Die Orangenraute Murraya paniculata gehört zu den Zitrusverwandten, die es geschafft haben, neben den berühmten Vettern Zitrone, Mandarine, Orange & Co. eigene Popularität aufzubauen. In diesem Beitrag möchte ich daher erläutern, wie ihr die Orangenraute pflegen und überwintern können. Wenn es darüber hinaus Fragen gibt, können diese am Ende des Beitrags gestellt werden.
Inhaltsverzeichnis

Die weißen duftenden Blüten machen die Orangenraute attraktiv (Foto Skyprayer2005 / Shutterstock.com)
Wissenswertes zur Murraya Paniculata
Die Orangenraute ist eine tropische bis subtropische Pflanzen, die von Ostasien über den indomalaischen bis in den pazifischen Raum verbreitet ist. Heimatländer sind also Indien, Sumatra, Java , die Phillippinen oder Australien. Von der Murraya paniculata als echter mediterraner Pflanze zu sprechen, wäre also nicht ganz zutreffend. Die Orangenraute ist eher eine typische Wintergartenpflanze, die bei geeigneter Überwinterung aber auch ohne Wintergarten kultiviert werden kann. Sie wächst als kleiner bis mittelgroßer Strauch, der bei besten Bedingungen bis zu 2 m hoch wird. Attraktiv sind vor allen Dingen die in Büscheln wachsenden Blüten, die wunderbar duften.
Diese Blüten haben der Orangenraute auch den Beinamen Orangenjasmin eingebracht. Aus den an den Enden der Zweige wachsenden Blütenständen entwickeln sich bei ausreichender Bestäubung kleinere rote Beeren, die auch sehr attraktiv sind. Die Blüte selbst erfolgt in Schüben und hängt vor allem von der Wärmesumme ab. Das Farbspiel aus weißer Blüte und roten Beeren wird noch ergänzt durch dunkelgrüne und glänzende Blätter. Diese haben durchaus Ähnlichkeiten mit Zitrusblättern. Aber auch die Rinde ist im höheren Alter attraktiv denn sie entwickelt sich an älteren Zweigen zu einer weißgrauen Borke.
Die Pflege bei Murraya paniculata
Das Gedeihen der Orangenraute hängt davon ab, ob die Pflanze bei euch ähnliche Bedingungen hat wie an heimischen Standorten. Das sind die wichtigsten Themen der Orangenrauten-Pflege:
Der ideale Standort
Die Murraya benötigt als subtropische bis tropische Pflanze eine höhere Wärmesumme als ihre Zitrusverwandtschaft. Daher ist ein besonders warmer Sommerstandort auf einer südlichen Terrasse mit Überdachung und Schutz durch eine Rückwand sehr hilfreich. Bei einem solchen Standort bildet sich ein Wärmestau, der nicht nur die Pflanzen nachhaltig wärmen sondern auch die Materialien wie Stein oder Holz. Im Ergebnis strahlen gerade Haus- oder Terrassenwände auch nachts Wärme ab.
Gestalterisch passt die Orangenraute überall hin. Sie ist mit ihren tollen Blüten natürlich ein Hingucker, aber auch ein guter Hintergrund für andere blühende Pflanzen. Günstig ist, dass Murraya keineswegs die volle Sonne benötigt, sie kann auch im Halbschatten gedeihen.
Gießen
Die Orangenraute ist pflegeleicht, denn sie hat in Bezug auf Wassergaben moderate Ansprüche. Das Substrat sollte mäßig feucht gehalten werden und sollte zwischen den Wassergaben abtrocknen. Ihr könnt die Pflanze also wie seine Verwandten aus der Zitrusfamilie pflegen. Auch dort wird nur dann gegossen, wenn das Substrat abgetrocknet ist. Wann das der Fall ist, sagt euch eine Fingerprobe oder die Messung mit Hilfe eines Feuchtigkeitsmessers*. Der ideale Gießzeitpunkt ist am Morgen, wenn die Pflanze noch kühl ist. Das Wasser kann, muss aber nicht unbedingt Regenwasser sein.
Düngen
Eine eher kurze Wachstumszeit und eine eingeschränkte Nährstoffzufuhr machen es erforderlich, dass Murraya paniculata regelmäßig gedüngt werden muss. Als Dünger empfehle ich einen Zitruspflanzendünger mit folgender Kombination der Hauptnährstoffe bzw. entsprechender Verbindungen:
- Stickstoff 20%
- Phosphat 5%
- Kalium 15%.
Weiter sind Spurenelemente wichtig. Diese kommen in geringerer Konzentration vor. Spurenelemente sind
- Magnesium
- Kupfer
- Eisen
- Zink
- Bor
- Mangan
- Molybdän.
Die Düngung erfolgt mit dem Gießen nur in der Hauptwachstumszeit von Mai bis August. Eine wöchentliche Düngung sollte ausreichen. Wurde die Pflanze umgetopft, benötigt sie je nach Wachstum für einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen nach dem Umtopfen keinen Dünger.
