Inhaltsverzeichnis
- Vietnamesischer Koriander, Polygonum odoratum – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Ist sie giftig für Tiere?
- Vietnamesischer Koriander Verwendung
- Heilwirkung?
- Vietnamesischer Koriander Pflege: Standort
- Boden
- Kann der Vietnamesische Koriander im Kübel kultiviert werden?
- Gießen
- Düngen
- Vietnamesischen Koriander ernten
- Vermehrung möglich?
- Aussaat möglich?
- Ist die Pflanze winterhart?
- Krankheiten und Schädlinge
- Pflegefehler
- Video-Tipp der Redaktion: Vietnamesischen Koriander Steckbrief & Verwendung
- Was ist noch interessant für Kräuterliebhaber?

Vietnamesischer Koriander ist hierzulande eher unbekannt, obwohl die meisten Menschen ihn bereits gegessen haben. Er ist als Rau Ram in der südostasiatischen Küche sehr verbreitet und wird zum Verfeinern der verschiedensten Speisen verwendet. Wer seinen Geschmack schätzt, kann ihn auch in unseren Regionen selbst anbauen – wir sagen Ihnen, was dabei zu beachten ist.
Vietnamesischer Koriander, Polygonum odoratum – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe: bis 50 cm
- Blütezeit: Juli – September
- Blütenfarbe: rosafarben, purpurn
- Standort: sonnig
- Boden: Gartenboden; gerne nährstoffreich, feucht & durchlässig; Kräutererde
- Gießen: hoher Wasserbedarf
- Düngen: April – August monatlich
- Schneiden: nicht notwendig
- Kübelhaltung: empfehlenswert
- Erntezeit: ganzjährig
- Überwinterung: im Haus
- Vermehrung: Stecklinge, Teilung, (Aussaat)
- Wirkung: antibakteriell, entzündungshemmend
- Schädlinge & Krankheiten: keine bekannt
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Bei dem Vietnamesischen Koriander, Polygonum odoratum, handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse. Trotz der Namensgleichheit hat er mit dem Echten Koriander keine familiären Gemeinsamkeiten.
Beheimatet ist er in Südost-Asien, vor allem in Thailand, Kambodscha und Vietnam. Bei den dortigen tropischen Witterungsbedingungen gedeiht er ganzjährig in freier Natur und breitet sich immer weiter aus. Mitte des 20. Jahrhundert brachten Migranten den Vietnamesischen Koriander über die Meere, unter anderem auch nach Westeuropa. Dennoch ist es der kleinen Pflanze bis heute nicht gelungen, sich einen Namen zu machen und ebenso bekannt zu werden, wie beispielsweise Oregano.
Das als Rau Ram bekannte Gewächs ist mehrjährig und kann Wuchshöhen bis zu 50 cm erreichen. Seine Wurzeln gehen mehr in die Breite als in die Tiefe. Die grünen Blätter laufen spitz zu und haben in der Mitte eine interessante rötliche Färbung. Dies ist jedoch nur bei älteren Exemplaren der Fall.
Von Juli bis in den September hinein kommt es zur Blütenbildung. Die zartrosa- bis purpurfarbenen kleinen Blüten sitzen an Ähren, welche das Blattwerk überragen. Aus ihnen entwickeln sich kleine Früchte, die Samen enthalten. Hierzulande jedoch eher nicht: Samenbildung ist ausgesprochen selten; falls sie doch erfolgen sollte, sind diese Samen steril.
Ist sie giftig für Tiere?
Leider gibt es keine aussagekräftigen Studien, inwieweit der Vietnamesische Koriander giftig für Tiere ist. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe dürfte keine Gefahr für Hunde, Katzen und andere tierische Mitbewohner ausgehen. Auch in Anlehnung an den Echten Koriander, der nicht tiergiftig ist, würde diese These bestätigt werden., da es sich jedoch nur um eine Vermutung und nicht um Fakten handelt, sollten Haustiere vorsorglich von der Pflanze ferngehalten werden.
