
In den Tropen ist es keine Seltenheit, einen Mangobaum zu sehen – hierzulande schon. Obwohl sich die Bäume ausgesprochen großer Beliebtheit erfreuen, gibt es nicht viele Pflanzenfreunde, die sich die Mühe machen, einen Mangobaum zu kultivieren. Kein Wunder: die Mangobaum Pflege ist relativ kompliziert und nicht für Anfänger geeignet; auch werden Mangobäume in heimischen Gefilden in der Regel keine Früchte tragen, weswegen sie als Nutzpflanze uninteressant sind. Ein Mangobaum ist jedoch ausgesprochen dekorativ und verleiht jedem Haus ein exotisches Flair – die Kultivierung lohnt sich also allemal…
Inhaltsverzeichnis
- Mangobaum – Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über den Mangobaum
- Mangobaum selbst ziehen: Welche Frucht ist geeignet?
- Mangobaum ziehen: So geht´s!
- Mangobaum bevorzugt warmen Standort
- Mangobaum Substrat: Durchlässig und nährstoffreich
- Mangobaum pflanzen und umtopfen
- Mangobaum Pflege Tipps
- Mangobaum schneiden?
- Mangobaum überwintern
- Mangobaum Krankheiten und Schädlinge
Mangobaum, Mangifera indica – Steckbrief von Gartenbista
Mangobaum – Pflegetipps für Schnellleser
- Mangofrucht kaufen: Bioladen; so reif wie möglich
- Anzucht: spätes Frühjahr; Kern zwei Tage trocknen lassen; Samen aus Kern holen; Samen in Anzuchterde; warm stellen; feucht halten; Keimdauer etwa 14 Tage
- Standort: warm; keine direkte Sonne für junge Bäume; windgeschützt
- Substrat: durchlässig; nährstoffreich
- Pflanzen/umtopfen: Tiefes Pflanzgefäß; Drainage; umpflanzen erst nach zwei Jahren
- Gießen: einmal wöchentlich; kalkarmes Wasser
- Düngen: März bis September alle zwei bis drei Wochen; Flüssigdünger für Zimmerpflanzen
- Besprühen: Blätter nach Möglichkeit täglich mit kalkarmem Wasser
- Schneiden: Formschnitt nicht notwendig; für buschigen Wuchs lange und sich nicht verzweigende Triebe stutzen
- Überwintern: nicht winterhart; junge Pflanzen bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C, ältere auch kühler; gie0ßen; nicht düngen
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Spinnmilben

Wissenswertes über den Mangobaum
Mangobäume, Mangifera indica, gehören zur Familie der Anacardiaceae und stammen ursprünglich aus den Tropen und Subtropen. Dort werden sie aufgrund ihrer saftigen und vitaminreichen Früchte kultiviert. Hierzulande eine derartige Kultur leider nicht möglich, jedoch erfreut sich der Mangifera indica aufgrund seiner dekorativen Optik und dem exotischen Flair, welches er vermittelt, großer Beliebtheit.
In seiner Heimat wird der Mangobaum 30 – 40 m hoch und mehrere hundert Jahre alt. Dies ist in unseren Breitengraden nicht möglich – glücklicherweise, möchte man fast sagen, da dieser Baum in Kübelhaltung kultiviert wird und es nahezu unmöglich wäre, ein derart hohes Gewächs durch die Gegend zu transportieren. Dennoch ist es keine Seltenheit, wenn der exotische Baum auch in einem Pflanzgefäß eine stolze Wuchshöhe von drei Metern erreicht.
Mangobäume besitzen lanzettförmige, dunkelgrüne Blätter, die mit einer dünnen Wachsschicht überzogen sind. Diese sorgt dafür, dass das Blattwerk einen glänzenden Schimmer ausstrahlt. Bei einigen Mangobaum-Arten sind sowohl die jungen Blätter als auch neue Triebe rötlich.
Die Blüten sind eher unscheinbar: klein und hellgelb. Aus ihnen entwickeln sich im Sommer die Früchte, welche etwas größer als eine herkömmliche Birne sind. Diese Früchte sind – je nach Sorte – grün oder rötlich-gelb.
Mangobaum selbst ziehen: Welche Frucht ist geeignet?
In heimischen Fachhandeln ist es eher selten, dass ein Mangobaum käuflich zu erwerben ist. Im Internet finden sich einige Anbieter, jedoch sind diese zum einen sehr teuer, zum anderen überleben viele Mangobäume den Transport in ihr neues Zuhause nicht.
