
Tropisches Flair in die eigenen vier Wände holen? Mit einer Kokosnusspalme, Cocos nucifera, kein Problem: die ausgesprochen dekorative Zimmerpflanze verleiht jedem Raum ein sommerliches Ambiente. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass immer mehr Menschen davon träumen, eine Kokospalme bei sich im Hause zu kultivieren. Die Kokospalmen Pflege ist jedoch ein wenig aufwändig, da diese Zierpflanze sehr anspruchsvoll ist. Unter Berücksichtigung diverser Pflege Tipps ist es jedoch möglich, diese stolze und ausgesprochen dekorative Palme viele Jahre lang in den eigenen vier Wänden zu halten…
Inhaltsverzeichnis
Kokospalme, Cocos nucifera – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: hell; sonnig
- Substrat: durchlässig; Palmerde; Gartenerde mit Sand
- Anzucht: aus keimfähigen Kokosnüssen
- Kaufen: mindestens fünf Palmwedel; leuchtend grüne Wedel
- Pflanzen: nach dem Kauf in ein größeres Gefäß
- Umtopfen: alle drei Jahre
- Gießen: hoher Wasserbedarf; Mai – September viel gießen, im Winter weniger; Ballen darf nicht austrocknen; keine Staunässe
- Düngen: Mai – September alle 14 Tage mit palmen- oder Grünpflanzendünger
- Besprühen: regelmäßig mit lauwarmen, kalkarmen Wasser
- Pflegefehler: zu geringe Luftfeuchtigkeit; zu lange Trockenphase; Schädlingsbefall
- Schneiden: nicht notwendig; braune Wedel entfernen
- Überwinterung: hell, 18°C weniger gießen, nicht düngen
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Spinnmilben; Thripse
Wissenswertes über Kokosnusspalme

Die Kokospalme bzw. Kokosnusspalme (lat. Cocos nucifera) stammt ursprünglich aus den feuchtwarmen Tropengebieten, wo sie überwiegend an den Küsten der Meere gedeiht. Dort erreicht sie Wuchshöhen bis zu 30 m. Hierzulande ist dies nicht möglich: Kokospalmen werden ausschließlich als Zimmerpflanzen kultiviert. Stolze Höhen von 2-3 m können sie dort immerhin noch erreichen.
Ihren Namen verdankt die Kokospalme der Tatsache, dass sie Kokosnüsse hervorbringt und demzufolge in ihren Heimatländern als Nutzpflanze kultiviert wird. Der Kokosnussanbau wird bereits seit über 3.000 Jahren praktiziert, doch nicht nur wegen der Früchte an sich: von einer Kokospalme werden sämtliche Teile verarbeitet.
Entgegen landläufiger Meinungen handelt es sich bei einer Kokosnuss allerdings nicht um eine Nussfrucht, sondern um eine Steinfrucht. Cocos nucifera in Zimmerkultur werden in der Regel keine Früchte tragen; nur unter optimalsten Bedingungen ist dies ab und zu der Fall. Bei richtiger Pflege ist es jedoch möglich, dass ältere Exemplare kleine Blüten hervorbringen.
Standort
Den optimalen Standort für eine Kokospalme zu finden, gestaltet sich schwierig, da die Bedingungen in heimischen Räumen nicht zu vergleichen sind mit jenen im tropischen Freiland. Vor allem hapert es meistens am Licht: Kokospalmen sind es gewöhnt, ganzjährig viel Tageslicht zu erhalten. So muss sie an einem möglichst hellen Standort untergebracht werden; dennoch ist es notwendig, sie in den Herbst- und Wintermonaten zusätzlich mit einer künstlichen Beleuchtung auszustatten.
Neben der Helligkeit braucht die Cocos nucifera viel Sonne, was bei der Wahl des Standorts ebenfalls berücksichtigt werden muss. Ausnahmen bestehen lediglich bei ganz jungen Kokospalmen, und zwar sowohl jenen, die selbst gezüchtet als auch solchen, die käuflich erworben wurden: sie dürfen zunächst nur an einem halbschattigen Standort kultiviert werden. Erst nach etwa einem Jahr können sie langsam an die Sonne gewöhnt werden.
Die Temperaturen dürfen ganzjährig 18°C nicht unterschreiten. Auch ist eine hohe Luftfeuchtigkeit von Bedeutung; diese sollte bei mindestens 70% liegen. Um dies zu gewährleisten, wird entweder die Pflanze besprüht oder aber es werden Schalen mit Wasser in ihre unmittelbare Umgebung aufgestellt.
Substrat: Durchlässig
Um optimal gedeihen zu können, benötigt die Cocos nucifera ein durchlässiges Pflanzsubstrat. Dieses kann bei älteren Pflanzen gerne in Form von spezieller Palmerde gegeben sein; alternativ kann
- Gartenerde mit
- Sand
vermischt werden. Auch eine Mischung aus
- Komposterde,
- Sand,
- Blähton und
- Kies
ist als Pflanzsubstrat gut geeignet.
Kokosnusspalme Anzucht

Grundsätzlich entstehen Kokospalmen aus Kokosnüssen. In ihrer Heimat ist diese Art der Vermehrung ganz simpel: reife Früchte fallen vom Baum und lassen sich entweder über das Meer zu einem anderen Ort treiben, oder aber bleiben liegen und keimen dort.
Die Keimung selbst erfolgt zunächst im Inneren der Kokosnuss, in der sich Samen befinden. Sind diese Keimlinge kräftig genug, möchten sie die Frucht verlassen, was durch das weichste der drei Keimlöcher geschieht. Interessanterweise verschließen sich die anderen beiden Löcher danach automatisch, so dass grundsätzlich nur ein einziger Keim die Kokosnuss verlassen wird.
Wer selbst eine Kokospalme züchten möchte, sollte eine keimfähige Kokosnuss vorzugsweise in einem Feinkostgeschäft kaufen. Alternativ können auch bereits vorgekeimte Nüsse käuflich erworben werden. Die Nuss wird dann zunächst von ihrer Faserhülle befreit, danach in ein feuchtes Pflanzsubstrat gelegt. Wichtig dabei ist, dass dessen Temperatur bei mindestens 25°C liegt.
Nun dauert es etwa zwei Monate, bis sich ein Keim zeigt. Ist dies geschehen, verbleibt die Kokosnuss weiterhin in ihrem feuchten Substrat; der Keim muss dabei zwingend vor dem Austrocknen geschützt werden.
Nach vielen Wochen durchdringen Wurzeln die Nussschale. Nun kann der Keim so in ein Pflanzgefäß gesetzt werden, dass er zusammen mit der einen Hälfte der Schale herausragt, während die andere Hälfte mit den Wurzeln in der Erde steckt.
Lubera-Tipp: Anstelle von feuchtem Substrat Wasser verwenden! Kokosnuss mit heißem Wasser übergießen und danach zur Hälfte in einer mit Wasser gefüllten Schale liegen lassen. An einem warmen Standort aufstellen!
Worauf ist beim Kauf einer Kokospalme zu achten?
Leider kann es passieren, dass im Handel kranke Kokospalmen angeboten werden, was für einen Laien nicht sofort erkennbar ist. Eine gesunde Pflanze lässt sich daran erkennen, dass sie
- mindestens fünf Palmwedel sowie
- leuchtend grüne Blätter
besitzt. Abzuraten ist vom Kauf einer Kokospalme mit gelben Blatträndern an ihren Wedeln, da diese ein Indiz dafür sind, dass die Pflanze zu lange nicht gegossen worden ist. Auch matte, silbrige Wedel deuten auf falsche Pflege hin; in diesem Fall auf Spinnmilbenbefall.
Pflanzen und umtopfen
Wird eine Kokospalme käuflich erworben, so steckt sie häufig in einem zu kleinen Pflanzgefäß. Dies ist insofern kontraproduktiv, als dass sich die Wurzeln und somit die ganze Palme nicht entwickeln können. So kann es also durchaus notwendig sein, die Kokospalme direkt nach dem Kauf in ein größeres und vor allem tieferes Gefäß umzutopfen. Danach darf die Palme zwei Jahre lang nicht gedüngt werden, da sich in der Nuss genügend Nährstoffe befinden, um sie ausreichend zu versorgen.
Alle drei Jahre sollte die Cocos nucifera umgepflanzt werden; der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Grundsätzlich ist bei jedem Umpflanzen darauf zu achten, dass die Pflanze ein ausreichend großes Gefäß bekommt und dass die Nuss zur Hälfte aus der Erde herausschaut.
Achtung: Beim Umtopfen Schäden an den zarten Wurzeln vermeiden! Vorsichtig behandeln!
Kokospalme Pflege-Tipps
- Gießen: Kokospalmen haben einen hohen Wasserbedarf und müssen während der
Kokospalme liebt Wärme Hauptwachstumsphase (Mai bis September) besonders viel Wasser. Das Substrat sollte nie austrocknen, auch im Winter nicht, obwohl dann die Gießmenge verringert wird; Staunässe ist hingegen zwingend zu vermeiden. Auch darf die Nuss nicht im Wasser stehen. Optimal geeignet ist kalkarmes Wasser wie Regenwasser.
- Düngen: Von Mai bis September sollte die Cocos nucifera alle 14 Tage Dünger bekommen. Bestens geeignet ist spezieller Palmendünger, jedoch kann auch herkömmlicher Grünpflanzendünger verwendet werden.
- Besprühen: Kokospalmen lieben es, besprüht zu werden, da es sie zum einen erfrischt, zum anderen für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgt. Empfehlenswert ist es, sie mit lauwarmem, kalkarmen Wasser zu besprühen.
Pflegefehler erkennen
- Braune Wedelspitzen: Luftfeuchtigkeit zu gering
- Gelbe Wedelspitzen: Pflanze war zu langer Trockenheit ausgesetzt
- Silbrig matte Blätter: Schädlingsbefall
Kokosnusspalme Schneiden
Es ist nicht notwendig, die Cocos nucifera zu schneiden.
Gelegentlich werden einige Wedel braun und sterben ab, was kein Grund zur Besorgnis ist, sondern ein natürlicher Vorgang. Die braunen Wedel werden einfach abgeschnitten.
Kokospalme überwintern

Da die Cocos nucifera ganzjährig einen hellen und warmen Standort braucht, muss sie nicht in ein spezielles Winterquartier gebracht werden, sondern kann an Ort und Stelle verbleiben. Wichtig ist, dass sie auch während der Wintermonate ausreichend Licht erhält, was nur mit einer zusätzlichen Beleuchtung verwirklicht werden kann. Diese sollte so eingesetzt werden, dass die Kokospalme 12 Stunden täglich beleuchtet wird.
Darüber hinaus sollten während der Überwinterung folgende Kriterien erfüllt werden:
- Temperatur nicht unter 18°C
- weniger gießen, in der Regel ist eine einmalige Wassergabe pro Woche völlig ausreichend, Ballen darf jedoch nicht austrocknen
- Düngen einstellen
- Hohe Luftfeuchtigkeit
Krankheiten und Schädlinge
Im Allgemeinen sind Kokospalmen sehr robust und nicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge; Pflegefehler wie falsche Standorte, zu geringe Luftfeuchtigkeit oder unzureichende Wasserzufuhr machen ihr viel mehr zu schaffen.
Dennoch kann es hin und wieder passieren, dass sich Spinnmilben ansiedeln. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die oben angegebenen Pflegefehler aufgetreten sind. Einen Spinnmilbenbefall kann man daran erkennen, dass sich die Palmwedel mattsilbrig verfärben. Bei genauerem Hinsehen zeigen sich feine, spinnenwebenartige Gespinste auf der Pflanze. Diese können zunächst mit abgeduscht werden, was in den allermeisten Fällen den Befall beendet. Nützt dies nichts, so muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Auch Thripse siedeln sich an, wenn die Kokospalme zu trocken steht. Deren Bekämpfung ist identisch mit jener der Spinnmilben.
Trat einmal ein derartiger Schädlingsbefall auf, so ist in der Folgezeit vermehrt darauf zu achten, dass die Kokospalme genügend Wasser bekommt und regelmäßig besprüht wird.
Graphiken: © mansum008 – Fotolia.com; Melastmohican – Fotolia.com (2); siwaporn999 – Fotolia.com; esiewert – Fotolia.com