In diesem Beitrag stellen wir Ihnen winterharte Palmen vor. Palmen sind das Sinnbild für Sommer, Sonne und tropische Wärme. Wir pflegen sie als immergrüne Zimmerpflanzen in Tropenhäusern oder als Kübelpflanze. Es gibt aber auch kältetolerante Arten, die im Freien überwintern können.
Inhaltsverzeichnis
Winterharte Palmen für den Garten
Die Palme mit der besten Winterhärte ist die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) . Ihre Blätter werden bei Temperaturen unter -8 oder -10 °C braun, aber der Stamm und das Wurzelwerk können kurzfristig Temperaturen bis -17 °C ertragen. In Regionen mit mildem Klima kann die Chinesische Hanfpalme im Freien ungeschützt überwintern. Sind anhaltende Fröste zu erwarten, ist aber ein Winterschutz empfehlenswert. Der ideale Standort hat einen schweren, nährstoffreichen Lehmboden und ist windgeschützt und sonnig. Die Wagners Hanfpalme (Trachyocarpus fortunei 'Wagnerianus') ist eine kleinere Unterart. Sie ist ebenso frosthart wie die Stammform.
Bild: Die Chinesische Hanfpalme ist der Klassiker unter den Freilandpalmen, die auch nördlich der Alpen in milderen Regionen gut gedeihen.
Eine sehr dekorative, aber selten gepflegte Art ist die Yunnan-Zwerghanfpalme (Trachycarpus nanus). Diese nur 120 cm hohe Palmenart bildet keinen oder nur einen sehr kurzen unterirdischen Stamm mit einem kleinen, blaugrünen Blattschopf aus 5 bis 20 Wedeln. Sie stammt aus der chinesischen Provinz Yunnan und wächst dort in Höhenlagen von 1800 bis 2000 m über dem Meeresspiegel. Die Angaben über ihre Frosthärte gehen auseinander. An manchen Standorten ertragen die Pflanzen unbeschadet Temperaturen bis -10 °C an anderen treten ab -6 °C die ersten Frostschäden an den Blättern auf. Pflanzen Sie nur grosse, kräftige Exemplare ins Freiland und versehen Sie sie – bis sie gut verwurzelt sind – in den ersten 3 bis 5 Jahren mit einem Winterschutz.
Die Europäische Zwergpalme (Chamaerops humilis) stammt aus dem westlichen Mittelmeergebiet. Sie ist frosthart bis -10 °C. Mit ihren verzweigten Stämmen und wächst sie zu buschigen Gruppen heran. Im Kübel oder ausgepflanzt im Garten werden diese pflegeleichten Palmen zwischen 1,2 m und 2 m hoch. Sie braucht einen möglichst warmen, geschützten, aber vollsonnigen Standort. Im Winter sollten Sie den Wurzelraum mit Mulch und Reisig schützen.
Bild: Die Zwergpalme 'Compacta' hat eine Wuchshöhe von knapp einem Meter und ist mit ihren grünen Fächern ein absoluter Hingucker im Garten oder auf der Terrasse.
Bis zu -12 °C kann die Chilenische Honigpalme (Jubaea chilensis) unter guten Bedingungen ertragen. Schützen Sie sie am besten, wenn Frost mit - 7 °C oder darunter droht. So vermeiden Sie Blattschäden und erleichtern es der Palme im Frühjahr wieder auszutreiben. In Gebieten, in denen es regelmässig im Winter friert, empfiehlt es sich diese Palme als Kübelpflanze zu kultivieren. In der Natur werden alte Exemplare über 20 Meter hoch.
Die Palmettopalme (Sabal palmetto) und die Kleine Sabalpalme (Sabal minor) stammen aus Nordamerika. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Florida bis in den Süden von North Carolina. Sie kommen in Regionen vor, die im Mittel Wintertemperaturen von -4 °C haben. Gut angewachsene Exemplare können Frost bis -10 °C überstehen. Zur Sicherheit sollten Sie diese Palme aber immer mit einem Winterschutz versehen. Weil sie nur sehr langsam wächst, sollten Sie den Verlust von Blättern durch Frostschäden nicht riskieren.
Eine sehr gute Winterhärte besitzt die Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix). Sie übersteht problemlos Temperaturen bis -15 °C. Einzelne Exemplare sollen sogar vorübergehende Tiefsttemperaturen von -26 °C überlebt haben. Diese Palme bildet einen kurzen gedrungenen Stamm und fächerartige Wedel. Sie wird zwischen 2 und 3 Metern hoch.
Die bis zu 2,5 Meter hohe Butiapalme oder Geleepalme (Butia capitata) ist ebenfalls winterhart und toleriert Temperaturen bis -12 °C. Es empfiehlt sich aber zum Schutz vor Blattschäden ab -5 °C einen Winterschutz anzubringen.
Bild: In ihrer Heimat wird die Geleepalme bis zu 10 Meter hoch, bei uns begnügen sie sich mit ca. 2,5 Meter.
