
Die Zamie (Zamioculcas zamiifolia) wird gerne als „die härteste Zimmerpflanze der Welt“ bezeichnet. Diesen Titel trägt sie zu Recht, denn es gibt keine andere Pflanze, die derart hart im Nehmen ist, Pflegefehler verzeiht und selbst bei Menschen gedeiht, die alles andere als einen grünen Daumen haben. An einem Plätzchen im Haus aufgestellt, braucht sie so gut wie gar keine Aufmerksamkeit und Pflege seitens ihres Besitzers, und wird ihn dennoch jahrelang mit ihrem Anblick erfreuen. Wer sich jedoch ein wenig mehr mit seiner Zamie beschäftigt und einige Pflege-Tipps beherzigt, dem wird sie dies dadurch danken, dass sie eine Blüte hervorbringt.
Inhaltsverzeichnis
Zamie, Zamioculcas – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: halbschattig; keine direkte Mittagssonne; Temperaturen nie unter 16°C
- Boden: jedes Substrat möglich; besonders geeignet Palmenerde oder Komposterde
- Hydrokultur: bei jungen Pflanzen sehr gut möglich
- Vermehrung: Stecklinge, Blattstecklinge, Wurzelteilung
- Gießen: mäßig; keine Staunässe
- Düngen: April bis September einmal monatlich Flüssigdünger
- Umtopfen: Frühjahr; junge Pflanzen jährlich, ältere alle zwei bis drei Jahre
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwinterung: Oktober bis März wenig gießen, nicht düngen
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: nur während der Winterruhe bei zu trockener Luft gelegentlich Spinnmilben
- Giftig: leicht giftig
Wissenswertes
Die Zamie gehört zur Familie der Aronstabgewächse und stammt ursprünglich aus den Wäldern Ostafrikas. Erst seit Anfang dieses Jahrtausends wird sie hierzulande als Zimmerpflanze kultiviert. Zamien erreichen eine Wuchshöhe von 30 bis 90 cm und bilden starke Rhizome, die waagerecht wachsen und aus denen grüne, glänzende Blätter herauswachsen. Aus diesen bilden sich Fiederblätter, so dass das eigentliche Blatt ein wenig die Funktion eines Triebes übernimmt und auch optisch stark an einen solchen erinnert.
Genährt wird die Zamie durch ihren Wurzelstock. Dieses Rhizom liegt waagerecht in der Erde und besitzt die Fähigkeit, Wasser über einen langen Zeitraum zu speichern. Dies kommt der Pflanze nicht nur in ihrer Heimat zugute, sondern auch dann, wenn sie in Händen von bequemen Hobbygärtnern ist, denn dank der Wasserspeicherung muss sie nur selten gegossen werden. Die dekorative Zimmerpflanze bildet gelegentlich eine kolbenartige Blüte; dies ist jedoch nur in jenen Fällen gegeben, in denen ihr ein Maximum an pflegerischer Aufmerksamkeit gegönnt worden ist. Gelegentlich wird der Zamioculcas als „Glücksfeder“ bezeichnet; diese Titulierung ist jedoch nicht weit verbreitet.
Standort
In den Wäldern Ostafrikas, aus denen die Zamie stammt, ändern sich die Lichtverhältnisse ständig. So hat die

Pflanze gelernt, mit diesen Veränderungen umgehen zu können. Folglich nimmt sie mit einem hellen Standort ebenso vorlieb wie mit einem dunkleren oder halbschattigen. Auch trockenen Luft sowie Heizungsluft machen der robusten Zimmerpflanze überhaupt nicht aus.
Wer seinem Zamioculcas jedoch den optimalen Standort gönnen möchte, der sollte folgendes beachten:
- Keine direkte Sonneneinstrahlung am Mittag; bestenfalls etwas Morgen- oder Abendsonne
- Raumtemperatur muss mindestens 16°C betragen
- Halbschattig
Zu beachten ist, dass die Blätter der Zamie umso dunkelgrüner werden, je dunkler sie steht. In den Sommermonaten kann die Zimmerpflanze gerne in die Sommerfrische auf die Terrasse oder den Balkon geschickt werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass sie auch dort keiner direkten Mittagssonne ausgesetzt ist.
Lubera-Tipp: Wer es gar nicht abwarten kann, dass seine Zamie groß wird, der sollte ihr ein helles und warmes Plätzchen zuteilen – dies fördert das Wachstum!