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Vietnamesischer Koriander Verwendung

Obwohl der Rau Ram zu den beliebtesten asiatischen Gewürzen zählt, ist er hierzulande noch recht unbekannt. Vom Geschmack her erinnert er an den Echten Koriander, ist allerdings ein wenig milder. Zudem besitzt er eine leicht pfeffrige Note, was ihn zu einem sehr interessanten Gewürz macht. Genau dieses Aroma ist der Grund, weswegen er zur Verfeinerung aller möglichen Speisen verwendet werden kann – nicht nur in der Asiatischen Küche:
- Eintöpfe
- Fisch
- Fleisch
- Marinaden
- Nudelgerichte
- Omeletts
- Salate
- Suppen
Grundsätzlich sollten immer frische Blätter den Speisen beigefügt werden, entweder kleingehackt oder in Streifen. Es ist zwar möglich, die Pflanzenteile zu trocknen, jedoch geht dies zu Lasten des Aromas.
Heilwirkung?
Während im asiatischen Raum der Vietnamesische Koriander ein sehr beliebtes Heilkraut ist, wird er in unseren Regionen so gut wie gar nicht zu derartigen Zwecken verwendet. Dies ist insofern schade, als dass er viele wunderbare Wirkungen hat:
- antibakteriell
- antioxidativ
- entzündungshemmend
- fiebersenkend
Zudem schützt er die Leber und wird traditionell unter anderem unterstützend bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Bakterielle Infektionen
- Blähungen
- Hautunreinheiten
- Verdauungsbeschwerden
Lubera-Tipp: Einfach aus einigen Blättern einen Tee aufsetzen!
Vietnamesischer Koriander Pflege: Standort
Polygonum odoratum bevorzugt einen sonnigen Standort, nimmt aber notfalls auch mit einem Plätzchen im Halbschatten vorlieb. Sehr gerne mag er Standorte, an denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht – so wie in seiner tropischen Heimat.
Boden
Bezüglich des Bodens ist das Gewächs sehr anspruchslos. Wird er im Freiland ausgepflanzt, so nimmt er mit gewöhnlichem Gartenboden vorlieb. Besonders freut er sich jedoch, wenn er in ein nährstoffreiches, feuchtes und durchlässiges Substrat gepflanzt wird.
Kann der Vietnamesische Koriander im Kübel kultiviert werden?

Aufgrund der fehlenden Winterhärte ist eine Kultivierung im Kübel sinnvoll. So erspart man sich sowie seinem Gewächs das ewige Ein- und wieder Auspflanzen. Verwendet wird idealerweise eine Kräuter- und Gemüseerde aus dem Fachhandel.
Das Pflanzgefäß sollte mehr in die Breite als in die Tiefe gehen da sich die Wurzeln gerne breit machen. Zudem sollte es unten Löcher besitzen, damit es nicht versehentlich zu Staunässe kommt.
Gießen
Vietnamesischer Koriander mag es ganz gerne feucht, allerdings ohne Staunässe. Er sollte sehr regelmäßig gegossen werden, so dass sein Substrat immer etwas feucht ist. Eine kurzzeitige Trockenheit wird vertragen, allerdings ist unbedingt darauf zu achten, dass seine Blätter nicht schlapp herunterhängen. Ist dies der Fall, so sollte er keine Sekunde länger ohne Wasser sein, da es ansonsten zu irreparablen Schäden kommen kann.
Düngen
Rau Ram hat einen hohen Nährstoffbedarf. Sollte er in nährstoffreicher Erde im Freiland gepflanzt worden sein, so ist dies für den dortigen Aufenthalt ausreichend. Im Kübel hingegen müssen zwingend Nährstoffe zugeführt werden: etwa alle vier Wochen sollte er organischen Dünger bekommen, gerne stickstoffbetont.
Vietnamesischen Koriander ernten
Die Ernte kann ganzjährig erfolgen. Je öfter dies geschieht, desto buschiger wächst die Pflanze. Es ist allerdings empfehlenswert, im Winter so wenig Blätter wie möglich zu entfernen. Jeder derartige Eingriff bedeutet eine Schwächung für den Rau Ram, der er nicht unbedingt ausgesetzt werden sollte.
Vermehrung möglich?

