
Generell zählen Zimmerfarne zu den beliebtesten Zimmerpflanzen hierzulande; die diesbezügliche Auswahl ist riesengroß. Besonders häufig ist der Nestfarn, Asplenium nidus, in heimischen Gefilden anzutreffen. Er erfreut sich nicht zuletzt deshalb so großer Beliebtheit, weil er völlig anders aussieht als andere Pflanzen. Seine breiten, bis zu einem Meter langen Blätter stellen einen echten Blickfang dar. Auch stellt er keine großen Ansprüche an seinen Besitzer – vorausgesetzt, dieser beherzigt einige Pflege Tipps…
Inhaltsverzeichnis
- Nestfarn-Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über den Nestfarn
- Welcher Standort ist für den Nestfarn optimal?
- Nestfarn stellt keine Ansprüche an Substrat
- Nestfarn richtig pflanzen/umtopfen
- Nestfarn Vermehrung durch Sporen
- Nestfarn Pflege Tipps
- Nestfarn Pflegefehler erkennen
- Nestfarn schneiden?
- Nestfarn überwintern
- Nestfarn Schädlinge und Krankheiten
- Ist der Nestfarn giftig?
Nestfarn Pflanzen – Steckbrief von Gartenbista:
Nestfarn-Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: warm; keine direkte Sonne; hohe Luftfeuchtigkeit
- Boden: durchlässiges Substrat; Hydrokultur
- Pflanzen/Umtopfen: Frühjahr; ausreichend großes Pflanzgefäß mit Löchern
- Vermehrung: Januar oder Juli/August durch Sporen
- Schneiden: nein!; lediglich braune Blattspitzen oder vertrocknete Wedel können entfernt werden
- Gießen: hoher Wasserbedarf während der Wachstumszeit; geringerer Bedarf im Winter; Staunässe vermeiden; Wurzelballen darf nicht austrocknen
- Düngen: April bis August alle zwei bis drei Wochen Flüssigdünger; geringere Menge als empfohlen
- Pflegefehler: zu sonniger Standort; Beim Gießen Wasser auf Blätter geraten; zu trocken; Zugluft
- Überwintern: nicht winterhart; keinesfalls im Freien lassen
- Schädlinge: Schildläuse; Thripse; Blattälchen
- Krankheiten: keine bekannt
- Giftig: nein

Wissenswertes über den Nestfarn
Der Nestfarn, Asplenium nidus, gehört zur Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae), innerhalb derer er mit circa 700 weiteren Farnarten die Gattung „Asplenium“ bildet.
Ursprünglich ist er in den Regenwäldern Asiens, Australiens und Ostafrikas beheimatet, wo er überwiegend auf Bäumen wächst. Dies ist hierzulande nicht der Fall: der Nestfarn wird als Zimmerpflanze in Pflanzgefäßen kultiviert.
Während viele andere Farnsorten gefiederte Wedel bilden, zeigt sich der Nestfarn ganz anders: er besitzt breite, glänzende hellgrüne Blätter, die lediglich an den Rändern etwas gewellt sind. Diese Blattwedel können eine Länge von einem Meter und eine Breite von 20 cm erreichen; in der Praxis ist dies jedoch bei einer Haltung im Blumentopf eher selten der Fall.
Nestfarne sind reine Blattschmuckpflanzen, deren Charme durch ihre Blattwedel entsteht; Blüten bildet der Nidus hingegen nicht.
Der Nidus kann bei guter Pflege sehr, sehr alt werden. Interessanterweise wird der Nestfarn mit dem Alter immer schöner, da seine Blattrosette immer gleichmäßiger wächst. Dieser Rosette verdankt die Blattschmuckpflanze ihren Namen: die Wedel bilden eine trichterförmige Rosette, die an ein Vogelnest erinnert. Dies empfinden nicht nur Menschen, sondern auch Vögel so: in seiner tropischen Heimat bietet der Asplenium nidus nicht selten Vögeln ein Zuhause.
Welcher Standort ist für den Nestfarn optimal?
Der Nestfarn steht sehr gerne an einem warmen Plätzchen, an dem aber keine direkte Sonneneinstrahlung gegeben sein darf. Ein schattiger oder zumindest halbschattiger Standort ist absolut notwendig. Auch ist darauf zu achten, dass die Temperaturen niemals 18°C unterschreiten (auch nicht im Winter!) und dass eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
Ist einmal ein solches Plätzchen gefunden, sollte es als Dauerheimat für den Nestfarn eingerichtet werden: diese Pflanze hasst Standortwechsel und sollte deshalb diesen so selten wie möglich ausgesetzt werden.
Lubera-Tipp: Damit die benötigte hohe Luftfeuchtigkeit erreicht wird, eine Schale mit Wasser und Kies neben den Farn stellen!

