Citrus aurantium, das ist eine zu Unrecht in Vergessenheit geratene Zitrusart, die besser unter den Namen Bitterorange oder Pomeranze bekannt ist. 'Goldener Zitrus' ist die Übersetzung des botanischen Namens, die Lust auf mehr macht. Wie ihr Bitterorangen pflanzen, pflegen und überwintern könnt, zeige ich in diesem Beitrag. In unserem Gartenshop können Sie Pomeranzen kaufen. Diese werden sicher verpackt zu Ihnen nach Hause geschickt.
Inhaltsverzeichnis
- Der Wuchs von Citrus aurantium
- Sorten von Citrus aurantium
- Ernte und Verwendung der Citrus aurantium
- Citrus aurantium pflanzen - Standort und Winterhärte
- Citrus aurantium pflegen
- Bitterorangen gießen
- Dünger für C. aurantium
- Wann und wie die Bitterorange umgetopft wird
- Die Überwinterung bei Citrus aurantium
So ist es kein Wunder, dass die Bitterorange dem Idealbild eines Zitrusbaums entspricht. Sie kann unter idealen Bedingungen mehrere Meter hoch werden und wächst dabei mit einer wunderschönen geschlossenen und kompakten Krone. Das Laub ist dunkelgrün und etwas breiter als bei der Schwesternart Citrus sinensis, also der Orange. Während das Orangenlaub aber glatt und straff ist, ist das Laub von Citrus aurantium leicht gefaltet und gewölbt. Es wirkt daher runder und kompakter. Im Lubera Shop finden sie eine schöne Auswahl an verschiedenen Bitterorangensorten zu kaufen.
Noch vor den Orangen waren es Pomeranzen, die gerade die Gunst der Wohlhabenden und Noblen Europas in Renaissance und Barock hatten. Schon im 10. Jahrhundert tauchten Sie in Italien als Importe aus China auf. In der Zitrusfamilie sind die 'Eltern' der Citrus aurantium die Pampelmuse und die Mandarine, was auch ihre mittlere Größe erklärt. Bitterorangen waren als Zierde von Parks und Schlossanlagen in vielen Königs- und Fürstenhäusern zu finden. Pomeranzen symbolisierten Kraft und Potenz. Hatte nicht schon Herkules als eine seiner 12 Heldentaten die 'Goldenen Äpfel der Hesperiden' gestohlen? Wer also diese goldenen Äpfel des Citrus aurantium besaß, konnte sich unmittelbar mit dem antiken Held Herkules vergleichen.

Die gescheckte Citrus aurantium variegata
Der Wuchs von Citrus aurantium
So ist es kein Wunder, dass die Bitterorange dem Idealbild eines Zitrusbaums entspricht. Sie kann unter idealen Bedingungen mehrere Meter hoch werden und wächst dabei mit einer wunderschönen geschlossenen und kompakten Krone. Das Laub ist dunkelgrün und etwas breiter als bei der Schwesternart Citrus sinensis, also der Orange. Während das Orangenlaub aber glatt und straff ist, ist das Laub von Citrus aurantium leicht gefaltet und gewölbt. Es wirkt daher runder und kompakter.

Eine mehr als drei Meter hohe Bitterorange in Limone am Gardasee.
Im mittleren Frühjahr, je nach Witterung, erscheinen die ersten rein weißen Knospen. Sie wachsen in Büscheln an den Enden der Zweigen. Schon bald öffnen sich die wunderschönen Zitrusblüten, die ähnlich groß wie bei der Orange sind. Da auch die Bitterorange selbstbefruchtend ist, stellen sich nach der Blütezeit schon bald erste grüne Fruchtansätze ein, die die Grundlage für die nächste Bitterorangenernte sind. Hinterher wird die Schale ihre Glätte verlieren und leichte Dellen bilden. Diese geben den Früchten einen rustikalen-üppigen Eindruck.

