
Kaum ein anderes Nadelgehölz ist derart vielseitig kultivierbar wie eine Eibe, Taxus: als Solitärpflanze, als Kleinstrauch, als Baum oder als Hecke. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Eibenhecken: sie sind nicht nur ausgesprochen pflegeleicht, sondern auch sehr dekorativ und bieten einen optimalen Sicht- und Lärmschutz. Zudem stellen sie nicht nur einen sehr guten Unterschlupf für heimische Gartenvögel dar, sondern versorgen diese auch noch mit Nahrung. Eine Eibenhecke zu pflegen ist nicht sonderlich schwer, wenn einige diesbezügliche Tipps beachtet werden…
Inhaltsverzeichnis
- Eibenhecke Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Eibe
- Eibensorten
- Eiben mögen schattige Standorte
- Eiben gedeihen auf jedem Boden
- Eibenhecke pflanzen
- Eiben Umpflanzen?
- Eibe Vermehrung durch Aussaat
- Vermehrung durch Stecklinge
- Eibenhecke Pflege Tipps
- Eibenhecke regelmäßig schneiden
- Eiben richtig überwintern
- Eibe Krankheiten und Schädlinge
- Sind Eiben giftig?
Eibenhecke, Taxus Pflege – Tipps von Gartenbista
Eibenhecke Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: jeder Standort möglich; bevorzugt Halbschatten
- Boden: durchlässig; kalkhaltig; lehmig; keine Staunässe
- Pflanzen: Frühjahr oder Herbst
- Umpflanzen: nur, wenn Eibe noch nicht lange an ihrem Standort stand
- Hecke: 2-3 Pflanzen pro Meter
- Vermehrung: Samen; Stecklinge
- Gießen: in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung regelmäßig; später nur in Trockenperioden oder bei sandigem Boden
- Düngen: im Frühjahr Kompost oder kalkhaltigen Dünger verabreichen
- Mulchen: regelmäßig mulchen, um Feuchtigkeit im Boden zu halten
- Schneiden: Juni oder zeitiges Frühjahr; Eibenhecken trapezförmig; Solitärpflanzen in gewünschter Form
- Überwintern: winterhart; in langen frostfreien Trockenperioden gießen
- Krankheiten: Rußschimmel
- Schädlinge: Eibenschildlaus; Napfschildlaus; Eibengallmücke
- Giftig: ja, in fast allen Pflanzenteilen für Menschen und Tiere

Wissenswertes über die Eibe
Die Eibe, Taxus, gehört zur Familie der Nadelgewächse und ist überall auf der nördlichen Halbkugel beheimatet. Die immergrüne Konifere ist in etwa 10 verschiedenen Arten vertreten, von denen die bekannteste die Europäische Eibe (auch als „Gemeine Eibe“), Taxus baccata, ist. Sie sind in verschiedenen grünen und sogar gelben Farbvariationen erhältlich, so dass selbst innerhalb einer Eibenhecke ein farbliches Wechselspiel möglich ist.
Eiben besitzen weiche, biegsame Nadeln mit ebenso weichen Spitzen. Sie sind grundsätzlich eingeschlechtlich; dies bedeutet, dass eine Eibe entweder weiblich oder männlich ist. Im Frühjahr blüht der Taxus; aus diesen relativ unscheinbaren Blüten bilden sich jedoch keine Zapfen, sondern leuchtend rote Beeren. Diese werden sehr gerne von Vögeln verzehrt.
Aufgrund der Tatsache, dass Eibenholz besonders im Mittelalter ausgesprochen beliebt war, war der Bestand des Taxus auf einen alarmierenden Tiefstand gesunken. Damit er nicht irgendwann ganz ausgerottet sein wird, wurde er auf die Liste der geschützten Koniferen gesetzt.
Die Eibe kann sehr vielseitig kultiviert werden:
- Als Baum
- Als Hecke
- Als Solitärpflanze
- Als Strauch
In welcher Form auch immer: Eiben zählen zu den beliebtesten Koniferen in heimischen Gärten, da sie nicht nur sehr pflegeleicht sind, sondern noch viele weitere Vorteile mit sich bringen:
- Brutplatz für Gartenvögel
- Lärmschutz
- Nahrung für Vögel
- Sichtschutz
Wer sich dafür entscheidet, einer Eibe ein Zuhause in seinem Garten zu geben, der trifft eine Entscheidung für die Ewigkeit: Eiben können sehr, sehr alt werden. Es gibt einige Exemplare, die auf 1.000 Jahre Lebenszeit zurückblicken können.