Wer möchte, kann seinen Rau Ram vermehren, und zwar auf zwei verschiedene Weisen:
- Stecklinge
- Teilung
Die Stecklingsvermehrung ist die am häufigsten angewendete Methode; nahezu sämtliche Pflanzen aus dem Fachhandel sind derart gezüchtet worden. Es werden im Frühjahr einfach etwa 7 cm lange Stecklinge abgeschnitten und in Pflanzgefäße mit Anzuchterde gesteckt. Diese bleiben so lange an einem warmen Ort, bis sich neue Blätter gebildet haben. Dann werden die jungen Pflänzchen in Pflanzgefäße mit Kräutererde umgetopft und wie adulte Exemplare kultiviert.
Alternativ kann der komplette Wurzelballen geteilt werden. Dies geschieht im Zuge des Umtopfens.
Aussaat möglich?
Es kommt vor, dass der Vietnamesischer Koriander auch hierzulande blüht und sogar Samen hervorbringt. Diese sind jedoch für gewöhnlich steril, so dass eine Aussaat nicht möglich ist. Während in seiner Heimat dies durchaus eine gängige Methode der Vermehrung ist, wird sie hier nicht praktiziert. Selbst im Fachhandel ist kein passendes Saatgut zu bekommen.
Ist die Pflanze winterhart?
Hierzulande kann der Vietnamesische Koriander nicht im Freien überwintert werden. Ein kurzzeitiges Verweilen bei Frost verträgt er zwar, jedoch keinesfalls einen ganzen Winter. Damit er auch in den Folgejahren noch am Leben bleibt, sollte er im Oktober ins Haus geholt werden. Dort bekommt er ein eher warmes Quartier und muss weiterhin regelmäßig gegossen werden, wenn auch sparsamer. Im April, wenn keine langen und harten Frostperioden mehr zu erwarten sind, kann er wieder ins Freie gestellt werden. Sehr gerne vorher umtopfen!
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge haben kein besonderes Interesse an dieser Pflanze. Zum einen enthält sie einige sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, welche von den ungebetenen Gästen nicht gemocht werden. Zum anderen sind die Blätter so strukturiert, dass es schwierig ist, aus ihnen etwas Brauchbares herauszusaugen. So kommt es, dass sich so gut wie nie irgendwelche Schädlinge auf dem Vietnamesischen Koriander zeigen.
Auch gegenüber Krankheiten ist er sehr resistent; viel eher machen ihm Pflegefehler zu schaffen.
Pflegefehler
Schadbild | Ursache | Abhilfe |
Junge Blätter verlieren Vitalität | Nährstoffmangel | düngen |
Gelbe Blattränder | zu wenig Nährstoffe | Dünger verabreichen |
Triebe hängen herab | Wassermangel | dringend gießen! |
Video-Tipp der Redaktion: Vietnamesischen Koriander Steckbrief & Verwendung
In folgendem Video haben wir alles Wesentliche bezüglich Pflege, Standort & Verwendung des Würzpflanze für Sie zusammengefasst:
Was ist noch interessant für Kräuterliebhaber?
Diese Fragen stellen Kräuterliebhaber häufig:
Muss man Vietnamesischen Koriander schneiden?
Wird der Rau Ram regelmäßig abgeerntet, ist ein Schnitt nicht erforderlich. Einzige Ausnahme: sollte er bei niedrigen Temperaturen überwintern. In derartigen Fällen sollte er vorher zurückgeschnitten werden.
Kann ich den Vietnamesischen Koriander trocknen?
Eine Trocknung ist zwar möglich, jedoch ist sie nicht zu empfehlen, da das Aroma sehr abgemildert wird. Es besteht jedoch auch kein Grund für eine Konservierung, da die Ernte ganzjährig erfolgen kann.
Ist Echter Koriander mehrjährig?
Der Echte Koriander wird einjährig kultiviert. Er bildet für gewöhnlich jedoch so viel Samen aus, dass sein Fortbestand auch in den Folgejahren gesichert ist.
Symbolgraphiken: © miket – stock.adobe.com; annabell2012 – stock.adobe.com; Elietta Becker (3+4)
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