Substrat
Auch in punkto Pflanzsubstrat zeigt sich die Zamie von ihrer bescheidenen Seite: sie wächst in jeder Art Blumenerde, vorausgesetzt, diese ist nicht nass. Nasse Böden und damit einhergehende Staunässe verträgt die dekorative Zimmerpflanze überhaupt nicht, daher sollte darauf geachtet werden, dass das Substrat möglichst durchlässig ist.
Besonders geeignet für Zamien ist
- Palmenerde sowie
- Komposterde,
da diese sowohl durchlässig als auch nährstoffreich ist.
Lubera-Tipp: Unter herkömmliche Blumenerde Tongranulat oder Torf, Kompost und Sand mischen!
Hydrokultur
Für Liebhaber der Hydrokultur eignet sich die Zamie hervorragend: dank ihrer kräftigen Rhizome und ihrer Robustheit ist sie prädestiniert dafür, in Hydrokultur gehalten zu werden, wobei zu beachten ist, dass das Procedere nur bei jungen Zimmerpflanzen durchgeführt werden sollte:
- Hydrokulturtopf vorbereiten; Wasserstandsanzeiger anbringen
- Pflanze vorsichtig mit Rücksicht auf die Wurzeln aus dem Pflanzgefäß nehmen und von sämtlicher Erde befreien
- Zamie mit Blähton in Hydrotopf stecken
- Topf in einen wasserdichten Übertopf stellen
- Nun wird die Zamie nur noch dann gegossen, wenn der Wasserstandsanzeiger minimale Feuchtigkeit anzeigt
Lubera-Tipp: Alle drei Monate die Zamie mit einem speziellen Hydro-Dünger versorgen!
Vermehrung
Um eine Zamie zu vermehren, stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl:
- Stecklinge
- Blattstecklinge
- Teilung des Wurzelstocks
Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist die älteste und bei Hobbygärtnern die beliebteste Art der Vermehrung – allerdings auch die langwierigste. Es dauert Monate, bis sich die ersten neuen Triebe bilden, jedoch ist es für einen echten Pflanzenliebhaber eine große Freude, mitanzusehen, wie sich seine neuen Pflänzchen mehr und mehr entwickeln.
Eine Vermehrung durch Stecklinge kann ganzjährig erfolgen; der optimale Zeitpunkt hierfür ist allerdings das Frühjahr:
- Von einer Zamie ein Blatt mit drei oder vier Fiederblättern abschneiden
- Steckling in ein Wasserglas auf die Fensterbank stellen (nicht Südseite!)
- Wasser regelmäßig erneuern
Es wird einige Zeit dauern, bis sich unten am Steckling kleine Knollen bilden, aus denen dann die Wurzeln wachsen. Sind diese kräftig und buschig, wird der Steckling eingepflanzt.
Vermehrung durch Blattstecklinge
Ähnlich wie die Vermehrung durch Stecklinge sollte auch jene durch Blattstecklinge im Frühjahr erfolgen:
- Ein Fiederblatt abschneiden
- Vom äußeren Rand des Blattes mit einem scharfen Messer einen Streifen abschneiden
- Das Blatt so in ein mit Anzuchterde gefülltes Pflanzgefäß stecken, dass die beschnittene Seite mindestens einen Zentimeter tief im Substrat ist
- Substrat gleichmäßig feucht halten
Nun dauert es Monate, bis sich die kleinen Knollen bilden, aus denen die Wurzeln entstehen. In der Regel bilden sich aber dann, wenn es soweit ist, gleich mehrere junge Pflänzchen. Haben diese eine gewisse Größe erreicht, werden sie vorsichtig von dem Blattsteckling abgeschnitten und in eigene Pflanztöpfe gesteckt.
Vermehrung durch Wurzelteilung
Während die Stecklingsvermehrung ein Procedere für sich ist, geschieht die Wurzelteilung in der Regel im Zusammenhang mit dem Umtopfen:
- Den Zamioculcas vorsichtig aus dem Pflanzgefäß nehmen
- Wurzelstock mit einem scharfen Messer in zwei Teile schneiden
- Jede der beiden Pflanzen in einen eigenen Blumentopf pflanzen
Lubera-Tipp: Gelegentlich bilden sich aus dem Rhizom Seitensprossen, sogenannte „Kindel“. Sind diese groß genug, können sie abgeschnitten und in ein eigenes Pflanzgefäß gesetzt werden. Bei Temperaturen zwischen 18° und23°C dauert es einige Monate, bis sich Knollen und daraus Wurzeln entwickeln.