Eibensorten
Von den 10 heimischen Eibensorten eignen sich lediglich drei als Heckenpflanzung:
- Europäische Eibe (Taxus baccata)
- Bechereibe (Taxus media)
- Eibe „Westerstede“
Eiben mögen schattige Standorte
Eiben wachsen an jedem Standort und kommen sowohl mit einer sonnigen als auch mit einer schattigen Umgebung sehr gut zurecht. Besonders wohl fühlen sie sich jedoch im Halbschatten. Generell gilt, dass ein Taxus umso langsamer wächst, je schattiger er gepflanzt wird.
Bei der Wahl des Standorts ist zudem die zu erreichende Wuchshöhe zu beachten: Eiben werden nicht nur alt, sondern auch hoch. Eine Höhe von 15 m ist bei dem Taxus keine Seltenheit. In der Regel wird er in heimischen Gärten solch stolze Ausmaße jedoch nicht erreichen, da er seitens des Gartenbesitzers regelmäßig geschnitten werden sollte. Dies gilt selbstverständlich in besonderem Maße für Eibenhecken, deren Höhe vielerorts seitens der Stadt beziehungsweise Kommune gesetzlich festgelegt ist.
Eiben gedeihen auf jedem Boden
Bezüglich der Bodenverhältnisse sind Eiben sehr anspruchslos: sie gedeihen überall. Besonders wohl fühlen sie sich in einem Substrat, welches
- durchlässig,
- kalkhaltig und
- lehmig
ist. Keinesfalls darf es zu nass sein, denn Staunässe verträgt der Taxus gar nicht. Gegebenenfalls muss eine Schicht Kies als Drainage gelegt werden, bevor die Eiben gepflanzt werden können.
Lubera-Tipp: Ist der Boden sehr sandig, so sollte ihm im Frühjahr Kompost zugeführt werden.

Eibenhecke pflanzen
Eiben werden im Frühjahr oder Herbst gepflanzt, wobei der Herbst zu bevorzugen ist. Für eine anständige Hecke werden pro laufenden Meter 3 Pflanzen benötigt; so ist gewährleistet, dass die Hecke später dicht und buschig wächst, ohne dass sich die Pflanzen gegenseitig behindern.
Bevor mit der eigentlichen Pflanzung begonnen wird, sollten die Eiben für einen Tag ins Wasser gestellt werden.
- Pflanzlöcher graben, welche doppelt so tief und dreimal so breit wie der Wurzelballen sind
- Zwischen den Löchern einen Abstand von 30-40 cm lassen
- Mindestens 30 cm Platz zur Grundstücksgrenze lassen, damit sich der Taxus ausbreiten kann
- Gegebenenfalls eine Schicht Kies unten in die Pflanzlöcher füllen, um Staunässe zu vermeiden
- Aushub mit Kompost und Hornspänen oder Bittersalz mischen
- Eiben einpflanzen
- Pflanzlöcher mit dem Erdgemisch auffüllen
- Vorsichtig festtreten
- Gründlich wässern
Auch in der Folgezeit ist auf eine regelmäßige Wasserzufuhr zu achten, wobei Staunässe zwingend zu vermeiden ist.
Lubera-Tipp: Taxus an einem sonnenfreien Tag pflanzen!
Eiben Umpflanzen?
Gelegentlich kommt es vor, dass eine Eibe umgepflanzt werden muss. Dies ist besonders häufig der Fall, wenn innerhalb einer Eibenhecke ein zu geringer Pflanzabstand eingehalten worden ist, so dass sich die Eiben gegenseitig im Wachstum behindern.