So macht es Sinn, sich sein Bäumchen selbst zu züchten. Dies geschieht mithilfe der Samen einer Mangofrucht, welche im Bio-Laden gekauft werden sollte. Zwar bieten auch viele Supermärkte und teilweise sogar Discounter diese tropischen Früchte an, jedoch ist von einem derartigen Kauf abzuraten: viele von ihnen sind mit Mitteln behandelt, welche die Keimung hemmen sollen, und eignen sich demzufolge überhaupt nicht für eine Anzucht.
Lubera-Tipp: Vollreife oder sogar überreife Früchte kaufen! So kann man sich sicher sein, dass die Samen gut ausgereift sind.
Mangobaum ziehen: So geht´s!
Die beste Zeit für die Mangobaum Anzucht ist der späte Frühling. So haben die jungen Bäume genug Zeit, den Sommer über zu wachsen und Kraft zu sammeln für ihren ersten Winter.
Das Procedere selbst ist relativ einfach:
- Fruchtfleisch vom Kern ablösen
- Sollten Reste verblieben sein, diese vorsichtig abbürsten
- Mangokern zwei Tage lang trocknen
- Sollte er sich noch nicht geöffnet haben, den Kern an der Spitze mit einem scharfen Messer aufschneiden und mit den Fingern öffnen
- Samen im Inneren des Kerns freilegen
- Vorsicht, dass der Samen nicht verletzt wird, da er ansonsten seine Keimfähigkeit verliert
- Anzuchterde in ein Pflanzgefäß füllen
- Ein drei Zentimeter tiefes Loch in die Erde drücken
- Samen flach hineinlegen und mit Erde bedecken
- Licht angießen
- Pflanzgefäß mit einer Plastiktüte überziehen
- An einen Platz stellen, an dem zwischen 20°C und 25°C herrschen
In der Folgezeit muss das Substrat gleichmäßig feucht gehalten werden; Nässe ist jedoch zu vermeiden. Die Plastiktüte sollte täglich gelüftet werden, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Nun dauert es etwa vierzehn Tage, bis der Samen zu keimen beginnt. Hat die junge Pflanze eine Höhe von etwa 5 cm erreicht, kann die Plastiktüte entfernt werden.
Lubera-Tipp: Ausschließlich mit einer Sprühflasche gießen!

Mangobaum bevorzugt warmen Standort
Der Mangifera indica bevorzugt einen warmen Standort; Temperaturen zwischen 24°C und 28°C sind optimal. Da diese nur selten im Freien erreicht werden können, ist eine Kultivierung im Wintergarten zu empfehlen. Wichtig ist, dass dort eine hohe Luftfeuchtigkeit gegeben ist. Diese kann dadurch erzeugt werden, dass der Baum täglich besprüht wird; auch können mit Wasser gefüllte Schalen aufgestellt werden.
Soll der Mangobaum jedoch den Sommer über im Freien verbringen, so sollte sein dortiger Standort folgende Kriterien erfüllen:
- Warm
- Windgeschützt
- Keine direkte Sonne
Besonders junge Mangobäume vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung und sollten demzufolge zunächst an einen halbschattigen Platz gestellt werden. Erst wenn sie älter werden vertragen sie auch Mittagssonne.
Da der Mangobaum nicht winterhart ist, muss er den Winter über generell im Haus verbringen. Sollte er die warmen Monate in Sommerfrische gewesen sein, so muss diese spätestens dann beendet werden, wenn die Temperaturen um 15°C liegen. Da es jedoch sehr mühsam ist, größere Mangobäume zu transportieren, und sie auch nicht selten Schäden davontragen, sollten sie ganzjährig an einem Standort im Haus verbringen.
Lubera-Tipp: Grundsätzlich Mangobäume in ihrem ersten Lebensjahr nicht ins Freie stellen!
Mangobaum Substrat: Durchlässig und nährstoffreich
Der Mangifera indica benötigt ein durchlässiges Substrat, um optimal gedeihen zu können – und zwar sowohl wasser- als auch luftdurchlässig. Dieses sollte zudem nährstoffreich sein und kann selbst aus folgenden Substanzen hergestellt werden:
- Humus
- Torf
- Lehm
Alternativ kann auch Kokoserde verwendet werden, welche zu gleichen Teilen mit Humus und gewöhnlicher Gartenerde vermischt wird.
