
Zimmerefeus, Hedera helix, zählen zu den beliebtesten Zierpflanzen in heimischen Wohnungen. Kein Wunder: kaum eine Pflanze ist derart dekorativ wie diese. Gemeinhin wird immer wieder angenommen, dass Zimmerefeus zu den extrem pflegeleichten Pflanzen zählen, zumal sie bis zu 100 Jahre alt werden können. Leider ist das nicht unbedingt der Fall. Die Folge: Efeus werden versehentlich vernachlässigt und gehen schneller ein, als ihrem Besitzer lieb ist. Um dies zu verhindern, sollten einige Tipps zur Pflege der immergrünen Zimmerpflanze beachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Zimmerefeu Pflanzen – Lubera®Steckbrief:
- Standort: kühl; hohe Luftfeuchtigkeit; hell bis halbschattig
- Substrat: keine Ansprüche; herkömmliche Blumenerde
- Pflanzen/Umtopfen: Ampel oder im Pflanzgefäß mit Kletterhilfe; umtopfen, wenn Wurzeln unten aus dem Topf herauskommen
- Vermehrung: ganzjährig durch Stecklinge oder Absenker
- Gießen: regelmäßig, aber mäßig; nicht austrocknen; keine Staunässe
- Düngen: April bis August alle vierzehn Tage mit Flüssigdünger in geringer Dosis
- Blattpflege: Einsprühen mit lauwarmem, kalkfreiem Wasser
- Pflegefehler: zu sonniger Standort; zu geringe Luftfeuchtigkeit; zu viel Wasser; zu dunkler Standort
- Schneiden: lange Triebe jederzeit; schwache Triebe im Frühjahr
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Spinnmilben; Schildläuse; Blattläuse; Schmier- und Wollläuse; Rote Spinne
- Giftig: giftig für Haustiere
Wissenswertes

Efeu stammt ursprünglich aus Nordafrika und Asien, ist aber auch auf den Kanarischen Inseln und Madeira zu finden. In freier Wildbahn wachsen die Kletterpflanzen mit den vielen Haftwurzeln in lichten Gehölzen, können aber auch auf Bäumen oder Felsen zu finden sein. Die Zierpflanze ist immergrün und in 10 verschiedenen Arten anzutreffen.
Hierzulande wird Efeu sehr gerne als Zimmerpflanze kultiviert: Hedera helix (Gemeiner Efeu) ist die Elternpflanze vieler verschiedener Kultivare, die diverse Blattgrößen und –zeichnungen aufweisen können.
Während im Freien wachsende Efeus durchaus Blüten hervorbringen können, ist dies bei den Zimmerefeus nicht der Fall: diese sind zwar ausgesprochen dekorativ, blühen aber nur in den seltensten Fällen.
Standort
Zunächst sollte man als Efeubesitzer wissen, dass Efeus eher kühlere Standorte bevorzugen. Ein Platz auf der Heizung oder in praller Sonne auf der Fensterbank ist also nicht unbedingt optimal. In der Regel werden Efeus als Ampelpflanze gehalten; ihre langen Triebe hängen als wunderschöne Zierde gerne herunter. Allerdings ranken sie sich ebenso gerne um ein Spalier oder begrünen Wände.
Eine Raumtemperatur von 18°C sollte nicht überschritten werden; ist dies der Fall, muss der Efeu regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
Da Efeus zwar keine direkte Sonneneinstrahlung, aber eine helle Umgebung sehr mögen, ist ein lichtdurchfluteter Standort am geeignetsten – aber kein Muss: auch an halbschattigen Standorten gedeihen Efeus prächtig. Um die von ihnen so dringend benötigte Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, wäre beispielsweise ein Plätzchen im Badezimmer optimal.
Lubera-Tipp: Zimmerefeus mit bunten Blättern benötigen einen helleren Standort als jene mit grünen Blättern!

