Der Natal-Honigstrauch Greyia sutherlandii - süße Blütenschönheit vom Kap

Der Natal-Honigstrauch Greyia sutherlandii ist eine wunderschöne Kübelpflanze vom Kap der Guten Hoffnung. Die dortige Flora gehört zu den artenreichsten Pflanzenreichen der Welt. Daher lohnt es sich, sich mit Pflanzen wie der Greyia sutherlandii zu beschäftigen. In diesem Beitrag möchte ich einen Überblick über den Natal-Honigstrauch sowie Pflegetipps geben, mit denen ihr ein Stück Südafrika auf eure Terrasse oder den Balkon holen könnt.

Die an Weinlaub erinnernden Blätter des Natal-Honigstrauchs bilden eine schöne Kulisse für die tollen Blüten.

Wissenswertes zu Greyia sutherlandii

Der Natal-Honigstrauch stammt, wie der Name schon verrät, aus dem östlichen Bergland der südafrikanischen Provinz Natal. Dort ist es mild bis warm, es herrscht also insgesamt ein sehr fruchtbares Klima. Die Flora ist entsprechend subtropisch mit vielen endemischen Arten. Diese kommen also nur in dieser Klimaregion vor. Der botanische Name der Gattung Greyia geht übrigens auf den ersten Gouverneur der Kapprovinz Sir George Grey zurück. Die Artbezeichnung 'sutherlandii' ehrt einen schottischen Entdecker namens Cormack Sutherland, der Ende des 19. Jahrhunderts ein erstes Exemplar nach England gebracht haben soll.

Greyia sutherlandii gehört zu der mit drei Gattungen und 40 Arten eher kleinen Familie der Honigbaumgewächse. Sie wächst in Südafrika als kleiner Baum oder Strauch und wird in der natürlichen Umgebung bis zu 7 Meter hoch. Aufgrund der schönen Kombination aus Blüten und Blättern findet sich Greyia sutherlandii aber auch an warmen europäischen Küsten etwa der Riviera.

Knospen des Natalhonigstrauchs

Blätter und Blüten

Aber nicht nur die Blüten sind attraktiv. Die halbrunden, gezackten Blätter stehen schirmförmig an den Zweigenden. Sie erinnern an Weinblätter und werden 7 bis 10 cm breit. Sie bilden ein schönes Kontrastprogramm für die scharlachroten Blütenstände, die in Blütentrauben an den Astenden wachsen. Die Blütezeit ist im Winter oder im beginnenden Frühjahr. Die Blütentrauben bestehen aus vielen kleinen Blüten, die ihrerseits wiederum 2 cm lange karminrote Staubfäden haben. Die Blüten geben dem Natal-Honigstrauch auch seinen Trivialnamen. An den Blütenböden finden in Südafrika Vögel viel Nektar, der wie Honig aus einer Nektarscheibe abgesondert wird.

Die schönen breiten Blätter der Greya sutherlandii

Wuchs

Greyia sutherlandii ist als kleinerer Baum oder Strauch nur mäßig verzweigt. Die Zweige sind dick, leicht spröde und wirken zerbrechlich, wurden aber von der einheimischen Bevölkerung zur Herstellung von Hausgeräten oder Zaunpfählen genutzt. In der Kübelkultur ist das Wachstum begrenzt und Greyia sutherlandii behält eine angenehme mittlere Größe. In warmen Regionen wie etwa Kalifornien findet man den Natal-Honigstrauch in Gärten und Parks.

Weiße Calla umrahmen einen Honigstrauch im San Francisco Botanical Garden.

Die Pflege bei Greyia sutherlandii

Greyia ist nicht nur eine beliebte Gartenpflanze in warmen Regionen, sondern auch für Wintergärten und Gewächshäuser gut geeignet. Wie immer hängt der Kulturerfolg von einem geeigneten Standort ab.

Standort und Überwinterung

Der Honigstrauch verfügt über mediterrane Standortvorlieben. Das heißt, dass er im Sommer vollsonnig platziert werden muss. Im Winter reicht eine kühle und helle Überwinterung, die in einem Kalt-Wintergarten ideal ist. Dort besteht genügend Helligkeit bei insgesamt kühlen Temperaturen zwischen 5° und 10° C.

Gießen und düngen

Mit ihren mediterranen Eigenschaft ähnelt die Greyia den Vorlieben von Olivenbaum und Zitruspflanzen. Sie sollte zwar in der warmen bis heißen Jahreszeit immer wieder gewässert werden; allerdings muss die Erde auch zwischendurch abtrocknen können. Staunässe ist bei der an Trockenheit angepassten Pflanze unbedingt zu vermeiden. Daher empfiehlt sich das Gießen mit einem Feuchtigkeitsmesser*, der zuverlässig anzeigt, ob die Erde trocken ist oder nicht. 

Im Winter kann der Honigstrauch auch trocken werden, das verkraftet er sehr gut. Auch bei der Düngung ist er sehr genügsam. Ich habe Berichte aus Kalifornien gelesen, wo der Honigstrauch Jahre ohne Düngung ausgekommen ist. Die Frage, ob gedüngt werden muss oder nicht, würde ich von der Entwicklung der Pflanze abhängig machen. Wenn sich das Wachstum abschwächt, kann man entweder umtopfen oder düngen.

Greyia sutherlandii schneiden

Wenn er üppig wächst, sollte der Honigstrauch geschnitten werden. Der Schnitt erfolgt nach der Blüte im Winter oder frühen Frühjahr. Das ist sehr wichtig, da die Blüte an den neuen Trieben erfolgt. Schneidet man etwa im Herbst kurz bevor die Blütenbildung einsetzen soll, bleibt diese aus. Der Schnitt dient vor allem der Kontrolle der Höhe, weitere Verzweigung kann nicht erreicht werden. Insofern richtet sich der Umfang des Schnitts nach Euren räumlichen Möglichkeiten.

Den Honigstrauch pflanzen und vermehren

Der Honigstrauch kann aus Samen oder aus Stecklingen gezogen werden. Sowohl Samen als auch Stecklinge müssen in Anzuchterde gesteckt werden und danach warm und feucht gehalten werden.

Literatur: Andreas Bärtels - Tropenpflanzen. Zier- und Nutzpflanzen. Stuttgart 1989

Text und Fotos: Dr. Dominik Große Holtforth