Wenn die Früchte reif sind, macht Citrus aurantium seinem Ruf als 'goldener Citrus' alle Ehre.
Sorten von Citrus aurantium
Da die Citrus aurantium zu den alten Zitrussorten gehört, gibt es diese Zitrusart in vielen wunderschönen Arten und Sorten. Vor allem die Schale wurde zu verschiedenen Formen gezüchtet wie etwa:
- die 'Landsknechthose' mit gestreifter Schale
- gefurchte Schalen bei der 'Corrugato'
- die gehörnte Bitterorange 'Corniculata'
- 'Bouquet de Fleurs' mit wunderschön gebogenen Blättern
- 'Variegata' mit gelb-grün gescheckten Blättern.

Das schöne Laub von Citrus aurantium bouquet des fleurs
Ernte und Verwendung der Citrus aurantium

Typisch ist die faltige Schale, die voller Öldrüsen sind, die das intensive Aroma liefern.
Citrus aurantium pflanzen - Standort und Winterhärte
Die in der Zitruskultur so wichtige Frage der Winterhärte muss leider auch bei der Citrus aurantium verneint werden. Dennoch ist sie robuster als andere Sorten und kann wenige Minusgrade aushalten. Die nördlichsten Bitterorangen habe ich ausgepflanzt am Gardasee in Oberitalien gesehen, wo sie in Gardone Riviera als herrliche Promenadenbäume mit ebenfalls dort wachsenden Bougainvilleen um die Wette strahlen.
Hierzulande kann die Citrus aurantium länger draußen bleiben und auch früher wieder aus dem Winterquartier heraus. Auch wenn sie sich über Sonne und Wärme 'freut', braucht die Bitterorange nicht unbedingt die wärmsten und sonnigsten Plätze auf Terrasse und Balkon. Sie ist damit die ideale Einsteiger-Zitruspflanze. Während etwa Kumquat oder Buddhas Hand direkt an einer schützenden Wand platziert werden sollten, kann die Bitterorange auch freier am Rand oder an den Ecken der Terrasse oder des Balkons stehen.
Citrus aurantium pflegen
Neben dem Standort gehört die richtige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen, das Umtopfen und Schneiden zu den Pflegeaufgaben bei der Bitterorange.
Bitterorangen gießen
Wie bei anderen Zitruspflanzen auch, sollte die Bitterorange nur dann Wasser bekommen, wenn das Substrat weitgehend abgetrocknet ist. Dabei geht es nicht nur um die Oberfläche der Erde sondern auch um tiefere Schichten. Am Besten setzt Ihr einen Feuchtigkeitsmesser* ein, um zu schauen, ob die Pflanzen Wasser brauchen oder nicht.
Zeit zu gießen ist der Morgen. Entgegen einer traditionellen Auffassung kann man die Bitterorange auch mit Leitungswasser versorgen. Auch Regenwasser kann zum Einsatz kommen.
Dünger für C. aurantium
Als Dünger sollte ein Zitrusdünger wie Instant Zitrus verwendet werden. Dieser enthält alle notwendigen Spurenelemente und ist eher Stickstoff- als phosphatbetont. Die Düngung erfolgt, wenn auch gegossen wird, aber nur in der Hauptwachstumszeit von Mai bis August. Gedüngt werden sollte in diesem Zeitraum wöchentlich. Die Dosierung sollte stets sparsam und gemäß der Angaben der Hersteller erfolgen.
Wann und wie die Bitterorange umgetopft wird
Die Düngung ist auch der Grund, warum die Bitterorange alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden muss. Wenn ihr regelmäßig düngt, kommt es unweigerlich zu einer Überkonzentration an Nährsalzen, die die Qualität der Erde beeinträchtigt. Daher sollte beim Umtopfen alte Erde entfernt werden, um neue aufzufüllen.