Zimmerefeu wächst in jedem Substrat
Bezüglich des Pflanzsubstrats stellt das Zimmerefeu keine Ansprüche; handelsübliche Blumenerde ist vollkommen ausreichend, um die Zierpflanze darin zu kultivieren.
Zimmerefeu pflanzen und umtopfen
In welche Art Pflanzgefäß ein Hedera helix gesetzt wird, ist abhängig davon, ob er als Ampelpflanze gehalten werden soll oder nicht. Ist dies der Fall, so sollten folgende Tipps beherzigt werden:
- Ausreichend großes Pflanzgefäß zur Ampelhaltung wählen
- Substrat einfüllen
- Drei bis fünf kleine Efeupflanzen einsetzen
- Mit Erde auffüllen
- Gießen
Es ist zwar durchaus möglich, nur eine einzige Pflanze als Ampel zu kultivieren, jedoch wird diese niemals dieselbe Buschigkeit entwickeln, wie es bei mehreren Efeus der Fall ist.
Soll der Zimmerefeu hingegen nicht herunterhängen, muss an sein Bedürfnis gedacht werden, zu klettern: in das Pflanzgefäß sollte eine Kletterhilfe gesteckt werden, an der die Zimmerpflanze hochklettern kann.
Eine Verwendung von Untertellern zur Bewässerung ist nur dann zu empfehlen, wenn gewährleistet ist, dass sich keine Staunässe bildet. Wer also gerne mal vergisst, nach seinen Zimmerpflanzen zu schauen, sollte vorsorglich auf diese Methode verzichten.
Umgetopft wird ein Hedera immer dann, wenn unten aus seinem Blumentopf bereits die Wurzeln herausschauen; dies ist in der Regel alle zwei Jahre der Fall; bei jungen Pflanzen jährlich. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr; das neue Pflanzgefäß sollte zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser größer sein als das bisherige.
Lubera-Tipp: Soll eine Kletterhilfe installiert werden, muss auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß geachtet werden!
Vermehrung durch Stecklinge
Der Hedera helix kann sehr leicht durch Stecklinge vermehrt werden; dieses ist ganzjährig möglich:
- Etwa 10 cm lange, kräftige Triebe abschneiden
- Steckling in ein Wasserglas stellen
- Glas an einem hellen Standort platzieren, an dem normale Raumtemperaturen herrschen
Nach einigen Tagen bilden sich kleine Wurzeln. Haben diese eine Länge von 2 – 3 cm erreicht, können die Stecklinge eingetopft werden, wobei es empfehlenswert ist, mehrere in einen Topf zu pflanzen. So erreicht man, dass die Pflanzen später dicht und buschig wachsen.
Lubera-Tipp: Die Stecklinge im unteren Drittel einritzen; dies beschleunigt die Wurzelbildung.

Vermehrung durch Absenker
Auch ist es möglich, einen bestehenden Efeu durch Absenker zu vermehren. Hierfür wird ein Trieb ausgewählt und von der Spitze ausgehend etwa 5 cm eingeritzt. Dann wird er in ein mit Blumenerde gefülltes Pflanzgefäß gesteckt, welches direkt neben der Mutterpflanze aufgestellt wird. Damit der Trieb nicht aus der Erde herausrutscht, wird er mit einer Büroklammer fixiert. Das Pflanzsubstrat gleichmäßig feucht hakten; nach einigen Tagen hat der Trieb Wurzeln gebildet und kann von der Mutterpflanze abgeschnitten werden.
Pflege Tipps
- Gießen: Die Kletterpflanze hat einen normalen Wasserbedarf: weder darf sich Staunässe bilden, noch darf der Wurzelballen komplett austrocknen. Sollte dies versehentlich geschehen sein, so kann der Efeu gewässert werden; eventuell ist er durch diese Maßnahme noch zu retten.
- Düngen: Von April bis August sollte der Hedera helix alle zwei Wochen etwas Flüssigdünger in sein Gießwasser bekommen. Dabei sollte jedoch nur die Hälfte bis zwei Drittel der seitens des Herstellers empfohlenen Dosis verabreicht werden. Im Herbst und Winter ist das Düngen komplett einzustellen.
