
Zu den interessantesten und zugleich robustesten Stauden in heimischen Gärten zählt die Prachtspiere, Astilbe. Diese mehrjährige Pflanze bildet weisse, rosafarbene, violette oder rote Blüten, die sowohl federartig als auch kerzenartig sein können und bis in den September hinein blühen. Die Prachtspiere Pflege ist denkbar einfach, da die dekorative Staude robust ist und auch den einen oder anderen Pflegefehler verzeiht. Dennoch gibt es einige Tipps, die beherzigt werden sollten, damit man als Gartenbesitzer jahrelang Freude an seiner Astilbe hat…
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Prachtspiere (Astilbe): Schneiden, Pflege, Standort
- Prachtspiere, Astilbe – Steckbrief von Lubera
- Wissenswertes über die Prachtspiere
- 360°-Video von der Prachtspiere (Astilbe)
- Astilben Standort: Halbschattig
- Boden: Nährstoffreich und feucht
- Prachtspiere im Frühjahr oder Herbst pflanzen
- Kübelhaltung
- Wie topfst du Astilben um?
- Vermehrung durch Aussaat
- Astilbe Vermehrung durch Teilung
- Prachtspiere Pflege - Tipps
- Pflegefehler erkennen
- Prachtspiere schneiden?
- Astilbe überwintern
- Prachtspiere als Schnittblume
- Typische Krankheiten und Schädlinge
- Giftigkeit
Zusammenfassung: Prachtspiere (Astilbe): Schneiden, Pflege, Standort
- Die Prachtspiere (Astilbe) ist eine robuste und pflegeleichte Staude mit feder- oder kerzenartigen Blüten in Weiss, Rosa, Violett oder Rot.
- Sie bevorzugt einen halbschattigen, kühlen Standort und nährstoffreiche, feuchte Böden.
- Astilben können im Frühjahr oder Herbst gepflanzt und in grossen Pflanzgefässen gehalten werden.
- Zur Vermehrung eignen sich sowohl Aussaat als auch Teilung, wobei Teilung auch zur Verjüngung der Pflanze dient.
- Regelmässiges Giessen, idealerweise mit Regenwasser, und eine jährliche Düngung im Frühjahr sind wichtig.
- Schneiden ist nicht notwendig, lediglich abgestorbene Pflanzenteile sollten im Frühjahr entfernt werden.
- Astilben sind winterhart, benötigen jedoch Schutz im Kübel.
- Sie sind resistent gegen Krankheiten und Schädlinge und nicht giftig; einige Arten sind sogar essbar.
- Als Schnittblumen sind Prachtspieren lange haltbar, wenn das Wasser täglich gewechselt wird.
Prachtspiere, Astilbe – Steckbrief von Lubera
- Standort: halbschattig; kühl
- Boden: nährstoffreich; locker; humos; feucht
- Pflanzen: Frühjahr oder Herbst; tief einsetzen
- Kübelhaltung: möglich; grosses Pflanzgefäss wählen
- Umpflanzen: Ja, jedoch geschieht dies auf Kosten der Schönheit der Pflanzen
- Umtopfen: wenn das Pflanzgefäss zu klein geworden ist
- Vermehrung: Samen im Frühjahr oder Herbst; Teilung
- Giessen: regelmässig; Regenwasser verwenden
- Düngen: im Frühjahr
- Mulchen: mit Kompost oder Grünabfällen
- Pflegefehler: zu trocken; zu warmer Standort
- Schneiden: nicht notwendig; abgestorbene Pflanzenteile im Frühjahr entfernen
- Überwintern: winterhart; Kübelpflanzen drin überwintern oder mit Frostschutz versehen
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: keine bekannt
- Giftig: nein

Wissenswertes über die Prachtspiere
Die Prachtspiere Astilbe, gehört zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) und stammt ursprünglich aus Ostasien. Von dort nahm sie ihren Weg zu uns nach Europa, wo sie inzwischen mit etwa 45 verschiedenen Arten vertreten ist. Diese können Wuchshöhen zwischen 15 cm und 2 m erreichen und wachsen
- aufrecht,
- buschig,
- horstig oder
- als Bodendecker. Ihre Breite variiert zwischen 30 und 90 cm.
Astilben bilden Blütenkerzen, die fiedrig oder katzenartig sein können. Sie können überhängend oder kerzengerade wachsen, erscheinen in Weiss, Rosa, Violett oder Rot und blühen von Juni bis in den September hinein. Zum Herbst verfärben sie sich braun und sind auch dann noch ein Eyecatcher, der den ganzen Winter über bestehen bleibt.
Doch nicht nur die Blüten, sondern auch das Blattwerk ist ausgesprochen dekorativ: die Blätter sind sehr feingliedrig und können in allen möglichen Grüntönen, Bronzefarben oder Rottönen auftreten. Teilweise schimmern sie silbrig.
Im Gegensatz zu manch anderen Pflanzen werden Astilben mit den Jahren immer schöner: je älter eine Staude ist, desto dekorativer wird sie, so dass es wünschenswert ist, seine Prachtspiere lange am Leben zu erhalten.
360°-Video von der Prachtspiere (Astilbe)
In diesem Gartenbista-Video zeigen wir Ihnen in einer 360°-Ansicht, wie die Prachtspiere (Astilbe) aussieht.
360°-Video von der Prachtspiere (Astilbe)- Gartenbista-Videostudio, gedreht im Juli
Astilben Standort: Halbschattig
Astilben bevorzugen einen halbschattigen Standort, um optimal gedeihen zu können. Volle Sonne ist ihnen nur in jenen Fällen genehm, in denen der Boden extrem feucht ist, ansonsten kommen die Stauden mit starker Sonneneinstrahlung nicht so gut zurecht.
Besonders schön ist es, wenn der Standort ein wenig kühl gelegen wäre, da starke Hitze ebenfalls nicht zum guten Gedeihen der Spiere beiträgt.
Boden: Nährstoffreich und feucht
Die Prachtspiere bevorzugt feuchte Böden, die gerne lehmig sein können. Darüber hinaus sollte das Substrat
- nährstoffreich,
- humos und
- locker
sein. Ist dies am gewünschten Standort nicht gegeben, kann gewöhnliche Gartenerde mit
- Kompost und
- Rindenmulch
vermischt werden.
Keinesfalls dürfen Prachtspieren auf sandigen Böden gepflanzt werden, da diese den Ansprüchen der Staude in keiner Weise entsprechen.

Prachtspiere im Frühjahr oder Herbst pflanzen
Astilben sollten entweder im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden, wobei das Frühjahr zu bevorzugen ist: die Pflanzen haben so bis zum Wintereinbruch noch genügend Zeit, fest einzuwurzeln. Besonders dekorativ wirken Astilben in Verbindung mit Farnen, Rhododendren oder anderen blühenden Stauden, wie beispielsweise dem Eisenhut.
Das Prachtspieren Pflanzen erfolgt in wenigen Schritten:
- Pflanzloch graben, welches den kompletten Wurzelballen umfasst
- Aushub auflockern
- Pflanzabstand von 40 – 60 cm bei grösseren Pflanzen sowie von 20 cm bei kleineren einhalten
- Dünger einbringen
- Gründlich angiessen
Lubera-Tipp: Prachtspiere in Ufernähe eines Gartenteiches oder Bachlaufs pflanzen!
Kübelhaltung
Grundsätzlich ist es möglich, die Astilbe in einem Pflanzgefäss zu halten, sofern dieses folgende Voraussetzungen erfüllt:
- Ausreichend gross
- Unten Löcher
Wichtig ist auch, dass unten in dem betreffenden Gefäss eine Drainage aus Kies oder Tonscherben gelegt wird, damit sich keine Staunässe bildet.
Wie topfst du Astilben um?
Prachtspieren können prinzipiell umgepflanzt werden, jedoch wird die zu Lasten der Schönheit der Pflanzen gehen. Demzufolge sollte nur in jenen Fällen eine Umpflanzung stattfinden, in denen diese unumgänglich ist.
Anders hingegen ist die Situation bei Astilben in Kübelhaltung: Sie werden immer dann in ein grösseres Pflanzgefäss umgetopft, wenn das bisherige zu klein geworden ist. Dies lässt sich unschwer daran erkennen, dass die Wurzeln oben herausquellen wollen.
Umgetopft werden kann vom Frühjahr bis in den Herbst.
Lubera-Tipp: Beim Umtopfen die Prachtspiere tief in das Pflanzgefäss einsetzen!
Vermehrung durch Aussaat
Astilben können sehr gut durch Aussaat vermehrt werden, was sowohl im Frühjahr als auch im Herbst geschehen kann. Entsprechendes Saatgut ist im Fachhandel erhältlich:
- Pflanzschale mit Anzuchterde füllen
- Samen auf das Substrat legen
- Achtung: Astilben sind Lichtkeimer und dürfen nicht mit Erde bedeckt werden!
- Substrat anfeuchten, in der Folgezeit immer komplett feucht halten
- Pflanzschale an einen Ort stellen, an dem Temperaturen zwischen 22°C und 25°C herrschen
- Direkte Sonne vermeiden
Nach zwei bis drei Wochen beginnen die Samen zu keimen. Haben die kleinen Keimlinge erste Blätter gebildet, wird das Giessen reduziert; auch kann die Temperatur auf 18°C abgesenkt werden.
Wenn die ersten Blattpaare erschienen sind, können die Prachtspieren pikiert werden. Ein Umpflanzen in Einzeltöpfe ist jedoch erst möglich, wenn die kleinen Pflanzen eine Höhe von 10-15 cm erreicht haben, was nach etwa acht Wochen der Fall ist.

Astilbe Vermehrung durch Teilung
Alternativ kann die Astilbe auch durch Teilung vermehrt werden. Dies kann vom Frühjahr bis in den Herbst hinein geschehen:
- Prachtspiere ausgraben
- Mit einem scharfen Spaten Wurzelballen teilen
- Neu entstandene Pflanzen wieder in die Erde setzen
Lubera-Tipp: Die Prachtspieren Teilung eignet sich nicht nur zum Vermehren der Pflanze, sondern auch zu deren Verjüngung. Sind Astilben nicht mehr blühfreudig oder wachsen nicht mehr buschig, sollten sie geteilt werden, um so wieder aktiv gedeihen zu können.
Prachtspiere Pflege - Tipps
- Giessen: Prachtspieren haben einen hohen Wasserbedarf, der zunächst durch einen feuchten Standort gewährleitet sein sollte. Dennoch brauchen die Pflanzen – besonders bei höheren Temperaturen – eine regelmässige Wassergabe. Optimal ist es, mit Regenwasser zu giessen, da Astilben etwas empfindlich auf Kalk reagieren.
- Düngen: Da die Prachtspiere einen hohen Nährstoffbedarf hat, sollte sie im Frühling mit einem kaliumreichen und stickstoffarmen Dünger versorgt werden. Auch Kompost ist sehr gut geeignet.
- Mulchen: Eine dünne Schicht Kompost oder Grünabfälle um die Pflanze verteilt versorgt sie nicht nur mit zusätzlichen Nährstoffen, sondern hält auch die Erde feucht und das Unkraut fern.
Pflegefehler erkennen
Die Astilben sind sehr pflegeleicht und robust; Pflegefehler sind eher selten. Das Schlimmste, was dieser Pflanze angetan werden kann, ist eine zu grosse Trockenheit: Die Wurzeln dürfen nie austrocknen. Geschieht dies doch, kräuseln sich die Laubblätter; innerhalb kürzester Zeit vertrocknen sie dann komplett. Um ein völliges Austrocknen und damit einhergehendes Eingehen der Prachtspiere zu verhindern, muss sie schnellstmöglich gegossen werden.
Auch ein zu warmer Standort ist nicht optimal für das Gedeihen einer Astilbe; sie wird ebenfalls ihre Blätter einrollen und gegebenenfalls eintrocknen.

Prachtspiere schneiden?
Gartenbesitzer sind bei diesem Thema komplett unterschiedlicher Meinung: die einen schwören darauf, die Astilbe zu schneiden, während andere wiederum die Auffassung vertreten, dass ein Schnitt die wunderschöne Optik, die diese Pflanze ganzjährig zu bieten hat, nur unnötig zerstören würde.
Fakt ist, dass die Prachtspiere werde einen Schnitt braucht, um neu austreiben zu können, noch einen unschönen Anblick im Herbst und Winter bietet, wenn sie nicht geschnitten wird. Im Winter trocknen die oberirdischen Pflanzenteile ohnehin von alleine ein, so dass es keine Notwendigkeit gibt, sie zu entfernen.
Im Frühjahr sollten diese abgestorbenen sowie alte Pflanzenteile entfernt werden.
Lubera-Tipp: Verkahlt die Astilbe von der Mitte her, ist ein Schnitt nutzlos. Um die Pflanze zu verjüngen, hilft nur eine Teilung des Wurzelballens.
Astilbe überwintern
Astilben sind winterhart und benötigen keinen speziellen Winterschutz, wenn sie im Freiland ausgepflanzt sind. Dennoch ist es empfehlenswert, ihren Wurzelbereich mit Reisig ein wenig abzudecken; besonders junge Pflanzen geniessen diesen kleinen Schutz.
Prachtspieren in Kübelhaltung müssen besonders geschützt werden. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass der komplette Kübel in einen frostfreien Raum gestellt wird, oder aber das Pflanzgefäss benötigt spezielle Schutzmassnahmen:
- Kübel in Folie verpacken
- Pflanzgefäss auf Holz- oder Styropurblock stellen
Während der Überwinterung gelegentlich giessen; Astilbe darf nicht austrocknen!
Prachtspiere als Schnittblume
Die Prachtspieren eignen sich hervorragend als Schnittblumen, welche ausgesprochen lange haltbar ist. Wichtig ist es, die Astilben erst dann abzuschneiden, wenn das unterste Drittel der Blüte bereits geöffnet ist. Nach dem Abschneiden werden die Stielenden leicht angedrückt; danach können die Astilben ins Wasser.
Lubera-Tipp: Wasser in der Vase täglich wechseln, da die Prachtspieren so noch länger halten!
Typische Krankheiten und Schädlinge
Astilben sind ausgesprochen robust und resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Pflegefehler wie zu strake Trockenheit oder ein falscher Standort sind die einzigen Gefahren, die die Pflanzen befürchten müssen.
Giftigkeit
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Astilben giftig seine. Dies ist nicht der Fall! Im Gegenteil: die jungen Pflanzenteile einiger Arten können sogar verzehrt werden; dasselbe gilt für die kleinen Früchte, die sich aus den Blüten anderer Sorten bilden können.
Graphiken: © M. Schuppich – Fotolia.com (3); Torsten Dietrich – Fotolia.com; kutterimages – Fotolia.com