Der Traubenapfel aus der Gattung Rhaphiolepsis ist eine interessante Kübel- und Gartenpflanze für Kenner. Besonders interessant ist, dass die hübsch blühende Art Rhaphiolepsis indica bedingt winterhart ist. Sie begeistert durch weiß-rosa Blüten und pflegeleichten Wuchs. In diesem Beitrag möchte ich die Pflanze vorstellen und Pflege- und Überwinterungstipps geben.

Weiss-rosa Blüten und silbrig-samtige Blätter - der Traubenapfel ist eine ausgesprochen attraktive Pflanze.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes zum Traubenapfel
- Der Japanische Traubenapfel
- Der Chinesische Traubenapfel
- Die Pflege bei Rhaphiolepsis
- Der Standort für den japanischen Traubenapfel
- Gießen und Düngen
- Der Schnitt
- Umtopfen und Auspflanzen
- Die Überwinterung beim Traubenapfel
- Überwinterung draußen
- Überwinterung im Winterquartier
Wissenswertes zum Traubenapfel
Die Gattung Rhaphiolepsis ist eine Pflanzengattung immergrüner Sträucher aus Ost- und Südostasien. Ca. 15 Arten werden zu Rhaphiolepsis gezählt. Altrnativ zum deutschen Trivialnamen 'Traubenapfel' findet man auch die Bezeichnung 'Weißdolde'. Zwei Arten spielen als Kübelpflanzen und als Zierpflanzen eine Rolle.

Größere Blütenblätter hat der Chinesische Traubenapfel Rhaphiolepsis indica.
Der Japanische Traubenapfel
Die Art Rhaphiolepsis indica, der Japanische Traubenapfel, wird etwa 1 Meter hoch. Neben den Blüten sind die Blätter attraktiv. Sie werden 5 bis 7 cm lang und sind lanzettförmig. Sie laufen also an der Spitze scharf zu und haben darüber hinaus einen sägeförmigen Rand. Die blüten sind weiß bis rosa mit großen, verschachtelten Blütenblättern. Das Zentrum der Blüte ist hellrosa, die Staubblätter zeigen eine karminrosa Farbe. Die Blüte dauert beim Japanischen Traubenapfel bei guter Pflege von Februar bis August.

Die weiß-rosa Blüte vor dunkelgrünem Laub ist ein echter Hingucker.
Die japanische Variante der Rhaphiolepsis ist vor allem wegen seiner bedingten Winterhärte interessant. Man kann in milden Regionen an sehr geschützten Standorten auspflanzen. Als Temperaturminimum wird bis zu -10° C angegeben. Allerdings empfiehlt sich ein Winterschutz* etwa mit Hilfe eines Vlieses oder eines Korbes, der mit isolierendem Material ausgestopft wird. Das kann etwa Laub oder Stroh sein.
Der Chinesische Traubenapfel
Die Schwesterart Rhaphiolepsis umbellata ist der Chinesische Traubenapfel, der allerdings nicht winterhart ist. Dieser wird in seiner Herkunftsregion bis zu 4 m hoch, bei uns allerdings nur 1,50 bis maximal 2 Meter. Er besitzt dicke, ledrige Blätter, die eine schöne tiefgrüne Farbe zeigen. Die Blüten des Chinesichen Traubenapfels erscheinen ebenfalls in -nomen est omen- Trauben oder Rispen. Die Blütezeit ist nicht ganz so lang und dauert von Mai bis Juni. Die Früchte von Rhaphiolepsis umbellata sind genießbar -aber nicht unbedingt ein Genuss- und wurden lt. Wikipedia in Notzeiten zur Herstellung eines Mehlersatzes verwendet.

Der kräftige Kontrast zwischen Weiss und Rot macht die Rhaphiolepsis-Blüte besonders attraktiv.
Die Pflege bei Rhaphiolepsis
Es lohnt sich also, diesen schönen Kübelstrauch zu kultivieren, insbesondere, wenn man sich für die japanische Variante entscheidet. Auf diese beziehe ich mich im Weiteren.
Der Standort für den japanischen Traubenapfel
Passend zur vorhandenen (allerdings eingeschränkten) Frosttoleranz sind auch die Standortansprüche weniger anspruchsvoll. So kommt die Pflanze auch mit einem halbschattigen bis sonnigen Platz zurecht. Damit ist der Traubenapfel eine gute Ergänzung zu Zitruspflanzen oder exotischen Pflanzen aus subtropischen Regionen, die die volle Sonne und besonders warme Plätze auf Balkon und Terrasse benötigen. Natürlich gilt auch bei Rhaphiolepsis indica, dass Sonne eine Voraussetzung für Wachstum und Blüte ist. Allerdings reicht auch nur ein halber Tag Sonnenschein.