Nestfarn stellt keine Ansprüche an Substrat
Nestfarne sind bezüglich ihres Pflanzsubstrats sehr anspruchslos und gedeihen in herkömmlicher Blumenerde. Gerne kann unter diese etwas Torf gemischt werden. Wichtig ist, dass die Erde durchlässig ist, damit sich keine Staunässe bildet. Sollte das Substrat nicht durchlässig genug sein, empfiehlt es sich, etwas Tongranulat unterzumischen.
Alternativ kann der Asplenium nidus in Hydrokultur kultiviert werden.
Nestfarn richtig pflanzen/umtopfen
Beim Nidus Pflanzen ist zunächst die Wahl eines passenden Pflanzgefäßes wichtig. Dieses sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein
- Optimal ist es, wenn die Wurzeln zu allen Seiten hin circa einen Zentimeter Platz haben
- Löcher im Boden des Gefäßes sollten vorhanden sein, damit es nicht zur Staunässe kommt
Etwa alle zwei bis drei Jahre muss der Nestfarn umgetopft werden; bei dieser Gelegenheit wird ihm gleich komplett neues Pflanzsubstrat gegeben. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das zeitige Frühjahr.
Nestfarn Vermehrung durch Sporen

Es ist zwar möglich, einen Nidus zu vermehren, jedoch stellt dies ein sehr mühseliges und nicht unbedingt von Erfolg gekröntes Unterfangen dar. Während manch andere Streifenfarne kleine Pflanzen an der Oberseite der Wedel ausbilden, ist dies beim Nestfarn nicht der Fall; die Vermehrung kann ausschließlich über die kleinen Sporen erfolgen, die an der Unterseite der Blätter zu finden sind:
- Anzucht erfolgt entweder im Januar oder im Juli/August
- Anzuchtgefäß mit einem Erde-Sand-Gemisch füllen
- Sporen direkt auf das Substrat legen; nicht mit Erde bedecken
- Gefäß mit Folie abdecken
- Hellen, warmen Standort wählen; 22°C – 24°C sind optimal
- Substrat feucht halten; optimal ist salzarmes, handwarmes Wasser
Nach zwei bis drei Wochen zeigt sich grüner Flaum, aus dem sich die ersten kleinen Pflänzchen bilden. Haben diese eine Größe von 5 cm erreicht – was wiederum mehrere Wochen dauern wird – werden sie in Einzeltöpfe pikiert.
Lubera-Tipp: Jungpflanzen sind sehr empfindlich gegenüber zu viel Feuchtigkeit. Nur sparsam gießen – und salzarmes Wasser verwenden.
Nestfarn Pflege Tipps
- Gießen: Während der Hauptwachstumszeit (April bis August) hat der Asplenium nidus einen hohen Wasserbedarf und muss demzufolge häufig und gründlich gegossen werden. Dabei darf aber weder Wasser auf seine Wedel geraten noch Staunässe entstehen; beides verträgt der Nestfarn überhaupt nicht. Sinnvoll ist es, den Nidus gelegentlich mitsamt seinem Ballen zu tauchen. Auch im Winter darf der Wurzelballen nie austrocknen, jedoch ist der Wasserbedarf wesentlich geringer.
- Düngen: Von April bis August freut sich der Nestfarn über eine Gabe Flüssigdünger alle drei Wochen. Dabei sollte jedoch nur etwa die Hälfte der Dosis verabreicht werden, die seitens des Herstellers empfohlen wird. Wer seinem Asplenium nidus etwas besonders Gutes tun möchte, gibt ihm anstelle des handelsüblichen Flüssigdüngers Rhododendrondünger.
Lubera-Tipp: Kalkarmes Wasser, beispielsweise Regenwasser, verwenden!
Nestfarn Pflegefehler erkennen
- Blasse Blätter: zu sonniger Standort
- Braune Flecken: Zugluft oder Wasser beim Gießen draufgekommen
- Braune Blattspitzen: Farn steht zu trocken
Lubera-Tipp: Auch, wenn der Gedanke allzu verlockend ist: der Nestfarn darf nicht mit Blattglanzspray behandelt werden; seine Blätter verkraften eine derartige Chemiekeule nicht.

