
Die Kaugummipflanze verdankt ihren Namen nicht etwa der Tatsache, dass sie zäh und klebrig ist; im Gegenteil: es handelt sich bei ihr um ein frisches, minziges Gewächs, welches sich zudem sehr gut im eigenen Garten kultivieren lässt. Die auch als Argentinischer Minzestrauch bekannte Pflanze ist nicht schwer zu pflegen – wir haben für Sie zusammengefasst, was dabei zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Kaugummipflanze, Lippia polystacha – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Ist sie giftig für Tiere?
- Kaugummipflanze Verwendung
- Heilwirkung?
- Kaugummipflanze Pflege: Standort
- Boden
- Kann die Kaugummipflanze im Kübel kultiviert werden?
- Gießen
- Düngen
- Schneiden?
- Vermehrung möglich?
- Ist die Pflanze winterhart?
- Ernten & Konservieren
- Krankheiten und Schädlinge
- Video-Tipp der Redaktion: Kaugummipflanze Pflege & Verwendung
- Was ist noch interessant für Kräuterliebhaber?
Kaugummipflanze, Lippia polystacha – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe/-größe: bis 1 m
- Blütezeit: Juli/August
- Blütenfarbe: weiß
- Standort: sonnig, warm
- Substrat: durchlässig, locker, nährstoffreich
- Gießen: regelmäßig, aber mäßig
- Düngen: April – August gelegentlich mit Kräuterdünger
- Schneiden: nur bei üppigem Wuchs notwendig
- Kübelhaltung: empfehlenswert
- Überwinterung: nicht winterhart
- Vermehrung: Stecklinge
- Wirkung: verdauungsfördernd, beruhigt den Magen
- Schädlinge & Krankheiten: keine bekannt
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Die Kaugummipflanze, Lippia polystacha, stammt ursprünglich aus Argentinien, und zwar aus der Provinz Mendoza. Dort wächst sie in freier Natur und erreicht Wuchshöhen bis zu einem Meter. Die schnellwachsende Pflanze bildet zarte Blätter, die einen verführerischen, minzigen Duft verströmen. Ihre schönen Triebe wachsen aufrecht; bei hoher Luftfeuchtigkeit und wärme kann es jedoch auch passieren, dass sie sich absenken und als Bodendecker fungieren – zumindest ist dies in ihrer Heimat so. Hierzulande wird das eher nicht passieren, da die Kaugummipflanze nicht winterhart ist und demzufolge in einem Pflanzgefäß kultiviert werden sollte.

Im Juli/August bildet die Lippia polystacha kleine weiße Blüten, die einen sehr angenehmen, süßlichen Duft verströmen. Diesen finden nicht nur Menschen toll, sondern auch Bienen: sie kommen in Scharen vorbei, um zu sehen, was da so gut duftet, und finden die nektarreichen Blüten vor. Wer den Bienen etwas Gutes tun möchte, sollte unbedingt eine solche Pflanze bei sich kultivieren…
Ist sie giftig für Tiere?
Leider gibt es keinerlei Studien, welche eine Giftigkeit oder Ungiftigkeit für Haustiere belegen würden. Aufgrund der ätherischen Öle, die in den Pflanzenteilen zu finden sind, ist es zwar recht unwahrscheinlich, dass ein Hund oder eine Katze sich an dem Gewächs gütlich tut; auszuschließen ist es jedoch nicht. Vorsorglich sollte die Kaugummipflanze nicht in der Nähe von Tieren aufgestellt werden.
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Kaugummipflanze Verwendung
Wie man sich denken kann, wird die Kaugummipflanze sehr gerne wie Kaugummi verwendet: einfach ein frisches Blatt abzupfen, in den Mund stecken und kauen.
Doch das ist längst nicht alles: die Blätter können sehr gut zu heißem oder kaltem Tee verarbeitet werden, und zwar sowohl frisch als auch getrocknet.
250 ml Wasser
Tee lässt sich warm und kalt trinken Pflanzenteile in eine Tasse geben
- Mit kochendem Wasser übergießen
- Abdecken
- 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
In kleingeschnittener Form eignen sie sich zum Verfeinern und Aromatisieren der verschiedensten Speisen und Getränke:
- Cocktails
- Desserts
- Fisch
- Fleischspeisen
- Kuchen
- Longdrinks
- Likör
- Süßspeisen
Überall dort, wo ein frischer, minziger Geschmack gewünscht wird…
In ihrer Heimat wird die Kaugummipflanze sehr gerne zum Aromatisieren von Mate-Tee verwendet. Dieses Wissen kann man sich zunutze machen, indem man einige Blätter seinen anderen Kräuterteemischungen hinzufügt.
Lubera-Tipp: Zur Herstellung von einem Badesalz sind die getrockneten Blätter ideal.
Heilwirkung?
Hierzulande ist die Heilwirkung eher nebensächlich. In Argentinien werden die Pflanzenteile jedoch gegen Magen- und Verdauungsbeschwerden eingesetzt, was man ebenfalls ehr gut machen kann. Des Weiteren wird der Pflanze eine stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt. Ob diese gegeben ist oder nur vermutet wird, ist jedoch ungewiss. Probieren Sie es aus…
Kaugummipflanze Pflege: Standort
Die Lippis polystacha möchte an einem warmen und sonnigen Standort kultiviert werden. Dieser sollte zudem möglichst windgeschützt sein, da die zarten Triebe einem Sturm nicht gewachsen sind. Ideal ist ein Plätzchen vor einer Hauswand oder Mauer, da diese zusätzliche Wärme abgeben.
Boden
Das Substrat sollte locker, nährstoffreich und durchlässig sein. Staunässe wird überhaupt nicht vertragen. Handelsübliche Kräutererde ist hervorragend zur Kultivierung geeignet; sollte das Gewächs ausgepflanzt werden, so sollte die Erde mit ein wenig Sand und Kompost vermischt werden.
Kann die Kaugummipflanze im Kübel kultiviert werden?
Eine Kübelhaltung ist nicht nur möglich, sondern sogar empfehlenswert. Aufgrund der mangelnden Winterhärte muss der Minzestrauch im Herbst ein- und im folgenden Frühjahr wieder ausgeräumt werden. Dies ist wesentlich einfacher durchzuführen, wenn es in einem Pflanzgefäß kultiviert wird. Dieses sollte jedoch ausreichend hoch und stabil sein und unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Gießwasser abfließen kann.
Gießen
Der Wasserbedarf ist normal: nicht zu viel und nicht zu wenig gießen. Trockenheit wird ebenso wenig gewünscht wie Staunässe, wobei letztere größere Schäden anrichten kann. Gegossen wird regelmäßig, aber mäßig.
Düngen
Um den Nährstoffbedarf der Lippia polystacha zu decken, sollte ihr gelegentlich etwas Kräuterdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreicht werden. Dies geschieht jedoch nur in der Zeit von April bis August.
Schneiden?

Wenn die Blätter und Triebe regelmäßig geerntet werden, erübrigen sich weitere Schnittmaßnahmen. Sollte der Minzestrauch jedoch zu ausufernd wachsen, können seine Triebe eingekürzt und getrocknet werden. Bei einer dunklen Überwinterung verliert die Pflanze ihre Blätter und sieht recht kümmerlich aus. In jenen Fällen ist ein starker Rückschnitt zwingend erforderlich.
Vermehrung möglich?
Es ist möglich, die interessante und aromatische Pflanze durch Stecklinge zu vermehren. Hierfür werden im Sommer etwa 10 cm lange Triebspitzen abgeschnitten und entweder in Erde gesteckt oder in ein Wasserglas zur Bewurzelung gesteckt. Es wird nicht lange dauern, bis sich Wuzeln bilden; die jungen Pflänzchen werden ebenso kultiviert wie adulte Exemplare.
Ist die Pflanze winterhart?
Die Kaugummipflanze ist nicht winterhart und mag auch keine Kälte. Sie sollte spätestens dann ins Haus geholt werden, wenn die Temperatuten im Freien auf 2° C fallen.
Das Winterquartier sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Hell
- 15° C – 18° C
Unter derartigen Voraussetzungen bleiben die Blätter erhalten; ist das Quartier jedoch zu dunkel, werden sie zwangsläufig abfallen. Während der Überwinterung werden die Wassergaben reduziert; das Substrat darf nur mäßig feucht sein. Keinesfalls Dünger verabreichen.
Im April, wenn keine harten Fröste mehr zu erwarten sind, darf die Lippia polystacha wieder ins Freie.
Ernten & Konservieren
Die Haupterntezeit liegt zwischen Mai und Oktober. Zwar können der Kaugummipflanze auch in den anderen Monaten Triebe entnommen werden, jedoch ist dies nicht empfehlenswert. Sie sollte sich während der Vegetationsruhe auch tatsächlich ausruhen und neue Kraft schöpfen.
Es werden entweder einzelne Blätter oder ganze Triebe geerntet – je nach Verwendungszweck, wobei grundsätzlich ein Drittel des Triebes stehengelassen werden sollte. Wächst die Lippia polystacha üppig, kann sie im Sommer stark zurückgeschnitten werden. Die Pflanzenteile werden getrocknet und in einem geeigneten Gefäß aufbewahrt – so hat man auch im Winter den vollen minzigen Geschmack.
Krankheiten und Schädlinge
Es sind keine Krankheiten oder Schädlinge bekannt, die dem Argentinischen Minzestrauch gefährlich werden könnten.
Video-Tipp der Redaktion: Kaugummipflanze Pflege & Verwendung
In folgendem Video haben wir für Sie zusammengefasst, wie die Lippia polystacha gepflegt werden möchte und wie man sie verwendet:
Was ist noch interessant für Kräuterliebhaber?
Diese Fragen stellen Kräuterliebhaber häufig:
Kann ich die Blätter der Kaugummipflanze mitkochen?
Auf jeden Fall! Sollen die Pflanzenteile der Aromatisierung von gekochten Speisen dienen, können sie mitgekocht werden.
Wo trockne ich die Kaugummipflanze?
Die Blätter beziehungsweise Triebe werden idealerweise an einem dunklen und luftigen Ort getrocknet. Sind sie vollständig vertrocknet, sollten sie umgehend in ein Gefäß gefüllt werden, damit sie ihr Aroma behalten.
Kann ich Lippia polystacha im Winter draußen lassen?
Da der Argentinische Minzestrauch nicht winterhart ist, sollte er vor Frosteintritt ins Haus geholt werden. Bereits Temperaturen unter 2° C schädigen ihn nachhaltig.
Symbolgraphiken: © Elietta Becker (1,2&4), euthymia – stock.adobe.com