Ein Umpflanzen ist nur dann problemlos möglich, wenn der betreffende Taxus noch nicht lange an seinem Standort eingepflanzt gewesen ist. Stand er bereits zu lange dort, so hat er sein dichtes Wurzelwerk stark ausgebildet, und zwar sowohl in die Breite als auch in die Tiefe. Demzufolge muss sehr großflächig gegraben werden, was wiederum zu Beschädigungen der benachbarten Heckenpflanzen führen kann.
Sollte ein Umpflanzen dennoch unumgänglich sein, so ist folgendes zu beachten:
- Eibe um ein Drittel einkürzen
- Wolkigen Tag wählen
- Nach dem Pflanzen gründlich wässern

Eibe Vermehrung durch Aussaat
Der Taxus baccata erledigt die Vermehrung durch Aussaat in der Regel ganz alleine oder mithilfe von Gartenvögeln: die roten Früchte beinhalten Samen, die Kaltkeimer sind. Fallen sie zu Boden beziehungsweise werden sie von Vögeln ausgeschieden, so verbringen sie einen Winter in der Erde. Im kommenden Frühjahr fangen sie an, zu keimen. Nun muss der Gartenbesitzer etwas warten, bis die jungen Eiben eine Höhe von etwa 10-15 cm erreicht haben. Dann können sie ausgegraben und am gewünschten Standort wieder eingepflanzt werden. Meistens entstehen viel mehr Eiben, als seitens des Gartenbesitzers gewünscht; ist dies jedoch nicht der Fall, so kann er entweder die Früchte einer vorhandenen Eibe im Herbst in die Erde stecken oder entsprechendes Saatgut im Fachhandel erwerben.
Beim Samen Sammeln ist Folgendes zu beachten:
- Erst einsammeln, wenn die Früchte bereits rot geworden sind
- Fruchtfleisch entfernen
Die eigentliche Aussaat ist recht simpel:
- Saatgut in ein Pflanzgefäß mit Kakteenerde stecken
- Pflanzgefäß im Freien aufstellen (alternativ im Kühlschrank)
- Pflanzsubstrat leicht feucht halten
Nun ist viel Geduld gefragt, denn es kann bis zu 18 Monate dauern, bis sich die ersten Keime zeigen.
Lubera-Tipp: Früchte und Samen nur mit Handschuhen anfassen, da diese giftig sind!
Vermehrung durch Stecklinge
Alternativ kann der Taxus auch durch Stecklinge vermehrt werden:
- Im Frühsommer 20 cm lange Stecklinge schneiden, die zwei oder drei Jahre alt sind
- Im unteren Drittel die Nadeln entfernen
- Steckling an einen schattigen Standort im Garten in die Erde stecken
- Erde sollte humusreich und möglichst feucht sein
- Ist kein passender Platz im Freiland vorhanden, den Steckling in ein Pflanzgefäß mit einem Sand-Torf-Gemisch stecken
- Erde gelichmäßig feucht halten
Nun kann es ein Jahr dauern, bis der Steckling Wurzeln gebildet hat. Ist dies der Fall, zeigt er das durch die Bildung neuer Triebe und Nadeln. Nun kann er ausgegraben und an den gewünschten Standort umgepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Beim Schnitt im Juni abgeschnittene Triebe für die Stecklingsvermehrung nutzen!

Eibenhecke Pflege Tipps
- Gießen: Junge Eiben müssen in den ersten drei Jahren nach ihrer Pflanzung regelmäßig gegossen werden. Bei älteren Exemplaren ist eine zusätzliche Wassergabe nur in langen Trockenperioden beziehungsweise bei sandigen Bodenverhältnissen notwendig.
- Düngen: Im Frühjahr wird eine Gabe Kompost oder kalihaltiger Dünger in den Boden eingearbeitet; weitere Düngegaben sind nicht notwendig.
- Mulchen: Eine Mulchschicht ist insofern sinnvoll, als dass sie dazu beiträgt, die Feuchtigkeit im Boden zu speichern.