Umtopfen
Das Umtopfen bei der Orangenraute erfolgt im Zwei- bis Dreijahres-Turnus. Ihr verwendet einen Topf, der unbedingt Abflusslöcher haben muss. Über diese Abflusslöcher werden gebogene Tonscherben gelegt, damit sie nicht verstopfen. Als nächstes wird eine Drainageschicht eingesetzt, die ca. 10 bis 20% der Topfhöhe ausmacht. Diese besteht aus Erde und Drainagematerial wie Schotter, Kies, Poroton oder anderen groben Materialien. An diesen festen Körpern entlang kann das Wasser besser abfließen.
Auf die Drainageschicht wird dann der Wurzelballen gesetzt, der vorher aufgeraut wird. Achtet beim Einsetzen darauf, dass die Pflanze gerade steht und zwischen Ballenoberfläche und oberem Topfrand ein Abstand von ca. 3 m bleibt. So könnt ihr die Pflanze auch von oben gießen. Danach wird der Zwischenraum zwischen Topf und Ballen mit Erde aufgefüllt. Unter die Erde -eine gute, torffreie Gartenerde- mischt ihr etwa 10 bis 20% Quarzsand, das erhöht die Durchlässigkeit. Die Erde wird zum Schluss fest angedrückt und angegossen.
Schneiden
Da Murraya paniculata bisweilen sperrig wächst, ist ein regelmäßiger Erziehungsschnitt sinnvoll. Schneidet aber immer nur soviel zurück, wie auch nachwächst. Da das Wachstum nicht stürmisch ist, ist der Schnitt entsprechend nur moderat. Ihr werdet aber feststellen, dass regelmäßiges Trimmen die äußere Form der Pflanze positiv beeinflusst. Da dieses Trimmen sich nur auf nachgewachsene Triebe beschränkt und moderat ist, kann es laufend durchgeführt werden. Achtet beim Schneiden darauf, dass ihr nicht die kräftigsten Triebspitzen entfernt, denn dort sollen sich ja die duftenden Blüten der Orangenraute bilden.
Die Überwinterung der Orangenraute
Bei der Überwinterung müsst ihr beachten, dass Murraya paniculata eine subtropische bis tropische Pflanze ist. Sie entspricht in ihren Bedürfnissen eher dem Hibiskus als den Zitruspflanzen. Allerdings ist sie nicht ganz so empfindlich wie der Hibiskus. Ein mit 12° bis 15° C wärmeres Winterquartier ist also angemessen. Ideal ist natürlich ein temperierter Wintergarten mit viel Licht. Aber auch ein wenig beheizter Wohnraum mit einem großen Fenster und südlicher Ausrichtung ist gut für die Überwinterung geeignet.
Die Überwinterung dauert von Mitte Oktober oder Anfang November, je nach Wintereinbruch in eurer Region. Sie endet analog im April, entweder bereits Anfang April oder in der Mitte. Achtet beim Auswintern unbedingt daraus, dass die Orangenraute keinen Sonnenbrand bekommt. Da dieses an sonnigen Tagen passieren kann, solltet ihr für die Auswinterung bedeckte Phasen nutzen.
Murraya paniculata kaufen
Wenn ihr die Orangenraute kaufen wollt, achtet auf die verschiedenen Bezeichnungen. Man kann die Pflanze ja auch als Orangenjasmin kaufen oder eben als Murraya paniculata.
Für Bonsaifans oder für den Innenraum ist Murraya paniculata als Bonsai interessant. Ein alter Bonsai ist sicherlich eine größere Anschaffung, aber auch etwas ganz Besonderes und Wertvolles. Achtet beim Kauf des Orangenjasmin-Bonsai unbedingt auf die Qualität. Der Anbieter sollte vertrauenswürdig sein und ausreichende Erfahrung mit Bonsai haben. Fragt beim Kauf nach, ob ihr schon mit einer Blüte rechnen könnt. Jüngere und damit günstigere Bonsais können unter Umständen noch Zeit benötigen, bis es zur Blüte kommt. Dabei besteht allerdings immer das Risiko, dass die Blüte ausbleibt. Daher empfehle ich, mehr Geld auszugeben und einen bereits blühenden oder fruchtenden Orangenrauten-Bonsai zu kaufen.
Foto (sofern nicht anders angegeben) und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Wolfgang Kawollek: Planzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005
Moin,
ich habe eine Orangenraute. Sie kam mit dem Haus und steht im Garten. Ja, hier ist es gerade warm genug, Picton in Neuseeland. Die Pflanze ist ca. 1.5 m hoch. Seit einiger Zeit sterben ganze Äste ab. Jahreszeitunabhängig. Jetzt ist gerade Frühling und sie blüht. Was muss ich tun, damit sie überlebt, das Sterben stoppt. Ein Drittel ist tot. Ein weiterer grosser Zweig ist fast tot.
Sie wächst in Tonerde, wie bei meinen Nachbarn.
Vielen Dank für die Hilfe.
Hallo,
es ist wichtig, dass Sie mögliche Ursachen für das Absterben ihrer Orangenraute herausfinden. Meistens liegt es an viel zu viel oder viel zu wenig Wasser, wenn Blätter abfallen und Äste sterben. Kann das sein?
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth