
Die Bertramsgarbe (Achillea ptarmica) imponiert mit ihren kleinen, runden Blüten nicht nur in Gartenbeeten, sondern ist auch aus der Floristik kaum noch weg zu denken. Ihren Beinamen „The Pearl“ (dt. die Perle) verdankt sie eben dieser weiß leuchtenden Erscheinung. Sie stammt aus der Familie der Korbblüter (Asteraceae).
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen
- Aussehen und Blüte
- Bertramsgarbe Bilder Galerie
- Geschichte und verschiedene Züchtungen
- Die Achillea ptarmica – mehr als nur eine optische Bereicherung
- Standort
- Bodenansprüche
- Pflanzen
- Gestaltungsideen und Begleitpflanzen
- Pflege
- Schneiden
- Vermehren
- Überwintern
- Schädlinge und Krankheiten
Bertramsgarbe (Achillea ptarmica) – Steckbrief von Gartenbista:
- Blütezeit: Juli- September
- Standort: sonnig- vollsonnig, Halbschatten möglich
- Boden: feucht, durchlässig, kalkarm aber nährstoffreich
- Pflanzzeit: März- Mai
- Pflanzabstand: 35 cm- entspricht etwa acht Blumen pro m²
- Boden/ Erde: normale Gartenerde
- Kübelhaltung: ja
- Vermehrung: Aussaat, Teilung, Ausläufer
- Gießen: Erde feucht halten
- Düngen: im Frühjahr mit organischem Dünger
- Blütenpflege: welke Blüten entfernen
- Schneiden: Rückschnitt im Sommer führt zu Nachblüte im Herbst
- Überwinterung: winterfest
- Pflanzenhöhe/ -größe: aufrechter Wuchs, 50-60 cm
- Wachstum: breitet sich durch Selbstaussaat flächendeckend aus
- Giftig: Blüten nicht zum Verzehr geeignet
- Heilwirkung: Blätter dienen als Salatzutat, ihnen wird eine schmerzlindernde Wirkung nachgesagt, Wurzeln lösen einen Niesreiz aus
- Schädlinge: Schnecken
Allgemeine Informationen
Die Bertramsgarbe ist eine Unterart der wild wachsenden Scharfgarbe und wird unter anderem als Sumpfgarbe bezeichnet. Dieses Synonym rührt von ihrer Vorliebe für feuchte Bodenverhältnisse. Die winterharte Staude ziert hierzulande zahlreiche Gartenbeete. Sie blüht von Juli bis September. Allerdings bedroht das Trockenlegen von Wiesen vielerorts ihr Vorkommen.
Hinsichtlich der Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit bildet sie eine Ausnahme im Vergleich zu anderen Garben. Gemeinsamkeiten existieren dagegen im Hinblick auf die Pflegeleichtigkeit. Überdies erfreut die winterharte Staude mit einer langen Blütezeit von Juli-September.
Aussehen und Blüte
Auf einem aufrechten, leicht geneigten Stängel thront ein strahlend weißer, doldenförmiger Blütenkopf. Er ist sehr klein, misst häufig nicht mehr als 5 cm Durchmesser. Durch ihre reine Farbe wirkt die Blüte der Bertramsgarbe dennoch sehr imposant. Ihre Blätter sind dagegen gewöhnlich dunkelgrün und schmal. Ähnlich der Scharfgrabe stehen sie lanzettlich vom Stängel ab, der bei gutem Wachstum eine maximale Höhe von 70 cm erreicht.
Bertramsgarbe Bilder Galerie
Geschichte und verschiedene Züchtungen
Sowohl Gärtner als auch Floristen schätzen die lange Blütezeit und die wunderschöne Erscheinung der Achillea Ptarmica, die erstmals 1879 von Victor Lemoine gezüchtet wurde. Aufgrund ihres Aussehens taufte er seine Kreation liebevoll „Boule de neige“, zu Deutsch Schneeball.
Jene Sorte zeichnet sich durch ihre gefüllten Blüten aus. Überdies gibt es aber noch einige weitere Arten der Achillea ptarmica. Unter anderem wäre da die „Ballerina“, welche im Gegensatz zum „Schneeball“ eher halbgefüllte Blüten trägt. Sie wird auch unter den Synonymen Garten-Bertramsgarbe oder weißer Dorant gehandelt.
Etwas kleiner als die übrigen Züchtungen kommt die Zwergige Bertramsgarbe (Achillea ptarmica „Nana compacta“) daher. Sie erreicht lediglich eine Höhe von 30 cm. Ein weiteres Merkmal dieser ebenso weiß blühenden Sorte ist ihre cremefarbene Blütenmitte.
Die Achillea ptarmica – mehr als nur eine optische Bereicherung
Obgleich Blätter und Wurzeln eher unscheinbar wirken, besitzen sie äußerst hilfreiche Eigenschaften außerhalb der Botanik. Die Blätter werden gerne in der Küche verwendet, verleihen zum Beispiel Salaten eine besondere Note.
Außerdem gilt die Achillea ptarmica als Heilpflanze. Aus dem Griechischen übersetzt, bedeutet ptarmica so viel wie „Niesen“. Das würzig, scharfe Aroma der Wurzel löst diesen Reiz aus.
Standort

Die Bertramsgarbe liebt sonnige Standorte. In einem Staudenbeet neben einer südlich ausgerichteten Terrasse ist sie bestens aufgehoben. Zwar zeigt sie sich auch im Halbschatten noch genügsam, um die lange Blüte bis in den September zu gewährleisten, sollte sie jedoch möglichst viel Licht und Wärme bekommen.
Bodenansprüche
Der Beiname Sumpfgarbe ist auf die Vorliebe zu feuchten, humosen Böden zurückzuführen. Sie gedeiht bestens an Uferrändern und Gartenteichen. Mit diesen Ansprüchen unterscheidet sich die Bertramsgarbe grundlegend von den anderen Gattungen der Achillea.
Für die Haltung im Beet oder im Kübel eignet sich einfache, durchlässige Blumenerde. Hilfreich ist es jedoch, diese mit einem organischen Dünger anzureichern.
Gartenbista-Info: Organischer Dünger
Organischer Dünger kostet weder Geld, noch belastet er die Umwelt. Im Grunde werden hierbei lediglich die Ressourcen genutzt, die die Natur bereitstellt. Organisch Düngen ist demnach eine Art Recycling.
Für diesen Zweck eignen sich Materialien wie
- Kompost
- Holzspäne
- oder Mist
Pflanzen
Vor dem eigentlichen Pflanzen empfiehlt es sich grundsätzlich, die Erde umzugraben. Indessen fällt es leichter, den Dünger oder nährstoffspendende Mittel in den Boden einzuarbeiten. Weiterhin sollten bei der Pflanzung von Stauden Schritte dieserart befolgt werden
- bei der Pflanzung mehrerer Blumen, sollten diese zuvor übersichtlich auf der Fläche aufgestellt werden, um den nötigen Pflanzabstand einzuhalten. Bei der Bertramsgarbe beträgt dieser 35 cm
- nun wird die Staude ebenso tief in den Boden gesetzt, wie sie im Plastiktöpfchen gelagert wurde
- nach dem Einpflanzen wird die umliegende Erde leicht angedrückt
- unmittelbar nach der Planzung erfolgt die erste Wässerung
Gestaltungsideen und Begleitpflanzen
Im Beet, im Kübel oder als Schnittblume– wie fast jede Staude ist auch die Bertramsgarbe sehr vielseitig. Betonenswert ist jedoch ihre große Beliebtheit in der Floristik. Aufgrund ihrer Nichtfarbe Weiß neutralisiert sie bunte Gebinde nahezu perfekt. Dieser Vorzug lässt sich gleichermaßen im Staudenbeet nutzen. Somit sind farbenfrohe Blumen wie
- Phlox
- Kerzen-Knöterich
- Himmelsleiter
Außerdem harmoniert sie mit der ebenfalls cremeweißen Elfenraute. Doch auch einzig in kleinen Gruppen gepflanzt, erzeugen die Betramsgarben ein duftendes Blütenmeer. Naturliebhaber dürfen dank der Staude bald schon summende Gäste in ihrem Garten begrüßen. Das strahlende Weiß lockt unzählige Insekten an und eignet sich deshalb optimal für eine Bienenweide.
Gartenbista-Dekotipp: Vor dunkeln Gehölzen entsteht ein wunderbarer Kontrast. Da die Bertramsgarbe bis in den späten September blüht, ist es auf diese Weise möglich, im Herbst eine spätsommerliche Atmosphäre zu wahren.
In der Floristik wird die Bertramsgarbe auch häufig in getrockneter Form verwendet. Noch vor der Saatbildung werden dafür die Blüten geschnitten und kopfüber aufgehängt an einem lichtgeschützten, trockenen Ort aufbewahrt. Nach etwa einem Monat können sie in Arrangements eingearbeitet werden.
Pflege

In der Regel beansprucht die Bertramsgarbe wenig Arbeit. Jedoch muss sie regelmäßig gegossen werden. Hierbei gilt, lieber einmal mehr als zu wenig, da Achillea ptarmica eher Staunässe als völlige Trockenheit verträgt.
Abgesehen von organischen Substanzen ist Dünger eher sparsam einzusetzen. Andernfalls verliert die Pflanze schnell an Stabilität.
Es ist anzuraten, die Achillea ptarmica alle paar Jahre zu teilen, auszugraben und umzusetzen, um den üppigen Blütenflor aufrecht zu erhalten.
Schneiden
Wird die Bertramsgarbe im Sommer nach der ersten Blütephase zurückgeschnitten, erfreut sie auch noch im Herbst mit einer glanzvollen Nachblüte. Spätestens zu dieser Jahreszeit sollten dann die Stängel heruntergeschnitten werden. Dies verhindert die ungewollte Ausbreitung der Blume. Im Übrigen macht sich die Bertramsgarbe auch als Schnittblume sehr gut.
Lubera-Tipp: Die Überreste des Rückschnitts lassen sich gut aufbewahren und im darauf kommenden Frühjahr als Dünger verwenden.
Vermehren
Da die Bertramsgarbe unterirdische Ausläufer bildet, ist es ein Leichtes, sie durch Teilung zu vermehren. Dafür wird
- die Wurzel freigelegt
- die Stecklinge abgetrennt
- nicht zu tief in einen lockeren, nährstoffreichen Boden
gesetzt.
Für ein schnelles Wachstum müssen sie anschließend gut mit Wasser versorgt werden.
Eine weitere Methode ist die Aussaat, welche am besten im Frühjahr ausgeführt wird. Bei 20°C und feuchten Bodenverhältnissen gedeihen die Samen äußerst rapide. Die Erde sollte dabei nur leicht angedrückt werden.
Gartenbista-Info: Die Bertramsgarbe vermehrt sich auch eigenständig. Es kommt durchaus öfter vor, dass Ableger unverhofft an anderen Stellen aus dem Boden wachsen. Da die Blume recht anspruchslos ist, neigt sie dazu, sich auch auf trockenem Terrain auszusäen. Ein regelmäßiger Rückschnitt wirkt dem jedoch entgegen.
Überwintern
Die Achillea ptarmica erweist sich als sehr robuste, wetterfeste Staude. Somit trotzt sie Kälte und winterlichen Niederschlag und kann die kalte Jahreszeit im Freien verbringen. Ein zusätzlicher Frostschutz ist nicht erforderlich. Einzig bei einer Kübelhaltung muss darauf geachtet werden, dass der Topf nicht vollständig gefriert. Ansonsten erfreut die Bertramsgarbe ihren Besitzer über viele Jahre hinweg mit ihrer schneeweißen, wiederkehrenden Blüte.
Schädlinge und Krankheiten
Spezifische Schädlinge oder Krankheiten sind bei der Bertramsgarbe nicht bekannt. Allerdings berichten Hobbygärtner hin und wieder, die Pflanze sei nicht schneckenresistent. Insbesondere die kleinwüchsigen Sorten seien betroffen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Stauden lässt Staunässe die Achillea ptarmica nicht eingehen. Langzeitige Trockenheit stellt jedoch eine Gefahr für die Pflanze dar. In manchen Gebieten bedroht dieses die vom Menschen verursachte Dürre sogar ihre Existenz.
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