Nestfarn schneiden?
Ein Nidus mag es überhaupt nicht, wenn er geschnitten wird. Demzufolge sollte man als Pflanzenfreund diesen Wunsch erfüllen und ihm mit einer Schere möglichst wenig zu Leibe rücken. Ausnahmen bestehen lediglich in folgenden Fällen:
- Vertrocknete Wedel können entfernt werden
- Braune Wedelspitzen werden vorsichtig abgeschnitten, wobei etwa 1mm des welken Pflanzenteils stehengelassen wird
Zu beachten ist jedoch, dass es sich wirklich nur um Ausnahmesituationen handeln darf, in denen ein Schnitt erfolgt.
Nestfarn überwintern
Obwohl Nestfarne Standortwechsel nicht mögen, werden sie doch von manch einem Pflanzenfreund im Sommer an ein schattiges Plätzchen im Garten gestellt. Auch, wenn diese Handhabung nicht optimal ist, so ist sie dennoch vertretbar. Nicht vertretbar hingegen ist es, seinen Nestfarn bei kalten Temperaturen im Freien zu lassen: der Nidus ist überhaupt nicht winterhart und wird sich bei den ersten Minustemperaturen unwiderruflich verabschieden. Demzufolge müssen Nestfarne ins Haus geholt werden, sobald es kühler wird: bei circa 15°C Außentemperatur ist die Zeit gekommen, zur Zimmerkultur zurückzukehren. Bevor dies geschieht, sollten die Pflanzen auf Schädlinge untersucht werden.

Nestfarn Schädlinge und Krankheiten
- Schildläuse: Steht der Asplenium zu trocken, kann es schnell zum Befall von Schildläusen kommen, welcher sich an Saugstellen an den Wedeln sowie an Rußtau zeigt. Ist dieser nur gering, können die Schädlinge mit einem Wattestäbchen betupft werden, welches in Spiritus getaucht wurde. Sind jedoch bereits zu viele dieser saugenden Schädlinge auf der Pflanze, so muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel angewendet werden.
- Thripse: Dieser Schädling ist an hellen Sprenkeln auf den Blattwedeln zu erkennen. Später verfärben sich diese komplett gelb und sterben ab. Es kann versucht werden, mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel gegen die Thripse vorzugehen, jedoch kommt in den allermeisten Fällen für den betroffenen Nestfarn jede Hilfe zu spät. Vorbeugend können Gelbtafeln in das Pflanzgefäß gesteckt werden, an denen die fliegenden Schädlinge klebenbleiben.
- Blattälchen: Etwas anfällig ist der Nestfarn für den Befall von Blattälchen. Diese Schädlinge ernähren sich vom Pflanzensaft, was schließlich zum deren Absterben führt. Zu erkennen ist die Anwesenheit von Blattälchen an braun-schwarzen Spuren innerhalb der Blätter. Ist ein Nidus einmal befalle, so gibt es für ihn keine Rettung mehr.
Von Krankheiten bleibt der Nestfarn verschont; viel mehr machen ihm die oben erwähnten Pflegefehler zu schaffen, die es zwingend zu vermeiden gilt.
Ist der Nestfarn giftig?
Immer wieder kommen Gerüchte auf, dass der Nidus giftig sei. Dies ist nicht der Fall; der Nestfarn ist weder für Menschen noch für Haustiere giftig. Dadurch unterscheidet er sich von vielen seiner Artgenossen, die im Freien kultiviert werden und eine leichte Giftigkeit besitzen.
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