie breitet sich stark aus und bildet Ableger. Es gibt jedoch einige Arten, die eher dezent wachsen und sich nicht selbst vermehren. Wenn dies der Fall ist oder der Hobbygärtner eine ganze Minze-Dynastie kultivieren möchte, so stehen verschiedene Methoden zur Auswahl:
- Ableger
- Stecklinge
- Aussaat
Ableger
Einige Minze-Arten bilden Wurzelausläufer. Diese können von der Mutterpflanze abgeschnitten, ausgegraben und am gewünschten Standort wieder eingepflanzt werden.
Stecklinge
Der Frühsommer, kurz vor der Blüte, ist die beste Jahreszeit zur Minze Vermehrung durch Stecklinge. Zu diesem Zeitpunkt sind die Pflanzen besonders kräftig und saftig.
- Etwa 20 cm lange Kopfstecklinge ohne Blüte abschneiden
- Blätter von der unteren Hälfte des Triebes entfernen
- Stecklinge in ein Wasserglas an einen warmen, halbschattigen Platz stellen
- Alle drei Tage das Wasser wechseln
Nun wird es einige Zeit dauern, bis sich kleine Wurzeln bilden. Sind diese einige Zentimeter lang geworden, können die Stecklinge eingepflanzt werden. Dies kann entweder direkt ins Beet oder in ein Pflanzgefäß geschehen.
Wem diese Methode zu umständlich ist, der kann auch den abgeschnittenen und von Blättern befreiten Steckling direkt ins Substrat stecken. Wichtig dabei ist, dass er regelmäßig gegossen wird, damit sich Wurzeln bilden können.
Lubera-Tipp: Stecklinge an einem trockenen Tag abschneiden!
Aussaat
Nicht jede Minze Blüte enthält keimfähiges Saatgut. Dennoch produzieren die Pflanzen für gewöhnlich genügend Samen, um sich so vermehren zu lassen. Alternativ kann entsprechendes Saatgut im Fachhandel käuflich erworben werden.
Die Minze Samen selbst sind sehr klein, so dass von einer Direktsaat ins Freiland abzuraten ist.
- Pflanzgefäße mit Anzuchterde füllen
- Substrat gut anfeuchten
- Saatgut auf die Erde streuen
- Gefäße an einen hellen Ort stellen, an dem mindestens 20°C herrschen
- Erde gleichmäßig feucht halten
Nun dauert es 10 – 14 Tage, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Haben sie eine Höhe von etwa 2 cm erreicht, müssen sie pikiert werden. Dies geschieht in nährstoffreichem Substrat in einem Pflanzgefäß, welches unten Abflusslöcher besitzt. Wenn sich die jungen Minzepflanzen kräftig entwickelt und einen Wurzelballen gebildet haben, können sie ins Freiland ausgepflanzt werden. Dies sollte jedoch erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) geschehen. Bis in den Spätherbst hinein kann eine derartige Auspflanzung durchgeführt werden.
Überwinterung
Die Minze Arten, die hierzulande kultiviert werden, sind winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz während der kalten Jahreszeit. Ausnahmen bestehen lediglich in rauen Lagen sowie in Kübelhaltung: eine Schicht Mulch oder Reisig kann gerne um die Pflanzen herum verteilt werden, um ihren Wurzelbereich zu schützen.
Pflege im Topf
Minze kann sehr gut in Pflanzgefäßen kultiviert werden, sofern diese einen Durchmesser von mindestens 30 cm haben. Dies ist sowohl auf dem Balkon als auch im Garten möglich. Auch hierbei benötigt die Minze Pflege, um richtig gedeihen zu können.
- Nährstoffreiches, kalkhaltiges, lockeres Substrat verwenden
- Pflanzgefäße müssen unten Löcher besitzen
- Drainage legen
- Luftigen, halbschattigen bis sonnigen Standort wählen
- Regelmäßig gießen
- Wöchentlich organischen Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreichen
- Im Spätherbst bodennah zurückschneiden
- Wurzelbereich im Winter schützen
- Gefäß gegebenenfalls mit Frostschutzvlies umwickeln
Tipps
- Kurz vor der Blüte sollten sämtliche Triebe auf 10 cm eingekürzt werden. Dadurch bekommen die neuen Triebe ein besonders intensives Aroma.
- Jährlich im Frühjahr die Minze Pflanzen in frisches Substrat umtopfen.
Verwendung der Minze

Wird Minze vor der Blüte geerntet, so ist sie besonders aromatisch. Der Grund liegt darin, dass die Pflanzen später sämtliche Kraft in ihr Blüten stecken, damit diese möglichst gut duften und somit viele Insekten anlocken.
Je nach Art ist die Minze
- balsamisch,
- fruchtig,
- herb,
- mentholhaltig oder
- scharf.
So kommt es, dass die Pflanzen sehr vielfältig einsetzbar sind. Neben den bereits erwähnten homöopathischen Anwendungsgebieten eignet sich Minze sehr gut zur
- Herstellung von Erfrischungsgetränken oder Cocktails,
- Verfeinerung von Suppen,
- Aromatisieren von Lamm- oder Hackfleischgerichten,
- zum Würzen von Salaten, Kartoffeln oder Hülsenfrüchten sowie
- Aufpeppen von Soßen.
Auch zu Dekorationszwecken eignen sich die Blätter und Blüten hervorragend.
Heilwirkung
Sehr gerne wird Minze in der Naturheilkunde eingesetzt. Kein Wunder: sie besitzt eine fantastische Heilwirkung und gehört zu den wichtigsten Heilpflanzen, die hierzulande kultiviert werden können. Sie wirkt unter anderem
- antibakteriell,
- beruhigend,
- entzündungshemmend,
- krampflösend und
- schmerzstillend.
Gerne wird Minze unterstützend bei
- Appetitlosigkeit
- Erkältung
- Ischias
- Kopfschmerzen
- Krämpfen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Menstruationsbeschwerden
- Rheuma
- Schlaflosigkeit
- Wechseljahresbeschwerden
eingesetzt. Dies geschieht überwiegend in Form von Tee. Es ist jedoch auch möglich, eine Tinktur herzustellen oder die Pfefferminze als ätherisches Öl zu verwenden.
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