Pflege – Tipps
- Gießen: geringer Wasserbedarf; erst wieder gießen, wenn die oberste Erdschicht bereits angetrocknet ist. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden, da der Zamioculcas diese überhaupt nicht verträgt. Er zeigt seinen Unmut darüber, indem er seine Fiederblätter abwirft.
- Düngen: Von April bis September einmal monatlich eine Gabe Flüssigdünger ins Gießwasser geben.
- Umtopfen: Haben die Wurzeln zu wenig Platz im Pflanzgefäß, wird die Pflanze nicht gut wachsen können. Sobald sich die Wurzeln des Zamioculcas nach oben durch die Erde drücken, sollte er in ein größeres Pflanzgefäß umgesetzt werden. Dies wird bei jungen Pflanzen jährlich, bei älteren alle zwei bis drei Jahre geschehen. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr direkt nach der Winterruhe.
Lubera-Tipp: Glänzen die Blätter nicht mehr so schön, können sie mit einem feuchten Tuch abgerieben werden.
Nicht schneiden
Einen Rückschnitt benötigt die Zamie nicht. Wozu auch? Jedes Eingreifen menschlicherseits würde nur die Optik der wunderschönen Fiederblätter zerstören. Es werden lediglich jene Blätter entfernt, die vertrocknet oder gelb sind. Dies kommt allerdings so gut wie gar nicht vor – außer, wenn die Pflanze zu nass steht.
Zamie Überwintern

Befand sich ein Zamioculcas in der Sommerfrische im Freien, wird er im Herbst ins Haus geholt. In der Zeit von Oktober bis März legt die Zamie eine Vegetationspause ein. Während dieses Zeitraums wird sie nicht gedüngt und nur so viel gegossen, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Wichtig ist, dass auch während der Winterruhe die Raumtemperatur nicht unter 16°C sinkt.
Ab März wird die Wassergabe wieder erhöht; im April wird mit dem Düngen begonnen. Muss die Pflanze umgetopft werden, geschieht dies direkt nach der Vegetationspause.
Lubera-Tipp: Während der Winterruhe die Zamie regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrollieren! Saugende Insekten wie Spinnmilben könnten die Trockenheit ausnutzen, um sich an der Zimmerpflanze festzusetzen.
Krankheiten und Schädlinge
Die robuste Zamie ist weder anfällig für Krankheiten noch für Schädlinge. Lediglich während der Überwinterungsphase können Spinnmilben auftreten. Einen derartigen Befall erkennt man an spinnwebenartigen Gespinsten auf und zwischen den Fiederblättern.
Wer nicht gleich zu einem speziellen Pflanzenschutzmittel greifen möchte, sollte zunächst folgendes versuchen:
- Pflanze vorsichtig abduschen
- Luftfeuchtigkeit durch aufstellen von mit Wasser gefüllten Schalen erhöhen
Giftige Wirkung?
Da der Zamioculcas zur Familie der Aronstabgewächse gehört, ist er leicht giftig, und zwar in allen Pflanzenteilen.
Diese Giftwirkung zeigt sich in
- Hautreizungen
- Augenreizungen
- Angeschwollenen Mundschleimhäuten
Diese Symptome klingen innerhalb kürzester Zeit wieder ab. Sollte dies nicht der Fall sein, muss ein Arzt aufgesucht werden. Empfindliche Personen sollten zudem grundsätzlich Handschuhe tragen, wenn sie Kontakt mit der Zamie haben.
Symbolgrafiken: © kav777 – Fotolia.com; Larisa Siverina – Fotolia.com; Andrei Rybachuk – Fotolia.com; Stocksnapper – Fotolia.com
Hallo, wir sind umgezogen und dadurch haben meine Zamien allesamt neue Plätze bekommen. Sie sprießen jetzt wie die Spargel in die Höhe, so dass ich die einzelnen Stengel an Stäbe binden muss. Das sieht nicht wirklich schön aus, sie blühen aber trotzdem, scheinen sich also nicht unwohl zu fühlen?