
Palmen wecken in den Menschen angenehme Gefühle: Sonne, Urlaub, exotische Länder… Dieses tropische Flair lässt sich auch in heimischen Wohnungen beziehungsweise Gärten herbeiführen, beispielsweise durch Aufstellen einer Geleepalme, Butia capitata. Geleepalmen verkörpern genau das, was von einer Pflanze ihrer Gattung erwartet wird: sie wachsen hoch, bilden wunderschöne Wedel mit vielen Blüten, aus denen sich gelb-orangene Früchte bilden. Zwar macht die Butia capitata ihrem Besitzer ein wenig Arbeit, jedoch macht sie diese durch ihr ansprechendes Äußeres schnell wieder wett. Mit ein wenig Knowhow seitens des Pflanzenfreunds können diese Palmen viele Jahre lang leben – vorausgesetzt, es werden einige Tipps zur Geleepalmen Pflege beachtet…
Inhaltsverzeichnis
Geleepalme, Butia capitata – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: hell, sonnig; im Sommer geschützt im Freien
- Boden: locker, durchlässig; Sand, Kies, Blähton unter Erde mischen; spezielle Palmenerde
- Pflanzen: Kübelhaltung; im Sommer Auspflanzen möglich
- Vermehrung: ganzjährig durch Aussaat
- Gießen: wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist; im Winter seltener
- Düngen: Kübelpflanzen April – September einmal wöchentlich mit Flüssigdünger; ausgepflanzte Palmen einmal monatlich
- Umtopfen: im Frühjahr, wenn der Topf fast vollständig durchwurzelt ist
- Schneiden: nicht notwendig; braune, vertrocknete Wedel entfernen
- Überwintern: frostbeständig bis -11°C; Kübelpflanzen ins Winterquartier holen; ausgepflanzte Palmen mit Winterschutz versehen
- Ernten: gelegentlich Früchte im Spätsommer
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Schildläuse; Spinnmilben; Wollläuse
Wissenswertes
Die Geleepalme, Butia, gehört zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Innerhalb dieser bilden die Geleepalmen eine eigene Gattung mit circa 20 Arten. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Art gehört die Butia capitata, die „Gewöhnliche Geleepalme“.
Geleepalmen stammen ursprünglich aus Brasilien und Uruguay, wo sie eine Höhe von 6 m erreichen können. Diese stattliche Höhe könnte sie theoretisch hierzulande auch erreichen, jedoch wird sie dies in den allermeisten Fällen nicht tun: Geleepalmen wachsen im mitteleuropäischen Klima nur sehr langsam; zudem sind sie nur bis etwa -11°C winterhart, so dass sie zwingend im Haus überwintern müssen. Kaum ein Normalsterblicher wird ihr einen so großen Platz bieten können; auch wenn sie ausschließlich im Hause gehalten wird, ergibt sich irgendwann ein Platzproblem. Dennoch wird die Butia capitata sehr gerne auch in unseren Breitengraden kultiviert. Kein Wunder: sie zählt zu den pflegeleichten Palmen und bietet zudem noch eine wunderschöne Optik: aufgrund ihrer leicht nach unten gebogenen, gedrehten Wedel erhält sie ein filigranes Aussehen; ihre roten Blüten und die sich daraus bildenden, pflaumengroßen gelb-orangenen Früchte bilden zusätzliche Highlights. Die Blattstiele sind mit kleinen, spitzen Dornen versehen.
Junge Butias besitzen einen rundlichen Stamm; mit zunehmendem Alter entwickelt dieser sich gerade, so dass die Blattschmuckpflanze ein ausgesprochen elegantes Aussehen erhält.
Standort
In ihrer Heimat ist die Butia viel Sonne ausgesetzt. Diese benötigt sie auch hierzulande, um sich richtig wohl zu

fühlen. Ein (voll)sonniger Standort ist somit unabdingbar, soll die Geleepalme richtig kultiviert werden. Zudem sollte dieser Standort hell sein.
In der Zeit von April bis Oktober kann die Butia capitata gerne ins Freie in die Sommerfrische geschickt werden. Wichtig ist hierbei, dass ihr dortiger Standort ein wenig geschützt ist; gerne kann eine Geleepalme vor eine Südwand gestellt werden: die Wand bietet ihr nicht nur Schutz vor rauen Winden, sondern speichert zudem noch Wärme, die sie an die Pflanze abgibt.
Boden
Die Geleepalme sollte am besten wie alle Palmenarten in spezielle Palmenerde gepflanzt werden. Diese besitzt nicht nur die zum Überleben notwenige Konsistenz, sondern beinhaltet zudem noch alle Inhaltsstoffe, die die Butia benötigt.
Wer lieber sein Pflanzsubstrat selbst zusammenmischt, sollte folgendes beachten:
- Kompost
- Sand
- Kies
- Blähton oder Lavagranulat
vermengen und in den Pflanzkübel geben. Keinesfalls darf Torf oder reiner Humus verwendet werden, da diese Erdarten nicht stabil genug sind: sie sacken zusammen, was dazu führt, dass keine Drainage gegeben ist, so dass das Wasser nicht korrekt ablaufen kann. Auch können die Wurzeln nicht ausreichend belüftet werden, was wiederum im schlimmsten Fall zum Eingehen der gesamten Palme führen kann.
Lubera-Tipp: Geleepalme im Sommer ins Beet pflanzen. Hierfür muss die Erde mit Sand, Kies und Blähton versehen worden sein.
Sorten
Die bekannteste und hierzulande am meisten kultivierteste Geleepalme ist die Butia capitata.
Ebenfalls für heimische klimatische Bedingungen geeignet sind:
- Butia eriospatha
- Butia catarinensis
- Butia odorata
- Butia yatay
Geleepalmen pflanzen
Es ist sinnvoll, Geleepalmen als Kübelpflanze zu halten, da diese Blattschmuckpflanzen nicht winterhart sind und demzufolge bei Frostgefahr ins Haus geholt werden müssen. Auch ermöglicht eine Kübelhaltung ein schnelles Umstellen

der Palme, beispielsweise dann, wenn sich die Witterungsbedingungen spontan verschlechtert haben, was beispielsweise bei Starkregen der Fall wäre.
Das Pflanzgefäß muss ausreichend groß sein – vor allem höher als es der Wurzelballen eigentlich vorschreiben würde: Butia capitata bildet starke Wurzeln nach unten, welche die Pflanze nach oben schieben. Des Weiteren muss das Pflanzgefäß nicht nur unten Löcher für einen guten Wasserablauf enthalten, sondern auch mit einem gut durchlässigen Pflanzsubstrat gefüllt sein. Von April bis Oktober können Geleepalmen an einem sonnigen, geschützten Platz im Freien direkt in die Erde gepflanzt werden.
Dies Procedere ist zwar möglich, jedoch arbeitsintensiv; außerdem sollte Folgendes beachtet werden:
- Geleepalmen müssen vor Frostbeginn eingetopft und ins Haus geholt werden
- Das Pflanzsubstrat im Freiland muss durchlässig sein
- Keinesfalls darf sich Staunässe bilden
Lubera-Tipp: Um sich die Arbeit etwas zu erleichtern und die Gefahr von ungünstigen Bodenverhältnissen zu bannen, die Geleepalme zusammen mit ihrem Pflanzgefäß in die Erde eingraben.
Vermehrung durch Samen
Butia capitata wird durch Samen vermehrt, wobei vorweg gesagt werden muss, dass die Anzucht nicht einfach und zudem auch noch langwierig ist. grundsätzlich sollten gleich mehrere Samen in die Erde gebracht werden, da sie nur eine geringe Keimfähigkeit besitzen. Das Saatgut ist im Fachhandel erhältlich. Bevor mit der eigentlichen Aussaat begonnen werden kann, was zu jeder Jahreszeit möglich ist, sollten die Samen für zwei Tage in Wasser gelegt werden, damit sie aufquellen.
Danach wird wie folgt vorgegangen:
- Anzuchttöpfe mit Perlit oder Kokosfasern füllen
- Jedes Samenkorn einzeln in ein Töpfchen legen und mit etwa einem Zentimeter Granulat bedecken
- Töpfe in jeweils einen Folienbeutel geben oder in ein Minigewächshaus stellen
- In den Plastikbeutel Wasser füllen, so dass das Substrat sich vollsaugen kann und zudem noch ein kleiner Rest übrig bleibt
- Beutel luftdicht verschließen und an einen warmen Standort stellen: tagsüber sind 25°C optimal; nachts darf es etwas kälter sein
Nun kann es bis zu drei Monaten dauern, bis sich die ersten Sprösslinge zeigen. Ist dies der Fall, darf er den Beutel verlassen und wird in ein Pflanzgefäß gesteckt, welches mit einem Erde-Sand-Gemisch gefüllt ist. das Pflanzgefäß wird an einem hellen und warmen Ort aufgestellt; direkte Sonneneinstrahlung ist jedoch zu vermeiden.
Den Spross regelmäßig, aber mäßig gießen; optimal hierfür eignet sich lauwarmes Wasser. Es wird weitere Monate dauern, bis sich die ersten Wedel bilden. Im Alter von etwa sechs Monaten dürfen die jungen Geleepalmen erstmals etwas Dünger bekommen – ins Freiland sollten sie hingegen noch nicht gestellt werden. Es ist sinnvoll, sie so lange im Haus zu lassen, bis sie eine Höhe von 50 cm erreicht haben, was durchaus drei Jahre dauern kann.
Lubera-Tipp: Etwas Flüssigdünger in die Anzuchttöpfe spritzen.
Geleepalmen Pflege – Tipps
- Gießen: Wie hoch der Wasserbedarf individuell ist, hängt von der Größe des Kübels sowie den
Geleepalme Witterungsbedingungen ab. Grundsätzlich gilt: erst dann gießen, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Im Winter werden die Wassergaben eingeschränkt, jedoch nicht komplett eingestellt. Keinesfalls darf die Butia austrocknen.
- Düngen: Von April bis September einmal wöchentlich eine Gabe Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreichen, sofern die Geleepalme im Kübel gehalten wird. Ist sie hingegen ausgepflanzt, ist es vollkommen ausreichend, sie einmal im Monat zu düngen.
- Umtopfen: Geleepalmen müssen umgetopft werden, wenn ihr bisheriges Pflanzgefäß fast komplett durchwurzelt ist. Die beste Zeit hierfür ist das Frühjahr; beim Umtopfen ist darauf zu achten, dass das vorhandene Pflanzsubstrat vorsichtig aus dem Wurzelwerk entfernt wird.
Geleepalmen Pflege: Schneiden
Ein Schnitt ist bei der Butia nicht notwendig. Lediglich braune, vertrocknete Palmwedel sollten entfernt werden, wobei zu beachten ist, immer einen gleich großes Stielrest stehen zu lassen; so erhält der Stamm der Geleepalme eine gleichmäßige Optik und wirkt dicker.
Achtung: Auf keinen Fall die Spitze kappen, da diese der einzige Trieb ist, der für das Wachstum der Butia verantwortlich ist!
Überwintern
Bis etwa -11°C sind Geleepalmen frostbeständig und können demzufolge in warmen Ländern ganzjährig im Freien verbringen. Leider kann man sich in unseren Regionen nicht darauf verlassen, dass tatsächlich nur milde Winter kommen, so dass Palmen
- in Kübelhaltung ins Haus getragen werden müssen,
- ausgepflanzte Palmen einen speziellen Winterschutz benötigen. Dieser Schutz erfolgt in Form von Luftpolsterfolien oder Bambusmatten, die um die Pflanzen gewickelt und mit einer Schnur festgebunden werden.
Das optimale Winterquartier für Geleepalmen sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Temperaturen um 8°C
- Hell
Weitere Bedingungen müssen nicht erfüllt werden; spezielle Ansprüche an Raumluft beziehungsweise Luftfeuchtigkeit stellt die Butia nicht. Selbst in beheizten Räumen wird sie den Winter überstehen; generell jedoch gilt: je kühler das Winterquartier ist, desto einfacher wird die Überwinterung für die Pflanze. Während des Überwinterns werden die Geleepalmen sparsamer gegossen und nicht gedüngt. Ab April können sie wieder ins Freie gebracht werden.
Achtung: Kehrt die Butia aus dem Winterquartier zurück nach draußen, darf sie nicht sofort in die pralle Sonne gestellt werden, sondern benötigt zunächst einen schattigen Standort. Ihre Wedel müssen sich zunächst an die UV-Strahlung gewöhnen, was nach circa zwei Wochen geschehen ist.
Ernten
In ihrer Heimat zählt die Butia zu den ertragreichsten Pflanzen: eine einzelne Geleepalme kann 100 kg Früchte pro

Jahr hervorbringen, welche zu Gelee oder Likör verarbeitet werden. Hierzulande ist von dieser reichen Ernte in der Regel nicht viel zu sehen: Butias blühen zwar und bringen auch gelegentlich die eine oder andere Frucht hervor, jedoch ist dies eher die Ausnahme. Sind aber im Sommer solche Früchte an der Palme zu finden, können sie abgepflückt und verzehrt beziehungsweise weiterverarbeitet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten bleibt die Geleepalme weitestgehend verschont; aufgrund von Pflegefehlern kommt es jedoch immer wieder zu Schädlingsbefall:
- Schildläuse
- Spinnmilben
- Wollläuse
Diese saugenden Schädlinge treten insbesondere dann auf, wenn die Geleepalme im Winter zu trocken steht oder ihre Erde vollständig ausgetrocknet ist. Vorbeugend kann die Butia regelmäßig mit lauwarmem Wasser besprüht werden, wenn sie im Hause gehalten wird.
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