Nach der Blüte erscheinen die schwarzen 'Äpfel' oder Beeren des Traubenapfels, die aber nicht essbar sind.
Wenn ihr in einer milden Region wie etwa einem Weinbaugebiet lebt, könnt ihr die Pflanze in der Nähe des Hauses, aber auf jeden Fall geschützt in den Garten auspflanzen. Bei bedingt winterharten Pflanzen empfehle ich, eine junge Pflanze zunächst einige Jahre im Kübel zu überwintern, um die Kälte- und Nässeresistenz der Pflanze zu testen. Auch kann eine junge Pflanze an winterliche Bedingungen gewöhnt werden. In diesem Fall spricht man von Akklimatisierung. Allerdings gelingt es dadurch nicht, zusätzliche Winterhärte 'anzutrainieren'. Allenfalls die Widerstandskraft im Rahmen der gegebenen Winterhärte wird durch die Gewöhnung erhöht.

Eine hübsche Variante beim Traubenapfel ist die Sorte Rhaphiolepsis x delacourii.
Gießen und Düngen
Der japanische Traubenapfel ist ein gutes Beispiel für den Zusammenhang zwischen Blattbeschaffenheit und Wasserbedarf. Die Blätter sind ledrig fest und haben eine glänzende Oberfläche. Das führt zu verringerter Verdunstung und Reflexion des Sonnenlichts. Das Ergebnis ist, dass Rhaphiolepsis indica weniger Wasser braucht als etwa eine Pflanze mit weichen Blättern, die eine matte Oberfläche haben. Er muss also nur leicht feucht gehalten werden. Staunässe und vollständiges Abtrocknen der Erde sollte man meiden, denn das mag der Traubenapfel nicht.

Nomen est omen - Blüten und später die kleinen Äpfel wachsen in Trauben.
Auch beim Düngen ist die Pflanze anspruchslos. Es reicht eine 14tägige Düngung in der Hauptwachstumszeit. Dazu könnt ihr einen Kübelpflanzendünger verwenden, der mit dem Gießwasser verabreicht wird.
Der Schnitt
Zu den pflegeleichten Eigenschaften gehört, dass die Pflanze praktisch nicht geschnitten werden muss. Sie wächst langsam und sparrig. Wenn der Wuchs korrigiert werden soll, ist dazu nach der Blüte die beste Zeit. Auch die Blüten können entfernt werden. Dann steckt die Pflanze ihre Kraft nicht in die Bildung der nicht sehr leckeren Beeren sondern in neue Triebe.
Umtopfen und Auspflanzen
Wenn ihr in einer milden Region wohnt, dann könnt ihr den Traubenapfel wie beschrieben auspflanzen. Dabei solltet ihr auf eine durchlässige Erde achten, indem ihr das Pflanzloch ausreichend tief aushebt und die Gartenerde mit Sand etwas auflockert.
Bei einer Kübelhaltung, die in den kälteren Regionen sinnvoll ist, ist ein Umtopfen alle zwei bis drei Jahre erforderlich. Dabei ist auf lockere, durchlässige Erde zu achten. Am Besten nimmt man ein Gemisch aus Pflanzerde, Kokosfaser und Quarzsand für das Umtopfen.

Blüten und Knospen beim Traubenapfel
Die Überwinterung beim Traubenapfel
Als bedingt winterharte Pflanze kann Rhaphiolepsis auf zwei Wegen überwintert werden. In milden Regionen draußen oder in kälteren Regionen in einem frostfreien Winterquartier.
Überwinterung draußen
In milden Regionen wie etwa den Flußtälern oder Weinbaugebieten kann der Traubenapfel im Winter draußen überwintern. Allerdings reicht die Frosthärte nur bis maximal -10° C. Daher sollte die Pflanze in der Nähe eines Hauses platziert werden, das Wärme abstrahlt. Auch sollte vermieden werden, dass kalte Morgensonne auf die Blätter scheint. In diesem Fall droht -ähnlich wie bei der Kamelie- die Gefahr, dass die Pflanze vertrocknet. Ursache ist, dass die Morgensonne im Winter die Blätter wärmt, diese aber aufgrund des gefrorenen Bodens kein Wasser verdunsten können.
Sowohl im Kübel als auch ausgepflanzt, empfiehlt sich ein Winterschutz für den Traubenapfel. Dieser kann aus einem lichtdurchlässigen Vlies oder einem Maschendrahtring bestehen, der mit Laub oder Stroh ausgestopft wird. Das Vlies sollte rechtzeitig im späten Winter entfernt werden, damit die Pflanze frühzeitig Licht bekommt. Bei der Überwinterung draußen, braucht der Traubenapfel keine Pflege. Feuchtigkeit bezieht er aus Regen und Luftfeuchtigkeit, da er nicht wächst, braucht er auch keinen Dünger.
Überwinterung im Winterquartier
Bei der Überwinterung im Winterquartier ist kein zusätzlicher Winterschutz* nötig. Das Winterquartier sollte eine Temperatur um 5° C haben und eine Lichtquelle aufweisen. Als Lichtquelle eignet sich eine Tageslichtquelle wie ein Fenster oder eine Energie-Pflanzenlampe* oder LED-Pflanzenlampe*, die bei einer Temperatur um die 5° C einen Luxwert von 1.500 Lx aufweisen sollte. Während der Überwinterung im Winterquartier sollte man die Erde nur ganz leicht feucht halten. In der Regel reicht dazu ein ein- bis zweimaliges Gießen.
Literatur: Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005