Frosttolerante Palmenarten
Neben den oben genannten winterharten Palmen gibt es einige weitere, die vorrübergehend Temperaturen um 0° und leichte Minusgrade ertragen. Sie können in wintermilden Gebieten ohne Frostgefahr als Kübelpflanzen oder ausgepflanzt mit Winterschutz im Garten überwintern. In der Regel wird bei diesen Arten empfohlen, sie im Kübel zu kultivieren und bei 0 °C in ein frostfreies Winterquartier zu holen.
- Kretische Phoenixpalme (Phoenix theophrasti) – hält Frost bis -9 °C aus
- Zwerg-Zuckerpalme (Arenga engleri) - toleriert Frost bis -5 °C
- Blaue Hesperidenpalme (Brahea armata) - Frosthärte bis - 5 °C
- Grüne Hesperidenpalme (Brahea edulis) - frosthart bis -5 °C
- Chinesische Schirmpalme (Livistona chinensis) – frosttolerant bis -5 °C
- Kanarische Phönixpalme (Phoenix canariensis) – vorrübergehend bis -5 °C
- Fischschwanzpalme (Caryota obtusa) - frosthart bis -3 °C
- Bangalowpalme (Archontophoenix cunninghamiana) - kann Temperaturen bis -2 °C ertragen
- Wachspalme (Ceroxylon alpinum) – verträgt kurze, leichte Fröste an den Blättern, aber keinen Bodenfrost

Bild: Die kanarische Dattelpalme ist eine robuste Kübelpflanze für Garten und Terrasse mit palmentypischen Wedeln, die elegant abstehen.
Palmen im Freien überwintern
Der Winter hält verschiedene Herausforderungen bereit. Durch Kälte können subtropische und tropische Pflanzen schwere Schäden erleiden. Bereits bei leichten Frösten können Sie absterben. Aber auch ein nasser Boden und das Fehlen von ausreichend Licht setzen ihnen zu. In Regionen mit viel Schneefall kommt noch eine mechanische Beanspruchung durch die Schneelast dazu, an die solche Gewächse nicht angepasst sind.
Der optimale Standort für winterharte Palmen ist vor einer Südwand. Diese speichert die Wärme der Sonne und sorgt ganzjährig für ein etwas milderes Kleinklima. Wichtig ist auch ein Schutz vor Wind und zu viel Regen. Um die empfindlichen Wurzeln der Palmen im Winter möglichst gut vor Nässe und Kälte zu schützen, heben Sie bei der Pflanzung eine tiefe Pflanzgrube aus, an deren Grund Sie eine dicke Dränageschicht aus Kies einbringen. Geben Sie darüber etwas Gartenboden und setzen Sie darauf dann den Wurzelballen der Palme.
Ausgepflanzte Palmen überwintern
Winterharte Palmen ertragen zum Teil Fröste bis -12 °C, aber sie brauchen einen geeigneten Standort, damit sie den Winter im Garten gut überstehen. Junge Exemplare und frisch gepflanzte Palmen brauchen in den ersten Jahren unbedingt einen Winterschutz durch eine dicke Schicht Rindenmulch, Laub oder Stroh und eine Reisigabdeckung, damit die Wurzeln nicht erfrieren.
Winterharte Palmen können im Winter Frost überstehen. Sie erholen sich im Frühjahr aber schneller, wenn möglichst wenig Blätter erfrieren oder von Stürmen im Herbst und Winter zerfetzt werden. Auch kann Nässe am Herz der Pflanze zu Fäulnisführen und die Gesundheit der Palmen gefährden. Wenn es an ihrem Standort im Winter nicht nur kalt, sondern auch stürmisch und regnerisch ist, sollten Sie die oberirdischen Pflanzenteile ebenfalls schützen.
Entfernen Sie alte, abgestorbene Blätter und binden Sie die übrigen Wedel mit einem Seil zusammen. Stopfen Sie dann Stroh zwischen die Blattstiele, sodass das Herz der Pflanze vor Kälte und Nässe geschützt ist. Ein Wintervlies oder eine spezielle Frostschutzhülle halten Wind und Regen fern.
Bild: Die Lubera Frostschutzhülle ist der beste Winterschutz für ausgepflanzte Palmen und Kübelpalmen.
Palmen im Kübel überwintern
Winterharte Palmen können auch als Kübelpflanzen gepflegt werden. Diese lassen sich dann in einem kühlen Winterquartier überwintern, wo sie vor Kälte und Nässe geschützt sind. Sie können diese Palmen aber auch durch eine Styroporplatte unter dem Kübel und das Umwickeln des Topfes mit Stroh und Jute winterfest machen und im Freien lassen. Mit einer Frostschutzhülle können Sie den gesamten Kübel vor der Witterung schützen. Kontrollieren Sie bei Kübelpflanzen regelmässig, ob das Substrat ausreichend feucht ist. Giessen Sie, wenn nötig, damit der Wurzelballen an sonnigen Wintertagen nicht zu stark austrocknet.