Mangobaum pflanzen und umtopfen
Beim Mangobaum Pflanzen ist es grundsätzlich von Vorteil, wenn das Pflanzgefäß tief ist: Mangobäume bilden Pfahlwurzeln und benötigen demzufolge nach unten hin viel Platz, um sich auszubreiten. Optimal geeignet sind Pflanzgefäße aus Ton. Dies sind zwar scher zu transportieren, sind aber stabil und nehmen zudem überschüssiges Wasser sowie überschüssige Salze auf.
Das erste Umtopfen von selbst gezüchteten Mangifera sollte erst nach zwei Jahren erfolgen; so lange kann der junge Baum in seiner Anzuchterde verbleiben. Danach wird erst dann umgetopft, wenn das bisherige Gefäß zu klein geworden ist; die beste Zeit hierfür ist das Frühjahr. Das Umtopfen selbst erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden:
- Neues Pflanzgefäß unten mit einer Drainage aus Tongranulat füllen
- Frisches Pflanzsubstrat in das Gefäß füllen
- Vorsichtig den Mangobaum aus seinem bisherigen Pflanzgefäß entnehmen
- So weit wie möglich die Erde von den Wurzeln ablösen (Vorsicht!)
- Pflanze mittig in das neue Pflanzgefäß einsetzen
- Gefäß mit frischer Erde auffüllen; leicht andrücken
- angießen

Mangobaum Pflege Tipps
- Gießen: Eine einmalige Wassergabe pro Woche ist in der Regel ausreichend, um den Wasserbedarf des Mangobaums zu decken. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden. Optimal ist die Verwendung von kalkarmem Wasser.
- Düngen: Frisch gezogene Mangobäume benötigen keine zusätzliche Nährstoffgabe. Frühestens ab dem zweiten Monat nach dem Austrieb kann mit dem Düngen begonnen werden; dieses erfolgt dann in der Zeit von März bis September in einem zwei- bis dreiwöchigen Abstand. Handelsüblicher Flüssigdünger für Zimmerpflanzen ist sehr gut geeignet.
- Besprühen: Da der Mangobaum eine hohe Luftfeuchtigkeit genießt, sollte er nach Möglichkeit täglich mit kalkarmem Wasser besprüht werden.
Mangobaum schneiden?
Da die Krone eines Mangobaums per se eine sehr schöne Wuchsform hat, ist ein Fortschritt bei der Mango nicht notwendig.
Pflanzenfreunde haben vielmehr das Problem, dass der Baum recht lange braucht, bis er sich verzweigt und demzufolge buschig wird. Um dieses Procedere ein wenig zu beschleunigen, kann der Mangobaum dementsprechend geschnitten werden; dies geschieht bereits in sehr jungen Jahren. Ist ein Trieb bereits verholzt, ist es sehr schwierig bis unmöglich, ihn noch zum Verzweigen zu animieren:
- Triebe, die sich nicht verzweigen, müssen eingekürzt werden
- Dasselbe gilt für jene Äste, die zu lang wachsen
- Der Schnitt erfolgt grundsätzlich nach dem zweiten oder dritten Blattansatz
- Trockene Pflanzenteile werden bis ins Grüne zurückgeschnitten
Lubera-Tipp: Triebe während der Winterruhe stutzen!
Mangobaum überwintern
Der Mangobaum ist wintergrün; das bedeutet, dass er auch im Winter seine dekorativen Blätter behält. Dies mögen keine Kälte und schon überhaupt keinen Frost, so dass eine junge Mango zwingend im Haus überwintern muss. Der dortige Standort muss folgende Kriterien erfüllen:
- Temperaturen zwischen 15°C und 20°C
- Hell
- Möglichst hohe Luftfeuchtigkeit
Ältere Pflanzen hingegen können an einem weitaus weniger warmen Ort im Haus überwintern; dieser muss allerdings frostfrei sein.
Während des Winters muss die Pflanze weiterhin gegossen werden; Düngen hingegen ist nicht notwendig.
Lubera-Tipp: Je wärmer das Winterquartier ist, desto heller muss es sein und umso höher ist der Wasserbedarf des Mangobaums!

Mangobaum Krankheiten und Schädlinge
Mangobäume sind sehr robust und nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Lediglich Spinnmilben können der Pflanze zu schaffen machen; diese treten überwiegend dann auf, wenn sie zu trocken steht.
Zeigen sich braune Flecken auf den Blättern der Pflanze, so ist dies kein Anzeichen für eine Erkrankung, sondern für Sonnenbrand. Betroffene Pflanzen sollten umgehend umgestellt werden.
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Mango Baum