
Der Feinstrahl (Erigeron karvinskianus) zählt zu den Astengewächsen und zur Familie der Korblütengewächse. Es handelt sich um eine einjährig geführte Art, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika kam. Sie wächst in Felsenspalten und eignet sich deshalb zur Begrünung von Trockensteinmauern. Auch im Garten stellt der Feinstrahl nur geringe Ansprüche. Denn er ist sehr anpassungsfähig. Doch Einzig Staunässe bereitet ihm Probleme. Verwendung findet die Staudenpflanze in Ziergärten oder als Schnittblume.
Inhaltsverzeichnis
Feinstrahl (Erigeron karvinskianus) – Steckbrief von Gartenbista:
- Blütezeit: Mai bis September
- Standort: sonnig
- Boden: feucht und durchlässig
- Pflanzzeit: Frühling oder Herbst
- Pflanzen: einzeln oder in Gruppen
- Pflanzabstand: 15 bis 30 cm
- Kübelhaltung: ja
- Vermehrung: Aussaat oder Teilung
- Aussaatzeit: Vorzucht im Frühjahr
- Gießen: feucht halten
- Düngen: vierzehntägig
- Blütenpflege: welke Blüten entfernen
- Schneiden: im Herbst stutzen
- Überwinterung: frostfrei überwintern
- Pflanzenhöhe/-größe: zehn bis sechzig Zentimeter hoch
- Giftig: nein
- Krankheiten: Pilzerkrankungen bei Staunässe
- Schädlinge: nicht befallen
Wissenswertes
Der Feinstrahl stellt keine hohen Ansprüche an Standort und Pflege. Er gilt als Blütenstaude und ist im Fachhandel zudem als Schnittblume erhältlich. Allerdings entspringen die käuflich zu erwerbenden Exemplare allesamt Hybridzüchtungen, welche mit der natürlichen Art wenig gemein haben.
Durch die zahlreichen Sorten ist mittlerweile eine große Bandbreite an Blütenfarben vorhanden. Die Palette reicht von schlichtem Weiß bis zu dunklem Violett. Durch die herausragende Farbpracht lässt sich der Feinstrahl optisch ansprechend mit anderen Pflanzen im Staudenbeet kombinieren.
Zudem gibt es Sorten, die flach wachsen, während andere bis 60 cm in die Höhe schießen. Die hohen Berufskräuter eignen für das Staudenbeet. Die flachen Exemplare dagegen sind im Steingarten oder als Begrenzungsbepflanzung am Rande eines Beetes besser aufgehoben.
Herkunft
Der Feinstrahl, auch Berufskraut genannt, findet seinen Ursprung in Australien, sowie Süd- und Nordamerika. Heute wächst er auch an Weges- und Feldrändern in Europa. Die Art des Feinstrahls, die in diesem Artikel behandelt wird, hat seine Herkunft an felsigen Standorten in den Breiten von Mexiko bis Venezuela.
Der Name Feinstrahl bezieht sich nur auf einjährige Arten dieser Gattung. Das spanische Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus) zählt zu diesen Arten. Die Blüten aller Arten weisen die für Asterngewächse typischen Korbblüten auf. Berufkräuter stammen von Wiesen, offenen Prärien, Wäldern und Felsformationen, wobei das mexikanische Berufkraut vorwiegend auf Felsen und steinigen Untergründen wächst.
Der wissenschaftliche Name der Gattung setzt sich aus folgenden griechischen Wörtern zusammen: eri (früh) bzw. erio (wollig) und geron (Greis). Der wollige Greis ist eine Bezeichnung, welche die Pflanze aufgrund ihrer Früchte erhielt. Diese sind gräulich behaart. Man bekommt sie im Herbst nach der letzten Blüte zu sehen.
Feinstrahl Wuchs

Die Staude verfügt über zahlreiche bis zu sechs Zentimeter großen Strahlenblüten. Diese wirken äußerst filigran, was im Widerspruch zu dem robusten Zustand der Pflanze steht. Der Feinstrahl ist eine weitgehend anpassungsfähige Pflanze. Er zählt zu den mehrjährigen Korbblütlern.
Erigeron karvinskianus ist allerdings eine Art, die in unseren Breiten meist nur einjährig geführt wird. Die Art wird zu Deutsch spanisches Gänseblümchen oder mexikanisches Berufskraut genannt. Es blüht weiß. Allerdings wandelt sich die Blütenfarbe im Laufe der Monate zu einem knalligen Rosa. Aufgrund der weißen Zungenblüten um die gelbe Mitte ähnelt diese Art des Feinstrahls den Gänseblümchen. So kam das spanische Gänseblümchen zu seinem Namen.
Die Blüten sind bei einer Vielzahl an Insekten beliebt. Die Möglichkeit auf eine zweite Blüte, die bei entsprechender Pflege erreicht werden kann, nimmt mit vorangeschrittenem Alter der Pflanze ab. Die Blüten wachsen einzeln oder in doldenartigen Trauben. Die Mitte der Blüte ist leuchtend gelb. Dies gilt für alle Arten der Gattung. Sie besteht aus dicht zusammenstehenden Einzelblüten.
Die Staude verfügt über viele zarte und stark verzeigte Verästelungen. Bei diesem Typ beginnt das Blütenwachstum in manchen Jahren bereits im Mai. Teilweise wächst die Pflanze mit überhängenden Zweigen, weshalb sie auch für Blumenampeln und dergleichen geeignet ist. Die Blätter der Staude wachsen wechselständig oder in einer Basalrosette.
Bilder – Galerie
Standort
Das spanische Gänseblümchen benötigt einen sonnigen Standort. Wichtiger als die direkte Sonneneinstrahlung ist allerdings die Wärme der Umgebung. Bei passender Temperatur verträgt die Staude auch einen halbschattigen Ort. Nach den Eisheiligen und den damit einhergehenden letzten Spätfrösten ist es an der Zeit im Haus überwinterte Topfkulturen wieder ins Freie zu verfrachten.
Verwendung
Eine Zierde für Ihren Garten ist das mexikanische Berufskraut bereits isoliert, ohne benachbarte Pflanzen. Allerdings verstärkt sich dieser Effekt häufig, wenn zusätzlich andere Pflanzen das Staudenbeet zieren. Bei der Auswahl der Neubepflanzung sollten Sie unbedingt darauf achten, dass alle Exemplare die selben Anforderungen an Licht-, Nährstoff- und Wasserversorgung stellen. Ist diese Voraussetzung gegeben, spricht nichts dagegen Steingärten, Tröge, Schalen oder Trockensteinmauern mit dieser und weiteren Arten zu bepflanzen. Attraktive Nachbarn für das Berufskraut sind:
- Indianernessel
- Sonnenbraut
- Sonnenhut
- Flammenblume
- Fetthenne
- Sonnenauge
- verschiedene Ziergräser
Wer die Blütenstaude als Schnittblume verwenden möchte, sollte auf den rechten Schnittzeitpunkt warten. Die Blüten müssen bereits alle offen sein, denn die Knospen öffnen sich in der Vase nicht mehr.
Boden
Der Feinstrahl stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Er gedeiht auf durchschnittlicher Blumen- oder Gartenerde. Einzig ein zu lehmiger Boden ist für die Staude nicht verträglich. Er begünstigt Staunässe, was bei der Pflanze zu Krankheiten, wie Mehltau führen kann. Einen Lehmboden können Sie mit Sand vermengen. Die Pflanzung von Berufkräutern in Hochbeeten begünstigt den Abfluss des Gieß- und Regenwassers. Das Substrat des Feinstrahls braucht keine übermäßigen Mengen an Nährstoffen zu enthalten.
Pflanzung
Nach den Eisheiligen im Mai setzen Sie Ihre vorgezogenen Jungpflanzen, oder neu gekaufte Exemplare an den zukünftigen Standort im Freien. Dabei sollte ein Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden. Ansonsten behindern diese einander später in ihrem Wuchs.
Steht die Staude mit anderen Pflanzen gemeinsam im Beet, sollten Sie darauf achten, dass der Standort so gewählt ist, dass das Berufskraut nicht von seinen Nachbarn überwuchert werden kann. Es ist nicht besonders konkurrenzfähig und wird häufig von starkwüchsigen Nachbarn zurückgedrängt, wenn es zu Platzmangel kommt. Vor der Pflanzung sollte ein etwaiger Lehmboden mit Sand vermengt und in das Pflanzloch etwas Kompost gegeben werden.