Der neue Topf sollte bei einer Bitterorange im Wachstum ca. 4 cm im Durchmesser größer sein. Unbedingt braucht er Abflusslöcher, die mit Tonscherben vor dem Verstopfen geschützt werden. Als Erde empfehle ich eine Mischung aus Pflanzerde, Kokosfasern und Quarzsand, damit ein durchlässiges aber gleichzeitiges strukturstabiles Substrat entsteht. Weiter ist ein Drainagematerial wie Kies oder Schotter erforderlich. Dieses sorgt für den Wasserabfluss. Das Drainagematerial mischt ihr mit der Erde und gebt es dann in das untere Drittel des Topfes. Danach nehmt ihr den Wurzelballen aus dem alten Topf und entfernt alte Erde. Folgend raut ihr die Feinwurzeln auf, damit sie anschließend besser anwurzeln. Dann wird der Ballen eingesetzt. Bei dieser Gelegenheit solltet ihr unbedingt darauf achten, dass die Pflanze gerade steht. Auch muss zwischen Ballenoberseite und Topfrand ein Freiraum bleiben, damit ihr gut gießen könnt.
Nach dem Einsetzen des Ballens füllt ihr die Freiräume mit Erde auf, die ihr ganz fest andrücken müsst. Zum Schluss stellt ihr die Bitterorange an ihren Platz, dann erst gießt ihr sie an.
Die Überwinterung bei Citrus aurantium
Die Überwinterung der Bitterorange erfolgt kühl und hell bei Temperaturen zwischen 3° und 10° C. Hell bedeutet bei dieser Temperaturspanne, dass eine Beleuchtung durch ein Fenster oder eine kalt-weiße künstliche Beleuchtung erfolgen muss. Als Luxwert solltet ihr einen Wert zwischen 1.500 und 2.000 Lux anstreben. Da die Pomeranze einige Minusgrade verträgt, kann sie spät, erst Mitte bis Ende November in die Überwinterung gebracht werden. Entsprechend früh könnt ihr sie auch wieder rausstellen. Je nach Temperatur kann die Überwinterung bereits im März oder Anfang April enden. Achtet darauf, dass eure Citrus aurantium nicht unvermittelt in die pralle Sonne kommt. Dann besteht die Gefahr von Sonnenbrand. Einzelne Bodenfröste sind im frühen Frühjahr kein Problem für die Bitterorange.
Citrus aurantium kaufen könnt ihr bei Lubera, deren Angebot ich euch empfehle.
Hallo Dominik,
danke für all die guten Tipps, mit denen wir an unseren schönen Pflanzen noch mehr Freude haben, danke.
Ich habe eine Zitrone, etwa 70 cm hoch, kleiner Stamm, 2 Zitronen in grün tragend, bei der ich gemäß Anweisung gegossen (ca. 0,25-0,5 L) habe (trockenes Substat). Dabei sind mir allerdings mehrere Knospenansätze vertrocknet (wurden nach der Blüte also erst grün = Freude, dann plötzlich schon gelb = Erstaunen, dann braun und vertrocknet = Trauer). Habe dann dass Giessen auf quasi 2-3 Mal in der Woche erhöht (0,4- 0,5L, immer sehr leicht gedüngt), seitdem immer wieder Blüten und Ansätze, aber ganz so recht klappts immer noch nicht, er gibt wieder einen 'gelben Ansatz'. Allerdings hat er durchs Giessen einige neue Blätter getrieben und auch viele Blüten gebildet, also war Wassermangel wohl die Hauptursache.
Giesse ich immer noch zu wenig? Wasser tritt nicht aus dem Topf unten aus.
Vielen Dank, Michael
Hallo Michael,
beim Gießen kommt es darauf an, dass Sie selten, dafür aber durchdringend gießen. Bei 0,25 - 0,5 liter ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Wurzeln im unteren Topfdrittel kein Wasser abbekommen. Das führt zu Vertrocknungen und Nährstoffproblemen.
Weiter ist die Düngung wichtig, da die Pflanzen im Kübel nur eingeschränkt mit Nährstoffen versorgt sind. Ein Zitruspflanzendünger ist das Mittel der Wahl.
Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne melden.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth