
Auf der einen Seite die beliebtesten Haustiere, auf der anderen Seite die begehrten Zimmerpflanzen. Kein Wunder, wenn manch einer beides bei sich in der Wohnung haben möchte. Dies ist jedoch überhaupt nicht sinnvoll, da Orchideen giftig für Katzen sind.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen über Orchideen
Bei den Orchideen handelt es sich um eine Pflanzenfamilie, die weltweit mit etwa 30.000 Arten vertreten ist. Sie können sowohl epiphytisch, auf Steinen sowie auf dem Boden wachsen. Hierzulande gibt es zwar einige Arten für die Freilandkultur, jedoch werden sie überwiegend als Zimmerpflanzen gehalten.
Giftstoffe
Jene Orchideen, die hierzulande in den Handel kommen, sind nur bedingt giftig. Hochgiftige Sorten dürfen hier nicht verkauft werden. Dies bedeutet, dass es im Umgang mit den Pflanzen zu keinen toxischen Reaktionen wie Hautreizungen kommen wird. Andererseits bedeutet dies aber nicht, dass die Pflanzen essbar sind. Im Gegenteil: in den Wurzeln befinden sich Alkaloide, die alles andere als gesund sind. Je nach verzehrter Menge kann es zu schwachen bis starken Magen-Darm-Störungen kommen. Zudem können die in den Wurzeln enthaltenen Bitterstoffe bleibende Leberschäden verursachen.
Giftige Orchideen Sorten

Grundsätzlich sind die giftigen Alkaloide in den Wurzeln jeder Orchidee enthalten. Es gibt jedoch einige Orchideen Sorten, die als besonders giftig angesehen werden:
- Schmetterlingsorchidee
- Schwielen-Orchidee
- Vanille-Orchidee
Im Übrigen gehören auch die Hybriden der oben erwähnten Pflanzen zu der besonders giftigen Kategorie.
Lubera-Tipp: Auch die im Garten kultivierten Frauenschuh-Arten sowie Knabenkraut gelten als besonders giftig.
Orchideen giftig für Katzen?
Katzen reagieren besonders stark auf den Pflanzensaft. Vergiftungen, die durch Orchideen ausgelöst worden sind, gehören in den Tierarztpraxen zu den häufigsten Krankheitsbildern.
Symptome
Da viele Tierhalter gar nicht wissen, dass Orchideen giftig für Katzen sind, deuten sie die Symptome nach Verzehr der Pflanzenteile zunächst falsch:
- Desorientiertheit,
- Durchfälle,
- Erbrechen sowie
- Krämpfe
können auch andere Ursachen haben. Es ist jedoch generell so, dass eine Katze mit einem oder mehrerer derartiger Symptome keinesfalls gesund ist. Ob nun Orchideen ursächlich sind oder etwas anderes, ist in diesem Falle unerheblich: das Tier gehört in die Obhut eines Tierarztes.
Warum Katzen besonders in Gefahr sind

Katzen haben eine natürliche Neigung dazu, an Grünzeug zu knabbern. Dabei wissen sie natürlich nicht, ob ihnen die betreffende Pflanze schadet oder nicht. Sofern diese nicht einen ausgesprochen unangenehmen Geschmack hinterlässt, wird eine Samtpfote immer wieder in ein Pflanzenteil hineinbeißen und es gegebenenfalls sogar aufessen. Auch kann es passieren, dass sich die Vierbeiner langweilen und eine Pflanze ausbuddeln, wodurch sie leicht auch an die tieferliegenden die Wurzeln gelangen können.
Doch nicht nur das: Katzen lieben es, zu spielen. Wackelnde Blätter, Gräser und ähnliches sind für sie ein gerne gesehenes Spielzeug. Dabei sollten auch die Luftwurzeln von Orchideen nicht unerwähnt bleiben: sie erinnern an Schnüre, Mäuseschwänze und andere Dinge, mit denen katz ganz gerne spielt. Kein Wunder also, wenn gerade in diese Pflanzenteile herzhaft hineingebissen oder mit der Kralle hineingetatzt wird.
Was tun, wenn eine Katze Orchideen gegessen hat?
Unerheblich, wie groß die verzehrte Menge war: das Tier muss umgehend zu einem Tierarzt gebracht werden. sinnvoll ist es, zum Veterinär die angefressene Orchidee mitzunehmen, damit er sich ein besseres Bild von der möglichen Vergiftung machen kann. Es hat keinen Sinn, abzuwarten oder gar selbst eine Entgiftung vornehmen zu wollen. Da man nicht weiß, wie die Katze individuell reagiert, muss sie in fachkundliche Hände.
Tipps & Tricks im Umgang mit Orchideen
In diversen Quellen werden Tipps gegeben, wie man das Zusammenleben von Katzen und Orchideen koordinieren an. Diese beginnen mit Platzieren der Pflanzen an für die Tiere unerreichbaren Stellen bis hin zu Kultivieren der Gewächse in Käfigen. Mag sein, dass diese Methoden machbar sind, jedoch ist das ziemlich unwahrscheinlich. Wer mit Katzen zusammenwohnt, der weiß, dass es nahezu keine einzige unerreichbare Stelle für sie gibt. Im Gegenteil: je mehr man versucht, etwas zu sichern, desto interessanter wird es für den tierischen Mitbewohner. Und ob man die edlen Orchideen in einen Käfig sperren möchte, mag dahingestellt sein. Vielleicht findet der eine oder andere Pflanzenliebhaber Gefallen an solche einem Behältnis, jedoch ist dies sicher nicht Sinn und Zweck.
Letztendlich gibt es nur eine einzige Möglichkeit, die Orchidee, die giftig für Katzen sind, von diesen fernzuhalten: derartige Pflanzen haben in einem Katzenhaushalt nichts zu suchen. Es gibt genügend Alternativen, die stattdessen kultiviert werden können – übrigens auch im Garten, falls die Katzen Freigänger sind…
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