
Pfennigkraut (Lysimachia nummuliaria), auch „Münzkraut“ genannt, ist einer der beliebtesten Bodendecker in heimischen Gärten. Es ist pflegeleicht, winterhart und vermehrt sich rasant schnell. Doch nicht nur im Beet, sondern auch auf Balkonen, im Teich oder Aquarium wird die Pflanze gerne kultiviert.
Inhaltsverzeichnis
- Pfennigkraut im Steckbrief
- Wissenswertes über Lysimachia nummuliaria
- Standort
- Boden
- Aussaat
- Münzkraut als Bodendecker pflanzen
- Pfennigkraut im Teich pflanzen
- Haltung im Aquarium
- Kübelhaltung
- Pfennigkraut vermehren
- Ausläufer
- Pfennigkraut teilen
- Vermehrung durch Kopfstecklinge
- Lysimachia Pflege – Tipps
- Schneiden
- Ist Pfennigkraut winterhart?
- Schädlinge und Krankheiten
- Heilwirkung
Pfennigkraut im Steckbrief
- Standort: halbschattig bis schattig; vollsonnig nur bei intensiver Bewässerung
- Boden: feucht bis nass
- Aussaat: Frühjahr oder Herbst
- Pflanzen: Frühjahr oder Herbst
- Kübelhaltung: sehr gut möglich
- Aquarium: Temperaturen bis 23°C; nicht über die Wasseroberfläche; genügend Licht
- Vermehrung: Ausläufer; Teilung; Kopfstecklinge
- Gießen: hoher Wasserbedarf; Erde darf nicht austrocknen
- Düngen: Hornspäne oder Kompost beim Pflanzen; Nachdüngung nach zwei oder drei Jahren
- Schneiden: ganzjährig möglich
- Überwintern: winterhart; in Kübelhaltung Pflanzen schützen
- Schädlinge: Schnecken
- Krankheiten: keine bekannt
- Giftig: nein
- Heilwirkung: ja, antiseptisch, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzlindernd, wundheilend
Wissenswertes über Lysimachia nummuliaria

Pfennigkraut, Lysimachia nummuliaria, gehört zur Familie der Primelgewächse und innerhalb derer zur Unterfamilie der Myrsinengewächse, wo es eine der etwa 150 Arten der Gattung Lysimachia ausmacht.
Es stammt sowohl aus Asien als auch aus den gemäßigten Zonen innerhalb Europas, wo es wild wächst. Im Zuge der Kultivierung hat das Münzkraut weltweit Einzug gehalten und ist in einigen Gebieten bereits in freier Wildbahn anzutreffen. Die krautige, immergrüne Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 10 cm, wird dafür aber um einiges breiter. Durch die Bildung immer neuer Ausläufer breitet sich ein Pfennigkraut sehr schnell aus, so dass es nach kurzer Zeit seiner Aufgabe als Bodendecker absolut gerecht wird und tatsächlich weite Teile des Bodens abdeckt.
Typisch für diese Pflanze sind ihre langen, dünnen Stängel, an denen grüne Blätter wachsen. Von Mai bis Juli bildet das Pfennigkraut leuchtend gelbe Blüten, die einen Durchmesser von etwa 3 cm besitzen. Aus diesen reifen kleine Fruchtstände heran, welche Samen enthalten.
Das robuste Münzkraut wird jedoch nicht nur als Bodendecker kultiviert, sondern auch sehr gerne in Balkonkästen oder Ampeln als Hängepflanze gepflanzt: die langen Ausläufer hängen dort herab, so dass ein sehr interessanter optischer Effekt entsteht – vor allem in der Blütezeit.
Doch nicht nur im Freien wird das Pfennigkraut angepflanzt: auch für Aquarien ist es bestens geeignet, da es dort seine Vorliebe für Wasser gestillt bekommt.
Standort
Die Lysimachia nummuliaria stellt keine besonderen Ansprüche an ihren Standort, gedeiht aber am besten im Schatten beziehungsweise Halbschatten.
Sollte sie an einem vollsonnigen Standort gepflanzt werden, so bedarf es dort einer starken Wasserzufuhr, da die Sumpfpflanze ansonsten auszutrocknen droht. Dies gilt ebenso für Pfennigkraut, welches in Balkonkästen kultiviert wird.
Boden
Da es sich bei dem Pfennigkraut um eine Sumpfpflanze handelt, ist es naheliegend, dass es einen feuchten bis nassen Boden bevorzugt. Dieser sollte jedoch auch durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Boden humos zu halten.
Lubera-Tipp: Damit sich die Feuchtigkeit länger im Boden hält, eine Mulchschicht auftragen!
Aussaat
Es ist zwar theoretisch möglich, die Lysimachia nummuliaria durch Aussaat zu züchten, jedoch wird dies in der Praxis eher selten durchgeführt. Saatgut kann entweder aus den Fruchtständen der gelben Blüten gewonnen oder im Fachhandel erworben werden.
- Die Aussaat kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst erfolgen
- Pflanzschale mit Anzuchterde füllen
- Samen auf Erde verteilen
- Anfeuchten
- Pflanzgefäß mit Frischhaltefolie abdecken
- An einen hellen, warmen Ort stellen
- Folie täglich lüften
- Substrat feucht halten
Sobald kleine Keimlinge zu sehen sind, werden diese in einzelne Töpfe pikiert. Wichtig ist, dass das Pflanzsubstrat gleichmäßig feucht gehalten wird. Haben die jungen Pflanzen eine Größe von etwa 5 cm erreicht, können sie im Garten ausgepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Werden Samen von bestehenden Pflanzen geerntet, müssen sie bis zur Aussaat feucht und kühl gelagert werden, da ansonsten die Keimdauer viel zu lange ist. ausnahmen bestehen lediglich bei Samen, die erst im folgenden Frühjahr ausgesät werden sollen: sie müssen trocken und kühl gelagert werden, damit sie nicht verschimmeln.
Münzkraut als Bodendecker pflanzen
Lysimachia nummuliaria wird wahlweise im Frühjahr oder Herbst gepflanzt; sollen mehrere Pflanzen in die Erde gebracht werden, so gelten folgende Faustregeln:
- Pro Quadratmeter zwischen fünf und zehn Pflanzen setzen
- Abstand zu anderen Pflanzen = halbe Wuchsbreite
Ansonsten gilt folgendes zu beachten:
- Pflanzloch ausheben
- Aushub mit Kompost oder Hornspänen vermischen
- Pfennigkraut einsetzen
- Erde festtreten
- Angießen
In der Regel muss nach dem Angießen noch etwas Erde aufgefüllt werden.
Pfennigkraut im Teich pflanzen
Sehr gerne kann das Pfennigkraut am Rand eines Teichs gepflanzt werden; auch im flachen Gewässerrand selbst fühlt es sich wohl: die Staude verträgt einen permanenten Wasserstand von 40 cm, so dass man sie ohne Bedenken auch im flachen Teich pflanzen kann.
Haltung im Aquarium
Erfahrene Aquariumbesitzer setzen sehr gerne das eine oder andere Pfennigkraut in ihre Aquarien: die Lysimachia ist nicht nur pflegelicht, sondern macht auch optisch einen sehr guten Eindruck. Im Gegensatz zu Pflanzen im Freiland wird das Pfennigkraut als Unterwasserpflanze eher hoch als breit.
Bei der Aquarienhaltung gibt es jedoch einige Kriterien, die berücksichtigt werden müssen:
- Wassertemperatur darf nicht höher als 25°C sein
- Aquarium muss ausreichend beleuchtet sein
- Pfennigkraut darf nicht über die Wasseroberfläche wachsen. Ist dies der Fall, muss es zurückgeschnitten werden
Manch ein Aquarianer kommt auf die Idee, ein Pfennigkraut aus dem Garten in sein Aquarium umzusiedeln. Von diesem Plan ist abzuraten, da er nur in den seltensten Fällen gelingen wird: obwohl das Pfennigkraut eine sehr robuste Pflanze ist, ist eine Umstellung von einer Freiland- auf eine Unterwasserhaltung meistens nicht zu bewerkstelligen. Besser ist es, sich im Fachhandel ein Pfennigkraut zu besorgen, welches auf eine Haltung im Aquarium vorbereitet ist.
Kübelhaltung

Es ist sehr gut möglich, das Münzkraut in Balkonkästen oder anderen Pflanzgefäßen als Hängepflanze zu halten.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Erde gleichmäßig feucht sein muss.
Pfennigkraut vermehren
Das Pfennigkraut vermehrt sich in der Regel von selbst, indem es Ausläufer bildet, die sich einwurzeln. Alternativ kann das Pfennigkraut auch durch Teilung des Wurzelballens geschehen. Der kleine Bodendecker lässt sich ebenfalls problemlos durch Kopfstecklinge vermehren.
Ausläufer
Wer die Vermehrung ein wenig unter Kontrolle bringen möchte, kann dies mit wenigen Schritten tun:
- Bewurzelten Ausläufer von der Mutterpflanze abtrennen.
- An gewünschtem Standort einpflanzen.
- Gründlich gießen.
Pfennigkraut teilen
Wenn Sie Pfennigkraut durch Teilung vermehren wollen, gehen Sie wie folgt vor:
- eine Pflanze ausgegraben;
- danach wird der Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder einer Schere geteilt.
Wichtig ist, dass sämtliche Teilstücke ausreichend eigene Wurzeln sowie Blätter besitzen.