Eibenhecke regelmäßig schneiden
Sowohl als Solitärpflanze als auch als Hecke sollte eine Eibe regelmäßig geschnitten werden. Aufgrund ihres langsamen Wachstums ist ein einmaliger Schnitt pro Jahr vollkommen ausreichend:
- Die beste Zeit zum Eiben Schneiden ist der Juni, wobei Hecken häufig als Brutstätten für Gartenvögel genutzt werden und somit besser im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb geschnitten werden sollten
- Eibenhecken sollten als Trapez geschnitten werden: oben schmaler als unten, damit sämtliche Pflanzenteile ausreichend Licht bekommen
- Für einen optimalen Eibenheckenschnitt sollte eine elektrische Heckenschere verwendet werden
- Solitärpflanzen können in alle erdenklichen Formen geschnitten werden
- Aufgrund ihrer Robustheit vertragen Eiben auch einen radikalen Verjüngungsschnitt
Lubera-Tipp: Aufgrund der Giftigkeit des Taxus sollten beim Schneiden grundsätzlich Handschuhe getragen werden!
Eiben richtig überwintern
Eiben sind extrem winterhart und benötigen keinen speziellen Frostschutz. Etwas Aufmerksamkeit seitens ihres Besitzers braucht sie hingegen schon: ist es in der kalten Jahreszeit über einen längeren Zeitraum hinweg trocken und frostfrei, so muss der Taxus gegossen werden.
Eibe Krankheiten und Schädlinge
Der Taxus ist sehr robust und widerstandsfähig und bleibt von Krankheiten und Schädlingen weitestgehend verschont. Dennoch ist auch er nicht komplett davor gefeit:
- Rußschimmel: Dieser Pilz entsteht durch die honigtauartigen Ausscheidungen der Eibenschildlaus und sollte mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
- Napfschildlaus: Die Anwesenheit dieses Schädlings zeigt sich durch weiße, wächserne Wollüberzüge der Pflanzenteile. Da Pflanzenschutzmittel in derartigen Fällen wirkungslos sind, sollten bei einem starken Befall Schlupfwespen eingesetzt werden.
- Eibengallmücke: Junge Triebknospen können sich nicht ausbilden, wenn sie von der Eibengallmücke befallen werden. Ist dieser Befall zu strak, sollte auch gegen sie ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Achtung: Zeigen sich gelbe Nadeln, so deutet dies meistens nicht auf eine Krankheit hin, sondern auf zu viel Sonneneinstrahlung. Dies geschieht insbesondere dann, wenn der Taxus baccata plötzlich zu starker Sonne ausgesetzt wird, beispielsweise durch Umpflanzen oder durch Roden eines ihm Schatten spendenden Gewächses.
Sind Eiben giftig?
Eiben sind hochgiftig; nicht umsonst wurde der Taxus zur „Giftpflanze des Jahres 2011“ gekürt. Mit Ausnahme des roten Fruchtfleisches sind sämtliche Teile der Eibe giftig; selbst die Samen. Ein Verzehr von Eibenteilen führt innerhalb kürzester Zeit in der Regel zum Tod; sowohl beim Menschen als auch bei Haustieren.
Graphiken: © Reena – Fotolia.com; M. Schuppich – Fotolia.com; LianeM – Fotolia.com; Fotoschlick – Fotolia.com; Sabah – Fotolia.com
Ich habe zwei Fragen zur Eibenhecke:
Wie lange dauert es denn, bis man eine ordentliche durchgängige Hecke mit 80cm Höhe hat?
Und kann man so etwas überhaupt vorne an der Strasse nehmen, wenn da giftige beerenartige Früchte dran sind? Das scheint mir recht gefährlich zu sein, weil da ja Kinder leicht im Vorbeigehen etwas abpflücken können …
Eiben wachsen etwa 20-40 cm pro Jahr. Je nachdem, wie hoch die Hecke bei der Pflanzung war, wird es also nicht lange dauern, bis sie eine Höhe von 80 cm erreicht hat.
Natürlich kann es passieren, dass eine Beere verzehrt wird und es ist schön, dass du dir darüber Gedanken machst. Allerdings gibt es auch andere Pflanzen, die giftige Früchte hervorbringen, und es ist niemals auszuschließen, dass jemand sie verzehrt. Wenn du dir aber bereits im Vorfeld Gedanken um die Sicherheit anderer machst – was im Übrigen sehr umsichtig ist -, solltest du lieber eine andere Pflanze für deine Heckenpflanzung wählen.