- Blattpflege: Wenn eine zu geringe Luftfeuchtigkeit gegeben ist, sollte der Efeu täglich mit lauwarmen, kalfreien Wasser besprüht werden. Dies sorgt nicht nur für einen prächtigen Wuchs der Blätter, sondern verhindert auch den Befall einiger Schädlinge, wie beispielsweise Spinnmilben.
Pflegefehler erkennen
- Triebe werden dünn: Lichtmangel
Zimmerefeu, Hedera helix - Blätter welken: Luft zu trocken
- Blätter verbrennen: zu viel Sonne
- Blätter bekommen braune Flecken: zu sonniger Standort
- Efeu verfault: zu viel Wasser
- Blätter verlieren Marmorierung: zu dunkler Standort
Schneiden
Prinzipiell ist es nicht zwingend notwendig, einen Zimmerefeu zu schneiden. Ausnahmen bestehen jedoch bei
- schwachen Trieben sowie
- zu langen Trieben.
Erstere treten besonders nach dem Winter auf: während der Wintermonate bildet die Zimmerpflanze nur sehr schwache Triebe aus, welche weder in das Gesamtbild passen noch die Optik des Efeus verschönern. Demzufolge sollten diese Triebe im zeitigen Frühjahr abgeschnitten werden.
Lange Triebe hingegen können jederzeit eingekürzt werden, und zwar auf die gewünschte Länge; dasselbe gilt für Triebe, die zu verkahlen drohen.
Lubera-Tipp: Da der Hedera helix sehr schnittverträglich ist, besteht die Möglichkeit, ihm durch einen Schnitt die gewünschte Form zu verpassen – sollte man ihn nicht frei wachsen lassen wollen…

Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten bleiben Zimmerefeus weitestgehend verschont. Allerdings sind sie sehr anfällig für Schädlingsbefall; insbesondere bei zu geringer Luftfeuchtigkeit.
- Spinnmilben: Zu erkennen ist dieser saugende Schädling an hellen Sprenkelungen auf der Oberseite der Blätter; später verfärben sich die Blätter braun und vertrocknen. Gegen Spinnmilben sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Schildläuse: Schildläuse sorgen dafür, dass die betroffenen Pflanzen(teile) vergilben und später absterben. Während bei einem leichten Befall zunächst nur die Schädlinge an sich zu erkennen sind, bilden sich bei einem schweren Befall dicke Pusteln überall auf dem Zimmerefeu. Sollten nur wenige Schildläuse vorhanden sein, kann zunächst versucht werden, diese mit lauwarmem Wasser und einer Bürste abzuwaschen. Sind hingegen viele Schädlinge vorhanden, ist der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels unumgänglich.
- Blattläuse: Auch Blattläuse wissen die frischen grünen Triebe des Hedera helix zu schätzen und siedeln sich häufig auf der Pflanze an. Zu erkennen ist dies daran, dass die Blätter Falten bilden und sich kräuseln. Bei einem geringen Befall kann der betroffene Efeu kopfüber in lauwarmes Seifenwasser getaucht werden; diese Prozedur gegebenenfalls nach einigen Tagen wiederholen. Auch kann versucht werden, die Blattläuse einzeln einzusammeln. Sollte der Befall hingegen sehr stark sein, muss zwingend ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, denn nicht nur die saugenden Insekten an sich schädigen die Pflanze. Sie sondern darüber hinaus noch Honigtau aus, welcher wiederum zur Pilzbildung führen kann.
- Schmier-und Wollläuse: Einen Befall von Schmier- und Wollläusen kann man an weißen, wattebauschartigen Gespinsten erkennen, die sich überall auf der Zierpflanze befinden. Von alleine werden sie nicht verschwinden, sondern sich immer weiter vermehren. Um dies zu verhindern, muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel angewendet werden. Auch dieser Einsatz wird nach einigen Tagen wiederholt.
- Rote Spinne: Die Rote Spinne ist zwar eher selten auf Zimmerefeus anzutreffen, jedoch kann dies gelegentlich vorkommen. Zu erkennen ist ein derartiger Befall an einer gelblichen oder braunen Verfärbung der Blätter, die zudem noch gesprenkelt sind. Da dieser Schädling ausgesprochen resistent ist, sollte zwingend ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Lubera-Tipp: Vorbeugend sollte immer für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit und einen nicht zu warmen Standort gesorgt werden!
Giftig?
Immer wieder stellt sich die Frage, ob Efeus giftig sind oder nicht. Zimmerefeus sind auf jeden Fall giftig für Haustiere wie Katzen, Hunde, Nager und Vögel. Ein Verzehr der Blätter führt zu Durchfällen, Erregung, Krämpfen und Erbrechen – bis hin zum Tod. Vorsorglich sollten Efeus von daher nicht in die Nähe von Haustieren aufgestellt werden.
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Guten Morgen,
bei mir im Wohnzimmer habe ich mehrere Pflanztöpfe, in denen ich blühende Zimmerpflanzen mit Efeu kombiniert habe. Diese Kombination bei meinen Zimmerpflanzen gefällt mir sehr gut, denn Efeu ist immergrün und passt zu fast allen blühenden Pflanzen. Kann ich Efeu auch mit Blumen im Garten kombinieren? Gibt es von der Hedera Helix winterharte Sorten?
Hallo,
grundsätzlich ist Hedera helix eine winterharte Pflanze. Du kannst Efeu in den Garten pflanzen, solltest dann aber darauf achten, dass andere Pflanzen im Beet mit der Zeit nicht dicht gewuchert werden vom schnell wachsenden Efeu. Efeu ist im Garten beliebt zur Begrünung von Mauern und Wänden. Ein halbschattiger Standort ist für Hedera helix gut geeignet.
Hallo,
auch wenn der Name Zimmerefeu nicht direkt darauf hindeutet, dass es sich bei dieser Pflanze um ein winterhartes Ziergewächs handelt, kannst du Hedera Helix ohne Probleme das ganze Jahr über im Garten ansiedeln. Hedera Helix verträgt winterliche Temperaturen und benötigt keinen Schutz gegen Frost und Kälte. Das Anpflanzen des Efeus im Garten bringt voraussichtlich den Vorteil mit sich, dass die Pflanze eine Blüte entwickeln wird.
Hallo Karlchen,
natürlich besteht die Möglichkeit, dass du Efeu mit Blumen aus deinem Garten kombinierst. Efeu ist winterhart und kann das ganze Jahr über im Garten verbringen, ohne dass die Pflanze im Herbst in eine frostfreies Winterquartier geholt werden muss. Efeu ist als Grünpflanze mit unscheinbaren Blüten im Garten ein beliebter Kombipartner für bunte Blumen.
Hallo Karlchen,
Hedera Helix kannst du ohne Bedenken in deinen Garten pflanzen. Efeu ist sehr robust und verträgt winterliche Temperaturen, ohne dass die Pflanze einen besonderen Winterschutz benötigt. Efeu wird für die Begrünung von Mauern oder Zäunen genutzt oder als Pflanze, die am Carport emporklettert und dort grüne Akzente setzt.
Hallo,
die Hedera Helix Sorten, die hierzulande angeboten werden, sind winterhart. Werden sie im Freiland ausgepflanzt, brauchen sie keinen besonderen Frostschutz. Als Kübelpflanze hingegen sollten sie vor allzu niedrigen Temperaturen geschützt werden.
Die Kombination von Efeu mit anderen Pfkanzen ist super. Kleiner Tipp: Hedera Helix immer schön zurückschneiden, da er sehr dominant ist und andere Gewächse in seiner Umgebung schnell überwuchert.