Vermehrung durch Kopfstecklinge
Bei Vermehren durch Stecklinge sind folgende Schritte zu beachten:
- 5-10 cm lange, junge Triebe unterhalb eines Blattknotens abschneiden
- Untere Blätter entfernen
- Steckling in ein Pflanzgefäß mit nährstoffarmem Substrat stecken
- Gefäß mit durchsichtigem Plastikbeutel überziehen und an einen warmen Platz stellen
- Substrat feucht halten
Zeigen sich neue Blätter, so ist dies ein sicheres Indiz dafür, dass sich Wurzeln gebildet haben. Ist dies der Fall, kann die junge Pflanze in ein größeres Pflanzgefäß ohne Plastikbeutel umgetopft werden.
Lubera-Tipp: Die Kopfstecklinge sollten zwar Blätter, aber weder Knospen noch Blüten besitzen!
Lysimachia Pflege – Tipps
- Gießen: Der kleine Bodendecker hat einen hohen Wasserbedarf und benötigt regelmäßige Wassergaben; keinesfalls darf die Erde austrocknen. Generell gilt: je sonniger der Standort ist, desto häufiger muss das Pfennigkraut gegossen werden. Dies kann unter Umständen täglich der Fall sein. Lysimachias, die am beziehungsweise im Teich gedeihen, brauchen keine zusätzliche Wassergabe.
- Düngen: Hornspäne oder Kompost, die bei der Pflanzung in den Boden eingearbeitet werden, decken den Nährstoffbedarf des Münzkrauts für zwei bis drei Jahre. Erst dann sollte eine erneute Düngegabe erfolgen.
Schneiden

Obwohl ein Schnitt nicht zwingend notwendig ist, so ist er doch sinnvoll, da er dafür sorgt, dass sich das Pfennigkraut nicht immer weiter unkontrolliert ausbreitet. Auch führt er zu einem dichten, kompakten Wuchs der Staude.
Ansonsten gibt es keine besonderen Kriterien, die beim Pfennigbaum Schneiden erfüllt werden müssen:
- Schnitt kann ganzjährig erfolgen
- Einzelne Triebe zurückschneiden
- Auch ein Radikalschnitt ist möglich
Lubera-Tipp: Auch, wenn es ganzjährig möglich ist, die Lysimachia nummuliaria zu schneiden, so ist ein Schnitt im Frühling zu empfehlen, denn viele Insekten nutzen das Pfennigkraut als Unterschlupf für den Winter.
Ist Pfennigkraut winterhart?
Das Münzkraut ist komplett winterhart und benötigt keinen besonderen Schutz in der kalten Jahreszeit – zumindest nicht, wenn es ausgepflanzt ist.
Pflanzen in Kübelhaltung hingegen sollten ein wenig bei der Überwinterung unterstützt werden
- Pflanzgefäß muss frostfest sein
- Gefäß in Frostschutzvlies oder Jute wickeln
- Auf einen Holz- oder Styropurblock geschützt aufstellen
- Gelegentlich gießen
Lubera-Tipp: Pflanzgefäß nicht zu sonnig aufstellen, da die Wintersonne zu Kahlfrost führen kann, welcher wiederum Triebe verkahlen lässt.
Schädlinge und Krankheiten
Das Pfennigkraut ist nicht nur sehr robust und pflegeleicht, sondern auch noch ausgesprochen resistent gegenüber
Schädlingen und Krankheiten. Lediglich Schnecken können zu einem Problem werden: diese fühlen sich von den knackigen Blättern magisch angezogen, und innerhalb kürzester Zeit sind die ganzen Triebe abgefressen. Wenn solche Schäden zu sehen sind, muss sich der Gartenbesitzer auf die Lauer legen und die Schnecken unverzüglich einsammeln. Wem dies zu mühsam ist, muss ein spezielles Pflanzenschutzmittel einsetzen, beispielsweise Schneckenkorn.
Heilwirkung
Das Pfennigkraut ist weder für Menschen noch für Tiere giftig.

Der kleine Bodendecker wurde im Mittelalter aufgrund seiner heilenden Eigenschaften zu medizinischen Zwecken verwendet:
- antiseptisch
- entzündungshemmend
- krampflösend
- schmerzlindernd
- wundheilend
Auch heute noch kann er unterstützend bei verschiedenen Erkrankungen angewendet werden:
- Durchfall
- Geschwüre
- Harnwegsinfekte
- Rheuma
- Schwindsucht
- Wunden
Ab Mitte Juni werden die Triebe des Pfennigkrauts gesammelt, zu kleinen Sträußen gebunden und kopfüber an einem hellen Ort getrocknet. Danach wird es kleingerieben. Zur Anwendung wird ein Tee hergestellt: ein Teelöffel der zerkleinerten Triebe mit 200 ml heißem Wasser übergießen; 10 Minuten ziehen lassen. Kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.
Lubera-Tipp: Bei Mundgeruch mit einer Tasse Pfennigkrauttee gurgeln!
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