Dass Pflaumen gesund sind, ist kein Geheimnis: seit Jahrhunderten werden die leckeren Früchte vor allem bei Verdauungsproblemen eingenommen. Doch das ist längst nicht alles: Pflaumen haben noch weitere positive Effekte auf den Körper, sind zudem vitaminreich und kalorienarm. Warum sie als kleines Superfood angesehen werden und was sonst noch alles in ihnen schlummert, haben wir für Sie zusammengefasst. Im Lubera-Gartenshop können Sie Pflaumen- und Zwetschgenbäume kaufen und direkt im eigenen Garten anbauen.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen über Pflaumen
- Sind Pflaumen Zwetschgen?
- Warum Pflaumen gesund sind
- Pflaumen Inhaltsstoffe & Nährwerte
- Pflaumen gesund – wie kalorienarm sind sie?
- Wirkung
- Hat der Verzehr von Pflaumen auch Nebenwirkungen?
- Noch mehr Gutes aus Pflaumen
- Pflaumen gesund und im eigenen Garten kultivieren
- Standort & Boden
- Pflege Tipps
- Ernte, Lagerung & Konservierung
- So erkenne ich frische Pflaumen
- ...und so schlechte
- Pflaumen lassen sich vielseitig verwenden
- Rezept: Weihnachtlichen Pflaumenlikör selber machen
Allgemeine Informationen über Pflaumen
Bei Pflaumen handelt es sich um eine sehr alte Steinobstsorte, die bereits vor Jahrtausenden von den Alten Römern kultiviert worden ist. Weltweit gibt es über 2000 verschiedene Pflaumensorten, von denen viele auch wunderbar in heimischen Gärten kultiviert werden können. Und das werden sie auch: in vielen Gärten sind grosse oder kleinere Pflaumenbäumchen, Hochstämmchen oder Spalierobst zu finden.
Sind Pflaumen Zwetschgen?
Immer wieder werden die Begriffe «Pflaume» und «Zwetschge» durcheinandergewirbelt und teilweise auch nicht ganz korrekt verwendet. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, hier eine ganz einfache Erklärung: neben Renekloden und Mirabellen, Pflaumen sind wie Zwetschgen eine Pflaumensorte. Demzufolge handelt es sich bei jeder Zwetschge um eine Pflaume, nicht aber bei jeder Pflaume um eine Zwetschge. Einfach, oder?
Äusserlich unterscheiden sie sich ein wenig: die klassischen Pflaumen haben eine blauviolette Farbe und eine sehr auffällige Bauchnaht. Möchte man ihren Kern herauslösen, so ist dies mit einiger Anstrengung verbunden. Bei den Zwetschen löst sich dieser Kern sehr leicht heraus. Die Früchte sind dunkelblau und haben eine eher längliche Form. Auffällig sind ihre Enden, die spitz zulaufen. Wer sich immer noch unsicher ist, probiert jeweils eine Frucht: Zwetschgen schmecken süsser.
Warum Pflaumen gesund sind
Einigen Obstsorten wird nachgesagt, dass sie gesund seien; andere hingegen sind zwar nicht schädlich, haben jedoch keinen so grossen positiven Einfluss auf unseren Organismus. Pflaumen gehören zur ersten Kategorie: sie gelten als gesundes Obst, so dass ihr Verzehr ratsam ist.

Bild: Die Gelbe Pflaume Rheingold ist eine alte Obstsorte, die neu entdeckt wurde.
Pflaumen Inhaltsstoffe & Nährwerte
Betrachten wir die Inhaltsstoffe, so wird schnell klar, warum Pflaumen gesund sind:
- Eisen
- Flavonoide
- Kalium
- Kalzium
- Kupfer
- Magnesium
- Pektin
- Vitamin A, B, C, E
- Zellulose
- Zink
Die Mineralstoffe sind in derartigen Mengen vorhanden, dass sie durchaus als Unterstützung für die Gesundheit angesehen werden können. Unendlich hohe Mengen an Vitaminen sind nicht enthalten, das muss leider gesagt sein. Bei diesen wichtigen Nährstoffen ist es weniger die Quantität als die Mischung: die Kombination aus den verschiedenen Vitaminen stellt eine wertvolle Ergänzung zu unserem Vitaminhaushalt und somit einen Baustein für eine sinnvolle Ernährung dar.
100 g Pflaumen haben zudem folgende Nährwerte:
- 10 g Kohlenhydrate, davon 8 g Zucker
- 5 g Ballaststoffe
- 0,6 g Eiweiss
- 0,2 g Fett
Pflaumen gesund – wie kalorienarm sind sie?
So eine frische, knackige Pflaume hat ja – wie wir gelernt haben – einen recht hohen Zuckergehalt. Dieser spiegelt sich auch in den Kalorien wider: mit etwa 49 kcal pro 100 g liegen die Pflaumen diesbezüglich im oberen Bereich. Es gibt durchaus Früchte, die mit einem deutlich geringeren Kaloriengehalt daherkommen.
Doch es geht noch schlimmer: Trockenpflaumen haben etwa fünf (!) mal so viele Kalorien…. Wer sich dazu entscheidet, die gesunden Pflaumen auf seinen Speiseplan aufzunehmen, sollte lieber zu den frischen Exemplare greifen – der Bikinifigur zuliebe. Oder? So ganz stimmt das nicht, denn die süssen Früchte können noch etwas anderes: Heisshunger stillen. Besonders Dörrpflaumen sowie Saft aus diesen sorgen bei regelmässiger Einnahme dafür, dass der Hüftgold produzierende Heisshunger nicht aufkommen kann. Unter diesem Aspekt betrachtet sind Pflaumen also eine gute Unterstützung beim Abnehmen sowie beim Halten des Gewichtes.
Wirkung
Gerne werden Pflaumen auch von Menschen gegessen, die ansonsten häufig Magenprobleme durch Fruchtsäure haben. Diese Gefahr besteht bei diesen Früchten nicht: dank ihrer Süsse sind Pflaumen gesund und sehr gut bekömmlich, so dass sie selbst für empfindliche Mägen keine Bedrohung darstellen.
Am häufigsten werden Pflaumen aufgrund ihrer verdauungsfördernden beziehungsweise abführenden Wirkung verzehrt. Ursächlich hierfür sind die Pflanzenfasern Pektin und Zellulose. Sie sind unverdaulich und quellen erst im Darm auf. Wer unter Verstopfung leidet, kann von dieser Wirkungsweise profitieren. Wichtig dabei ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, damit die Pflaumen in Ruhe aufquellen können. Weniger ist dabei mehr: bereits fünf getrocknete Pflaumen sind vollkommen ausreichend, um die gewünschte abführende Wirkung zu erreichen. Ausserdem gelten Pflaumen als leicht harntreibend. Sie entwässern auf eine sehr sanfte Art, was an dem hohen Kaliumgehalt liegt.
Vitamin A steht für Augengesundheit: es sorgt dafür, dass die Sehkraft gestärkt wird.
B-Vitamine werden häufig belächelt, sind aber unerlässliche Faktoren für unsere Gesundheit: sie unterstützen den Stoffwechsel und wirken zudem ausgleichend auf unser Nervensystem. Besonders Vitamin B 6 ist - in Verbindung mit Kupfer - ein wichtiger Schutzfaktor für unser Immunsystem.
Zudem haben Pflaumen einen sehr hohen Fruchtzuckergehalt von circa 8 g pro 100g. Dies ist bei der Berechnung der Kalorien eher negativ, hat aber auch seine positiven Seiten: die Früchte liefern schnell Energie. Wer beim Sport, bei der Arbeit oder bei sonstigen körperlichen Aktivitäten ausgelaugt ist, kann diese entstandenen Defizite durch den Verzehr von Pflaumen schnell wieder ausgleichen. Am schnellsten geht dies übrigens bei Zwetschgen: sie haben von sämtlichen Pflaumensorten den meisten Zucker.
Anthocyane sind Flavonoide, also Pflanzenfarbstoffe. Sie sorgen zum einen dafür, dass die Pflaumen ihre violett-blaue Farbe erhalten. Zum anderen haben sie aber auch eine entzündungshemmende sowie antivirale Wirkung und wirken vorbeugend gegen Krebs.
Neben dem gesundheitlichen Aspekt sollte auch die Erfrischung nicht vergessen werden: Pflaumen bestehen zu etwa 80 % aus Wasser, sind also saftig - wie man am Fruchtfleisch merkt - und ein erfrischender und zugleich gesunder Snack an heissen Tagen.
Übrigens: um die positiven Eigenschaften der Zwetschgen nutzen zu können, müssen Sie sie nicht zwangsläufig essen. Es ist ebenso gut möglich, einen Pflaumensaft zu trinken. Dieser hat zudem den Vorteil, dass er ganzjährig erhältlich ist.

Bild: 'Belle de Paris' gilt wie viele andere Pflaumenbäume als äusserst robust, überzeugt darüber hinaus noch mit guten sowie regelmässigen Erträgen und eignet sich auch noch für den Anbau in klimatisch rauen Höhenlagen.
Hat der Verzehr von Pflaumen auch Nebenwirkungen?
Generell kann nur empfohlen werden, Pflaumen massvoll zu geniessen. Jede noch so positive Wirkung hat ja bekanntermassen auch ihre Kehrseite. Diese zeigt sich überwiegend dann, wenn ein übermässiger Verehr stattgefunden hat. Auch bei Pflaumen ist das so: sie sind so lange gesund und gut für die Verdauung, wie sie massvoll genossen werden. Bis zu 150 g täglich sind unbedenklich. Werden mehr gegessen, so kann es leider zu unangenehmen Erscheinungen wie Blähungen und Durchfall kommen.
Vorsicht ist zudem auch bei Trockenpflaumen angesagt: ihre abführende Wirkung ist noch intensiver als jene von frischen Früchten, so dass sie in noch kleineren Mengen gegessen werden sollten.
Sehr vorsichtig sollten vor allem Personen ein, die unter einer Fruktoseintoleranz leiden: sie sind um einiges gefährdeter, unangenehme Krämpfe, Durchfall oder Übelkeit zu bekommen.
Noch mehr Gutes aus Pflaumen
Die wunderbaren Wirkungen lassen sich jedoch nicht nur aus den Früchten, sondern auch aus anderen Pflanzenteilen erzielen. Bereits vor Jahrhunderten wurden
- Blätter
- Harz,
- Holz,
- Kerne sowie
- Rinde
in der Naturheilkunde gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt, unter anderem gegen Harnwegsinfekte sowie äusserlich bei Wunden. Bei Letzteren kommt die blutstillende Wirkung zum Tragen: ein Extrakt, welches aus der Rinde hergestellt wird, kann ganz leicht für diese Zwecke verwendet werden. Heutzutage werden diese natürlichen Helferlein eher selten noch eingesetzt, jedoch sollten sie nicht in Vergessenheit geraten.
Pflaumen gesund und im eigenen Garten pflanzen
Idealerweise werden Pflaumenbäumchen im Herbst gepflanzt. Die Erde ist dann noch schön vorgewärmt, so dass eine rasche Anwurzelung erfolgen kann.
Beim Pflaumenbaum Kaufen sollten Sie darauf achten, dass das Bäumchen ein gesundes Wurzelwerk sowie eine ebensolche Veredelungsstelle besitzt. Die Krone ist idealerweise gleichmässig aufgebaut. Im Lubera® Shop bekommen Sie kräftige, gesunde junge Pflaumen zu kaufen, ideal für heimische Gärten.
Standort & Boden
Pflaumen bevorzugen ein warmes und eher windgeschütztes Plätzchen. Die kann gerne sonnig sein, wobei eine gleichmässige Besonnung wünschenswert ist. Wichtig ist zudem, dass genügend Platz vorhanden ist, damit der Baum sich optimal entwickeln kann.
Bezüglich des Bodens sind die Bäumchen etwas wählerisch: sie gedeihen am liebsten in einem feuchten und zudem nährstoffreichen Boden, der auch noch durchlässig sein sollte. Um zumindest die Nährstoffwünsche zu erfüllen, sollte beim Pflanzen der Aushub mit Kompost angereichert werden.
Pflege Tipps
- In den ersten Jahren nach der Pflanzung regelmässig giessen
- Im Frühjahr Kompost oder Langzeitdünger verabreichen
- Ein regelmässiger Schnitt ist unabdingbar für eine reiche Ernte
Ernte, Lagerung & Konservierung
Ab Juli können Pflaumen geerntet werden. Je nach Sorte zieht sich die Ernte bis in den Oktober hinein. Als Haupterntezeit wird allerdings der September angesehen. Gepflückt werden sie an einem trockenen und möglichst bedeckten Tag. Doch Vorsicht: es ist sehr unwahrscheinlich, dass sämtliche Früchte eines Baumes zur selben Zeit reifen. Vielmehr hängt das Erreichen der Vollreife von Lichtverhältnissen beziehungsweise der Sonneneinstrahlung ab. So sollten nur wirklich reife Pflaumen geerntet werden, während die anderen noch warten, bis ihre Zeit gekommen ist…
Je frischer eine Pflaume verzehrt wird, desto besser schmeckt sie – keine Frage. Grundsätzlich ist es daher empfehlenswert, sie schnellstmöglich zu essen beziehungsweise zu konservieren. Notfalls können sie für ein bis zwei Tage bei Zimmertemperatur gelagert werden. Länger bitte nicht. Falls das doch notwendig sein sollte, dann müssen die Früchte ungewaschen in den Kühlschrank, wo sie bis zu drei Wochen frisch bleiben – sehr gerne in einer Papiertüte. Wem diese Zeitspanne immer noch nicht lang genug ist, sollte die Pflaumen einfrieren. In diesem Zustand bleiben sie bis zu einem Jahr lang haltbar und die Pflaumen gesund. Alternativ können sie auch gleich zu wunderbarem Pflaumenmus verarbeitet werden…
Bild: Die Aprikosenpflaume vereint zwei Obstarten in einer.
So erkenne ich frische Pflaumen
Eine grüne, knackige Pflaume sieht appetitlich und lecker aus – leider ist sie unreif. Erst beim Erreichen der Vollreife haben die Früchte ihre blau-violette Farbe angenommen und können verzehrt werden. abgesehen von der Optik ist auch der charakteristische Geruch bei reifen Pflaumen vorhanden: süss und fruchtig, eben pflaumig. Diese Kriterien sind vorhanden? Geben die Pflaumen zudem auf Druck ganz leicht nach? Dann sind sie reif!
...und so schlechte
Eine Pflaume, die nicht mehr gut ist, zeigt dies unverkennbar: ihre Haut bildet offene Stellen, zudem ist die ganze Frucht mehr oder weniger matschig. In diesem Zustand sind sie vielleicht nicht mehr sehr schön anzuschauen, können jedoch noch gegessen werden. Dies sollte man jedoch keinesfalls mehr tun, wenn sich Schimmel gebildet hat. Die Gefahr von Schimmelsporen ist jedoch nicht nur offensichtlich, sondern auch latent vorhanden: sie können sich auf allen anderen Früchten befinden, mit denen die betroffenen Pflaumen zusammen in einem Gefäss gewesen sind. Um nicht versehentlich eine solche kontaminierte Frucht zu essen, ist es empfehlenswert, alle diese Pflaumen zu entsorgen.
Sie haben auf ihren Pflaumen bereits beim Ernten einen weisslichen Belag? Keine Angst, dabei handelt es sich nicht um Schimmel, sondern um einen sogenannten Duftfilm; eine Wachsschicht, die dazu dient, Pflaumen vor Austrocknung zu bewahren. Diese Schicht ist also nicht gefährlich, sondern etwas sehr Positives…

Bild: Die Japanische Pflaume 'Shiro' ist selbstfruchtbar und ihre Früchte haben eine hellgelbe Farbe.
Pflaumen lassen sich vielseitig verwenden
Zwetschgen sind nicht nur gesund, sondern auch eine Bereicherung für die Küche. Kein Wunder, dass es unzählige Rezepte zur Verarbeitung der Pflaumen gibt. Ob für süsse oder herzhafte Speisen: sie können auf vielerlei Weisen verwendet werden. So können sie beispielsweise zusammen mit Linsen als Gemüsebeilage gekocht werden, sie verfeinern deftige Sossen ebenso wie Fleischgerichte oder sie werden zu Chutney verarbeitet. Man kann sie backen, dünsten, garen und sogar grillen. Der klassische Pflaumenkuchen darf bei einer solchen Aufzählung natürlich nicht fehlen; dasselbe gilt für das beliebte Pflaumenmus, die fruchtige Marmelade oder den süffigen Likör aus den gesunden Früchten.
Rezept: Weihnachtlichen Pflaumenlikör selber machen
Ein kleines Gläschen Likör in der Adventszeit wird kaum einer abschlagen – schon gar nicht, wenn es sich um ein selbsthergestelltes Getränk handelt. Pflaumenlikör selber machen ist wahrlich kein Hexenwerk; es werden lediglich einige Zutaten sowie etwas Geduld benötigt:
- 300 g Pflaumen
- 1 l Vodka
- 400 g Rohrzucker
- 1 TL Zimt
- 1 Sternanis
- 1/2 Vanilleschote
Darüber hinaus wird ein verschliessbares Gefäss mit einem Volumen von mindestens zwei Litern benötigt, beispielsweise ein Schraubglas.
Und so geht´s:
- Pflaumen waschen und halbieren und in das Gefäss geben
- Sämtliche andere Zutaten hinzufügen
- Glas verschliessen
- Bei Zimmertemperatur sechs Wochen stehen lassen
- Gelegentlich schütteln
In der Folgezeit vermischen sich die einzelnen Komponente miteinander und werden zu einem süffigen, aromatischen Pflaumenlikör. Dieser wird nun durch ein Sieb in Flaschen gefüllt und kann umgehend genossen werden.