Feinstrahl Pflege

Der Feinstrahl benötigt ein feuchtes Substrat. Allerdings reagiert er empfindlich auf Staunässe. Neben einer ausreichenden Drainage ist regelmäßiges Gießen notwendig. Dies gilt allem voran für die Wachstumsphasen in Frühling und Sommer. Im Winter ist seltenes Gießen ausreichend.
Topfkulturen sind etwas aufwendiger zu pflegen. Balkonstandorte werfen zusätzliche Fragestellungen über den Abfluss des Gießwassers auf. Vierzehntägige Düngegaben mit einem Flüssigdünger sind möglich und stellen die Versorgung mit Nährstoffen sicher.
Lubera-Tipp: Die verblühten Zweige sollten regelmäßig ausgeputzt werden, wenn Sie auf weitere Blüten im späteren Jahreslauf hoffen.
Schneiden
Die Blütezeit des Feinstrahls beginnt im Juni und dauert je nach Sorte bis Juli oder August an. Danach verwelken die Blütenreste. Dies ist der Zeitpunkt für den Schnitt. Denn wer eine zweite Blüte erreichen möchte, sollte zu dieser Jahreszeit die alten Blüten entfernen. Bei manchen Sorten führt diese Maßnahme zu einer vollständigen zweiten Blüte in September oder Oktober. Vor der Übersiedlung in sein Winterquartier, können Sie die Triebe des Feinstrahls stutzen.
Vermehrung
Die Aussaat für die Vorkultur im Haus beginnt bei dieser Art bereits im Jänner. Möglich ist sie allerdings bis in den März. Die Staude ist ein Lichtkeimer. Das bedeutet, dass Sie die Samen nicht oder nur mit eine sehr geringen Menge an Erde abdecken sollten. Die Samen des Feinstrahls keimen bei einer Temperatur von 15 bis 18 °C, die man auf der Fensterbank leicht erreicht. Zudem lässt sich das spanische Gänseblümchen mittels Stecklingen vermehren. Dies ist die häufigere Form der Vermehrung, wie sie in Gärtnereien angewandt wird.
Ein Berufskraut, welches einen bleibenden Standort im Freien erhielt, kann sich bei guten Bedingungen selbst aussäen. Es überdauert milde Winter, sodass es ebenfalls vorkommt, dass die bei uns einjährig geführte Art ihre ausdauernden Eigenschaften erneut annimmt und im nächsten Jahr aus ihrem Wurzelballen austreibt. Sämlinge blühen bereits im ersten Jahr.
Überwintern
Da es sich ursprünglich um eine ausdauernde Staude handelte, können Sie versuchen die Pflanze zu überwintern. Das spanische Gänseblümchen benötigt hierfür einen frostfreien, aber kühlen Ort. Die Temperatur sollte sich zwischen null und fünf Grad Celsius bewegen.
Lubera-Tipp: Gießen Sie die Staude in den Wintermonaten moderat.
Die Blumenerde beginnt in der Kälte durch die Feuchtigkeit leicht zu schimmeln. Düngegaben sind nicht notwendig. Das Winterquartier des mexikanischen Berufskrautes sollte hell sein. Ein Wintergarten bietet sich an. Wer über keinen Glasverbau verfügt, sollte die Staude in der Nähe eines südseitigen Fensters platzieren.
Im Mai, wenn die letzen Fröste vergangen sind, darf der Feinstrahl wieder an die frische Luft. Stellen Sie die Pflanze zunächst an einen halbschattigen Platz, damit sie sich an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnen kann. Nach einiger Zeit kann sie auf einen vollsonnigen Platz versetzt werden. Stauden mit einem Standort im Freien, überleben leichte Fröste.
Krankheiten und Schädlinge
Die Blütenstaude hat weder mit Krankheiten noch mit Schädlingen besonders große Probleme. Die einzige Gefahr besteht in der Bildung von Pilzerkrankungen infolge von Staunässe.
Unser Buch-Tipp: Das große Buch der Stauden: 1800 Gartenblumen und Gräser von A-Z
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